Sorge um Sohn. Depressionen?

chrystall

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ich bin verzweifelt und benötige Hilfe. Es geht um meinen Sohn (18 Jahre alt, in 4 Monaten 19 Jahre).
Vor ziemlich genau einem Jahr fing alles an. Plötzlich zog er sich zurück.... sprach nur noch das Nötigste..... "ja, nein, weiß nicht". Und das so leise, dass man ihn kaum verstand. Auf alle Fragen, was mit ihm sei, ob etwas passiert sei, ob er etwas auf dem Herzen hätte, kam nur zur Antwort, dass er damit allein fertig werden müsse und ihm keiner helfen könne. Er nahm am Familienleben nicht mehr teil. Ging morgens zur Arbeit, kam Nachmittags nach Hause.... ging wortlos in sein Zimmer, kam nur zum Essen raus und verschwand wieder.
Das ganze zog sich über etwa 2 Monate hin. Mein Lebensgefährte (zu dem er einen sehr guten Kontakt hat) und ich verzweifelten immer mehr.
Dann stand der Sommerurlaub an, in den mein Sohn nicht mit wollte. Bevor wir fuhren, sagte mein Lebensgefährte ihm, dass, wenn wir aus dem Urlaub zurück kommen, er sich wieder im Griff haben solle, da es so nicht weitergeht.
Nach dem Urlaub hatten wir tatsächlich meinen Sohn wieder so, wie wir ihn kannten. Lustig, offen, gesprächig.
Im April diesen Jahres ca. lernte er ein Mädchen übers Internet kennen. Nun hatte er auch zum ersten Mal eine Freundin und machte zum ersten Mal sexuelle Erfahrungen. Zusammen mit dieser Freundin ließ sich mein Sohn ein Tatoo stechen. Als die Beziehung nach kurzer Zeit zu Ende war, meinte mein Sohn, dass dieses Tatoo ihn nun immer daran erinnern würde, dass er keine Minderwertigkeitskomplexe haben müsse. Das wäre letztes Jahr sein großes Problem gewesen.

Seit ca. 3 Wochen ging mein Sohn mit meinem Lebensgefährten sogar schwimmen und in die Sauna, was uns besonders freute, da er dies schon seit Jahren nicht mehr gemacht hatte, obwohl er immer eine Wasserratte war. Das lag daran, dass mein Sohn ziemlich korpulent ist und sich dafür schämt, es aber nicht schafft, auf Dauer abzunehmen und sein Gewicht dann auch zu halten.
Diese Woche Dienstag konnte mein Lebensgefährte nicht schwimmen gehen und wir waren begeistert, dass er trotzdem mit seinem Freund alleine ging. Gestern (also direkt nach seinem Schwimm- und Saunatag) meinte er morgens zu uns, dass es wohl wieder anfinge mit seinen Minderwertigkeitsgefühlen. Er hatte sich in der Sauna von allen angestarrt gefühlt, ist wohl auch von einigen angesprochen worden (ob er den Bademantel geklaut hätte..... das finde ich sehr merkwürdig).
Auf meine Anmerkung, dass ihn das Tatoo doch daran erinnern sollte, keine Minderwertigkeitskomplexe mehr zu haben, meinte er, dass es nicht funktioniert.
Gestern machte ich ihm den Vorschlag, dass er einen Termin beim Zahnarzt machen soll, dass ich ihm das Geld für die Kronen geben würde (er hat erblich bedingt vom Vater große Lücken zwischen den Schneidezähnen und die Augenzähne sind nur spitze Zapfen, worunter er seit Kindheit leidet). Ich sagte ihm noch, dass ich ihm helfen möchte aus seinem seelischen Tief zu kommen, dass er mir wichtig ist und ich ihn liebe. Er war hellauf begeistert, hat sich so sehr gefreut und sofort einen Termin beim Arzt gemacht.
Heute morgen war er wieder wie letztes Jahr. Er spricht sehr leise, ist total emotionslos, irgendwie lethargisch & apathisch.

Wie kann ich meinem Sohn helfen? Kann ich ihm überhaupt helfen? Was ist das, was er durchmacht? Ist das eine Depression?

Bitte helft mir. Ich gehe kaputt daran, wie er leidet. Heute Morgen hätte ich ihn schütteln können, dass er endlich "normal" wird, aber ich weiß, dass das nicht geht.
 
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Hallo :)

Ehrlich gesagt finde ich, dass ihr (bes. dein Sohn) professionelle Hilfe braucht, evtl. von einem Psychologen. Solche Dinge kriegt man meist nicht alleine in den Griff, auch wenn man den besten Willen dazu hat.
Was die Gewichtsprobleme angeht: Dein Sohn ist noch jung und in jungen Jahren nimmt man noch besser ab als wenn man älter ist. Es geht da auch weniger ums Aussehen, sondern mehr um den gesundheitlichen Aspekt. Ich weiss ja nicht, was schon alles ausprobiert wurde, aber Aufgeben ist immer falsch. Ich finde es gut, dass du deinem Sohn helfen willst. Lass dich beraten z.B. beim Hausarzt oder Heilpraktiker.

LG
Astralengel
 
Ich gehe kaputt daran, wie er leidet.

und genau DAS kannst du dir als mutter nicht leisten!

sorry - das ist einfach so. du bist für ihn da, du kümmerst dich liebevoll um ihn, nun ist es offenbar an der zeit, dass du mit ihm gemeinsam professionelle hilfe suchst.

wobei- die muss ER natürlich mal vordergründig WOLLEN !!

dein sohn ist kein kleinkind, er ist fast 19, erwachsen;
du hast ihn begleitet, gib ihm flügel und lass ihn los !!!!!!!!!!!

beistehen, mit ihm u. für ihn hilfe suchen, ist ok,
sein leben leben für ihn kannst und sollst du aber nicht!

lg die lilaengel
 
beistehen, mit ihm u. für ihn hilfe suchen, ist ok,
sein leben leben für ihn kannst und sollst du aber nicht!

lg die lilaengel

Ich will doch gar nicht sein Leben leben.
Er ist ziemlich selbstständig. Seit Mai hat er sogar ein kleines eigenes Appartment..... Er ist dabei seinen Führerschein zu machen..... er befindet sich im 3. Lehrjahr.
Er hat sein Leben soweit voll im Griff.

Diese Phase kommt urplötzlich und er kann sich selbst nicht dagegen wehren.
Er tut mir leid. Wer sieht schon gerne sein eigenes Kind leiden? Selbst, wenn er 30 Jahre alt wäre.
 
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Vielleicht leidet er einfach darunter, daß er nicht abnehmen kann, weil er es als Makel empfindet (vielleicht verspottet wurde oder ähnliche Freundlichkeiten). Vielleicht muss er auch einfach nur leiden um zu verarbeiten. Es gibt Persönlichkeiten, die so ticken. Minderwertigkeitsgefühle sind natürlich kacke, das ist was übles, das nicht sein sollte.
Aber jetzt gleich professionelle Hilfe...ich weiß nicht, oft macht man da mehr ins Arge oder holt mehr aus gutem Grund weggeworfenes hervor, als gut ist. Scheiße geschieht und man muß nicht ständig drauf rumkauen :) auch wenn insbesondere Tiefenpsychologen gerne das Gegenteil behaupten :)

ciao, :blume: Delphinium
 
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