cerambyx
Sehr aktives Mitglied
morgenröte;3137126 schrieb:Was bedeutet eigentlich der Satz mit den Gefühlen Anderer zu spielen. Für mich ist spielen keine negative Sache sondern äußerst positiv.
Spielen setzt Interesse voraus das wiederum mit Liebe gekoppelt ist.
Was ist also daran so schlecht, vielleicht hat ja jemand eine Meinung dazu.
Vorsicht - Du stellst eine Frage, gibtst eine für Dich gültige Meinung ab, stellst eine für Dich gültige Behauptung auf, und stellst abschließend noch eine bereits bewertende Frage ...
Bitte nimm das nicht als böse Kritik, aber in Foren wird so leicht etwas mißverstanden, und bei so ineinander verwürfelten "Fragen" ist's dann für viele schwierig eine eindeutige Antwort zu finden ... und man kann dann jederzeit scheinbar falsch antworten, einhaken und dann sogar auf eine gute (Teil)antwort "draufdreschen"
Daher einzelne Antworten (und die sind wahrscheinlich nur für mich gültig):
"Was bedeutet eigentlich der Satz mit den Gefühlen Anderer zu spielen."
Es bedeutet Gefühle zu erzeugen, diese zu bemerken, Manipulationsmöglichkeiten zu entdecken oder bereits zu kennen, diese einzusetzen und die Auswirkungen zu beobachten, zu "meinen" Gunsten zu lenken oder gar auszubeuten (versuchen)! (alles bisher ohne Wertung - hoffe ich wenigstens!)
"Für mich ist spielen keine negative Sache sondern äußerst positiv."
Für mich ist dies sogar eine sehr böse Sache, wenn ich damit das Gegenüber manipuliere und/oder verletze! ABER: Niemand kommt erfahren auf die Welt - und wenn dies unabsichtlich geschieht, ist dies keine Absolution, aber immerhin verzeihlich - wenn man das RICHTIGE daraus lernt, nämlich es zu vermeiden! Schlimm wirds wenn man die Manipulationsmöglichkeit bemerkt, Freude am verletzenden Spiel gewinnt ...
Aber es ist ein gute Sache, wenn zwei erfahrene Menschen miteinander oder aneinander Spielen, um so den gemeinsamen oder auch einzelnen Gefühlshorizont zu erweitern. Man Gefühle einander zeigt, gegenseitig weckt, abklingen läßt, neu und anders aufbaut ... immer im gegenseitigen Respekt oder im gegenseitigen Einverständnis diesen Respekt sogar vernachlässigend! Aber immer Wachsam gegenüber echter Verletzung ...
"Spielen setzt Interesse voraus das wiederum mit Liebe gekoppelt ist."
Kann sein, aber ... siehe oben! Dieses Interesse KANN mit Liebe gekoppelt sein - aber wenn doch nicht?
Ist aber auch nur halb so schlimm, wenn nicht Verletzendes geschieht.
Aber wehe, wenn das Interesse am Schmerz bereiten zum Spiel mit Gefühlen verleitet ...!! (Stichwort: Machtausübung!)
"Was ist also daran so schlecht?"
Naja, siehst Du? Manches kann verteufelt schlecht daran sein ....
Ob du das noch immer so toll findest wenn mal jemand mit deinen gefühlen gespielt hat
Wie spielt jemand denn mit Gefühlen anderer? Indem er/sie bewusst oder unbewusst, verletzt. rankommen lassen, abschießen. Päng! .... Dummerweise badet sowas dann auch noch der/die andere aus. Der, dem's wehtut. Auch sein Problem, klar....
Siehst Du? schon insgesamt negative Antworten die aber vielleicht/wahrscheinlich aus schlechter Erfahrung resultiert - und daher die positiven Aspekte unberücksichtig lassen muß.
Experimentieren tut man, wenn man keine Ahnung hat. Und das dann wohl besser in einem geschützen Raum, Umfeld, und nicht auf Kosten anderer, in echt, die man als Versuchsobjekte dafür verwendet. Würde ich meinen.
Wenn's auch beliebt ist, klar. Auch nur eine Tarnung für was, das man sich nicht selbst eingestehen will.
Bloß, wenn man keine Ahnung hat, wird man auch keinen "geschützten Raum" aufsuchen, weil man ja nicht weiß dass einer notwendig wäre! Leider! Aber andererseits: das Leben selbst ist die Schule! Und auch Lehrer werden oftmals verletzt! Alles kann man einfach nicht verhindern! Andererseits macht das ja auch die Qualität von Partnern aus ...
ABER ... mit der "Tarnung" hat Faydit absolut recht, es ist einer der Gründe des "schmerzhaften, verletzenden Spielens" ...
ich denke das läuft unbewusst ab, denn wenn einer gerne spielt ist es für den anderen vielleicht nicht dasselbe...
nur wenn zwei bewusst spielen und beide einverstanden sind ist es ok, alles andere ist noch auf dem Weg zu lernen wann man/frau spielen kann und wann nicht..
Bin ganz der gleichen Meinung!
morgenröte;3137165 schrieb:Mir ist vor nicht all zu langer Zeit eben wieder einmal dieser Vorwürf gemacht worden, deshalb hab ich auch diesen Thread eröffnet. Ich hab diesen Menschen echt geliebt, aber immer wenn ich ihm nicht die große Liebe versprochen hab, kam der Vorwurf du spielst nur mit mir.
Ich finde wenn sich zwei Menschen begegnen ist so viel drin, man kann da doch nicht wissen was passiert, kann man nicht einfach auf die Liebe des Anderen vertrauen und offen sein für das was kommt?
Gehört zwar nicht zum Frage/Antwort-Komplex, aber zeigt das altbekannte Verhalten, "mehr" (in diesem Fall die "große" Liebe) zu fordern! Sowas ist immer zumindest bedenklich, weil die unbestimmte Größen "mehr" bzw. "große" in Partnerschaften immer verlängerbar sind (wann ist das Ende von "mehr" und "groß" erreicht?). Ich halte dies immer für den Machtanspruch, dem Anderen durch "Nichterfüllung der (unerfüllbaren, erstreckbaren) Forderung" ein schlechtes Gewissen zu vermitteln - um hierdurch in der Beziehung die Oberhand (Macht) zu er-/behalten!
Aber ich bin kein Psychologe, nur nicht mehr ganz jung ... vielleicht ist ja einer da, der das besser versteht und erklärt wie man damit umgeht?
Freundliche Grüße
cerambyx