Spirituelle Gedichte

Von Guten Mächten

1.
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunder bar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Refr:
Von guten Mächte wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag,
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

2.
Noch will das Alte uns're Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr gib unsern aufgescheuchten Seelen,
das Heil, für das du uns bereitet hast.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag,
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

3.
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern,
des Leids gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag,
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

4.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken,
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann woll'n wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag,
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

5.
Laß warm und still die Kerzen heut' entflammen,
die du in uns're Dunkelheit gebracht.
Führ', wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag,
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

6.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang,
der Welt, die unsichtbar sich um uns breitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag,
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

Eigentlich ein Lied, berührt mich jedoch immer zutiefst.

Ich hab auch 2 selbstverfasste Gedichte darüber
kann man die hier auch hereinstellen.
 
Werbung:
Hallo durga

Danke für das ermutigende Lied von Dietrich Bonhoeffer.

Dietrich Bonhoeffer ist am 4. Februar 1906 in Breslau geborten, und starb 9. April 1945 im KZ Flossenbürg. Er war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe, profilierter Vertreter der Bekennenden Kirche und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Mit 24 Jahren bereits habilitiert, wurde Bonhoeffer nach Auslandsaufenthalten in Spanien und New York Privatdozent für Evangelische Theologie in Berlin. Daneben war er Jugendreferent und Mitglied in der Vorgängerorganisation des Ökumenischen Rates. Schon kurz nach Adolf Hitlers Machtergreifung nahm er deutlich Stellung gegen die nationalsozialistische Judenverfolgung und engagierte sich früh im Kirchenkampf gegen die Deutschen Christen und den Arierparagraphen.

Ab 1935 war er Leiter des Predigerseminars der Bekennenden Kirche in Finkenwalde, das bis 1940 auch illegal weitergeführt wurde. Etwa ab 1938 schloss er sich dem Widerstand um Wilhelm Franz Canaris an. 1940 erhielt er Redeverbot und 1941 Schreibverbot.

Am 5. März 1943 wurde er verhaftet und nach zwei Jahren als einer der letzten mit dem 20. Juli 1944 in Verbindung gebrachten Gegner Hitlers hingerichtet. Bonhoeffer war ein Theologe, der die Bedeutung der Bergpredigt und Nachfolge Jesu besonders betonte und persönlich vorlebte.

Vom 19. Dezember 1944 datiert ein Brief, dessen Beigabe, gedacht als „Weihnachtsgruß für Dich [seine Verlobte] und die Eltern und Geschwister“, als Kirchenliedtext berühmt werden sollte. Es gibt rund 50 Vertonungen vom Text «Von guten Mächten treu und still umgeben…»

Möglicherweise war das Gedicht auch als ein Gruß an seine Mutter zu ihrem Geburtstag am 30. Dezember gedacht. (Wann immer diese Worte auf Grußkarten und im gottesdienstlichen Lied heute aufgenommen werden, mag man sich an die Situation erinnern: Die damit Gegrüßten sitzen unterm Weihnachtsbaum, feierten Geburtstag, dachten an die zwei inhaftierten Söhne Klaus und Dietrich, an die zwei inhaftierten Schwiegersöhne Hans von Dohnanyi und Rüdiger Schleicher, an die Tochter Sabine, Dietrichs Zwillingsschwester, die wegen ihres jüdischen Mannes Gerhard Leibholz ins Ausland gegangen war und nun wegen der nationalsozialistischen Diktatur gleichfalls nicht anwesend sein konnte, sowie an den gefallenen Sohn Walter.

Und doch fand Dietrich Bonhoeffer in dieser Situation so tröstliche Worte! Wie aber mag es den Angehörigen gegangen sein, als sie die dritte Strophe oder im fünften Vers „Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.“ lasen?
 
