Ja, klar, ich glaub, das ist sehr wichtig, dass man alleine die Basis findet, macht auch nicht viel Sinn, einen anderen mit Krampf oder gar psychischer Gewalt von seiner Lebensbasis und seiner Wahrheit zu überzeugen. Das ist nicht haltbar und zum Scheitern verurteilt, im Großen wie im Kleinen.
Aber man definiert sich ja dauernd irgendwie, in der Art, wie man den Alltag meistert, wie man an sein Tagwerk oder Handwerk herangeht, durch Geschriebenes, Gesprochenes, wie man sich veräußert, auch durch die Kunst und manchmal hab ich das Gefühl, es gibt sie bereits, die Menschen, die aufgehört haben, sich selbst zu suchen und begonnen haben, sich selbst zu finden und nun zumindest um eine gemeinsame Basis herum leben, vielleicht sogar, ohne dass ihnen das voll bewusst ist. Das können durchaus verschiedene Menschen unterschiedlicher Herkunft oder Religionsabstammung sein, auch Atheisten.
Eines scheint mir klar: die Basis, wenn es sie gibt, darf nicht abhängig sein von Religionsbekenntnis oder politischer Gesinnung.
Andere wieder, so kommsts mir vor, die streben auf der Suche nach sich selbst in alle Richtungen von der Basis fort. Aber auch das ergibt für mich einen Sinn, weil vielleicht muss ich die Basis ja erst mal vergessen, Erfahrungen sammeln, wie es ist, ohne Basis zu leben, um sie wieder zu finden. Immer wieder und wieder.
Manchmal denk ich mir: es hat alles seine Richtigkeit, wie es ist. Nur hin und wieder bezieht man eben Stellung zu etwas, veräußert Gedanken zu einem Thema und dann stellt sich mir die Frage: kommt meine Haltung aus einer gemeinsamen Basis, entspringt sie einem persönlichen Wunsch, einem persönlichen Bedürfnis oder kommt sie überhaupt aus dem vollkommenen Chaos?
Ich frage mich manchmal auch: Gibt es ein höheres Ziel als Selbstverwirkichung? Ist Selbstverwirklichung nur ein Schritt, eine Stufe auf einer Menschheitsleiter oder reist jeder vom Anfang bis zum Schluss nur für sich allein? Welchen Zweck hat dann Interaktion? Ich glaube nicht, dass Interaktion nur der wirtschaftlichen und politischen Ausgestaltung und Manipulation und dem Zeitvertreib dient.
Ja, und manchmal frage ich mich auch: Welche Relevanz hat nun das ICH und welche Wichtigkeit hat das WIR? Wieso beschäftigt mich das WIR überhaupt, wenn ich doch weiß, dass ich nicht viel mehr tun kann, für das WIR, als einfach ICH sein?
Wirklich schrecklich.... lauter so blödsinnige Fragen gehen mir den ganzen Tag durch den Kopf und da soll ich nicht wir werden
?