hi,
also wenn ich hier die beitraege (vor allem die ersten paar) lese, dann geht mir die hutschnur hoch. gleich vorneweg, ich bin selber soldat. dieses ewige image, dass man als moerder hingestellt wird ist so dermassen hohl. das als argument durchgehen zu lassen ist unterstes niveau, wenn man keine anderen argumente mehr hat. soldaten sind staatsbuerger in uniform. wenn ich toeten will, dann werd ich soeldner, so ein schmarrn, echt. bei katastrophen schreit man nach der bundeswehr, soldaten koennen wunderbar sandsaecke fuellen, da braucht man unsere ausruestung und unser "wissen", da schreit man danach, aber wehe es geht ins politische. natuerlich sind im auslandseinsatz die augen der welt und vor allem der medien auf uns gerichtet und sicherlich gibts schwarze schaafe, die gibt's aber ueberall und auch der beste psychologe kann diese von der bundeswehr nicht 100%ig fernhalten. ich trage meine uniform mit stolz und erstrecht wenn ich angespuckt werde und nur zurueckgrinse. wer hat dann mehr niveau? der spucker oder der soldat? soldaten sind moerder - aha. also ich wuesste nicht, dass ich schon mal jemanden umgebracht habe und ich kenne auch keinen aus unserer truppe. demnach kann ich kein moerder sein, denn die grundvorraussetzung fehlt. der mord. kuck mal im lexikon, wie "mord" definiert ist. wir fuehren keine kampfeinsaetze, sondern leisten hilfe, unterstuetzen laender wieder stabil zu werden und in eigenregie handeln zu koennen. das geschieht im interesse der allgemeinheit. und glaubt ihr, ich lasse mich freiwillig erschiessen, oder mit einem stumpfen messer den kopf abschneiden? bin ich deswegen ein moerder, oder waere das notwehr?!
ward ihr buebchen und maedchen schon mal lange weg von zuhause? wisst ihr ueberhaupt was die soldaten, maenner wie frauen da auf sich nehmen wenn sie mehrere monate weg sind. seid ihr schonmal jeden tag mit der ungewissheit aus Eurem haus gegangen wiederzukommen? auch wenn das freiwillig passiert ist es eine riesige entbehrung. und wenn ich einem kleinen kind hier einen lolli geb und seh das breite grinsen und das funkeln in den augen, dann dank ich Gott jedesmal dafuer, dass ich diesen beruf gewaehlt hab. ihr koennt da garnicht mitsprechen, entschuldigung, aber Eure armseeligen und immergleichen argumente und sprueche gehen mir echt auf den keks, aber ich steh drueber, schliesslich sind wir alle die gesellschaft, menschen, und wenn das Eure meinung ist, dann aktzeptiere ich das auch. ich bin's nur leid meinen arsch hinzuhalten und dann auch noch als moerder tituliert zu werden von leuten, die was auf der strasse aufschnappen oder in der bildzeitung lesen und ueberhaupt keine ahnung von den hintergruenden haben. bundeswehr heisst nicht krieg fuehren, sondern aufbauhilfe, hungerhilfe, HILFE. klar glaubt keiner dran oder kann es sich nicht vorstellen, aber wehe es passiert mal was zuhause, dann ist das geschreie gross.
und zum glueck gibts den zivildienst noch, verweigerer sind keine angsthasen, die sind genauso wichtig, wer pflegt denn sonst im altenheim oma und opa und wer faehrt essen aus und wer betreut alkoholiker und suechtige, kranke und alte?!
viele gruesse aus afghanistan -fingal-