Soldat - Freund oder Feind?

Respekt, Andre23/Fingal/Greenbuddha, gute Diskussion. Gibts eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen.

Man wird zwar an der Waffe ausgebildet, aber auch zur Selbst- und Kameradenhilfe, ja zur Hilfe allgemein. Generell nichts Schlechtes. Ob einem die faschistoide Struktur zusagt oder nicht, auf jeden Fall eine charakterbildende Erfahrung.

Soldaten haben jedenfalls die Pflicht widerrechtliche Befehle zu verweigern, das stimmt. Rambos werden üblicherweise ebenso ungern gesehen wie Ewiggestrige und Psychos. Am Ende geht es darum, Verantwortung zu übernehmen. Für sich und seine Mitmenschen. Ob in grüner oder weisser Uniform, In- oder Ausland, ist dabei für das Individuum zweitrangig.
 
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naj nur nehme ich nicht an, daß jemand, der nur helfen mag, soldat wird..
und wie oft kommt es vor, daß befehle mißachtet werden??
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Befehlsverweigerung

klärt schon mal auf, dass der von uns gewählte Begriff nicht der richtige war (was aber auch keinem der Herren Soldaten aufgefallen ist, was so ein leichtes Licht darauf wirft, wie es denn um die Chancen steht, eine Rechtmäßigkeit tatsächlich zu überprüfen, oder? ... ;) )

Interessant vielleicht mal ein konkreter Fall (leider nicht zuende recherchiert, wenn ich das recht überblicke):
http://www.graswurzel.net/news/befverw.shtml

oder aber:
http://www.trueten.de/permalink/7JahreHaft.html
...ist aber wieder ein USA-Beispiel

Hat schon irgendjemand von den hoffnungsfrohen so ein Szenario mal durchgespielt?
Wie sähe ein "rechtswidriger" Befehl denn möglicherweise aus, den ihr bereit wäret, zu verweigern?
Was würde dann passieren?
 
Im Endeffekt möchte ich dazu sagen, es ist sehr wichtig, dass man hier heute eben wählen kann zwischen Bundesheer und Zivildienst. Beides hat einfach besondere Wichtigkeit und Aufgaben.

Aufgrund der Berufsituation, wie schon vorher erwähnt, ist es auch besonders gut, dass Zivildiener wichtige Praxis sammeln können in ihrer Tätigkeit in weiterer Folge umsetzen können.

Ich freue mich mit, dass wir momentan in keiner Kriegsgefahr sind. Ich freue mich mit, dass wir nicht unbedingt dazu ausgebildet werden müssen, in den Krieg zu ziehen.

Das Bundesheer hat besonders wichtige Aufgaben, bringt besondere Leistungen, ich würde jedoch für ein Berufsheer eintreten, mit etwas geänderten Rahmenverbindung in Richtung innere Sicherheit mit Zusammenarbeit Bundesheer/Polizei.

Ein anderes Thema sind wohl Vorurteile oder Beurteilung, der des gatschrobbenden Proleten, genauso wie die sehr seltsame Beurteilung von verweichlichten Zivildienern.

Ritter Omlett
 
meine guete, das ist ein thema bei dem man seinen standpunkt vertreten kann, aber man kann nicht von jemandem die meinung durch diese diskussion aendern.

@green b.

ich koennte Dir tausende beispiele von befehlen aufzaehlen, die ich verweigern wuerde und mir wuerde nichts passieren, sondern der befehlsgeber wuerde dafuer zur rechenschaft gezogen, denn der ist dann unfaehig. das geht von "klo mit zahnbuerste putzen" (wobei man da vorsichtig sein muss, denn da spricht eigentlich nichts dagegen, solange es nicht die eigene zahnbuerste ist.) bis eben auf befehl jemanden erschiessen.

Kleine Lektion in Grenzen der Befehlsbefugnis:

Befehle duerfen nur gegeben werden

- zu dienstlichen zwecken (aufgabenbereich der bw, darf den rahmen der dienstpflichten des soldaten nicht ueberschreiten

- unter beachtung des voelkerrechts/ voelkervertragsrechts (siehe dazu auch artikel 25 GG, humanitaeres voelkerrecht in bewaffneten konflikten). jeder staatsbuerger und der soldar ist verpflichtet diese gesetze (GG) einzuhalten

- unter beachtung der gesetze (in ersterlinie ist das grundgesetz zu beachten; ein befehl, der die menschenwuerde verletzt darf nicht gegeben werden und braucht nicht befolgt zu werden. ebenso duerfen vergehen oder verbrechen nach den strafgesetz oder wehrstrafgesetz nicht befohlen werden. ein derartiger befehl darf in keinem fall befolgt werden