Jesus, Du bist anderst

Du stelltest dich zur Ehebrecherin, als sich alle von ihr distanzierten.
Du kehrtest bei dem Zöllner ein, als sich alle über ihn empörten.
Du riefst die Kinder zu Dir, als alle sie wegschicken wollten.
Du vergabst dem Petrus, als er sich selbst verdammte.
Du lobtest die opfernde Witwe, als sie von allen übersehen wurde.
Du verjagtest den Teufel, als alle anderen auf ihn hereingefallen wären.
Du versprachst dem Schächer das Himmelreich, als alle ihm die Hölle wünschten.
Du riefst Paulus in die Nachfolge, als alle ihn als Verfolger fürchteten.
Du flohst den Ruhm, als alle dich zum König machen wollten.
Du liebtest die Armen, als alle Reichtum erstrebten.
Du heiltest Kranke, als sie von anderen aufgegeben wurden.
Du schwiegst, als alle Dich verklagten, verspotteten und auspeitschten.
Du starbst am Kreuz, als alle ihr Passah feierten.
Du nahmst die Schuld auf Dich, als alle ihre Hände in Unschuld wuschen.
Du erstandest vom Tode, als alle meinten, alles sei zu Ende.
Jesus ich danke dir, dass Du bist.

(Diemut Wagner)

Gott segne dich lieber Leser und schenke dir seinen Frieden, der alles Verstehen und alle Vernunft übersteigt und dein Herz und deine Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahrt.
 
Sieg

Wenn du vergessen oder vernachlässigt wirst, wenn man dich mit Fleiß zurückstellt, und du beugst dich darunter und dankst dem Herrn in deinem Herzen für die Beleidigungen und Demütigungen - das ist Sieg.

Wenn das Gute, das du tust oder beabsichtigst, verlästert wird, wenn deine Wünsche durchkreuzt werden, wenn man deinem Geschmack zuwiderhandelt, deinen Rat verschmäht, deine Ansichten lächerlich macht, und du nimmst alles still in Liebe und Geduld an - das ist Sieg.

Wenn dir jede Nahrung recht ist, wenn du auch mit jeder Kleidung, jedem Klima, jeder Gesellschaft und Lebensstellung,jeder Vereinsamung, in die der Herr dich führt, zufrieden bist - das ist Sieg.

Wenn du jede Mißstimmung bei anderen, jede Beschwerde, jede Unregelmäßigkeit und Unpünktlichkeit, an der du nicht schuld bist, zwar nicht gutheißest, aber ertragen kannst, ohne dich zu ärgern - das ist Sieg.

Wenn du jeder Torheit, jeder Eigenwilligkeit, auch geistlicher Gefühllosigkeit, jedem Widerspruch von Sündern, jeder Verfolgung begegnen kannst und es alles ertragen kannst, wie Jesus es ertragen hat - das ist Sieg.

Wenn es dir nie daran liegt, weder dich selbst noch deine Werke im Gespräch in Erwähnung zu bringen oder nach Empfehlungen auszuschauen, wenn es dir in Wahrheit recht ist, unbekannt zu bleiben - das ist Sieg.

(Johannes E. Gossner)

Ich bin noch weit entfernt von diesen Sieg. Aber es ist mein Wunsch, dass ich diesen Sieg täglich anstrebe und mit der Kraft Gottes ansatzweise erlebe. Dies wünsche ich auch dir von Herzen.
 
Lieber boerni, du seltsames Doppelgesicht,
du fühlst dich durchdrungen von göttlichem Licht.
Doch andere, die sehen die treibende Kraft -
den dich belebenden göttlichen Saft -
den Soma-Trunk voller Rausch und Glücke
nicht, als eine zu Gott führende Brücke.
Zu Gehorsam und Knechtschaft sie will winken
deswegen - lasst sie uns nicht trinken.

