Soll Griechenland raus aus Euro...

Griechenland raus aus Eurozone?

  • Ja

    Stimmen: 72 66,1%
  • Nein

    Stimmen: 23 21,1%
  • Weiß nicht

    Stimmen: 14 12,8%

  • Umfrageteilnehmer
    109
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leider gut erkannt

Wobei man sich da vielleicht nicht komplett festlegen sollte. Angenommen, es gäbe ein extremes Szenario... Euro kracht zusammen oder sowas, dann kann sich auf >10 Jahre gesehen auch die deutsche Parteienlandschaft deutlich verändern.

Denkbar wäre z.B., dass die Linke durch krasse Veränderungen mit der SPD was machen könnte, und zwar mit der SPD als Juniorpartner :D

Aber... ich halte für wahrscheinlicher das neue Parteien im Bundestag auftauchen. AfD als nächstes, aber sicherlich noch ein paar neue auf die nächsten 10-20 Jahre.
 
Wobei man sich da vielleicht nicht komplett festlegen sollte. Angenommen, es gäbe ein extremes Szenario... Euro kracht zusammen oder sowas, dann kann sich auf >10 Jahre gesehen auch die deutsche Parteienlandschaft deutlich verändern.

Denkbar wäre z.B., dass die Linke durch krasse Veränderungen mit der SPD was machen könnte, und zwar mit der SPD als Juniorpartner :D

Aber... ich halte für wahrscheinlicher das neue Parteien im Bundestag auftauchen. AfD als nächstes, aber sicherlich noch ein paar neue auf die nächsten 10-20 Jahre.

Neee, so bescheuert wie es derzeit ist ........ bleibt Mami, mit Ausnahmeregelung.

Das ist wahrscheinlicher
 
Neee, so bescheuert wie es derzeit ist ........ bleibt Mami, mit Ausnahmeregelung.

Das ist wahrscheinlicher

Ich rede ja nicht von der nächsten Wahl, sondern von den 3-4 danach. Die nächste wird Merkel sicherlich noch mal gewinnen, falls sie noch mal antritt und bis dahin nix in die Luft fliegt.

Wobei es ja sogar denkbar wäre, dass bis zur nächsten Wahl der Euro den Bach runtergeht. Ich halte das für möglich, wenn auch nicht für besonders wahrscheinlich.
 
Wirklich?

Stern vor 13 Tagen

(Der Euro ist so schwach wie seit Ende 2002 nicht mehr - auch weil die EZB mit viel billigem Geld die Konjunktur anschieben will. Doch selbst die deutschen Exporteure sind davon nicht begeistert.)

Onvista vor 13 Stunden

(Dax-Chefs verdienen so viel wie nie zuvor)


Bei all dem nicht kaufen können: Alles nur Schwindel hinter den Kulissen?

Ich möchte fast wetten, wenn das mit dem Euro stimmt, dann werden die "Verdienste" nur in Euro "umgerechnet" uns vor die Nase gehalten und in Wirklichkeit sind die Einnahmen Dollars, Pfund oder sonstwas. Euros können es ja nicht sein......wenn der Euro schwach ist......
 
Rückblende der vergangenen Woche.

Am Montag den 23.03. war der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras zu Besuch dei der Bundeskanzlerin Merkel in Berlin.
Die Pressekonferenz der Beiden habe ich auf Phoenix mitverfolgt. Ich war doch sehr über die Negativfärbung der Berichterstattung überrascht. Nach unabhänigem Journalismus sah mir das nicht aus. Es wurde nach allem gesucht, um den Ministerpräsidenten in ein schlechts Licht rücken zu können. Das Herr Tsipras kurz vor dem Eintreffen bei Frau Merkel, noch eine Gruppe von Menschen persönlich begrüsste, wurde von dem berichtenden Kommentator als einen schweren Fuaxpas gewertet und eingeordnet. Wie die Zeiten sich doch ändern. Es gab mal Zeiten, da wurde dies als ein wertvolles Zeichen der Verständigung begrüsst:).