- unter beachtung der dienstvorschriften (schreiben dienstvorschriften ein bestimmtes verhalten vor, darf nichts anderes befohlen werden)

der vorgesetzte traegt fuer seine befehle die verantwortung

desweiteren muss ein befehl RECHTMAESSIG, ZWECKMAESSIG und AUSFUEHRBAR sein:

rechtmaessigkeit eines befehls liegt vor, wenn er innerhalb der grenzen der befehlsbefugnis gegeben worden ist, andernfalls ist er rechtswidrig. rechtswidrige befehle sind aber nicht immer zugleich auch unverbindlich fuer den untergebenen. (z.B. wenn dem fahrer befohlen wird, ein verbotsschild zu missachten, denn das ist eine uebertretung und kein vergehen oder verbrechen. der fahrer kann sich dann beschweren, muss aber dne befehl ausfuehren. fuehrt die beschwerde zu einer anzeige, muss sich der befehlsgeber dafuer verantworten).

zweckmaessig ist ein befehl, wenn durch seine ausfuehrung der dienstliche zweck erreicht oder zumindest gefoerdert wird, z.b. wenn ein kompaniechef wegen zu hoher temperaturen einen uebungsmarsch auf die abendstunden verlegt.

die ausfuehrbarkeit eines befehls liegt vor, wenn z.b.
- der befehl im kampf der lage entspricht
- der untergebene die zur befolgung noetigen koerperlichen und geistigen faehigkeiten besitzt und entsprechend ausgebildet ist
- die dazu notwendigen mittel zur verfuegung stehen

(utopische befehle muessen nicht befolgt werden)

"Sie wischen jetzt die sporthalle nass mit einem wattebaeuschchen und sind in 30 minuten fertig!" (sowas in der art)

hoffe ich konnte ein bisschen zum allgemeinen vertstaendnis beitragen, ich will echt nicht dass hier jemand glaubt, er wuerde dafuer bestraft, wenn er den befehl des "erschiessens" nicht ausfuehrt.
 
- ein befehl darf nicht befolgt werden, wenn der soldat weiss oder wenn es offensichtlich ist, dass mit der ausfuehrung des befehls eine straftat begangen wird.

- rechtsblindheit und eine gewissenlose einstellung werden nicht geschuetzt

- straflos bleibt, wer den strafbaren zweck eines befehls nicht erkannt hat (deswegen ist eine gruendliche ausbildung sehr wichtig)

- straflos bleibt, wer irrtuemlich angenommen hat, der befehl sei strafbar und ihn deshalb nicht ausgefuehrt hat (wenn ihm der irrtum nicht vorzuwerfen ist)

- ein befehl, dessen ausfuehrung eine ordnungswidrigkeit oder den verstoss gegen erlassene bestimmungen (z.B. in dienstvorschriften) verlangt, ist zwar rechtswidrig (darf nicht gegeben werden), aber nicht unverbindlich und muss ausgefuehrt werden. (frueheres beispiel mit dem ueberfahren des verbotsschilds, so aehnlich)

- ein befehl, der mit so grosser gefahr fuer leib und leben von untergebenen verbunden ist, dass diese gefahr in gar keinem verhaeltnis zu seinem dienstlichen zweck steht, ist rechtswidrig und unverbindlich.
 
so, das war jetzt um erstmal ein bisschen fakten hier rein zu bekommen und nicht dieses gefaehrliche halbwissen herrschen zu lassen. denn was handfestes vermisse ich in dieser diskussion, hier werden hauptsaechlich behauptungen aufgestellt, aber die grundlage fehlt irgendwie.

alles was ich geschrieben habe ist nur ein kleiner teil dessen, was ein soldat lernen und wissen muss, so und jetzt sagt bitte nicht dass soldaten dumm oder deppert oder weniger intelligent sind als "zivilisten", nur weil wir ab und zu auch mal sandsaecke schleppen.

ihr seht ja nur die bilder im fernsehen und in der zeitung, ihr wisst ueberhaupt nichts vom leben eines soldaten, wieviel zeit wir mit lehrgaengen und lernen verbringen auf den verschiedensten gebieten, von rechtslehre ueber politische bildung bis hin zur mechanik von geraet beispielsweise (letzteres kommt auf die verwendung des soldaten an).
meint ihr der staat will verbrecher als soldaten haben, die nur gewalt kennen und sonst nichts in der birne haben? warum wohl muss man einen mehrtaegigen einstellungstest absolvieren, da wird nicht nur sport gemacht, da gibts auch psychologen und intelligenztests!

wir koennen genauso gut rechnen, schreiben und lesen wie jeder andere auch, und wenn ich so einige beitraege lese, dann sogar noch besser.
 
hier werden hauptsaechlich behauptungen aufgestellt, aber die grundlage fehlt irgendwie.
...hängt ein wenig mit dem Ursprungsthema zusammen, das wir ja schon recht großzügig erweitert haben ... :)

Aber ansonsten sehr begrüßenswerte Beiträge, mit denen ich mich später noch mal befassen werde.