Alles Liebe
 
Mit deiner Seele hat sich meine
Gemischt, wie Wasser mit dem Weine.
Wer kann den Wein vom Wasser trennen,
Wer dich und mich aus dem Vereine?
Du bist mein großes Ich geworden,
Und nie mehr will ich sein dies kleine.
Du hast mein Wesen angenommen,
Sollt' ich nicht nehmen an das deine?
Auf ewig hast du mich bejahet,
Daß ich dich ewig nie verneine.
Dein Liebesduft der mich durchdrungen,
Geht nie aus meinem Mark und Beine.
Ich ruh' als Flöt' an deinem Munde,
Als Laut' in deinem Schoß allein.
Gib einen Hauch mir, daß ich seufze,
Gib einen Schlag mir, daß ich weine.
Süß ist mein Weinen und mein Seufzen,
Daß ich der Welt zu jauchzen scheine.
Du ruhst in meiner Seele Tiefen
Mit deines Himmels Widerscheine.
O Edelstein in meinen Schachten,
O Perl' in meinem Muschelschreine.
Mein Zucker ist in dir zerschmolzen,
O Milch des Lebens, milde, reine;
Und unsre beiden Süßigkeiten
Genießet Kindermund als eine.
Du preßtest mich zu Rosenwasser,
Nicht seufzt' ich unter deinem Steine.
In deiner süßen Qual vergaß ich,
Daß ich die Rose war am Raine.
Da brachtest du an deinen Kleidern
Mich mitten unter die Gemeine;
Und als du auf die Welt mich gossest,
Ward sie zu einem Rosenhaine.

Maulana Dschalal ad-Din ar-Rumi
 
Du stutzt deine Flügel

Gott hat deinem Geist Flügel verliehen,
mit denen du aufsteigen kannst
ins weite Firmament der Liebe und der Freiheit.

Und du jammervolles Geschöpf
stutzt diese Flügel mit eigener Hand
und läßt zu, dass deine Seele
wie ein Insekt am Boden dahinkriecht

Khalil Gibran
 
I.

Nichts besser ist auff Erden,
Dann die schön edel Lieb,
Damit wir Gott gleich werden,
Daß keins das ander trüb.
Darumb last dem König singen,
Daß gantze Meer thu erklingen,
Wir Fragen, Antwort ihr.

II.

Was hat uns bracht das Leben?
Die Lieb.
Was hat Gnad wider geben?
Die Lieb.
Waher seind wir gebohren?
Auß Lieb.
Wie wären wir verlohren?
Ohn Lieb

III.

Wer hat uns dann gezeüget?
Die Lieb.
Warumb hat man uns g‘seüget?
Auß Lieb.
Was seind wir den Eltern schuldig?
Die Lieb.
Warumb sein sie so dultig?
Auß Lieb.

IV.

Was thut diß uberwinden?
Die Lieb.
Kan man auch Liebe finden?
Durch Lieb.
Wa lest man gut Werck scheinen?
In Lieb.
Wer kan noch zwey vereinen?
Die Lieb.

V.

So singt nuhn alle,
Mit großem Schalle,
Der Lieb zu ehren,
Die wöll sich mehren,
Bey unserm Herrn König und Königin,
Ihr Leib sein hier,
die Seel ist hin.

VI.

So wir noch leben,
So wirdt Gott geben,
Das wir die Lieb und groß Huldschafft,
Sie theilet hat mit grosser Krafft,
Also wir auch durch Liebes Flamm,
Mit Glück sie wider bringen zusamm.

VII.

Da soll diß Leyd,
In grosse Frewd,
Wens noch viel tausent Junge geit,
Verkert werden in Ewigkeit.

Der Gesang der Nymphen in "Die Chymische Hochzeit des Christian Rosenkreutz" Tag 5 von Johann Valentin Andreae
 
Werbung:
In keiner Religion ist Gott Mensch geworden um für die Menschen zu sterben.
Niemals gab es eine Person wie Jesus.
Er wurde auch vorhergesat von vielen Menschen.
Jesus hat alles erfüllt, was über ihn geschrieben wurde.
Wer die Bibel aufrichtig liest, muss erkennen,
dass es einen grösseren Glauben braucht, nicht an den Gott der Bibel zu glauben,
als zu vertrauen, dass der Gott der Bibel der einzig Gott ist.
 
Zurück
Oben