Merkel empfängt Tsipras
"Beide Länder wollen gut zusammenleben"
[..Reformen sind notwendig
Zentrales Thema des Gesprächs war auch die Schuldenkrise Griechenlands. Merkel erinnerte an die Beschlüsse der Eurogruppe vom 20. Februar. Sie seien Ausgangspunkt für die weitere Arbeit. "Ich sage nur, wir möchten, dass Griechenland wirtschaftlich stark ist", betonte sie. Griechenland brauche Wachstum. Es müsse aus der hohen Arbeitslosigkeit herauskommen und vor allem die sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit überwinden. Dafür seien Strukturreformen notwendig, ein solider Haushalt und eine funktionierende Verwaltung.

Auch beim Europäischen Rat in Brüssel vergangene Woche habe sie deutlich gemacht: "Wichtig ist, dass die ökonomischen Eckdaten stimmen, das heißt welche Art von Reformen durchgeführt werden." Darüber müsse Griechenland mit den drei Institutionen reden. Merkel betonte: "Deutschland ist nicht die Institution, die darüber entscheidet, ob das Reformprogramm richtig oder ausreichend ist, sondern das Reformprogramm wird bewertet von den drei Institutionen und die Entscheidungen fallen dann in der Eurogruppe."

Montag, 23. März 2015
http://www.bundesregierung.de/Conte...ssionid=8888AF9CB94C260A6CDA51C9AE09BE6F.s1t1

Anhand dieses Textes kann man nun höchst offiziell sehen, das Frau Merkel zusammen mit ihrer Partei der Christlich Demokratische Union, sich von der Politik für den Menschen verabschiedet hat.
In anbetracht der dramatischen Lage in Griechenland, sind diese Worte purer Zynismus.
Denn mittlerweile ist wirklich fast jedem klar, das diese Reformen der Troika/Institutionen genau das Gegenteil bewirkt haben und noch immer bewirken. Das sie hier das W-Wort, nämlich das Wort Wachstum:cautious: tatsächlich noch gebraucht hat, ist für mich nicht nachvollziehbar. Denn dieses massiven Sparen wurde auch von der Regierung unterstützt und mitgetragen. Da ist ein Wachstum einfach nicht möglich, wie es doch die Vergangenheit gezeigt hat.
Ich bin sehr darauf gespannt, was unter stimmigen ökonomischen Eckdaten verstanden wird. Und wie diese Reformen dann aussehen werden, wenn die Eurogruppe entschieden hat. Ich hoffe aber sehr, das die hartherzigen Reformen in machbaren und wirklich sinnvollen Reformen umgewandelt werden. Denn so kann keine Regierung und kein Mensch mehr zu schauen, wie die Menschen in Griechenland um die Existenz kämpfen.

Video mit Frau Kipping u.a. zur Situation in Griechenland / 23.03.
http://www.die-linke.de/nc/mediathek/videos-pressekonferenzen/
In der Debatte um Europa und vorallem um Griechenland wünsche ich mir endlich mehr Sachlichkeit und auch mehr Aufklärung über volkswirtschaftliche Zusammenänge, anstatt das Bedienen von nationalen
Ressentiments. Fakt ist, in Griechenland ist die humanitäre, soziale und wirtschaftliche Lage dramatisch. Fakt ist, seit August 2014 hat Griechenland keine Gelder bekommen, aus sogenannten Hilfspaketen und ist trotzdem seinen jeweiligen fällig gewordenen Verpflichtungen der IWF, Finanzmärkten und der EU nachgekommen...."

Das Video mit Dirk Müller ist zwar schon am 18.02. eingestellt worden, aber es nach wie vor im wahrsten Sinne des Wortes brandaktuell. Und zwar nicht nur für Griechenland, sondern auch für Europa insgesamt.
,,Wir hatten damals, was heute passiert, angekündigt. Das wird die logische Konsequenz sein. Wie werden den Griechen auferlegen massiv in die Krise hineinzusparen, wie es nie ein Staat zuvor getan hat. Die Konsquenz wird das sein, was wir in Deutschland in den 30ger Jahren gesehen haben. Ein Zusammenbruch der Wirtschaft, Massenarbeitslosigkeit, Radikalisierung der Bevölkerung am rechten und linken Rand...."
,,Lasst uns mit Griechenland eine Einigung treffen. Lasst tatsächlich diese massiven Sparpakete, für die nur noch die Bundesregierung steht, einfrieren beziehungsweise zurück gehen. Es geht nicht darum, das dem Staat Geld ausgeht. Es geht Investitionen...."

