Spiegel Gesetze

Was hälst Du von Spiegel "Gesetzen"?


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Raeubertochter schrieb:
Nochmal zu dem Hitler-Beispiel, es beschäftigt mich irgendwie:

Ich denke, es gibt vielleicht verscheidene Arten zu kritisieren. Und zwar würde wohl mit dem Verstand (fast) jeder Hitler kritisieren. Aber nicht jeder fühlt sich auch persönlich angegriffen. Ich glaube, das ist ein Unterschied. Ob ich mit dem Verstand sehe, dass etwas falsch ist - dann muss ich es vielleicht nicht in mir tragen. Oder ob ich mich tierisch darüber aufrege und mich persönlich angegriffen fühle, mich persönlich beleidigt fühle. Und Hitler - nein, Massenmörder bin ich ich nicht, denke ich. Aber in wem von uns steckt nicht auch ein bisschen Erfolgsdrang, Anerkennungsdrang, ein bisschen Sadismus vielleicht auch? Ich meine hier niemanden persönlich! Ich meine nur, ich muss nicht handeln wie Hitler, nicht sein wie er, aber vielleicht stecken Teile von ihm ja doch in mir?

Was haltet ihr davon?

Liebe Grüße

Raeubertochter

Ich glaube, Räubertochter
wenn ich mir vorstelle mit jemandem zu diskutieren, der Hitlers Tun befürwortet, dann kommen wir der Sache schon näher. Angenommen da sitzt Dir jemand gegenüber, der eine kleine Gruppe Menschen, in dem Dorf in dem Du wohnst, auf die gleiche Art und Weise zu motivieren versteht, wie Hitler es seinerzeit konnte. Was ginge dann in Dir vor? Da kommt ja auch noch Angst vor den Folgen dazu.
Ich weiß nicht ob ich da noch über Spiegelgesetze nachdenken könnte, klar irgendwo steckt in jedem ein kleiner Hitler.
Alles Liebe
Elke
 
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Selaya schrieb:

- Der Schlüssel zur Freiheit -




1. Spiegel-Gesetz

Alles was mich am anderen stört, ärgert, aufregt oder in Wut geraten
lässt und ich anders haben will, habe ich selbst in mir.

Alles, was ich am anderen kritisiere oder sogar bekämpfe und verändern
will, kritisiere, bekämpfe oder unterdrücke ich in Wahrheit in mir und
hätte es gerne anders.


2. Spiegel-Gesetz

Alles, was der andere an mir kritisiert, bekämpft und verändern will und
ich mich deswegen verletzt fühle, so betrifft es mich - ist dies in mir
noch nicht erlöst, meine gegenwärtige Persönlichkeit fühlt sich
beleidigt - der Egoismus ist noch stark.


3. Spiegel-Gesetz

Alles was der andere an mir kritisiert und mir vorwirft oder anders
haben will und bekämpft und mich dies nicht berührt, ist es sein eigenes
Bild, sein eigener Charakter, seine eigenen Unzulänglichkeiten, die er
auf mich projiziert.


4. Spiegel-Gesetz

Alles, was mir am anderen gefällt, was ich an ihm liebe, bin ich selbst,
habe ich selbst in mir und liebe dies im anderen. ich erkenne mich
selbst im anderen - in diesen Angelegenheiten sind wir eins.



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Alles Liebe
Selaya

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umso öfter ich diese gesetze lese(und darüber nachdenke) umso mehr verwirren sie mich... irgendwie haut da was nicht so ganz hin...
 
Raeubertochter schrieb:
Stimmt, Angst wäre ein Grund jemanden abzulehnen, der nicht unbedingt bedeutet, dass das selbe auch in mir steckt. Oder?

Liebe Grüße

Raeubertochter
Stimmt :move1:
er fällt nur schwerer es zuzugeben!!!
LG
Elke
 
glaubst du, es fällt schwerer zuzugeben, dass ich Angst vor Nazis habe als dass auch einer in mir steckt? Das seh ich jetzt anders...

Lieben Gruß

Raeubertochter
 
Hallo Räubertochter,

Ich denke, es gibt vielleicht verscheidene Arten zu kritisieren. Und zwar würde wohl mit dem Verstand (fast) jeder Hitler kritisieren. Aber nicht jeder fühlt sich auch persönlich angegriffen. Ich glaube, das ist ein Unterschied. Ob ich mit dem Verstand sehe, dass etwas falsch ist - dann muss ich es vielleicht nicht in mir tragen. Oder ob ich mich tierisch darüber aufrege und mich persönlich angegriffen fühle, mich persönlich beleidigt fühle. Und Hitler - nein, Massenmörder bin ich ich nicht, denke ich. Aber in wem von uns steckt nicht auch ein bisschen Erfolgsdrang, Anerkennungsdrang, ein bisschen Sadismus vielleicht auch? Ich meine hier niemanden persönlich! Ich meine nur, ich muss nicht handeln wie Hitler, nicht sein wie er, aber vielleicht stecken Teile von ihm ja doch in mir?

Ich denke, mit Hitler assoziieren die meisten von uns das personifizierte Böse. Und für mich bleibt es dabei: wenn wir ihn verurteilen, dann verurteilen wir das Böse in uns, was uns in der Regel nicht bewußt ist. Das ist eine reine
Feststellung, keine Wertung.

