Sollte der Mensch seine negativen Anlagen ausleben?

Ich habe mir über den begriff "negative anlage" gedanken gemacht: wenn anlagen das sind was einem menschen mitgegeben wurde dann sind negative anlagen vielleicht dinge die fehlen oder gar vorenthalten wurden. Diese sollte man nicht bloß ausleben, wie auch immer das dann aussieht. Man sollte sie erleben, wahrnehmen, verstehen.
Vergänglichkeit ist eigentlich das was uns am meisten über spiritualität lehrt. Wir verleugnen sie eher anstatt daraus zu lernen.
Ja, Anlagen sind dem Menschen mit der Geburt mitgegeben. Ich bin zur Einsicht gelangt, dass die gegebenen Anlagen ihre positive und negative Seite haben, wie eine Batterie mit Plus und Minus. Ob die Anlagen also positiv oder negativ oder ganzheitlich ausgelebt werden, das entscheidet der Mensch selber.

Beispiel: Ich habe astrologisch den Uranus im Zeichen Stier, das ist eine Anlage als Pionier und Entdecker. Mit dieser Anlage konnte ich Neues entdecken, Erfindungen machen und Patente anmelden. Wie diese positiv oder negativ oder ganzheitlich ausgelebt, also angewendet werden, das entscheidet der Anwender. Und ob das Angewendete dann gut oder schlecht herauskommt, das zeigt sich erst durch die Anwendung.

Nichts ist von Natur aus gut oder schlecht. Es wird erst durch den Menschen gut oder schlecht, letzteres oft auch als böse bezeichnet.

Und dass man aus dem, was nicht so gut herausgekommen ist, am meisten für das unvergängliche Leben in der geistigen Welt lernen kann, damit bin ich sehr einverstanden.

ELi
 
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Die Persönlichkeit ist eine Maske , die mit dem Tod abgelegt wird.

Hallo Romulus,
was ich meine ist, dass du dir nur gewahr bist deines Lebens oder deiner oder einer "Welt" jetzt.
Vom "Tod" kannst du nichts wissen, es sei denn, es ist nicht "Tod", sondern deine eigene Art, weitere Wege zu gehen in Bewusstheit.
Das wirst du aber wahrscheinlich nicht als "Tod" erfahren, je nachdem evtl., wovon du überzeugt bist.
Ich meine also mit Bewusstheit eigentlich nicht eine vergängliche Persönlichkeit in dem Sinne, sondern dein eigenes Gewahrsein.
 
Selbst wenn man weis, wieviel mehr wenn man über-zeugt, gute Haushälterin, und nicht daran hält, es nicht zum "Eigenen" macht, so ist es immer noch nur eibes anderen. Man muß nicht seinen Ablehnungen nach gehen.

Nein, es geht nicht um theoretisches Wissen. Das würde eher vom Verstand ausgehen, der sich etwas ausdenkt.
Ich sage nicht, dass man "Ablehnungen" nachgehen müsse, indem man sich wie ein Fähnchen davon treiben lässt,
sondern dass das Gefühl nicht direkt abgelehnt wird, und indem es sich mit innerer Intuition verbindet, findet es seine wirkliche Bedeutung,
man könnte auch sagen, es wandelt sich um, jedoch war es dienlich auf seine Weise.
Ohne dem, weiter in der Theorie einfach versuchen, Manches zu "vermeiden", lässt nur um den heißen Brei herumlaufen,
und das geheime Dunkle schafft sich seine Wege.
Natürlich kann man durchaus vermeiden (oder "ablehnen"), was sich einem gefühlsmäßig nicht als "echt" oder "richtig" präsentiert.
 
Manches zu "vermeiden", lässt nur um den heißen Brei herumlaufen,
und das geheime Dunkle schafft sich seine Wege.
Es ist richtig, gute Haushälterin, daß man, um verschiedene Aspekte von Trübungen und Gärungen abzulegen, Dinge verschieden anpacken muß (vorerst ja nichtmal die Qualität seines Geistes erkennend bevor Haß nich gänzlich einmal abgelegt). Für Fort-geschrittene oder jene die danach streben, hier ein Übesichtluches Set, was man meidet, zerstört, duldet... um dem Unterholz und Dickicht Herr zu werden: All die Gärungen

Der Befreite sagte: "Bhikkhus, das Enden von Gärungen, ist für jemanden der weiß und sieht, sage ich Euch, nicht für jemanden, der nicht weiß und sieht. Für jemanden, der was weiß und sieht? Passende Aufmerksamkeit (Beachtung) und unpassende Aufmerksamkeit. Wenn sich ein Bhikkhu unpassend annimmt, kommen unaufgekommene Gärungen auf, und Gärungen mehren sich. Wenn sich ein Bhikkhu passend annimmt, kommen unaufgekommene Gärungen nicht auf und aufgekommene sind abgelegt. Da sind Gärungen, die mit Erkennen abzulegen sind, jene, die mit Widerstehen, abzulegen sind, jene, die mit Nutzen, abzulegen sind, jene, die mit Erdulden, abzulegen sind, jene, die mit Vermeiden abzulegen sind, jene, die mit Zerstören abzulegen sind und jene, die mit Entwickeln abzulegen sind.