Dieser folgende Artikel ist aus dem Jahr 2011! Es sind beinahe 4 Jahre seit dem vergangen. Was will man den Menschen in Griechenland noch alles zu muten! Denn bis heute hat sich daran nicht viel verändert.
Wenn "Verrückte" in Europa regieren
Ralf Streck 12.05.2011
Spätestens an Griechenland ist deutlich geworden, dass die Droh- und Strafpolitik krachend an die Wand fährt ..]
[..Erneut hat Schäuble betont, dass das Geld "nicht ohne klare Konditionen" fließen werde, womit weitere absurde Sparzwänge gemeint sind. Dass die Sparpakete ungefähr so wirken, wie wenn man Benzin in ein Feuer gießt, hatten schon im vergangenen Jahr die Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman und Joseph Stiglitz dargelegt. Krugman wurde sogar drastisch und meinte, es seien "Verrückte an der Macht". Er hält es für eine "sehr große Dummheit", jetzt die Staatsausgaben herunterzufahren, weil die wirtschaftliche Lage noch zu labil sei, weshalb das Bremsen der Gesamtnachfrage mit den Sparplänen die Erholung belaste. "Es ist unglaublich, dass das passiert, obwohl die Arbeitslosigkeit in den Euroländern weiter zunimmt."
Dass in einem Land wie Griechenland, mit einer Verschuldung von inzwischen fast 150% im Verhältnis zur jährlichen Wirtschaftsleistung, etwas passieren musste, war klar. Denn ein Haushaltsdefizit von mehr als 15% (2009) ist nicht gesund. Doch warum wurden zum Beispiel nicht auch die hohen Rüstungsausgaben zurückgefahren, die zur ökonomischen Stabilisierung Griechenland nichts, aber zum Aufschwung in Deutschland viel beitragen. Mit immer neuen Sparplänen, da sind sich Top-Ökonomen weitgehend einig, werde das Land dagegen immer tiefer in der Misere geschickt.

Auf Crash-Kurs durch Sparmaßnahmen
So kritisieren in der Financial Times Deutschland (FTD) führende Wirtschaftswissenschaftler den Crash-Kurs, den vor allem Berlin vorgibt. "Bisher waren die Programme zu stark auf Austerität und zu wenig auf Wachstum ausgerichtet", erklärte Dani Rodrik, Starökonom an der Harvard University in Boston. Zunächst müsse wieder für Wachstum gesorgt werden. Ansonsten droht die gefährliche Spirale, dass Steuerausfälle und steigende Sozialleistungen bei hohen Zinslasten immer krassere Sparpakete nach sich zögen. Die machen aber immer weniger Sinn. So nimmt der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft schon das Wort "Depression" in den Mund: "Das Fazit der Zwischenkriegszeit ist, dass in einer Depression ein zu scharfer Konsolidierungskurs die Wirtschaft eines Landes zerstören kann." Auch Dennis Snower meint, dass die Sparauflagen die Wirtschaft in Griechenland erdrückten.

