Soziophobie

Es gibt auch manchmal von Kirchen solche Beratungsstellen, die nichts kosten und manchmal auch zu Entspannungsübungen anleiten etc, wo man auch einfach mal quatschen kann.
 
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Hai :)

Du bist ein Zwilling. Das ist wohl eine ganz andere Voraussetzung als man ein Leben als Einzelling hat, oder etwa nicht?
Meine Cousinen sind auch Zwillinge, die müssen auch nebeneinander wohnen, sonst sind die nicht glücklich. Dabei haben die sich phasenweise gehasst wie die Pest.

BWL studiert habe ich nicht. Ich war von Hause aus für Musik gebucht, hab dann aber grad nochmal die Kurve gekriegt. Dann hab ich ein bisschen rumgebummelt und gelebt und dann hab ich Krankenpflege gelernt. Und dann hab ich Weiterbildungen gemacht, eine Weile in verschiedenen Management-Jobs mein Brot verdient und hab dann gemerkt, dass mir die Menschen zu schwierig sind heute.

Und seitdem lebe ich sehr einfach. Übernehme nur noch für mich selber Verantwortung, tue nur das, was ich tue und daraus entwickelt sich jede Menge Neues. Buch schreiben, eigene Essenzen finden, mir selber zuhören. Da tröpfelt so nebenbei dann als Abfallprodukt jede Menge auf's Papier. Und das ist dann nur aus mir selber, weil es meine "Idee" ist. Die sonst noch keiner so hatte, weil er die Dinge anders gesehen hat. Oder: die so noch keiner sonst aufgeschrieben hat. So merke ich persönlich, wer ich bin.

Sobald ich mit jemand anderem in Kontakt bin, merke ich primär, wie und wer der andere ist. Und ich könnte mir vorstellen, dass das bei einem Zwilling ganz ähnlich ist, weil man ja immerhin 9 Monate ziemlich eng beieinander gelegen hat. Und man hat z.B. die gleichen Bilder gehabt als Kind, wenn man aus der Wiege guckte. Und überhaupt ist man ja "gleich getacktet", weil ja alles von Mama und Papa immer in doppelter Ausführung für jedes Kind nacheinander gemacht wird. Da ist ja quasi die Verbundenheit mit dem Universum gleich, die paar Minuten beim Geburtszeitpunkt... sind nur kleine Veränderungen für universale Einflüsse.

Wenn ich mir zum Beispiel 2 gleichartige Rokkoko-Stühlchen vorstelle (Zwillinge) und einen Rokkoko-Stuhl und einen Bauernstuhl (Geschwister), dann ist doch mal klar, dass die einzeln auftretenden Geschwister mehr Unterschiedlichkeit im direkten Gegenüber gewohnt sind. Und wenn Du die beiden Rokkoko-Stühlchen auseinanderrupft, blutet Dir mehr das Herz, als wenn Du nur den einzelnen Rokkoko-Stuhl weggibst und Dir der Bauernstuhl gleicht.

Also irgendwie kann ich grad total gut nachvollziehen, dass es unglaublich schwierig ist, seinen Zwillingsbruder zu verlassen, wenn man das Elternhaus verlässt. Wahrscheinlich weil ich das auch in der Familie habe.

...Ist da wirklich Nichts in Dir, wenn Du alleine bist,hm? Da muss doch eigentlich eine sein, die die andere Seite aus dem FF kennt...

Sag mal, weisst Du was? Wenn mir z.B. mein Vater fehlt, der schon lange tot ist, dann rufe ich den in mich hinein. Oder vielmehr atme ich ihn ein, bis er überall in mir drin ist. hihi, mir kommt gerade der Gedanke, dass Dir das vielleicht auch guttun würde, um Dich vollständig zu fühlen. Kannste ja mal mit Deiner Schwester probieren, wenn Du magst, vielleicht fühlst Du sie dann auch innerlich so wie ich meinen Vater. Mir tut das sehr gut.

:liebe1:
 
@ Frater: Ok, zugegebenermaßen erst einmal... allerdings ist beim Homöopathen ja wieder das Problem, dass ich ihn selbst bezahlen muss :(

@ Trixi Maus: Du meinst, auch wenn meine Schwester da ist, soll ich das mit dem Einatmen mal machen?

