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Guest
Der Sex hat auch in der Spiritualität einen sehr hohen Stellenwert.
In Indien im Tantra und im Buddismus im Ying ind Yang und bei den Juden im tiefst gehüteten Geheimnis um das Mysterium der Schechina.
Der Kult der darum betrieben wird ist unglaublich!
Hier ein Zitat von einem Rabbi:
Jetzt werden Dinge offenbahr werden, die seit den Tagen der Schöpfung nicht enthüllt wurden, geheime verborgene Welten werden sichtbar werden.
Ihr habt nie verstanden wenn ich zu euch sagte, ich werde euch Gott zeigen, doch vorerst müßt ihr die Jungfrau schauen die ein Tor zu Gott ist.
Sohar II 80a " Es gibt ein Kraut das darf nur schweigend geflückt werden, jeder der das Glück hat, sie zu schauen hat einen Anteil am jenseitigen Leben.
Die Cassidims zeichnen sich dadurch aus, daß ihnen die Frau als Gottheit gilt und bestimmte Formen des Geschlechtslebens als Gottesdienst.
Damit näherten sie sehr den alten Gnosis, die die Sophia vererhrten.
Die Rabbiner verfolgten sie aufs schärfste, um der in ihren Augen gefährlichen Bewegung entgegenzutreten.
Auch hier ist die Intention die beim Sex stattfindet ausschlaggebend über den Erfolg.
LG. Eleutherius
Sex und Spiritualität schließen sich gegenseitig aus. Wirkliche Spiritualität ist nur durch Enthaltsamkeit möglich. Nur der Unwissende meint, man könnte Sex und Spiritualität miteinander verbinden.
Aber Schritt für Schritt. Fangen wir mit dem Judentum an. Die bekanntesten zölibatären Propheten waren Josua (1.230 v.Chr.), der Sohn Nuns, der Moses diente und später sein Nachfolger wurde, der biblischen Prophet Elija (Elias), der im 9. Jahrhundert vor Christus lebte und als Vater des monastischen (mönchischen) Lebens betrachtet wird und Gideon (zwischen 1.230 und 1.000 v.Chr.), der Israel aus der Hand der Medianiter rettete.
Bereits in der religiösen Überzeugung und dem Glaubensleben des Judentums nahm Elija einen außerordentlichen Platz ein, so dass das Auftreten Johannes des Täufers und Jesu selbst die Erinnerung an Elija, der wiederkommen sollte, lebendig werden ließ. Denn Elija wurde selbst als Vorläufer oder Begleiter des Messias oder selbst als messianische Gestalt erwartet.
Neben der christologischen Typologie wurde jedoch noch eine andere bedeutsam, ja sie entfaltete vielleicht noch größere Wirksamkeit: Elija gilt als alttestamentliches Urbild des monastischen (mönchischen) Lebens. Monastisch sei hier in seinem ursprünglichen Sinn verstanden, als einsam mit Gott, oder für Gott allein. In Elija, dem geheimnisvollen Fremdling, ohne Haus und Familie, erkannten bereits die Wüstenväter diejenigen Eigenschaften, die den Monachus (Mönchen) ausmachen.
Dies ist zunächst und vor allem das zölibatäre Leben. Ob griechische, lateinische, syrische, armenische, koptische oder arabisch schreibende Autoren: Alle heben einmütig die Hagneia-castitas (oder virginitas = Keuschheit oder Jungfräulichkeit) dieses Propheten hervor. Nicht selten werden alle anderen Eigenschaften: die Armut, das Fasten und die Schweigsamkeit, die kontemplative Gottesnähe und die Wundertaten, ja ganz besonders seine Erhebung zum Himmel, in Verbindung mit dieser jungfräulichen Einsamkeit des Herzens gesehen. Die Ordensregeln des römisch-katholischen und weiblichen Karmeliterordens, der 1150 in Israel gegründet wurde und der Tradition des Eremitentums entspringt, orientieren sich an den Vorstellungen Elijas.
Quelle: Der Prophet Elija - Vater des monastischen Lebens
Nicht zu vergessen, die Essener und die Therapeuten, die in einer jüdischen Mönchsgemeinschaft lebten. Aber ich möchte hier nicht auf die Details eingehen.