Es macht eben keinen Sinn, wenn neue Nothilfen mit immer neuen Sparzwängen verbunden werden, nur weil sich das in Deutschland populistisch gut verkaufen lässt, anstatt die dringend notwendige Entschuldung durchzuführen. Das könnte als Merkel-Crash in die Geschichtsbücher eingehen, wenn nicht schnell eine Kurskorrektur vorgenommen wird. Braucht es nach dem Super-Gau in Fukushima auch die befürchtete Kernschmelze an den Finanzmärkten, die sogar im IWF einige schon befürchten, bevor man in Berlin auch in der Finanzpolitik umzudenken beginnt?...]
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34732/1.html

Und dann dazu diese Worte von Frau Merkel vom 23.03.2015:
[..Merkel erinnerte an die Beschlüsse der Eurogruppe vom 20. Februar. Sie seien Ausgangspunkt für die weitere Arbeit. "Ich sage nur, wir möchten, dass Griechenland wirtschaftlich stark ist", betonte sie. Griechenland brauche Wachstum. Es müsse aus der hohen Arbeitslosigkeit herauskommen und vor allem die sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit überwinden. Dafür seien Strukturreformen notwendig, ein solider Haushalt und eine funktionierende Verwaltung.

Ein offener Brief an die Bundeskanzlerin
Jürgen Link 22.03.2015
Appell an Angela Merkel, das Tabu gegen Verhandlungen über Schuldenerlass zu beenden
In einem aus Anlass des Treffens mit Alexis Tsipras in Berlin an Angela Merkel gerichteten offenen Brief fordern 1400 Personen aus den deutsch-griechischen Lebenswelten einen Kurswechsel in der deutschen Griechenlandpolitik. Telepolis veröffentlicht den offenen Brief im Wortlaut.
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel,

Sie finden in der Anlage einen Appell von Deutsch-Griechen (das heißt eingewanderten Griechen) und Griechen-Deutschen (das heißt Philhellenen), der von mehr als 1350 Personen in gänzlich überparteilichem Geist getragen wird. Dieser Appell unterscheidet sich von ähnlichen dadurch, dass er die besonderen historischen und kulturellen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern (die zu den wichtigsten nach den deutsch-französischen zählen) betont – sowie die besonderen Verpflichtungen, die sich daraus für Deutschland ergeben. Er unterscheidet sich auch dadurch, dass er mit Klartext argumentiert. Er richtet sich sowohl an die mediale wie an die politische Klasse.

Alle 10 Punkte des Appells, der bereits vor der Wahl vom 25.1.2015 initiiert wurde, sind nach der Wahl erst recht aktuell und bestätigt worden. Wir wenden uns jetzt an Sie als die Entscheiderin letzter Instanz für die politische Problematik. Es geht dabei also in erster Linie um die Punkte 8, 9 und 10 unseres Appells: Schuldenerlass und Verhandlungen auf Augenhöhe statt mit einer alten oder neuen Troika.

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, wir sind sicher, dass Sie die Einäugigkeit gewisser deutscher Leitmedien (sowohl des Boulevards wie aber auch des Salons) nicht als Ihr Vorbild betrachten. Mit dieser Einäugigkeit (Punkt 2 und 3 des Appells) wird kostbares Beziehungsporzellan zwischen Deutschland und Griechenland zerdeppert.

Von Ihnen hängt es nun ab, ob unsere Beziehungen historisch irreversibel beschädigt werden. Handeln Sie politisch statt rein technokratisch. Erkennen Sie an, dass es sich bei den Troikaabkommen um eine inzwischen völlig gescheiterte Strategie handelt, die unser Appell als "Brüningpolitik" bezeichnet, um an die katastrophalen historischen Erfahrungen mit dieser Art Politik in Deutschland zu erinnern. Handeln Sie demokratisch und erkennen Sie an, dass nicht nur eine Regierung, sondern dass die Brüningpolitik in Griechenland abgewählt worden ist. Brechen Sie mutig mit dem Tabu, demzufolge die neue Regierung durch Schuldenerlass keinen Euro mehr "kriegen" (BILD) dürfe als die alte, weil die alte dann desavouiert wäre. Öffnen Sie beide Augen – wir sind sicher, dass Sie dann auch das Thema Schuldenerlass "sehen" werden, statt weiter zu behaupten, Sie "sähen es nicht".

Alle wissen, dass Ihr tabubrechendes Wort in der EU umgehend mit großer Erleichterung begrüßt würde. Sagen Sie dieses Wort und erlauben Sie Verhandlungen ohne Ultimaten über einen Schuldenerlass – mit welcher technischen Umsetzung und welchen provisorischen Moratorien auch immer. Wir sind sicher, dass die neue Regierung es mit einer endlich effektiven Ahndung oligarchischer Korruption (Punkt 4 unseres Appels) begleiten und absichern wird.

