Spiegelgesetz????

Angelika-Marie heißt "Engelchen"- Marie.

Müssen kleine Marielis in Kleinkindalter sterben?


Das "Engelchen" weiß die Mutter auch. So lange ich denken kann, hat sie mir erzählt, der Name Angelika bedeute "Kleiner Engel", sie hätte sich ganz bewusst für diesen Namen entschieden.

Das ist jetzt nicht schlüssig, für den, der den Kontext nicht kennt. Deshalb ändere ich diesen Beitrag auch nochmal: " Das Mariechen ist seit langem ein unschuldiges Engelein, " pflegte die Oma zu sagen, wenn sie von ihr sprach.

Aber es ist auch für mich nicht schlüssig.... doch irgendwas passt da - was?
Liebe Geli,

ich glaube, das alles auch nicht spontan entwirren zu können, aber ich habe ein paar Ideen:

Deine Mutter muss eine sehr zwiespältige Beziehung zu ihrer Schwester haben: Einerseits Liebe, eben Geschwisterliebe, andererseits auch tiefe Abneigung, weil das Gespenst Schwester ihr unmöglich macht, sie selber zu sein, unmöglich macht, unbeschwert zu leben.

Dass sie keine rechte Beziehung zu dir "aufbauen", oder eben haben konnte, das mag damit zusammengehangen haben, dass sie keine rechte Beziehung zu sich selbst hatte. Du bist das Kind deiner Mutter, aber nicht das Kind ihrer Rolle.

Könnte es sein, dass sie zwar einerseits ihre Rolle spielte, andererseits aber auch nach Auswegen suchte? Versuchte, die Bürde auch weiterzugeben (an dich, mit der Namensgebung?)?

Du schreibst:
Müssen kleine Marielis in Kleinkindalter sterben?
Vielleicht hat sie so recht keinen Bezug zu Leben-und-Tod aufbauen können, nicht so recht ein Gefühl für Todesgefahr, weil der Tod seit ihrer frühsten Kindheit in geliebt-gehasster Form in ihrem Leben war?

Oder vielleicht wollte sie dich, die kleine Marie, auch unbewusst sterben lassen, weil doch die Marie ohnehin schon tot war. Vielleicht "musste" die Marie noch einmal sterben, um nun auch wirklich zu gehen?

Liebe Geli, das müssen schwere Gedanken für dich sein. Ich hoffe, dich nicht zu überfallen und ich hoffe, dass sie dich nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Deine Geschichte beschäftigt mich, sie schwingt in mir. Bitte sage mir, sollte ich dir zu nahe treten.

Geli, :umarmen: :umarmen: :umarmen:

Raeubertochter
 
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Liebe/r LigthandKi, :flower2:

Es geht aus meiner Sicht nicht schlüssiger zu formulieren..
danke! :)
Okay, diesen Punkt ( Spiegel zwischen Menschen in der täglichen Aktion und Reaktion) habe ich dann zu einem großen Teil verstanden...

Ich musste erst gewaltig trauern über meine Mutter, und damit die Wut über das nicht Angenommen werden und das nie -als ich- gesehen und empfunden werden, zu überwinden.
Seitdem ich SIE annehmen kann ohne Groll, sondern mit eher Freude, auch durchaus mit Schmunzeln, Lachen, egal wie sie ist, ist SIE zwar noch nicht glücklicher in ihrer Lebensrolle, aber es kommt doch dann und wann etwas positives wieder. Und selbst wenn nicht: Ich bin heiler geworden und glücklicher in mir selbst.

Ich bin nicht mehr abhängig davon, ob etwas von ihr wiederkommt, oder nicht.
Ich kann - mit guter Abgrenzung- nur ein bisschen leuchten, so dass Mutters letzte Jahre, zumindest zwischen uns, einen Ausdruck von Harmonie und Sicherheit haben.

Und letztlich gilt diese Art des spieglens für alle Menschen.
Beim negativen nicht annehmen, in dem man sich selbst begegnet = Abspaltung eigener Anteile.
Beim positiven annehmen = indem man zunächst selber heiler wird, weil ja nichts mehr verdrängt- abgespalten werden muss.
Und über einen selbst, kann der andere ein Stück heiler werden kann,
der sich angenommen fühlt, und damit besser eigene, zunächst für ihn selbst negative Anteile bei sich selbst besser annehmen kann, da sie ja nicht mehr verteufelt werden müssen.

Das erklärt auch den Spiegel im Klein-Kind-alter, der von den Eltern, der Umgebung, ein 100% positiver Spiegel sein sollte. Und zwar auf die echten Bedürfnissse des Kindes bezogen, nicht auf das, was sie meinen , was seine Bedürfnisse sind.
Damit das Kind zu sich findet und emotional als "echtes" Ich heranwachsen kann.

