Spirituelle Abhängigkeit

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Original geschrieben von Mara

Und manchmal muss man halt den anderen Weg einschlagen, um wieder zu wissen - wo es langgeht ...

Ich finde es okay - Irrwege zu nehmen - mal von der gerade - bequemen Strasse abzuweichen und sich durch das Dickicht rechts und links zu schlagen ...

Liegen nicht die wirklich wichtigen Erfahrungen abseits von den ausgetretenen und ausgefahrenen gängigen Wegen? Nur wenn man die normalen Wege verläßt und andere Blickwinkel einnimmt, kann man sich wirklich entwickeln udn neue Lösungen udn Wege für sich finden.

Und alles ist so einfach und weil es so einfach ist, sehen wir es nicht. :rolleyes: ;)

Alles Liebe

Romy
 
Dies ist mein erster Beitrag hier im Forum, abgesehen von den Begrüßungs- und Dankesbeiträgen.

Ich habe Deinen Beitrag mit Interesse gelesen, aber, da bin ich ehrlich, nicht wirklich alle Beiträge (sind ja eine ganze Menge) die darauf folgten.

Ich kenne das Thema Sucht zur Genüge, aber von beiden Seiten. Ich bin ein, seit über 15 Jahren, trockener Alkoholiker.

Ich habe in den vielen Jahren die Feststellung gemacht, zum einen bei mir in meiner nassen Phase, als auch danach bei den Abhängigen die mir auf meinem Weg begegnet sind, dass es nicht viel nützt eine solche Bewertung über sie zu fällen.
Es nützt einem Abhängigen herzlich wenig, wenn er von anderen auf diese Art und Weise "abgestempelt" wird. Der Wert des Erreichten dadurch ist gleich null. Das alleine lässt sich an den hohen Rückfallqouten beweisen, die die diversen Fachkliniken für Sucht vorweisen müssen. Die meisten gehen in solche Kliniken, weil ihnen von Seiten der Frau, der Eltern, der Kinder, des Arbeitgebers, usw. Druck gemacht wurde.
Aber ohne das der Abhängige seine Sucht sich selbst eingesteht, ist so ein Klinikaufenthalt rausgeschmissenes Geld. O.K., ich gebe zu, dass es einige gibt die dort "wach werden", aber es sind eben nur einige.
Ich war für mich gesehen erst süchtig, als ich es mir selbst eingestanden habe, da konnten alle um mich herum, über viele Jahre hinweg, mir meine Ohren mit den ach so bekannten, abgedroschenen Phrasen vollstopfen. All das zeigte keine Wirkung.
Jeder Süchtige braucht sein, ihm eigens zugedachtes Schlüsselerlebnis, um "wach zu werden", und dieses Schlüsselerlebnis liegt nicht in unseren, des Menschen, Händen.
Jeder Mensch geht seinen Weg, ob ohne Sucht, was meiner Meinung nach gar nicht möglich ist, da unsere Gesellschaft unter anderem auf der Sucht basiert, oder mit Sucht, und dann solange bis der Punkt erreicht ist, wo sich der Süchtige seine Niederlage eingesteht. Tut er dieses nicht, geht er den Weg des Süchtigen weiter, im extremen Fall bis zum Ende, sprich bis zum Tod.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es eine Möglichkeit der Hilfe gibt, und zwar in der Form, den Süchtigen fallen zu lassen, in Liebe fallen zu lassen, wenn er seiner Sucht, für alle Menschen um ihn herum bis zur Unerträglichkeit, fröhnt.
Dann besteht eine Chance, dass dieses "wach werden" eventuell auf einen früheren Zeitpunkt vorverlegt wird, und dann kann man ihm hilfreich die Hand entgegenstrecken.
Bewerten, Draufhauen und Verurteilen bringt gar nichts ausser den eigenen Verdruß.
Und nach dem Gesetz der Resonanz fällt alles was ich aussende wieder auf mich zurück. Und ich für meinen Teil habe keine Lust das zurückzubekommen, was ich eventuell denke, wenn ich es mit einem süchtigen Menschen zu tun bekomme.
Dann lieber sagen:"Du ich mag Dich, aber in Deiner derzeitigen Verfassung möchte ich trotzdem nichts mit Dir zu tun haben. Wenn Du Dir wirklich über Deine Situation klar geworden bist, und anfängst an Dir zu arbeiten, werde ich Dich dann gerne einen Stück Deines Weges begleiten."
Aus meinem Glauben heraus weiß ich, dass alles seinen Sinn hat, und wenn jemand, ich beziehe mich jetzt mal auf den esoterisch-spirituellen Bereich, in diesem Bereich unseriöse Arbeit anbietet, und er findet jemanden der diese Arbeit in Anspruch nimmt, hat auch das seinen Sinn. Versteh´ mich nicht falsch. Ich kenne solche Geschichten, die mit viel Schmerz und Traurigkeit behaftet sind, aber jeder Mensch geht seinen Weg.
Es wird immer und überall Menschen geben die etwas unseriöses anbieten, und es wird immer Menschen geben die diese Menschen finden, ob wir uns jetzt hier den Mund darüber fusselig reden (sorry, die Finger blutig tippen), oder auch nicht.
Was wir, jeder für sich, aus seiner eigenen Verantwortung und Wahrhaftigkeit heraus machen kann ist, dass er den vermeintlich betroffenen Menschen darauf hinweisen kann, dass man den Weg den er geht nicht gutheisst. Die Entscheidung, ob derjenige diesen Weg verlassen möchte treffen aber nicht Du, nicht wir und nicht ich, sondern ganz alleine der Betroffene, denn es ist sein Weg, es ist sein Leben.

