Soll Gott oder soll ich?

Dieser Satz „Dein Wille geschehe“ muss richtig verstanden werden.
Imo bedeutet es das geistige Einswerden des Menschen mit dem Unendlichen Sein.
Jesus hatte von diesem Zustand erzählt, als er sagte :
„Ich und der Vater sind eins” oder “Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben”
Wir alle denken, dass wir einen eigenen Willen haben, aber nur weil wir aus dem Ego heraus handeln.
Solange wir aus dem Ego heraus handeln leben wir in der Dualität. Wenn wir aber die Einheitserfahrung mal erlebt haben wissen wir, dass es keine Dualität gibt. Die Christen nennen diese Einheitserfahrung „Unio Mystica. Die Erfahrung der Einheit funktioniert nur wenn wir unser Ego fallen lassen können. Wenn wir aber kein Ego haben dann gibt es eben nur noch : Dein Wille geschehe. „
--oder der Universale Wille geschehe.
Die Weisen wissen, dass es keinen freien Wille der Menschen gibt. Sie wissen, dass alle Lebewesen geführt sind. Siehe auch den christlicher Psalm:
Der Herr ist mein Hirte ....,
und im Vaterunser: .... Dein Wille geschehe.....

Man kann auch sagen :
“Der universale Wille und mein Wille sind Nicht-Zwei

Unio mystica, die Einheitserfahrung mal in einer schönen Geschichte :

Das drückte Rumi so aus:
Ein Freund an der Türe des Freundes
Ein Freund kam und klopfte an des Freundes Tor.
Dieser rief: „Wer bist du, wer steht davor“ ?
Er sagte: „Ich!“.
„Gehe fort“ ! befahl der Freund.
„Es ist noch nicht die rechte Zeit gekommen;
an diesem Tisch ist kein Platz für den Unreifen“

Der Arme ging und auf Reisen,
getrennt von dem Freunde,
brannte er - im Trennungsfunken - für ein Jahr.
Der Gebrannte reifte.
Er kehrte zurück,
umkreiste wieder das Haus des Freundes.
Und klopfte ans Tor voller Sorge,
dass ihm entschlüpf' kein Wörtlein unbedacht.

Es rief der Freund: „Wer steht dort vor dem Tor“?
Er antwortete: „Du selbst bist es, oh Dieb meines Herzens“.
Der Freund erwiderte: „ Nun, da du ich bist,
o Ich, komm herein!
In diesem Haus ist für zwei kein Platz“.
Rumi
 
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Wertekiller ich personifiziere gar nichts.
Du unterstellst mir das ich Gott personifiziere oder du verstehst es so aus meiner Frage.
Aber die Anfangsfrage war doch:

Ich habe nur gefragt welchem Gott ich die Führung übergeben oder überlassen soll.
Ist die Frage soooooooo schwer zu verstehen?????
Wenn du nicht weißt welcher Gott gemeint ist oder was sich flori oder Solis unter Gott vorstellen dann antworte doch was du dir unter Gott vorstellst.
Du personifizierst ihn oder wie habe ich das zu verstehen:

Oder glaubst du das Gott das ist was wir glauben das unser Wille Gott ist und wenn es so ist wieso sollte ich dann meinem Glauben oder meinem Willen die Führung übergeben und nicht mir selbst.

Da brauche ich nichts zu unterstellen, wie du schon halbwegs erkannt hast, personifizierst du Gott schon durch deine Frage.

Angenommen flori776 hätte geantwortet „den Christen Gott“ so hättest du vermutlich diesen Gott, als einen alten Mann mit langem weißem Bart personifizierst!?

Hätte sie gesagt Manitu, so hättest du dir vielleicht eine rothäutige Person mit Hörnern auf dem Kopf vorgestellt. Allah als einen dunkelhäutigen Typ mit Turban usw.

Natürlich sind das alles imaginäre Phantasie Gestalten, aber dennoch macht man sich ein Bild bzw. man personifiziert das Wort bzw. das geschriebene, mit der eigenen Phantasie. :rolleyes:

Gott ist Glauben und der freie Wille an Gott zu glauben kann Berge versetzen. A.H. hat bevorzugt Strenggläubige an den Fronten eingesetzt,
die Gotteskrieger fürchteten weder den Tod noch den Teufel, d.h. es waren besonders lebensverachtende Helden. :tomate:

LG
 
Unio mystica, die Einheitserfahrung mal in einer schönen Geschichte :

Das drückte Rumi so aus:
Ein Freund an der Türe des Freundes
Ein Freund kam und klopfte an des Freundes Tor.
Dieser rief: „Wer bist du, wer steht davor“ ?
Er sagte: „Ich!“.
„Gehe fort“ ! befahl der Freund.
„Es ist noch nicht die rechte Zeit gekommen;
an diesem Tisch ist kein Platz für den Unreifen“

Der Arme ging und auf Reisen,
getrennt von dem Freunde,
brannte er - im Trennungsfunken - für ein Jahr.
Der Gebrannte reifte.
Er kehrte zurück,
umkreiste wieder das Haus des Freundes.
Und klopfte ans Tor voller Sorge,
dass ihm entschlüpf' kein Wörtlein unbedacht.