"[1] Und was sind Gärungen, die mit Erkennen, abzulegen sind?...
Wie auch immer, was Ablehnung, Haß, Zorn betrifft, so ist dieses das einzige was Weise zu töten empfehlen:

"[6] Und was sind die Gärungen, die mit Zerstören abzulegen sind? Da ist der Fall, daß ein Bhikkhu, passend widerbetrachtend, das Aufkommen eines Gedanken der Sinnlichkeit nicht toleriert. Er legt ihn ab, zerstört ihn, verjagt ihn und fegt ihn aus der Existenz.

Passend widerbetrachtend, toleriert er das Aufkommen eines Gedanken des Übelwollens nicht...

Passend widerbetrachtend, toleriert er das Aufkommen eines Gedanken der Grausamkeit nicht...


Passend widerbetrachtend, toleriert er das Aufkommen von schlechten, ungeschickten geistigen Qualitäten nicht. Er legt sie ab, zerstört sie, verjagt sie und fegt sie aus der Existenz. Die Gärungen, Verdruß oder Fieber, die aufkommen würden, wenn er diese Dinge nicht zerstören würde, kommen in ihm nicht auf, wenn er sie zerstört. Diese werden die Gärungen, die durch Zerstören abzulegen sind, genannt.
Mehr befreiend wirkendes hier:

Anger: See also Conflict; Ill-will (vyapada); Kilesa (defilements); Khanti (patience); Metta (goodwill); Nivarana (hindrances); War.
As the only thing that's good to kill: SN 1.71
What to do if someone is angry with you: SN 7.2, SN 11.4
What to do when ~ arises: Thag 6.12
The best response to ~ (a debate between two deities): SN 11.5
~ can carve into you like an inscription in stone: AN 3.130
~ can never be conquered with more ~: SN 11.4, Dhp 3
"Anger" (Dhammapada XVII)
The dangers of giving in to ~: AN 7.60
The Elimination of Anger (Piyatissa)
Positive Response: How to Meet Evil with Good(Buddharakkhita)
(Maches auch bereits ins Deutsche übersetzt.

Auch für das "Wie zerstört man", gibt es gute Anleitung und mehrere Angehensweise, wovon gute HaushälterinHaushälterin vielleicht einige bekannt sein würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Samana Johann ,

so in die speziellen Lehren möchte ich nicht hineingehen.
Mir geht es rein um das normale tägliche Leben. :)

Ich spreche nicht von "Gärungen" und Solcherlei.

Sicher, Zerstörung, Neuaufbau, Erneuerung, Weitergehen gehört alles zu Teilen des Lebens.

Die Frage imgrunde, ob der Mensch seine "negativen Anlagen" ausleben sollte,
beinhaltet ersteinmal zu überlegen, was denn als "negative Anlage" betrachtet werden sollte.
Bzw. kann immer mal das eine "gut" sein, das an einem anderen Punkt eher "schlecht" ist.

Und das Wort "Ausleben" sagt auch noch etwas.
Leben in eher triebhafter Weise, oder eben doch in einer tieferen klareren Bewusstheit.

Ich denke, dabei braucht man auch nicht "sich selbst unterdrücken", alles zusammen ergibt
wahrscheinlich erst das richtig Ganze.


Der Befreite sagte: "Bhikkhus, das Enden von Gärungen, ist für jemanden der weiß und sieht, sage ich Euch, nicht für jemanden, der nicht weiß und sieht. Für jemanden, der was weiß und sieht? Passende Aufmerksamkeit (Beachtung) und unpassende Aufmerksamkeit. Wenn sich ein Bhikkhu unpassend annimmt, kommen unaufgekommene Gärungen auf, und Gärungen mehren sich. Wenn sich ein Bhikkhu passend annimmt, kommen unaufgekommene Gärungen nicht auf und aufgekommene sind abgelegt. Da sind Gärungen, die mit Erkennen abzulegen sind, jene, die mit Widerstehen, abzulegen sind, jene, die mit Nutzen, abzulegen sind, jene, die mit Erdulden, abzulegen sind, jene, die mit Vermeiden abzulegen sind, jene, die mit Zerstören abzulegen sind und jene, die mit Entwickeln abzulegen sind.

Imgrunde ist es so ähnlich wie das was ich versucht habe, zu beschreiben. Das "negative" Gefühl nehmen und es mit der eigenen inneren Intuition verbinden.
Allein schon, wenn man es nicht ablehnt, sagt die innere Stimme auch, wie damit umgehen.
 