Vielleicht mal einen Blick auf die von mir gesammelten Links inzwischen?
da geht es dann um die reale Ausgestaltung der von Dir erwähnten Bestimmungen und Gesetze, was ja, wenn man keine rein juristsich-theoretische Diskussion führen will, auch mal ganz belebend ist....

ihr seht ja nur die bilder im fernsehen und in der zeitung, ihr wisst ueberhaupt nichts vom leben eines soldaten

... wäre denn schon mal so eine Behauptung ohne Grundlage ;) (ich z.B. habe gar kein TV ;) ) und habe mir, wenn ich das richtig resümiere, bisher nicht erlaubt, über Dinge zu schreiben, von denen ich nichts verstehe.

... bin wohl nicht so in ernsthafter Diskutierlaune, werde wohl mal besser an die frische Luft gehen ... :)
 
Ich gehe jetzt mal auf das Ursprungsthema ein:

Ich komme aus einer Sodatenfamilie. Meine Großväter waren Soldaten, beide auch im Krieg, auch in Gefangenschaft. Mein Opa war auch nach dem Krieg wieder bei der Marine. Mein Daddy ist Berufssoldat gewesen, bis zur Pension. Meinen Mann lernte ich kennen, als er bei den Marinefliegern war.

Es waren und sind alles intelligente Männer, sensibel, tolle Väter, Ehemänner etc. Sie haben unendlich viel Zeit auf Lehrgängen verbracht. Auch auf Übungen - natürlich. Ich bin natürlich froh, dass mein Mann nach 12 Jahren abgegangen ist vom Bund u. keine Auslandseinsätze machen muss. Da bin egoistisch.

Sinn und Unsinn von Militär ist unbestritten. Wir werden es immer haben. So lange es Menschen gegeben hat, haben sie sich Kriege geliefert. Und wenn die deutschen Soldaten hoffentlich weiterhin so bedacht im Ausland eingesetzt werden, wie bisher, dann sollten wir froh sein. Ich weiß, auch darüber lässt sich streiten. Aber Tatsache ist nun einmal, dass unsere Soldaten im Ausland eingesetzt werden.

Mein Wunsch ist, dass unsere Männer niemals wie die amerikanischen Soldaten eingesetzt und verheizt werden.

Die Archetypen der Menschheit wird in "Krieger", "Siedler" u. "Nomaden" eingeteilt ... das sagt viel, oder?
 
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mein lieber shimon1938
das ist ja typisch für menschen die wirklich keine aber keine ahnung haben .Aber eins kann ich dir sagen MIR kann man nichts einreden!!!
aber anscheinden dir, denn von politik scheinst du null ahnung zu haben.hast du schonmal was von friedensabkommen gehört?
aber wieso bist du nicht schon lange ausgewandert. was willst du denn in einen land das anscheinend nicht deine politiche orientierung vetritt?
und wieder greifst du menschen an die hier auch nur genau so wie du Ihre meinung vetreten.
Die menschen die in diesen ländern leben müßen haben ein recht daruaf in notlagen von anderen nationen unterstütz zu werden.
wie fingal schon sagte wennn not ist dann sind es die soldaten die ihren kopf für andere herhalten und das mit stolz auch tun.
mokke

mokke,

du hast die "falsche", damit ich dir nicht sage dumme argumnte--- was soll es mit auswandern?!?
beschäftige mit seit midestens 40 jahern intensiv mit politik und aus der daraus gewonnenen erkenntnissenen weiss ich, dass wir in afganistan nur fremde intersseen dienen... ich war vor gut 30 jahren selber durch afganistan gefahren als ich anch indien ging... kenne die mentalität und und kampfeslust der afghanen und weiss, dass wir mit militär dort nichts ausrichten können! das musten auch die engländer sehr böse bezahlen (ihre einsätze) und deutschland könnte es auch ähnlich ergehen... "christen" haben bei den konflikten der moslems nichts verloren-- warum gehen nicht die poltiker dorthin "frieden zu stiften"???

shalom

shimon1938
 
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