Hallo Simi,
du hast keine Ahnung, was ich gesehen habe, und wer meine Freunde sind, die mich kennen. Sonst kennt mich ja keiner "persönlich". Ich meine damit echte Freunde, und nicht nur Bekanntschaften, mein Bruder hält mich mit der Astrologie zum Beispiel oft fuer einen Träumer und Spinner.
Glaubst du dem hätte ich das erzählt, was ich 1999 erlebt habe? Ich habe ihm gesagt, dass ich in den Wäldern eine Art Survivaltraining gemacht hätte. Meine besten Freunde sind selbst auch a) medial b) gute Kartenleger mit Talent zum Hellsehen c) Okkultisten oder d) luzide Träumer. Sie haben irgendwo alle ihre Spiritualität.- wie du richtig beschrieben hast, können nur solche Leute einen anderen Spirituellen erkennen. Und ihn von denen unterscheiden, die nur idealistisch spirituell sind. Natuerlich, ich selbst bin viel zu oft Idealist, aber zumindest hatte und habe ich gelegentlich gewisse Erfahrungen gemacht.
Ich erzähle gerne von der Erhabenheit meiner Visionen, weil ich noch zu eitel bin. Klarer Fall oder weil eine Konstellation (Pholus in Trigon mit Mond vielleicht) mich triebhaft reizt. Und ich denke, es kann gut sein, bis zu einer gewissen Schwelle das einfach abzulegen, auszusagen, und dann ist der innere Trieb befriedigt. Ausserdem gefällt es mir, anstatt diesem alltäglichen Krimskrams von "Politik und WIrtschaft" und allerlei Defätismus, auch mal preis zu geben, was ich selbst erfahren habe, dass es nämlich noch andere Dinge gibt, vielleicht wichtigere. Dass die alten Griechen keine Idioten waren, sondern dass Visionen zu haben was ganz normales sein kann.
Andere schildern vielleicht, was das genau für Visionen waren. Meine waren mir im Nachhinein einfach sehr unklar geworden, ich konnte sie nachher nicht einordnen und deshalb kann ich da auch nicht genau sein - nun, das erkannte ich: Erleuchtung kennt Bezugssysteme, die dem normalen Zustand des alltäglichen Bewusstseins abgeht. Was ich da gesehen habe, waren vielleicht auch nur subjektive chaotische Empfindungen, aber verzweigt mit Symbolen und Bruchstücke kosmischer Gesetze, die mir erklären wollten, warum gewisse Dinge so sind, wie sie sind, und worauf es ankommt, und ich erkannte auch den Symbolgehalt von Bäumen und erkannte dass alles Energie ist - und nach wie vor grüble ich manchmal über die Schau eines abgebrochenen Astes, der fallen soll , aber in einem anderen Ast hängen blieb und also nicht zum Boden fallen kann,dadurch aufgehalten ist im Prozess.
Die Wucht des Gefühls war unfassbar, weil mir das etwas wichtiges mitteilen sollte.
Ich weiss, dass ich da und dort noch tiefer vordringen kann und da ist eben nichts abgeschlossen. Was ist Vision? Muss ich denn gleich in die Zukunft schauen, um von Vision zu reden? Ich meine eher die kosmischen Gesetze , die über das Leben bestimmen - was ich alles (mehr oder weniger bruchstückhaft ) schaute - und es geht auch um einige andere Dinge, die nicht so sehr mit Vision in Verbindung zu bringen sind, die aber bei Schilderung jetzt zu sehr ausschweifen würden, in Dinge, die einfach unglaubwürdig klingen müssen , klingen werden, und auch andererseits zu viel mit mir selbst zu tun haben, mit meiner Bestimmung zB. Wenn ich mal einen Roman schreibe , packe ich das da alles rein.
Jetzt aber würdest du von Phantasie anfangen und andere mich einen Lügner nennen, wieder andere könnten es lesen, erinnern, und bei gegebener Zeit gegen mich verwenden (Motto: Schau mal was der Spinner gesagt hat, der ist ja nicht ganz dicht ). Und ich selbst hätte noch nicht mal meine Eitelkeit gestreichelt. Weil es Dinge gibt, über die es besser ist zu schweigen. Und Dinge, die man für sich behält, um nicht an den Strippen zu ziehen, die in der alltäglichen Welt, wo die Menschen sich versklaven an irgendwelche Vorstellungen, nämlich wie die Dinge sein sollen und nur sein können, also nur zu Ungemach führen. Aus allen diesen Gründen kann und will ich nicht genauer werden.
Was die Intuition angeht, gibt es doch sehr viele Varianten davon.
Es gibt nicht die eine Intuition. Letztlich finde ich die Beispiele des Autofahrers anschaulich. Aber es ist nicht die einzige Möglichkeit, die Intuition zu gebrauchen bzw. zu definieren . Für mich geht es bei der Intuition um Energien und Konsequenzen, um Gleiches, das sich in dieser Weise einander zuordnen lässt. Es ist dann schliesslich auch unmittelbares Wissen, und bald kommt eine neue Stufe, die der Vision. Das kann man aber nicht in einem Topf werfen und sagen, es ist dasselbe. Aber die Arbeit des Bewusstseins ist im Grunde ähnlich, diese Arbeit muss nämlich korrekt funktionieren. Die höheren Schaltkreise geordnet ablaufen. Umso mehr (psychische) Energie man dabei einsetzen kann, die man nicht für Sorgen oder Triebe verwendet, desto besser und klarer wird die Intuition, und irgendwann wird die Schwelle zur Vision überschritten. Das ist für mich eine potenzierte Intuition. Vielleicht ist Intuition das falsche Wort, vielleicht will man unter Intuition auch nur eine bestimmte Definition anwenden. Ich weiss es nicht, für mich ist es ein "Wahrnehmungsvorgang".
LG
Stefan