Okay.- Ich glaub, dieses Thema ( im "normalen" Sinne) hab ich jetzt.
*lach*

Ich sage jetzt erstmal liebe Grüße
und schreibe gleich weiter....

:liebe1:
 
Liebe Geli,

das Spiegelgesetz übrigens, ja, ich glaube, du hast es genau so verstanden, wie ich es gemeint habe.

Übrigens, um vielleicht noch mal ein bisschen Verwirrung reinzubringen :weihna1 : Ich habe mir gestern den ganzen "Meine Schwester ist obdachlos" Thread angesehen (Schade übrigens, dass er auf den letzten 3 Seiten so zumüllt...) und dabei habe ich den Eindruck gehabt, dass dort abendsonnes Persönlichkeitsanteile gespiegelt werden. Da gibt es die mitfühlenden Teile, es gibt die Stimme der Vernunft, es gibt die Zweifel und es gibt immer wieder das schlechte Gewissen. Das wird dann sofort von den anderen niedergeschrien, so wie ihr eigenes schlechtes Gewissen sich wahrscheinlich auch immer mal wieder meldet, aber schnell innerlich plattgeredet wird, verdrängt und mit Argumenten vom Platz verwiesen wird.

Das alles ist natürlich nur meine Spekulation, mein Eindruck. Ich will hier auch gar nicht abendsonne analysieren, sondern ich will meine eigene Interpretation des Spiegelgesetzes einschränken, oder erweitern, weiß gar nicht. Ich hatte oben geschrieben, dass nur das spiegelt, was uns am anderen aufregt, aber vielleicht ist es doch anders. Vielleicht spiegeln doch andere alle möglichen Aspekte in uns, sowohl die sanft-mitfühlenden als auch die aggressiven, als auch immer wieder das schlechte Gewissen. Vielleicht funktioniert das so (wieder nur als Beispiel zu lesen): Abendsonne wendet sich mit ihrer Schilderung ans Forum. Es könnten potentiell mehrere 10.000 user antworten, aber es melden sich nur ganz wenige. Diese hat offenbar irgendwas in abendsonnes Beitrag angesprochen. Ich meine, so geht es mir zumindest, einige Threads sagen mir gar nichts, offenbar "weckt" das nichts in mir. Ihr Beitrag jedenfalls, der klingt in unterschiedlichen Menschen unterschiedlich an, und so antworten sie dann auch darauf. Ich hatte bei dem Thread den Eindruck, dass diese Antworten wie in Kategorien fallen. Und das machte in mir den Verdacht, dass es sich um einzelne, gespiegelte, (unterdrückte?) Teile abendsonnes handeln möge.

Tja, ich glaube, deinem Beitrag widerspricht das gar nicht unbedingt, nur vielleicht meinem. Ich glaube, es läuft auf die Frage hinaus: Spiegelt man immer, in allem, auch wenn man seine Themen alle aufgelöst hat? Oder hört man irgendwann auf ein Spiegel zu sein?

So weit meine derzeitigen Gedanken dazu.

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Hi liebe Räubertochter, :)

bevor ich jetzt auf Dein neues Posting antworte, erstmal meines von vorhin.
Ich konnte es nicht abschicken, denn ich war kurzzeitig gesperrt! *lachmichkrumm*
Es lag an einem Troll, der hier offenbar sein Wesen trieb! - Und bis die Mods das auseinandergenommen hatten ,war ich draussen!
Aber ich habe mein posting vorher kopiert, und hier kömmt erst mal das!
Und jetzt muss ich mit dem Hund raus, und wenn ich wieder da bin, lese ich die Sache die Du jetzt über Abendsonne schriebst!

Bis dahin alles Liebe!
Geli

Posting von eben: ... schreibe ich weiter....

... an Räubertochter :)

Hallo liebe Räubertochter,

nein, Du trittst mir nicht zu nahe! " lächel* Es liegen ja von mir aus alle Karten auf dem Tisch! - Und zwar zum Zwecke des Anschauens!
Ich bin auch beim Hinschaun nicht mehr so leicht umzukippen. *lach*
Dennoch: lieb, Deine Vorsicht!

Die Sachen passen, die Du schreibst.... Gänsehaut.
Ich habe heute über den Tag ähnlich gedacht wie Du.

