Hallo
dere schrieb:
es ist sicher nicht einfach, sich UNENDLICHKEIT in Raum und Zeit vorzustellen, aber ich meine - den Willen und die entspr. Philosophie dazu vorausgesetzt -, nicht ganz unmöglich
Darüber, ob es möglich ist, sich die Unendlichkeit vorzustellen und ob das etwas mit Willen zu tun hat, ließe sich sicher trefflich streiten. Oder auch darüber, nach welchen Kriterien man bewerten wollte, ob die eine Vorstellung falsch ist und die andere richtig.
dere schrieb:
Wenn nun auf Grund uns noch unbekannter energetischer Umwandlungsprozesse es irgendwo innerhalb dieser Unendlichkeit zu einem klassischen "Urknall" kommt, entsteht dort eine neue, endlich große, expandierende Raumzeit. Wenn nun irgendwo und irgendwann woanders ein paralles Urknall-Ereigniss stattfindet, entsteht dort gesetzmäßig eine ähnliche parallele genauso endliche Raumzeit. Aber OHNE, dass sich die beiden so entstandenen Expansionsuniversen berühren oder gar zusammendrücken müßten. Das wäre nur dann der Fall, wenn das "Weltall als Ganzes" nur endlich wäre - aber es ist unendlich. Und in jeder Unendlichkeit können nun mal unendlich viele endliche Mengen - räumlich nebeneinander wie zeitlich hintereinander - existieren.
Um "räumlich nebeneinander wie zeitlich hintereinander" existieren zu können, müssten diese Raumzeitblasen ja wiederum in eine Art Raumzeit eingebettet sein. Warum sollte man das annehmen? Wenn außerhalb der einzelnen Universen aber weder Raum noch Zeit existiert, was macht es dann noch für einen Sinn, von einem unendlich großen "Weltall als Ganzem" zu sprechen? Sich einfach einen Raum vorzustellen, in dem verschiedene Universen wie Christbaumkugeln herumschweben, halte ich für eine ziemlich beschränkte Sicht der Dinge. Aber vielleicht ist es ja einfacher zu glauben, man könne sich die Unendlichkeit vorstellen statt das Nichts.
Wie ist es denn deiner Meinung nach möglich, etwas über Dinge zu wissen, die außerhalb unserer Raumzeit liegen? Also über andere Universen oder das dazwischen? Obwohl es ohne Raum ja auch kein dazwischen gibt. Ich glaube nämlich nicht, dass es einen Weg gibt, Informationen aus anderen Raumzeiten zu erhalten. Damit würde einem aber auch jede Basis fehlen, um Aussagen darüber zu machen oder Hypothesen zu überprüfen. Insofern mag das Nachdenken über andere Raumzeiten etc. eine nette, philosophische Gedankenspielerei sein, mehr aber auch nicht. Wie stellst du dir z.B. einen Kontakt zwischen verschiedenen Multiversen ganz konkret vor? Denn wenn andere Raumzeiten in keinerlei Wechselwirkung mit unserer treten würden, dann wäre es doch vom pragmatischen Standpunkt aus völlig belanglos, ob es sie gibt oder nicht. Fast möchte ich den Spruch vom Sack Reis bemühen, der in China umfällt.
dere schrieb:
Die Schwarzen (bzw. weißen) Löcher spielen in diesem energetischen Szenario sicher eine Schlüsselrolle, denn sie nehmen ja ziemlich viel materielle Energie bzw. Masse auf und was dann passiert weiß die gegenwärtige Forschung noch nicht so genau.
Das hat meiner Meinung nach mit "gegenwärtiger Forschung" nicht viel zu tun. Man kann eben nicht hinter den Ereignishorizont sehen. Auch nicht mit einem Superteleskop, das man irgendwann mal erfinden wird. Das Innere eines Schwarzen Lochs entzieht sich ganz prinzipiell unseren Wahrnehmungsmöglichkeiten, wie auch eine eventuelle Zone hinter dem Rand unseres Universums. Vielleicht ist es noch schwieriger, sich mit solchen Grenzen der Erkenntnisfähigkeit abzufinden, als mit der Unendlichkeit oder dem Nichts.
dere schrieb:
Man kann also da nur vermuten und ich halte es für wahrscheinlich, dass sich dort die materielle Energie solange ansammelt, bis die kritische Menge erreicht ist und sie sich in immaterielle Energie umwandelt. Und diese dann - in ihrer Komplexität - dann irgend wann irgendwo in einen neuen Urknall mündet...(d.h. alles fließt,... das ewige kosmische Rad der altindischen Philosophie...)
Du führst immer wieder den Begriff der "immateriellen Energie" ein, bist aber offensichtlich nicht Willens oder nicht in der Lage zu erklären was das ist, worin der Unterschied zu materiellen Energie besteht oder wie beides
deiner Meinung nach miteinander in Wechselwirkung treten soll. Ohne solche Erklärungen bleibt das alles doch nur leeres Gerede.
Ich muss mal sagen, dass es mir eigentlich nicht zusteht, über solche Grenzbereiche der Physik zu sprechen. Dazu fehlt mir eigentlich das naturwissenschaftliche Rüstzeug. Aber da ich glaube, dass ich damit hier nicht alleine bin und außerdem streift man ja wirklich schon das Gebiet der Philosophie. Und da kann dann wieder jeder mitreden.