Hochachtungsvoll Ihr Prof. Dr. Jürgen Link (für die Erstunterzeichnenden des Appells)

Hattingen, den 20. März 2015
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44457/1.html

Griechenlands Finanzen: Reformblockade reißt neues Milliardenloch in den Haushalt
Die Finanzlage Griechenlands verschärft sich nach Informationen des SPIEGEL durch den Reformstopp der Regierung Tsipras deutlich. Experten rechnen mit einer zusätzlichen Lücke von bis zu 20 Milliarden Euro.
Die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds rechnet nach Informationen des SPIEGEL damit, dass Griechenland in diesem Jahr entgegen ursprünglicher Planung keinen Primärüberschuss in seinem Haushalt erwirtschaften wird. Ursprünglich war vorgesehen, dass das Plus der laufenden Einnahmen über die Ausgaben, abgesehen von den Zinsausgaben, bei drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen sollte. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
"Davon dürfte nichts übrig bleiben", zitiert der SPIEGEL Troika-Kreise. Der Reformstopp in Griechenland seit der Amtsübernahme von Ministerpräsident Alexis Tsipras verschärft die Finanzsituation des Landes. Experten rechneten mit einer zusätzlichen Finanzierungslücke von 10 bis 20 Milliarden Euro.

Diese Summe müsste in einem dritten Rettungspaket ausgeglichen werden. Dessen Volumen könnte deshalb auf 30 Milliarden Euro oder mehr steigen, berichtet der SPIEGEL. Die griechische Regierung kündigte in Brüssel an, dass sie ihre finanziellen Verpflichtungen womöglich schon bald nicht mehr erfüllen kann.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...eues-milliardenloch-a-1025984.html#ref=plista


Hier ist nochmal ein Beispiel dafür, wie der/die Leser(in) manipuliert werden soll. Einen anderen Zweck hat dieser Artikel nämlich nicht.
Hier wird berichtet, das die griechische Regierung angeblich eine Reformblockade errichtet hätte. Eine vermeindliche Tatsache, die gar keine ist. Es wird suggeriert, das die Regierung durch ein Reformstopp nun kein Interesse mehr daran hätte, die Lage im eigenen Land weiterhin zu verbessern. Es ist also wieder einmal eine Diffamierung der giechischen Regierung.
Welche Reformen wurden denn angeblich gestoppt? Antwort in diesem Artikel darauf: Null
Wie sieht diese Reformblockade denn genau aus? Antwort darauf: Null
Wen genau hat Spiegel hier zitiert? Antwort darauf: Null
Welche ,,Experten" (und vorallem auf welchem Gebiet sind es Experten), haben denn eine Finanzlücke errechnet? Antwort darauf: Null
Wie genau ist die angebliche Finanzlücke denn entstanden? Antwort darauf: Null
Ein drittes ,,Rettungspaket" ist überhaupt noch nicht im Gespräch. Und selbst wenn, wie kommt man dabei nun auf 30 Milliarden? Woraus setzt sich diese Summe denn zusammen? Wo doch die Finanzlücke angeblich 10- 20 Milliarden groß sein soll?
Weshalb ist Differenz zwischen der angegebenen Finanzlücke so groß, 10bis 20 Milliarden?

Es soll gezielt mit Informationslosigkeit psychologisch Einfluss auf die Leser genommen werden. Der geneigte Leser zieht ganz automatisch und manchmal unbewusst aufgrund der fehlenden Information seine Schlüsse. Unser Gedächtnis baut die Puzzelteile so um, das es sich zu einem ganzen Bild zusammenfügen lässt. Wenn also jemand mit diesem Thema nicht so vertraut ist, kommt er unweigerlich zu einem wenig schmeichelhaften Ergebnis, was die Situation in Griechenland betrifft.