Ich kenne auch Zwillinge, die relativ unabhängig voneinander sind, die das gar nicht verstehen können, wenn andere Zwillinge so aneinander dran hängen... manchmal wäre ich auch gerne so und ich glaube, ohne diese... Angst vor anderen Menschen, die wir beide teilen, hätten wir uns auch schon längst einmal getrennt :-/
 
gibt's denn nicht sowas wie ne Zwillings-Beratungsstelle für solche Probleme? Such doch mal im Internet oder soll ich ma? Also dass es zu diesem Thema Bücher gibt, dass erinnere ich auf jeden Fall, sehr viele eigentlich. Das ist ja ein echtes Phänomen, ein Zwilling zu sein, hör mal, wer ist das schon? Gut, heute bei den Unfruchtbarkeitsbehandlungen kommt es natürlich immer häufiger vor, aber das ist ja nun im Grunde egal, wie es zur Mehrlingsschaft kommt.

Mir ist schon klar, dass eine Scheu vor Menschen auf vielerlei Gründen entstehen kann- mit Soziophobie hat das aber im Grunde nix zu tun, oder? Soziophobie hat eine gewisse Dauerhaftigkeit und Du bist ja nur immer "vor" irgendwelchen Ereignissen unruhig und wenn Du länger getrennt bist von Deinem Geschwisterkind, oder? Von daher würde ich, also ich Laie heia-pop-eia mal ganz einfach auf diese Zwillings-Natur zurückführen, dass Du als Individuum eben so empfindest. das kannst Du natürlich nur selber beobachten nd wissen. Da würd ich mir auch keines falls von irgendwem in der Urteilsfindung reinquatschen lassen, wie es denn nun dazu kommt. Weil man das Innere Zusammenhängen selber erkennen muss, wenn man Unabhängigkeit wirklich erlangen möchte.
 
Also ich bin jetzt schon erstaunt, daß das in eine "kranke" Schublade gesteckt wird.
Ich hatte genau dasselbe Problem und warum muß man denn ein Lemming sein und sich in der Masse am wohlsten fühlen? Oft ist es so, daß sehr sensible Menschen einfach zuviel von dem wahrnehmen, was um sie herum vorgeht. Sie fühlen sich dann unsicher und verwirrt.
Mit der Zeit habe ich gelernt, auf Menschen zuzugehen, es fällt mir persönlich überhaupt nicht mehr schwer. Aber das hat gedauert, und vieles hat der Beruf mit sich gebracht, wo ich einfach mit vielen Menschen zu tun hatte. Letztendlich hab ich irgendwann ein Cafe aufgemacht und da konnte ich mich ja gar nicht mehr davor drücken.
Allerdings fühle ich mich immer noch nicht wohl, wenn sehr viele Menschen zusammen sind.
Ich hab mir übrigens immer eine Zwillingsschwester gewünscht, so als Verstärkung praktisch.
Ich würde einfach dran arbeiten, ganz bewußt mir vornehmen, auf Menschen zuzugehen. Homöopathie und Bachblüten können bestimmt dabei helfen.

liebe Grüsse von Alana
 
Hi ihr zwei,
Hi Triximaus :)

Was für ein Thema !!!
Mich spricht es auch total an, weil ich teilweise dermaßen überschwemmt werde (mittlerweile weiß ich mit INFORMATIONEN) aus den verschiedenen Ebenen und mich das zT sehr anstrengt, wenn ich dann zb. direkt auf "menschlicher Ebene" reagieren muss, mich jemand was fragt usw.
Fühl mich dann zum Teil wie ein "Außerirdischer", weil es mir komisch vorkommt.