Das war mein erster Beitrag in diesem Forum, und wenn er zu lang erscheint ...
das bin ICH

allen eine gute Zeit und viel Licht und Liebe

Merlins-Light
 
bin zwar neu hier in diesem forum und erst beim einlesen aber zum thema spirituelle abhängigkeit kann ich mich voll deinem schreiben anschließen.
die auslöser für die süchte und abhängigkeiten (egal ob von drogen, alk oder sprituellen dingen) sind die gleichen:
die meisten menschen laufen den materiellen dingen nach und haben keine zeit für einander, in der familie, der gesellschaft und in den amtskirchen finden viele menschen keinen halt und keinen sinn mehr und suchen ihr heil in der droge (auch die esoterik kann droge sein)
ich kenne menschen, die fragen ihren schutzengel, was sie essen sollen oder ihre orakelkarten, ob sie sich mit einem bestimmten menschen treffen sollen oder nicht.
ich kenne aber auch menschen, die draufgekommen sind, dass sie die entscheidung und die wahrheit nur in sich selbst finden können.
die meisten menschen gelangten aber zu dieser erkenntnis erst durch einen schweren schicksalschlag (sei es krankheit, sucht oder verlust eines geliebten menschen).

drum sollte man schicksalschläge nicht als solche sehen und in selbstmitleid verbleiben, sondern als chance, sich spirituell weiter zu entwickeln und zu wachsen.

ich wünsche euch allen viel liebe und wachstum und eine schöne zeit

ikarus
 
Danke für Deine Schilderung.
Meine Mutter ist alkoholkrank. Ich habe sie daher mit 12 verlassen. Ich wusste damals bereits, das wird jetzt Ihren Abstieg beschleunigen: war auch so. Doch gleichzeitig fühlte ich mich mit Ihr abstürzen. Ich musste also weg..trotzdem blieb immer ein bischen ein Gewissensbiss OBWOHL meine Vernuft und mein Wissen mir sagt: es war und ist richtig gewesen.
Als Chance für Sie habe ich es nie verstanden.
Ich habe sie nie verurteilt, ich habe einfach FÜR MICH diese Entscheidung treffen müssen.
Jetzt hast Du mir geholfen es so zu sehen. Eigentlich war /ist sie eine ganz besondere und empfindsame Seele. Sie ist nur furchtbar an der Lieblosigkeit dieser Welt gescheitert.
Danke für Dein Posting.
(Ich hoff Du liest es noch..ist ja schon eine Weile her)
Regina
 
ich denke, es war für dich richtig, dich von deiner mutter zu distanzieren.
Alkoholiker sind in meinen augen selbstmörder auf raten (klingt hart, ist aber meine meinung).
und wenn jemand sein leben hart, ungerecht und lieblos findet und daher gehen will, versucht er oft, eine geliebte person (partner, kind usw) mitzunehmen um dort mit ihm zusammen zu sein bzw die geliebte person von dieser grauslichen welt herauszunehmen.
das geschieht auf einer energetischen ebene und unbewusst. der angehörige wird oft ebenso verzweifelt wie der alkoholkranke und geht letztendlich den selben weg.
um aus diesem energetischen kreis herauszukommen hilft nur eine trennung. meiner klientin hat es geholfen, als sie zu ihrer mutter (sie war schon ein jahr tot) sagte:
mutter lass mich in ruhe, du wolltest gehen, ich will aber noch leben.
das sagte sie in aufrichtiger liebe und überzeugung. seither geht es ihr wieder gut und sie hat zuversicht in ihrem leben.

ich muß leider weiterarbeiten

alles liebe und viel kraft wünsch ich dir und allen anderen

ikarus
 
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