Anstatt mit Informationen den Leser selbst zu einen Schluss kommen zu lassen, wird anhand fraglicher, konstruierter ,,Tatsachen" unterschwellig an der Gerechtigkeitssinn appelliert.




 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Heiner Flassbeck Ausgabe 1315 | 27.03.2015 | 06:00 42

Angela Merkels teurer Irrweg
Krise Der Euro ist schwach, die Arbeitslosigkeit hoch, Zinsen und Wachstum liegen nahe null. Europas Wirtschaft stürzt ab, weil es Deutschland zum Vorbild nimmt
Glaubt man 95 Prozent aller Kommentare zur Lage in Europa, dann gibt es ein paar tausend Dinge, die in diesem Europa gerade schiefgehen. Von der Korruption in Griechenland über die Bürokratie in Frankreich und die laxe Steuerdisziplin in Italien bis zur Unfähigkeit eines großen Landes, seinen Hauptstadtflugplatz zu bauen: Die Liste institutionellen Versagens scheint unendlich lang zu sein. Wer Europa retten will, muss Zeus, Herkules und Sisyphus zugleich sein.

Das aber ist grandioser Unsinn! Es gibt einen einzigen Vorgang, mit dem man alle scheinbar unerklärlichen Phänomene ohne Weiteres erklären kann. Europa versucht, unter der geistigen Führung Berlins, seine Probleme exakt auf die gleiche Weise zu lösen wie Deutschland. Die deutsche Lösung hieß, man mag es so oft drehen und wenden, wie man will: Lohnsenkung.

Die Logik der Lohnsenkung zwischen Ländern ist genau die gleiche wie zwischen Unternehmen. Ein Unternehmen allein kann damit seine Lage verbessern. Das ist das ganze Geheimnis der deutschen Agendapolitik vom Beginn des Jahrhunderts. Senken aber alle Firmen die Löhne zugleich, geht es schief. Senkt nur ein Unternehmen die Löhne, bleibt seine eigene Nachfrage intakt, denn die Nachfrage der eigenen Arbeitnehmer, deren Einkommen gesunken ist, spielt in der Regel keine entscheidende Rolle. Senken jedoch alle Unternehmen die Löhne, sinkt bei allen Unternehmen sofort die Nachfrage, weil ja alle Arbeitnehmer unmittelbar mit einer Einschränkung ihrer Ausgaben reagieren.

Alle Unternehmen versuchen daraufhin ihre Lage dadurch zu verbessern, dass sie die Preise senken. Das gelingt natürlich nicht, aber die Preise beginnen insgesamt zu sinken, man nennt das dann Deflation. Das verbessert die Einkommenssituation der Arbeitnehmer zwar wieder ein wenig, aber doch nicht so stark, dass die Unternehmen das alte Niveau der Nachfrage wieder zurückgewinnen können. Sie entlassen daher Arbeitskräfte. Weil die Preise sinken, das Wachstum versiegt und die Arbeitslosigkeit steigt, senkt die Zentralbank die Zinsen so weit, wie es nur irgendwie geht.

Sind sie bei null, geht es nicht mehr weiter. Nun hofft die Lohnsenkungsregion darauf, dass im Rest der Welt die Löhne nicht auch sinken und ihre eigene Währung nicht aufgewertet wird. Weil man woanders zunächst die Löhne nicht gesenkt hat und die europäische Notenbank die Zinsen auf null gebracht hat, sinkt sogar der Wert der eigenen Währung für einige Zeit, sodass die Löhne, gerechnet in internationaler Währung, richtig stark abnehmen. Wenn das nicht der Durchbruch ist! Jetzt ist ganz Europa endlich da, wo die Deutschen waren, als ihre Erfolgsgeschichte begann.