Um das Mariechen ranken sich schon eine ganze Menge Geschichten, die selbst noch ich , die ich fast 40 Jahre später geboren bin, von meiner Oma brühwarm mitkriegte.
Wie heiß mag das Thema der Mutter serviert worden sein, zwei Jahre nach ihrem Tod?
Von daher ist gut vorzustellen, dass die Mutter nie um ihrer selbst willen geliebt wurde, sondern immer nur als "Ersatzmariechen".
Das wäre also die verfeinerte Einstellung dazu , dass die Mutter diese Rolle für sich übernommen hat. Vermutlich wurde sie, ein Stück weit, unbewusst dazu gedrängt.
Und das würde, klar, ihr rundherum "nicht autentisch sein" erklären.

Und das so jemand einen gewaltigen Zorn auf andere Menschen entwickelt, ist dann auch klar: Weil die ersten, die Eltern, sie in die falsche Rolle zwangen, bzw. diese ihr nahelegten, und die anderen , im weiteren Erwachsenwerden, ihr falsches Ich spiegelten....
Das ICH mit den tausend Kleidern und der hektischen Betriebsamkeit, dem nicht hinschauen... Hauptsache , das Klavier spielt, und man kann tanzen...
Ich denk, das passt schon!
Es ist der Prototyp eines von vorn herein nicht als " Selbst" angenommenen Menschen.
Der Zorn richtet sich gegen andere, weil sie hat ja aus ganzem Herzen - unter Verzicht auf sich selbst - versucht hat , alles richtig zu machen.

Mei, mei mei!

Das ist ein Hammer!

******
Und natürlich kann so ein rollenfixierter Mensch, auch nicht sein eigenes Mädchenkind als etwas wahrnehmen, was ausserhalb dieser Rollen gedeihen müsste.
Sie kann an Ignoranz nur das weitergeben, was sie selbst erfahren hat.
Wie sollte es auch anders sein können?
Wenn ihr zugemutet wurde, sich vom ersten Lebenshauch selbst zu verraten, ist das doch auch die richtige zukünftige Mädchenkarriere für ihre Tochter? Sie kann schließlich nur das weitergeben, was sie kennt?
Auch dieses, ihr Kind, soll sich verbiegen müssen.
Es soll schön sein, angepasst, eine Freude anzuschauen, und ansonsten nicht zu hören.

******
Du hast ( neben allem anderen) etwas Gutes geschrieben:

Du bist das Kind deiner Mutter, aber nicht das Kind ihrer Rolle.
Ja, genau so ist es. Und deshalb habe ich vermutlich schon als Kind diese, ihre "Rolle" empfunden. Hab die Wut gespürt, mich in den Humor gerettet, hab heftig getrauert - und ihr zuletzt die Rolle verziehen.
Die sie aus für mich unerklärlichen Gründen für mich bis heute( gestern?) spielte.

******

Ich muss jetzt gerade abkneifen. In meinem Mail-program sind soeben zu diesem Thema drei Nachrichten von "Peter van Pimmel" eingelaufen.
Das irritiert mich gewaltig und ich muss mal gucken, was mit denen ist.
Der Hund jankt auch schon, er muss gleich raus.

Wenn ich die Ruhe wiederhabe schreibe ich weiter zu Mariechen , meinem Namen und dem Tod des zweiten Mariechens.

Bis dahin liebe Grüße,
Geli :)
 
Hallo ihr :),

wollte nur mal kurz sagen, daß ich dieses Thema hier unglaublich spannend finde und auch für mich einiges rausholen kann. Lese hier gerne mit.

Kaji
 
Und nun vielleicht nochmals kurz zurück zu deiner Eingangsfrage:

..."WARUM frage ich mich in dem Zusamenhang, habe ich MEINE Mutter?"...

Ich bewundere dich für deine dermaßen offene, vertrauende und ehrliche Herangehensweise an diese Frage. Ich glaube du hast die Antwort für dich dadurch weitestgehend finden können.
Und ich spüre auch die Liebe von dir zu deiner Mutter, nachdem du sie für dich hinter ihrer Rolle entdecken konntest:)

Alles Gute wünsche ich dir

LightandKi
 
hallo ihrs,

ein sehr interessantes thema.

für mich ist das in der aussage relativ einfache, in der praktischen umsetzung aber massiv komplizierte spiegelgesetz mit ein grund dafür, dass ich nicht die absolut-verfechterin der esoterik bin. man kann das spiegelgesetz drehen und wenden wie man will, es gibt sehr viele interpretationen, und somit verliert es für mich seine aussagekraft.

wenn man z.b. angelika-maries mutter hernimmt: die frage ist berechtigt, warum a-m., die selber ganz anders ist, DIESE mutter als spiegelbild vorgesetzt bekommen hat. ja, es gab da auch schon genügend erklärungen dazu, wie es sich verhalten könnte..... .