Allein schon, wenn man es nicht ablehnt, sagt die innere Stimme auch, wie damit umgehen.
Wenn soetwas wie Intuition oders Gefühl, oder innere Stimme etwas vertrauenswürdiges wären, hätte gute Haushälterin keine Probleme. So kann da nur geraten werden, wenn, dann mit jemanden der weiß und sieht abgleichen.
Paccesabuddhas, Einzelerwachte, kommen zum einen nur sehr, sehr selten vor, und zum anderen nur in Zeiten in denen da kein Buddha und dessen Lehren in der Welt gegenwärtig sind.

Jemandem zu raten schlechten Gedanken zu folgen, Zorn und Haß auszuleben, nicht alles daran setzen, es abzutun, ist eigentlich grob fahrläßig oder simple "kriminel", oder böse.

Selbst Haustiere haben goßen Nutzen von Herchen, welche sie nicht schlechtes tun lassen und sie davon abhalten ihrem Gefühl dort und da, der inneren Stimme, nachzugehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Die Frage imgrunde, ob der Mensch seine "negativen Anlagen" ausleben sollte,
beinhaltet ersteinmal zu überlegen, was denn als "negative Anlage" betrachtet werden sollte.
Bzw. kann immer mal das eine "gut" sein, das an einem anderen Punkt eher "schlecht" ist..

Nun, die meisten Menschen wollen von der Gruppe, in der sie aufwachsen, geliebt und akzeptiert werden. Also werden sie vernünftigerweise alles in sich fördern, was dem dient, und damit weniger fördern, was dem nicht dient.
"Negativ" kann ja nur heissen: was unerwünscht ist von der Gruppe, dem System, in dem ich lebe (Familie, Clan, Arbeitsbereich). Und "negativ" ist ja auf jeden Fall das, was mir schadet (gesundheitlich, sozial, spirituell, wie auch immer).
Es wäre also ganz unvernünftig, zu fördern, was mir schadet (subjektiv gesehen).
Es gibt niemanden, der nicht tut, was ihm einen gewissen "Profit" bringt. Dazu kann auch ein Mord gehören (subjektiv gesehen).
Was "negativ" ist hängt ganz stark von der sozialen Gruppe ab, mit der ich mich identifiziere.
Und die ist für einen Kindersoldaten eine andere als für mich (nur so als krasses Beispiel).
 
"Negativ" kann ja nur heissen: was unerwünscht ist von der Gruppe, dem System, in dem ich lebe (Familie, Clan, Arbeitsbereich). Und "negativ" ist ja auf jeden Fall das, was mir schadet (gesundheitlich, sozial, spirituell, wie auch immer).
Frage an @LalDed
Wäre dann `positiv` das, was dir und deiner Gruppe nützt?
Kann Nutzen immer mit `positiv` und Schaden immer mit `negativ` bezeichnet werden? Ist es nicht vielmehr so, dass Nutzen und Schaden sich immer erst später herausstellen? Und kann es nicht auch so sein, dass etwas Positives für dich oder die Gruppe geplant und gewollt ist, aber sich später nicht nur als nützlich, sondern auch als schädlich herausstellen kann?

ELi
 
Frage an @LalDed
Wäre dann `positiv` das, was dir und deiner Gruppe nützt?
Kann Nutzen immer mit `positiv` und Schaden immer mit `negativ` bezeichnet werden? Ist es nicht vielmehr so, dass Nutzen und Schaden sich immer erst später herausstellen? Und kann es nicht auch so sein, dass etwas Positives für dich oder die Gruppe geplant und gewollt ist, aber sich später nicht nur als nützlich, sondern auch als schädlich herausstellen kann?

ELi
Lieber @ELi7
Ich habe ganz allgemein gesprochen - wie auch der Threadtitel ganz allgemein formuliert ist.
Erst einmal kommt es jedem so vor, dass das, was schädlich ist, offenbar auch negativ ist. Sonst würde es ja nicht schaden. Ist ganz rudimentär gemeint.
Ein Kind stösst sich den Kopf am Tisch und beschimpft den Tisch dafür. Denn der hat ihm ja weh getan. Wir sind kaum anders.
Allein das Bezeichnen von "positiv" bzw. "negativ" zeigt das auf.
Es gehört eine gewisse innere Reife dazu, da zu differezieren, bzw. auch zu relativieren.......
 
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Ich habe ganz allgemein gesprochen - wie auch der Threadtitel ganz allgemein formuliert ist.
Erst einmal kommt es jedem so vor, dass das, was schädlich ist, offenbar auch negativ ist. Sonst würde es ja nicht schaden. Ist ganz rudimentär gemeint.
Liebe @LalDed
wie ich in meinem Beitrag #191 schrieb, bin ich zur Einsicht gelangt, dass die Anlagen des Menschen ihre positive und negative Seite haben. Das heisst, dass jeder es selbst in der Hand hat, ob er seine Anlagen positiv oder negativ oder ganzheitlich ausleben will. Und ob das letztlich gut oder schlecht herauskommt, das kann sich erst danach zeigen.

ELi
 
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