Es gewinnt immer nur einer
Jetzt müssen wir nur noch fest die Daumen drücken, dass die anderen nicht so schnell merken, wie die Europäer sie mit niedrigen Löhnen an die Wand drängen. Die anderen müssen jetzt nämlich zehn Jahre aushalten, dass die Europäer ihnen Marktanteile und Arbeitsplätze abjagen, ja, dass die Europäer ihre Arbeitslosigkeit exportieren. Sie müssen immer höhere Leistungsbilanzdefizite machen, sich immer mehr bei uns verschulden, damit wir endlich wachsen können. Da passt es gut, dass wir mit ihnen Freihandelsabkommen aushandeln, wo sie unterschreiben, dass sie nichts tun werden gegen die überlegenen europäischen Unternehmen mit ihren niedrigen Löhnen. ..]
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/angela-merkels-teurer-irrweg
 
Dazu passt auch dieses hier, eine WDR-Koproduktion:

AGORÁ - Von der Demokratie zum Markt
Der 90minütige Dokumentarfilm AGORÁ des griechischen Filmemachers Yórgos Avgerópoulos portraitiert die Eurokrise aus griechischer Sicht über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren. Der Regisseur fängt die politischen und sozialen Auswirkungen der Krise in intensiven, teilweise erschütternden Bildern ein und spricht sowohl mit den politischen Entscheidungsträgern als auch mit den direkt Betroffenen der Krise.

http://www1.wdr.de/fernsehen/film_serie/kinozeit_dokumentarfilm/sendungen/agora106.html

Daraus wird auch deutlich, dass die Drahtzieher der Krise (nicht nur in Griechenland) ganz woanders sitzen. Aber das ist eh nix Neues mehr...
 
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Drohende Staatspleite: Griechenland bittet Russland um Hilfe
Griechenland kämpft verzweifelt gegen die Pleite. Weil die Verhandlungen mit den Geldgebern stocken, sucht Athen nun nach Unterstützung in Russland. In Brüssel und Berlin beobachtet man die Annäherungsversuche misstrauisch.

(Auszug)

Ministerpräsident Alexis Tsipras will am 8. April selbst nach Moskau reisen. Eine ursprünglich für Mai angesetzte Reise wird damit einen Monat vorgezogen. Die Annäherungsversuche an Russland und der Umstand, dass sich viele griechische Regierungsvertreter Moskau offenbar näher fühlen als Brüssel, haben die EU alarmiert. Die Sorge ist groß, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die Chance wittert, die EU auseinanderzutreiben und neuen Einfluss in Südosteuropa zu gewinnen. Beobachter erwarten, dass Tsipras bei seinem Besuch auch abklopfen will, ob der Kreml seiner Regierung auch mit Krediten helfen könnte.

Bislang hat der griechische Premier solche Pläne bestritten. Allerdings hat Athen jüngst erstmals öffentlich bestätigt, dass es auch nach Finanzierungsquellen außerhalb der Eurozone sucht. Vizepremier Giannis Dragasakis ist gerade aus Peking zurückgekehrt. Regierungskreise erklärten in diesem Zusammenhang, dass die Regierung sich um Investitionen und Finanzierung aus Staaten außerhalb der EU bemühe, "vor allem aus China".

Wenn es um eine mögliche Unterstützung aus Peking oder Moskau geht, setzt Griechenland in erster Linie auf den Verkauf von Staatseigentum und seine geopolitische Position. Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen ist Griechenland bereit, eng mit Russland zusammenzuarbeiten, um dessen Einfluss auf den Energiemarkt in der Region zu sichern. Athen würde auch russische und chinesische Investitionen in griechische Staatsunternehmen wie etwa die verlustreiche Eisenbahn oder den Hafen von Thessaloniki begrüßen. China etwa hat Interesse, seine Rolle im Hafen von Piräus auszubauen. Das chinesische Staatsunternehmen Cosco hält an ihm bereits eine Beteiligung und betreibt seit 2009 auch einen Teil des Containerhafens. Der Hafen in der Nähe von Athen ist der größte Griechenlands sowie der größte Passagierhafen in ganz Europa.

http://www.spiegel.de/politik/ausla...and-im-schuldenstreit-um-hilfe-a-1026126.html

Ich frage mich, was Merkel, Schäuble & Co. eigentlich erwartet haben... Wollen sie warten, bis der Komapatient sein Leben unter dem Würgegriff ausröchelt?
 
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