Ein Beispiel aus meinem Leben: ich liebe Tiere und war einige Jahre militante Vegetarierin und verurteilte die "wurstsemmelfressende Masse" (wie ich sie damals nannte). Jedes verletzte aufgefundene Tier wurde von mir gepflegt und aufgepäppelt und es war absolut undenkbar, dass ich einem Tier jemals etwas zu leiden tun könnte. Und eines Tages sch... eine Möwe im Vorbeifliegen mitten ins Gesicht eines meiner im Kinderwagen liegenden Zwillinge. In Null Komma Nix (Assoziation von gefährlichen Bakterien im Möwenkot) war ich auf 100, total in Rage und wollte nur eines: diese Möwe killen. Ich bin völlig ausgetickt und hatte echte Mordgelüste in mir. Diese Begebenheit war mir eine Lehre und zeigte mir, was so alles unbewußt in mir steckt.

Katarina
 
Katarina schrieb:
Hallo Räubertochter,



Ich denke, mit Hitler assoziieren die meisten von uns das personifizierte Böse. Und für mich bleibt es dabei: wenn wir ihn verurteilen, dann verurteilen wir das Böse in uns, was uns in der Regel nicht bewußt ist. Das ist eine reine
Feststellung, keine Wertung.

Ein Beispiel aus meinem Leben: ich liebe Tiere und war einige Jahre militante Vegetarierin und verurteilte die "wurstsemmelfressende Masse" (wie ich sie damals nannte). Jedes verletzte aufgefundene Tier wurde von mir gepflegt und aufgepäppelt und es war absolut undenkbar, dass ich einem Tier jemals etwas zu leiden tun könnte. Und eines Tages sch... eine Möwe im Vorbeifliegen mitten ins Gesicht eines meiner im Kinderwagen liegenden Zwillinge. In Null Komma Nix (Assoziation von gefährlichen Bakterien im Möwenkot) war ich auf 100, total in Rage und wollte nur eines: diese Möwe killen. Ich bin völlig ausgetickt und hatte echte Mordgelüste in mir. Diese Begebenheit war mir eine Lehre und zeigte mir, was so alles unbewußt in mir steckt.

Katarina

Hi hi, sehr eindrucksvolle Erkenntnissuche.
Ja, ich bin der Auffassung, dass wir das Böse in uns eher verleugnen als Ängste etc.....
Deshalb schaffen besonders liiiiebevolle Menschen sich ja auch oft so seeeehr böse Partner an. Das spiegelt ganz schön. :move1:
Alles Liebe
Elke
 
Katarina, *ggg*

Elke,
Ja, ich bin der Auffassung, dass wir das Böse in uns eher verleugnen als Ängste etc.....
Deshalb kann man ja Angst vor Nazis leichter zugeben als Spiegelungen durch Nazis. Denke ich. Aber ich denke, es gibt auch genuine Angst gegenüber einer Bedrohung, die nichts oder nur wenig mit Spiegelung zu tun hat. Beides wirkt vielleicht zusammen.

Hm... ja, ihr habt Recht, glaube ich. Wo bleiben denn die Kritiker? Oder sind wir uns jetzt alle einig? :blue2:

Hier mal eine vielleicht provokante Frage, wenn wir doch gerade von Nazis sprechen: Die Menschen, die sich am heftigsten gegen Nazis wehren, die Linke, die Antifa, was ist denn mit denen? Spiegeln die besonders die Nazis? Und was spiegeln sie besonders? Was ist denn dann der Unterschied zwischen beiden?

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Ohh... :cry2: es hat so schön angefangen und jetzt... tote stille.

Haben wir etwa alle hier überzeugt oder besser gesagt zum nachdenken veranlasst? :brav:

Alles Liebe
Selaya:kuesse:
 
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Hallo!

Es ist ganz richtig etwas abzulehnen, nicht gut heißen. Problematisch wird
es erst, wenn dabei Gefühle wie Wut, Zorn, Angst, Verurteilung, Bestrafungs-
wille, Rachegelüste usw. auftauchen. Das bedeutet, dass man (wir?) etwas "ausmerzen" will, was höchstwahrscheinlich auch in einem selbst steckt. :cool:

Das einzige angemessene Gefühl wäre Trauer, glaube ich: Es ist etwas Schlim-
mes (eigentlich nicht so wichtig, wer das konkret verursacht hat) passiert, was (viel) Leid gebracht hat. Das gleichgültig hinzunehmen, wäre aus meiner Sicht nicht richtig, sich aber aufzuregen, zu verurteilen, selbst bestrafen zu wollen ist nicht richtig, obwohl manchmal ganz verständlich, weil die meisten Menschen doch keine vollkommenen Wesen sind. ;)

Und weil die Menschen keine vollkommenen Wesen sind, finde ich es sehr
anmaßend, wenn jemand einem Anderen vorwirft: Ich bin NUR Dein Spiegel,
alles das Schlechte, was Du in mir siehst, ist NUR in Dir, ich selbst bin in Ordnung. Wenn er so etwas sagt, ist es ganz klar, dass besonders mit ihm selbst etwas nicht stimmt. :D

Wenn man das Spiegelgesetz benutzt, sollte man das NUR bei sich selbst tun und nicht bei den Anderen. Dann würde sich auch niemand über
Spiegelgesetze aufregen.

Alles Gute :)
P.
 
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