verstärkt stellt sich da aber noch die frage, was, wenn ich völlig verschiedene menschen "vorgesetzt" bekommen habe. wie es sich z.b. bei mir verhält. dann ist die verwirrung noch komplexer. was jetzt?????

mein thread "meine schwester ist obdachlos" wurde schon angesprochen, und da ist ja im eingangsposting schon von der POLARITÄT gesprochen worden, die mich umgibt. d.h. der vater die volle härte, ebenso narzisstische ansätze wie angelika-maries mutter, meine mutter die güte in person mit einem absoluten "armen-ich" bewusstsein, das absolute gegenteil vom vater,

die schwester obdachlos, der bruder millionär.

also, wenn man SOLCHE gegensätze vor sich hat, wie bitte kann man dann noch etwas anfangen mit dem "spiegel-gesetz"???

am ehesten wäre für mich die erklärung passend, dass man alles, was man ablehnt, präsentiert bekommt, um es als bestandteil des lebens zu integrieren, zu akzeptieren. d. h. solange man - in bezug auf die obdachlose schwester - z.b. die absolute armut ablehnt, nicht akzeptieren will (wie es bei mir war), wird man konfrontiert mit dieser geschichte, bis man einfach akzeptiert, dass es einfach menschen GIBT, die nichts zu essen haben etc. .

was auch erklären würde, warum ich das krasse gegenteil dabei haben, den bruder als millionär: die geschichte kann auch DESHALB bestandteil meines lebens sein, weil ich immer ablehnte, dass menschen über leichen gehen, um reichtum, gewinnmaximierung zu erlangen. wäre es mir völlig gleichgültig, dass es solche menschen eben gibt, würde ich vielleicht den bruder nicht in meinem leben haben.

genauso lehnte ich extreme menschen ab, die wie mein vater sind, und ich lehnte genauso das extrem ab, wie es meine mutter lebt.

das könnte auch ev. eine erklärung sein für angelika-maries konfrontation mit der mutter sein.

ist aber wie gesagt alles interpretation. das spiegelgesetz für sich ist mir zu "einfach", denn auch im allgemeinen umfeld ist man mit den verschiedensten charakteren konfrontiert. stimmen tut es, dass man gewisse aspekte, die man ablehnt, auch in sich hat, denn jeder mensch hat einige hundert charaktereigenschaften in sich, und wenn ich rachsüchtige menschen z.b. ablehne, dann hab ich doch einen gewissen anteil an rachsucht in mir. man kann das m.e. auch alles ummünzen.

das spiegelgesetzt ist dann einfach zu "wässrig". zu wenig aussagekräftig. wie ein tageshoroskop, das auch auf JEDEN menschen immer wieder zutreffen wird.

dass es aber gesetzmäßigkeiten gibt, da bin ich mir sehr, sehr sicher. aber ich gehe eher auf die ablehnungs-geschichte. die persönlichen erfahrungen zeigen es mir.
alles, was ich selber aus meinem leben raushaben will, wird mir präsentiert. SCHATTEN, - so heißt es -:
"wenn wir etwas ablehnen, egal, was es auch ist, bedeutet dies, dass wir gegen das gesetz der polarität verstoßen. uznd den teil, den wir ablehnen, bekommen wir vom schicksal als teil der lernaufgabe serviert. "wir sollten die polarität als erkenntnis-instrumentarium nutzen. sie zeigt uns, wo wir im ungleichgewicht ist. z.b. muss man erkennen und anerkennen, dass es neben dem frieden auch krieg gibt. wenn man z.b. krieg als pol der gesamtpolarität bekänft, wird man ev. konfrontiert. durch dieses polaritätsgesetzt findet man auch eine erklärung für die sonderbare tatsache, dass z.b. fanatische gesundheitsapostel oft mit krankheit konfrontiert werden

wenn ich angelika-maries geschichte jetzt abwende von der sehr ergreifenden mutter-sache und in den "verschrei-thread" gehe, dann ist von ihr/dir dort ein beispiel vom sohn, der das auto beschadet hat, und kurze zeit später ging es a-m. selber so - soweit ich mich erinnere.
als spiegel heißt das für mich nicht in der zu einfachen form, dass angelika-marie anteile in sich hat, die selber zerstören können (ist zu wenig aussagekräftig, denn solche anteile hat jeder in sich - wie bei allem), sondern sie bekommt am eigenen leib das präsentiert, was sie im vorfeld ABLEHNTE, damit sie solche geschehnisse als teil des lebens annimmt und stehen lässt, wie sie sind. es könnte sein, dass wir DAS vom spiegel lernen müssen.


soweit von mir

abendsonne
 
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Auch ich verfolge diesen interessanten Thread. Wohl auch deswegen, weil ich mir vom Spiegelgesetz immer wieder auf's Neue gewisse Lösungsansätze erhoffe.