Als zweites erwähnst du den Tantra. Die meisten tantrischen Linien sind selbstverständlich zölibatär. Das beste Beispiel ist der Dalai Lama. Diejenigen lamas (tibetischen Buddhisten) die tantrische Sexualpraktiken anwenden, tun dies erst nach jahrelanger spiritueller Vorbereitung. Dabei wird allerdings jeder Orgasmus vermieden. Sie leben im Prinzip also ebenfalls enthaltsam. Wie diese Praktiken aussehen, kann man den Worten Oshos entnehmen:
Tantrische bzw. taoistische Sexualpraktiken
Euer (gewöhnlicher) Geschlechtsverkehr unterscheidet sich grundsätzlich von dem der Tantriker. Ihr schlaft mit jemandem, um euch zu erleichtern. Es ist mehr oder minder so, als ob ihr einen Niesreiz spürt und einmal kräftig niest. Dadurch wird die Energie ausgestossen und ihr fühlt euch erleichtert, aber das ist das Gegenteil von Kreativität, es ist ein Akt der Vernichtung. Das hat seine guten Seiten, es ist eine Art Entspannungstherapie. Der Geschlechtsakt der Tantriker ist diesem Verhalten grundsätzlich und absolut entgegengesetzt. Er dient nicht euer Erleichterung, er gibt euch keine Gelegenheit, eure Energie loszuwerden, sondern es geht darum, im Liebesakt zu bleiben, ohne zu ejakulieren, ohne Energie auszustossen. Man soll vollkommen verschmelzen und immer in der Anfangsphase bleiben, nicht zum Höhepunkt kommen. Das gibt dem ganzen eine völlig andere und grundverschiedene Qualität. Versucht, diese beiden Dinge zu verstehen. Es gibt zwei Arten von Orgasmen. Die eine Art kennt ihr: ihr gelangt zu einem Höhepunkt der Erregung, an dem es nicht mehr weitergeht, das ist das Ende. Die Erregung wird auf eine derartige Spitze getrieben, dass der Akt unfreiwillig wird; die Energie fährt in euch hinein und entlädt sich. Dann seid ihr erleichtert, von einer Last befreit; ihr entspannt euch und flüchtet euch in eure Traumwelt zurück. Sex wird als Beruhigungsmittel benutzt.
Zu einem Gipfel der Erregung zu kommen ist eine Art, den Orgasmus zu erfahren. Das Schwergewicht der tantrischen Lehre liegt aber auf der anderen Art. Die erste Art von Orgasmus kann man einen Gipfel-Orgasmus nennen und die tantrische Art einen Talorgasmus. Dabei kommt man nicht zu einem Gipfel der Erregung, sondern gleitet ins tiefste Tal der Entspannung. Bei beiden Arten wird die sexuelle Erregung der Anfangsphase benutzt. Deshalb sagte ich, dass beide Arten sich am Anfang genau gleichen, aber das Ende ist völlig verschieden. Die anfängliche Erregung wird auf zwei völlig verschiedene Arten benutzt: entweder erklimmt man damit den Gipfel seiner Leidenschaft oder fällt ins tiefste Tal der Entspannung. Bei der ersten Art muss die Erregung immer mehr gesteigert werden, man muss dazu beitragen, dass sie immer intensiver dem Höhepunkt entgegenstrebt. Bei der zweiten Art ist man nur beim Vorspiel erregt. Sobald der Mann in die Frau eingedrungen ist, entspannen sich beide. Sie bewegen sich überhaupt nicht mehr und gehen völlig in der Umarmung auf. Und nur, wenn einer von beiden spürt, dass die Erektion nachlässt, bewegen sie sich ein wenig, um das Feuer wieder zu entfachen; dann sinken sie wieder in einen Zustand vollkommener Entspannung.
Diese Art von tiefer, zärtlicher Vereinigung kann stundenlang dauern, ohne dass es zum Samenerguss kommt. Danach fallen beide in einen tiefen Schlaf. Das nennt man einen Talorgasmus. Nach einem tantrischen Liebesakt seid ihr mit Energie aufgeladen, ihr seid lebendiger und frischer als je zuvor. Und dieser ekstatische Zustand kann stundenlang, ja tagelang anhalten. Das hängt davon ab, wie sehr ihr darin aufgegangen seid. Wenn ihr tief in diese Art Sex hineingehen könnt, wird euch früher oder später klar, dass ein Samenerguss reine Energieverschwendung ist. Man braucht nicht zu ejakulieren, es sei denn, man will ein Kind zeugen. Nach einem tantrischen Sex-Erlebnis seid ihr den ganzen nächsten Tag zutiefst entspannt, selbst viele Tage lang fühlt ihr euch ruhig und gelassen, in euch selbst zentriert.
Ich möchte es hiermit erst einmal bewenden lassen.