Mir gehts da vl. ähnlich wie dir Christian, dass ich mich nicht mit der PERSON, die da sitzt (=ich) identifziere, sondern wahrnehme, es fließt einfach so durch mich durch - und spricht mich dann jemand in einer größeren Gruppe an, ist das fei ehrlich wie ein SCHOCK. Als würde "ich" plötzlich bemerken, dass da ja jemand sitzt :D und das irritiert erstmal.
Am liebsten ist es mir auch, wenn nur EINE andere Person mit mir zusammen ist. Da kann ich mich konzentrieren auf diesen einen Menschen, und auf meine Person. Mich einlassen und noch unterscheiden - Informationen ausfiltern, und somit PRÄSENT SEIN, sowohl als Person, als auch als dieser "Wahrnehmer" hinter und IN der Person.

Die sogenannten "Genies", die sind an diesen Inselbegabungen sehr nah dran. Der "Preis" für eine solche Inselbegabungen ist nicht selten ein Problem, Kontakt mit Menschen zu haben. Der Grund ist laut Ausage dieser Menschen der, dass da soviele Informationen auf einmal in ihnen ankommen und eben alles Schritt für Schritt bewusst in ein solches Inselbewusstsein aufgenommen werden will.
Ich komme auf diese Idee, von den Inselbegabungen zu schreiben, weil ich Dich irgendwie innerlich wie auf einer Insel sitzen sehe, wenn Dein Zwilling nicht bei Dir ist. So wie nur eine Hälfte einer Acht. 8 o

Was kommt von Aussen und was ist mein Inneres? hm, das scheint mir ne wichtige Frage.

Liebe Grüsse!!

Sehr interessant ! Ich hatte mal einen Arzt/ "Therapeuten", ein sehr "präsenter Mensch" (also auf dieser Wahrnehmungs und Bewusstseinsebene) der mich zu eben diesen Gedanken anregte. Er nannte einfach immer Beispiele oder erzählte mir kleine "Anektoden" - sagte, er wisse nicht warum er erzählt was er erzählt, aber das das was kommt, wohl auch mit mir zu tun hat.
Ja, und er sagte einmal, dass das was ich als meine Symptome *grins* beschreibe, auch bei sogenannten "Hochbegabten" (Genius) auftritt.
EIne Art Reizüberflutung, wo es nichts anderes hilft, als sich auf seine Insel zurückzuziehen, um zu filtern und zu verarbeiten. (Ich sag : Intergrieren).
Sieht nach Soziophobie aus, allerdings spür ich momentan zb. dass ich gar keine Angst vor Menschen an sich habe (wie ichs lange gedacht habe) sondern, dass ich mich BISHER mit dieser Unsicherheit IDENTIFIZIERT habe (Ego) - ich dachte es wäre eine Schwäche, wenn ich plötzlich als Peron "weg" bin & ich mich so im Leben überhaupt nicht "beweisen" oder durchsetzen kann, wenn da ja "Niemand" ist :D Jetzt hab ich beobachtet, dass es weder Schwäche noch unsicherheit ist - sondern einfach eine Los-Lösung von der Persona & die Angst von der Identifikation, dem Ego/Verstand herkommt, weil er eben nicht "Versteht" und was er nicht versteht bei dem was geschieht, fürchtet er sich, weil er keine KONTROLLE über sich oder die Situation hat.

Seitdem gehts, seit dem Anerkennen und bewussten Durch-leuchten.
Ich beobachte einfach weiter, sehe was kommt und reagiere (handel, falls es nötig ist) so wie ich eben grade "kann"/BIN.
Lange dachte ich deshalb auch meine feinen Antennen, oder hohe "Sensibilität" sei soooooo belasten, wenn man hier auf der "Erde"/Materie unter Menschen lebt und ich das niemals "schaffen" werde, einigermaßen "normal" zu werden. ;-) Jetzt weiß ich, ich brauch nicht erst "normal" werden, um hier SEIN zu können. Ich habs akzeptiert (weil es JETZT bewusst ist) das es ist, wie es ist und kann nun auch die Qualitäten darin er-kennen und leben.
Zb. dass diese vielen Informationen und feinen Antennen (mit der begleitenden schweren Krise und Depression) dazu geführt haben, mich schon in "Jungen Jahren" (wie das klingt... ;-))) zu "er-wachen", im Körper, in der Form und diese kreativ zu kanalisieren. In Musik oder dem Malen - aber auch UNTER Menschen. Indem ich bin, wie "ICH-BIN". :)