Es rief der Freund: „Wer steht dort vor dem Tor“?
Er antwortete: „Du selbst bist es, oh Dieb meines Herzens“.
Der Freund erwiderte: „ Nun, da du ich bist,
o Ich, komm herein!
In diesem Haus ist für zwei kein Platz“.
Rumi
Diese Geschichte beruht auf Selbsterkenntnis.
Die Erkenntnis das es kein Gott gibt, kein Du und wenn Du dann Ich bin Du.
Die Erkenntnis dass man nichts an einen "Anderen" abgeben kann oder dass man nirgendwo ankommt als bei sich selbst.
 
Es Gott zu überlassen, ist ein Spiel von gestern. Heute verbinden wir uns mit dem Bewusstsein und lenken das "Fahrzeug" selbst;)

Was das andere nicht ausschließt.

Es kann ja nicht Gottes Wille sein, seine Werkzeuge die er einem überlassen hat nicht zu nutzen.
Ganz bewusst.
Zum Wohle aller, im Namen der Liebe?

Lg
Lumen
 
Soll Gott oder soll ich?


Zitat von Solis:

flori thematisiert in einem anderen Thread, ob man eigene Kräfte mobilisieren oder ob man sich der Führung Gottes überlassen solle:



Zitat von flori776:

die eigenen kräfte aus sich selbst heraus - es gibt sie, aber will man sie den immer und immer wieder mobilisieren? kann man sie denn immer und immer mobilisieren? oder ist es vielleicht nicht sogar gut und richtig die "führung" gott zu überlassen?

Zitat von Solis:

Ich finde die Frage sehr interessant und stelle sie hiermit zur Diskussion.

Zitat von regenbogenreiter:

nur wenn du selbst mobilisierst hilft Dir Gott - wenn Du nichts machst, kommt auch nichts...


Ich kann nicht sagen wie es sein "soll" sondern wie es "ist".

Egal ob es Offenbarungsreligionen sind, die sich nach Büchern richten, oder Verehrungsreligionen mit einer oder mehreren Idolgestalten, oder nur eine tendenziöse Ausrichtung nach einem System „Über-Drüber“.
Das System Mensch ist ein geschlossenes System, und grenzt trotzdem an viele andere Systeme an. Diese „Geschlossenheit“ ist besonders im Jenseits intensiv. Darum gibt es da am Anfang keine unmittelbaren Kontakte zu einer rigoros überragenden göttlichen Übermacht, sondern nur unmittelbar zu den kleinen davor gelagerten Ahnenregionen der Menschen, und hier wieder aus der engeren Umgebung. Die sind jedoch so vernetzt, dass man meinen könnte es ist da etwas Grosses.

Es beginnt bereits in unserem Leben, an unseren Grenzen, wo uns Leid oder Freude darauf hinweisen, nun sei es erforderlich ein Problem in der nächst höheren Ebene, eins und eins gemeinsam, zu lösen oder daran zu scheitern.

Diese Gewohnheit gibt es auch im Jenseits, die Aufforderung nun in dieser Steigerung zu agieren und zu reagieren. Das möchte ich an einem einfachen extremen Beispiel erklären, wie das ist und warum man meinen könnte es wirkt eine Art von Gott oder Gottheit unmittelbar:

Wenn jemand etwas Böses tut, sagen wir einmal ich nehme die Sonntagszeitung aus dem Ständer ohne zu bezahlen, komme ich dafür in die Hölle, und dorthin werde ich dafür sobald ich gestorben bin von bereits gestorbenen Seelen hingebracht oder hinein geworfen. Die machen dies „anstatt“, etwa in diesem Fall für die Mitarbeiter der Zeitung, denn die haben eigentlich ein Interesse daran, dass ich nicht mehr aktiv sein kann.
Und bezahle ich etwa zwei Zeitungen und nehme gar keine mit, dann werde ich wohl von den bereits gestorbenen Seelen in den „Zeitungshimmel“ gebracht.
In der weiteren Folge übernehmen später dann die braven Zeitungsleute irgendwann einmal diese Anfangssituation im Jenseits, und nun bin ich zwar nicht mehr da, weil in der Hölle, aber dafür gibt es jemand anderen, sagen wir einmal Du möchtest nach dem Essen noch ein wenig Obst, die Äpfel liegen beim Stand auf einer Anrichte und Du nimmst Dir einen. Dafür kommst Du auch in die Hölle, später einmal, keine sofortige Wirkung, und diese spätere Bewertung nehmen nun die verstorbenen Zeitungsmenschen vor, anstatt der braven Obsthändler.