Ich weiß auch nicht, warum du gerade Schwarzen Löchern so eine Bedeutung zuschreibst. Vielleicht genau deshalb, weil das ein Bereich ist, über den man keine gesicherten Aussagen machen kann und der deshalb jeglicher Spekulation Raum bietet? Oder weil
jeder schon einmal davon gehört hat und von wilden Theorien über solchen Objekte als Tore zu anderen Dimensionen und ähnlichem, aber vielleicht nur 0,01% der Leute (ich zähle mich jedenfalls nicht dazu) über das entsprechende Fachwissen in Physik verfügen, um sich wirklich eine fundierte Meinung bilden zu können?
dere schrieb:
Der Rahmen unseres gegenwärtigen experimentellen Handelns wird sicher durch die Grenzen, bzw. den "Ereignisshorizont" unserer aktuellen Raumzeit definiert. Die Frage, ob es andere (parallele) Raumzeiten gibt, bzw. geben kann und wie groß die Wahrscheinlichkeit eines derartigen Szenarios wäre, kann aber nicht innerhalb dieses Bezugssystems untersucht werden.
Ganz genau. Du spricht wieder von "gegenwärtig". Warum denkst du, dass sich das in Zukunft ändern wird und wie man dann unseren Ereignishorizont überwinden wird?
dere schrieb:
Das übergeordnete Bezugssystem einer jeden konkreten Physik dürfte das einer universalen kosmologischen Philosophie sein. Innerhalb dieser Kosmologie können durchaus Wahrscheinlichkeiten, z.B. im "Ausschlußverfahren", ermittelt werden.
Wie, wenn es sich grundsätzlich unserer Beobachtung entzieht?
dere schrieb:
Die Komplexität dieser Sache, die ja auch eine extrem große weltanschauliche Relevanz besitzt, führt uns zu den Gesetzmäßigkeiten der "Selbstorganisation der Materie", die ja zusammen mit der (feinstofflichen) Selbstorganisation der Immaterie Bestandteil des unendlichen SEINS ist.
Welche weltanschauliche Relevanz hätte denn die Existenz hpothetischer Paralleluniversen? Es wird ja immer schlimmer. Jetzt ist nicht nur von Immateriellem die Rede, sondern schon von Feinstofflichem. Auch hier an dich die Frage, was das genau ist und wie es mit grobstofflicher Materie in Wechselwirkung treten soll.
dere schrieb:
Darüber hinaus können diese verschiedenen Realitäten durch verschieden wirkende immaterielle Energien (Bewusstseinsenergien) ebenfalls in gewisser Weise geformt werden. (...) Allerdings wäre - weltanschaulich bedingt - hier einzuwenden, dass wahrscheinlich nicht NUR das Bewusstsein die "Welt" erschafft, sondern es vielmehr die Komplexität des Sein ist, die sich selbst immer wieder neu (aus sich selbst) "erschafft" bzw umformt.
Ich will jetzt gar nicht über den Einfluss des Bewusstseins auf die persönliche Realität reden. Aber es muss doch eine Wirklichkeit geben, die für uns alle die selbe ist, in der es allgemeingültige Regeln gibt, die ganz unabhängig von unserem Geist und unserem Bewusstsein sind. Sonst könnten wir uns hier nicht unterhalten. Und nur von dieser gemeinsamen Realität können wir doch auch reden.
dere schrieb:
-Zum Casimir-Effekt u.ä.:
Wenn ich mich nicht irre, könnte dieser durchaus dadurch erklärt werden, in dem man die Existenz immaterieller Energien als Postulat annimmt.
Könnte man, wenn man erklären würde, was immaterielle Energie sein und wie sie wirken soll. Man kann bei Erklärungsversuchen aber auch auf dieses "Postulat" verzichten.
dere schrieb:
Wie man sich ggf. schnell informieren kann, ist diese konkrete Thematik, da sie mit Antigravitation, d.h. ggf. militärische Hochtechnologie, verknüpft ist besonders brisant.
Wie man sich schnell auf den einschlägigen Verschwörungs- UFO- und Trutherseiten informieren kann...
dere schrieb:
Die Geschehnisse um bzw. nach jenem "besonderen Experiment" an der Uni Tampere (siehe Herr P.) zeigen m. M. nach deutlich, welche aggressiven, auch akademischen Kräfte dort wirken und welcher Geist (bzw. Ungeist) hier z.Zt. offenbar Richtlinienkompetenz bzw. Fördertopfdominanz besitzt. Jeder mag zwar theoretisch aufgefordert sein "Theorien zu widerlegen" - aber tut er das auf eine Art und Weise, die dem Apparat nicht genehm ist, gehts ihm z.B. wie Däniken, er wird als Scharlatan stigmatisiert und Reputation u.ä tun das übrige. Und außerdem bestimmt (hier wie dort) der Apparat gern selbst, was wo als Beweis gilt, zu gelten hat und was nicht.
Dann versuche der breiten Bevölkerung mal klar zu machen, dass mehr Geld für die unabhängige Grundlagenforschung her muss. Sagen wir mal, durch eine Erhöhung der Minerlöl- oder Mehrwertsteuer. Dann hast du auch kein Gerangel um leere Fördertöpfe mehr. Aber wenn im Wissenschaftsbetrieb wirklich alles so schlecht laufen würde, wie erklärst du dir dann die enormen Fortschritte, die es auf vielen Gebieten, nicht zuletzt der Astro- und Elementarteilchenphysik gibt?
dere schrieb:
Ein derartiges Gottesbild wäre m.M. nach genauso falsch, wie eine Haltung, die eine Energieerzeugung aus dem NICHTS für möglich hält.
M.f.G.
Noch einmal - ich denke, im NICHTS gibt es nichts. Auch keine Regeln die verbieten, dass etwas entsteht.
Gruß
McCoy