@Socata:
Aber ich glaub, dir wird das jetzt alles erstmal nicht weiterhelfen, weil jeder Weg anders verläuft und bei dir vl. erstmal anderes ansteht.
Fühl vl. mal in dich, was dir jetzt am meisten Hilfe sein könnte ? Ein Therapeut? Meditation, um zu beobachten, was da wirklich geschieht, wenn du dich so unsicher fühlst ? Usw. gibt viele Möglichkeiten.
Vorallem möchte ich dir sagen, dass du damit nicht alleine bist!!!
Ich dachte nämlich wirklich laaange, dass ich die einzige bin, die so abnormal und scheinbar ängstlich in Kontakt usw ist.

"Ich" konnte einfach nicht damit umgehen, was "SEIN" schon alles in mir kanalisiert.
Jetzt wurde die "Perspektive" von "Ich" zu SEIN gewechselt-
Meine Mutter nennt es "Heilung" und sagt: "Toll wie du das geschafft hast" *g* :D
Ich sag: ES WAR GNADE. Es ist einfach geschehen.

Liebe GRüße
Sterngeborene/Julia
 
@Socata

Hmm, einmal kann natürlich helfen, aber schreibe deshalb nicht gleich die Homöopathie ab. Ja, ich weiß, es ist nicht ganz billig, wenn man es selber zahlen muss.

Also ich bin jetzt schon erstaunt, daß das in eine "kranke" Schublade gesteckt wird.
Ich hatte genau dasselbe Problem und warum muß man denn ein Lemming sein und sich in der Masse am wohlsten fühlen?

Es "steckt" Socata doch keiner in eine Schublade. Sie schildert, dass es ihr mit ihrer Situation nicht gut geht! Ist im Moment jedenfalls nicht so, dass sie sich als "Einzelgängerin" wohlfühlt.
Habe auch eine Zeitlang fast als Eremit in Berlin gelebt, aber ich wollte es so und es war wunderbar. Ist wohl ne andere Situation.
 
Hallo Socata,

ich habe ein ähnliches Problem wie du. Ich habe über die
Jahre hinweg durch meine Sucht eine Soziophobie und Paranoia entwickelt.
Ich habe auch heute noch das Problem alleine ins Fitness Studio zu gehen
oder neue Sachen anzufangen bei denen viele Menschen anwesend sind.
Durch meine Ausbildung bin ich etwas Kontaktfreudiger geworden weil ich da den Menschen nicht ausweichen konnte und das Glück hatte, das viele auf mich zugingen und ich so etwas von meiner Angst verlor. Ich mache jetzt eine Psychotherapie die mir hilft, die wird bei uns von der Krankenkasse bezahlt und gehe nebenher noch in eine kirchliche Beratugsstelle.

Ich habe gelernt das es wichtig ist sich nicht unter Druck zusetzen, man muß ja nich mit den Menschen reden bzw. gut Auskommen, sondern man kann.
Dadurch wird man dann schon lockerer und macht sich nicht mehr soviele Gedanken was andere von einem Denken. Mitlerweile komme ich oft und leichter von alleine mit Menschen in Kontakt auch wenn es mir noch immer schwerfällt.
 
:liebe1:
(...) Sehr interessant ! Ich hatte mal einen Arzt/ "Therapeuten", ein sehr "präsenter Mensch" (also auf dieser Wahrnehmungs und Bewusstseinsebene) der mich zu eben diesen Gedanken anregte. Er nannte einfach immer Beispiele oder erzählte mir kleine "Anektoden" - sagte, er wisse nicht warum er erzählt was er erzählt, aber das das was kommt, wohl auch mit mir zu tun hat.
Ja, und er sagte einmal, dass das was ich als meine Symptome *grins* beschreibe, auch bei sogenannten "Hochbegabten" (Genius) auftritt.
EIne Art Reizüberflutung, wo es nichts anderes hilft, als sich auf seine Insel zurückzuziehen, um zu filtern und zu verarbeiten. (Ich sag : Intergrieren).
(...)
Liebe GRüße
Sterngeborene/Julia
ach, den kenn ich bestimmt ;-)
 
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