Aber, sowie Abendsonne es beschreibt

man kann das spiegelgesetz drehen und wenden wie man will, es gibt sehr viele interpretationen, und somit verliert es für mich seine aussagekraft.

so geht es mir auch damit.

zB bei Angelika-Marie's Mutter-Thema tue ich mich schwer, das in irgend einer Weise mit dem Spiegeln in Verbindung zu bringen. Für mich liest sich diese ganze Geschichte wie eine extreme Herausforderung, die das Leben an Angelika-Marie stellt. Sie stellt sich dieser Lernaufgabe mit unglaublich viel Tiefgang und nutzt alle Ansätze (u.a. auch das Spiegelgesetz), um Antworten zu finden. Quasi als Mittel zum Zweck. Und jedes Mittel ist recht, wenn damit eine Lösung angepeilt wird.

Wenn ich das Spiegelgesetz reduziere auf das Wesentliche, dann sehe ich das mit aller Widersprüchlichkeit:

das, was ich ablehne wird mir gespiegelt, damit ich es für mich integrieren kann. ABER ... es erscheint mir doch sehr zwanghaft, wenn ich es gar nicht in meine Persönlichkeit integrieren will. Wenn ich zB die Eigenschaft der Unzuverlässigkeit ablehne und bekomme es immer wieder mit unzuverlässigen Menschen zu tun - was soll mir das sagen? Dass ich eigentlich selbst gerne unzuverlässig wäre? Das ist nicht so.
Als Lernaufgabe kann ich dahinter vermuten, dass ich Unzuverlässigkeit akzeptieren muss, "annehmen was ist", um damit auch Menschen gegenüber offen zu sein, die eben so sind.
Aber mit "spiegeln" hat das doch wenig zu tun, denke ich.

Andererseits ... wenn sich ein Mensch mit gegenüber liebevoll verhält, dann spiegelt er mir im wahrsten Sinne des Wortes meine liebens-würdigkeit. Umgekehrt natürlich genau so. Hier kann ich das Spiegelgesetz tatsächlich anwenden, es ist sogar recht einfach.


Abendsonne
.....wird man konfrontiert mit dieser geschichte, bis man einfach akzeptiert, dass es einfach menschen GIBT, die nichts zu essen haben etc. .

Auch das hat meines Erachtens wenig oder nichts mit dem Spiegelgesetz zu tun in der speziellen Geschichte von Abendsonne.
Es gibt Gegebenheiten, die man im allgemeinen nicht ändern kann.
Vielleicht ist es ja so, dass Abendsonne sehr wohl das Gefühl hat, sie könnte in der Situation mit ihrer Schwester sehr wohl etwas ändern, aber die Angst vor der Konfrontation und den möglichen Folgen ist verständlicherweise übermächtig (Ablehnung durch die Schwester, Unverständnis innerhalb der Familie, Angst davor, der Schwester sagen zu müssen, was mit ihrem Sohn geschehen ist). Der innere Konflikt zwischen der Schwester helfen wollen (vielleicht durchaus auch zu können) und gleichzeitig jedem die Verantwortung für sein eigenes Leben zu lassen muss ziemlich schlimm sein.

Ich hoffe, liebe Abendsonne, ich bin dir jetzt nicht zu nahe getreten.

Ich kann das insoweit nachempfinden, als dass ich einen Bruder habe, der vor 10 Jahren den Kontakt zur Familie abgebrochen hat. Es dürfte ihm nicht gut gehen, das spüre ich. Ständig schwanke ich zwischen ohnmächtiger Wut, Traurigkeit und dem tiefen Bedürfnis, meinen Teil dazu beizutragen, etwas heil werden zu lassen.
Aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen, dass mir die Situation mit meinem Bruder etwas in mir spiegeln will, denn Kontaktabbrüche ziehen sich wie ein roter Faden durch das System meiner Herkunftsfamilie.

Abendsonne
wäre es mir völlig gleichgültig, dass es solche menschen eben gibt, würde ich vielleicht den bruder nicht in meinem leben haben

Wie meinst du das?
Dein Bruder wird immer in deinem Leben sein, auch wenn die physische Anwesenheit nicht gegeben ist. Die Seele kann zwar abspalten, aber niemals verleugnen.

Liebe Grüße,
Daisy
 
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