Dabei ist offensichtlich, es sind immer nur jene aktiv, die für den Menschen positiv wirken. Das System ist untereinander vernetzt, es handelt sich um eine rein menschliche Verhaltensweise, und Querulanten sowie auch reine Egoisten werden in kleinen einzelnen Aktionen eliminiert. Der Sinn ist weiterhin in der Überlebensfrage zu suchen, nun auf einer anderen Ebene, da kann man sich den Humanismus, leben und leben lassen, nicht mehr leisten. Oder, wie es schon betont wurde: es wird enger. Wissen nur einige, glauben tun es wenige.

Diese Gerechtigkeit wächst ständig an, ist eine Größenordnung einer bestimmten Art, nämlich der positiv denkenden Menschen nach dem Leben in einem anderen Dasein, und bemerkenswert ist, es geschieht individuell gleich nach dem alltäglichen Leben; Freundschaften und verwandtschaftliche Verhältnisse wirken vielleicht nur insofern man sich in diesen Richtlinien „bewegt“ – sonst aber nicht.

Daraus entstanden eine göttliche Gerichtsbarkeit genau so wie ein jüngstes Gericht,
in unserem abstrakten Denken bei den diversen Religionen.
Aber es ist einfacher und effektiver.

Machen wir uns nun aus, ich der Zeitungsräuber, und Du der Apfeldieb,
wird werden uns in der Hölle treffen und gemeinsame Sache machen,
dann hat das leider keine Bedeutung und keine Wirkung.

In unserem einfachen Beispiel.

Etwas deftiger ist es, wenn die Mutter frühzeitig die Tochter verloren hat,
schwört sie den unbekannten Mörder Rache, und versichert dem sie werde ihn in die Hölle bringen.
Nach dem sie auch einmal gestorben sein wird, fragt sie: wo ist er?

Dann bekommt die rachsüchtige Mutter die Antwort: „schon erledigt.“

Wie das bei Massenvernichtungen und Kriegen aussieht, kann man sich lebhaft vorstellen.

Ändern kann man daran vielleicht nicht wirklich etwas,
aber vorbeugend darauf vorbereiten, das schon – und später daran mitwirken.

Und darüber hinaus,
kann man sogar für Übeltäter etwas machen,
und ihnen ganz einfach die Hölle zu streichen,
denn es ist einfach aus.

Ist das nicht herrlich?

Es hat etwas mit der Naturverbundenheit der menschlichen Persönlichkeit zu tun,
und mit seelischen Kommunikation,
sowie der spirituellen langwierigen und langfristigen genetischen Einwirkung.

Diese permanente Situation kann schon zur Annahme einer personifizierten Gottheit verleiten.
Wenn jeder Mensch, reduziert, einmal mit Bestimmtheit
dieser "Übermacht" gegenüber steht, für einen Augenblick.


:weihna2 und ein :wut1:
 
Wenn es mir ersichtlich ist, dass du Gott personifizieren willst, so ist das eine Tatsache und kein Glauben!
Wobei es sich mir nicht mit letzter Gewissheit erschließt, worauf sich
die in den Raum gestellte "Tatsache" nun beziehen soll.
Die Satzstellung ist nicht angetan, um in dieser
Frage eine Hilfestellung anzubieten ...
Also bezieht sich die Feststellung der Tatsache nun darauf das man
einen, wie auch immer gearteten Gott, ad hoc zu persifizionieren hat?
Oder bezieht sich die Negation des "Glaubens" auf die Ersichtlichkeit
das der "Gesprächspartner" hier eine persifizionierung nahelegt?

Ist jetzt zwar nicht überlebensnotwendig für meinereins diese
Frage beantwortet zu bekommen, aber es erleichtert mir die
weitere Verfolgung des Threads doch um einiges ...

Also nurmal wertfrei gefragt ...
... und bin eh schonwieder still!

Euer, fürderhin auf dem Lauschposten bleibender , Ischariot ;)
 
bei all den Kräften ( auch / vor allem den unbewußten ), die in uns wirken,
ist es überhaupt möglich Personen zu personifizieren oder
sind wir vielmehr ein Konglomerat aus Energien / Kräften die durch uns wirken und
die wir nur mehr oder weniger stark zu be-einflußen vermögen ?
 
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