Danke für Aufklärung. Zum Glück kamen diese Personen nicht auf diversen Kanälen, lassen sich in diversen Facebooknetzwerken, auf Youtube und bei jeder Googleeingabe finden. Ich hätte durch dich das sonst nie erfahren. Danke. Als ob du besondere Quellen hättest, die nicht Jeder hat.
Nichts zu danken. Und nein... ich habe keine anderen Quellen als jeder sonst. Ich lese nur fast alles zu dem Thema und da kommen diese Namen dann immer mal wieder vor oder stehen über den Artikeln.. als Autoren.
Doch eigentlich bezog ich mich beim Thema Quellen nicht auf ein paar seiner Leutchen, die den öffentlichen Ruhm genießen.
Auch wenn Du das vermutlich nicht ganz so meinst: Da gibts nix zu genießen. Die sind im Grunde alle auf der Flucht. Außer Greenwald sind alle im selbstgewählten Exil - Berlin... und auch in Berlin sind sie nicht vollkommen sicher vor Schikanen. Greenwald selbst lebt in Brasilien. In die USA traut sich keiner und mittlerweile auch nicht mehr nach England.
Mir ging es nur um die Medien, die er mit Infos abspeist. Und meine Denke ist eben, dass er sofort ALLE versorgt.
Wie soll das gehen? Er hat tonnenweise Material und er muss ja irgendwie sicherstellen, dass damit verantwortungsvoll umgegangen wird. Wie gesagt... es gäbe sonst Tote. Snowden selbst kann unmöglich alles genau kennen was er hat, daher brauchte er Leute denen er vertrauen kann das sie verantwortungsvoll damit umgehen... und die verteilen es ja durchaus.
Versetz Dich mal in so eine Situation... alles einfach raushauen, ohne genau zu wissen was für Material darunter ist, möglicherweise Namen von Agenten und Informanten in die Welt zu blasen die dann sofort auf der Flucht sind oder als Folter-Mord-Opfer enden ist, abgesehen von der moralischen Frage, auch ein Schuss der strategisch nach hinten losgehen würde. Sofort könnten die Amis sagen: "Snowden... der Verbrecher. Er hat den Tod von x und y und z und dies und das zu verantworten... er ist ein Terroristenhelfer, ein Doppelagent." Das versuchen sie jetzt schon, aber er hat ihnen bisher keine Argumente dafür geliefert.
Und... zur moralischen Frage: Es wäre tatsächlich unmoralisch. Denn er will ein Prinzip offenlegen, er will nicht einzelne Menschen ans Messer liefern oder Kriege auslösen.
Und nun, da du mich belehrt hast und wir wieder am gleichen Punkt stehen, erlaube mir einige spontane Fragen. Wie geht es eigentlich Assange?
Interessiert sich noch irgendjemand für ihn?
Hat sich durch seine Arbeit bisher etwas verändert?
Und haben Whistleblower der Vergangenheit etwas verändert?
Ist es überhaupt möglich, so einfach etwas zu verändern?
Reichen "Aufklärungen" dafür überhaupt aus?
Ist es sinnvoll Informationen zurückzuhalten?
Ist es denkbar, daß Skandalisierung nicht zur Diskussion führt?
Ist es möglich, dass Skandalisierung keine Lösungen herbeiführt?
Keine Ahnung wie es Assange geht. Er sitzt nach wie vor fest. Und ja... nach wie vor interessieren sich Menschen für ihn, u.a. ich... aber es interessieren sich auch viele für Manning etc. Und ja, Whistleblower der Vergangenheit haben schon einiges verändert oder präziser: Ohne die Informationen, die durch Whistleblowing zu (nahezu) Allgemeinwissen wurde wäre jetzt mit Sicherheit vieles anders. Daniel Ellsberg z.B. hat maßgeblich dazu beigetragen das der Vietnamkrieg heute so gesehen wird wie er gesehen wird. Ohne Whistleblower wäre nur ein Bruchteil dessen über 9/11 rausgekommen was rauskam. Ohne Manning wären die Kriegsverbrechen im Irak und Afghanistan nicht so glasklar in die Medien gekommen. Es gibt viel mehr Bereiche in denen Whistleblower eine tragende Rolle spielen als jene, die der Allgemeinheit bekannt sind. Wenige kennen z.B. die Rolle von Wikileaks in vielen "kleineren" Bereichen... etwa die Kaupthing-Bank. Nur wenige wissen wie viele über 9/11 gesprochen haben... in dem Fall schweigen die Medien allerdings meistens. Das ist ein breites Thema.
Und nur nebenbei: Zu jeder alltäglichen Recherche gehören Informanten... die ganze Medienlandschaft ist auf Informanten=Whistleblower angewiesen, wenn sie denn ihren Job macht. Ohne das sähe unsere Welt ganz sicher sehr anders aus.
Ich möchte expliziter werden.
Mir hat Snowden bisher nichts Neues vermittelt.
Du bist ein Großquatscher und hast gleichzeitig wenig Ahnung vom Thema, was ja wohl bewiesen wäre.
Er hat bisher nur Beweise erbracht. Das rechne ich ihm an. Was will er mit seinen Skandalen denn erreichen?
Auch das was er erreichen will hat er selbst sehr klar formuliert. In meinen Worten: Transparenz... die Menschen sollen einfach nur wissen was vor sich geht und dann selbst entscheiden. Sie sollen die Wahl haben. Wenn sie sich für Ignoranz entscheiden hat er ihnen trotzdem die Möglichkeit gegeben diese Wahl zu treffen. Denn komplett ignorieren konnte das Thema wohl niemand über 12.
Das die Menschen auf die Strasse gehen? Warum sollten Sie?
Sie haben Ihre Verantwortung in die Hände der Politiker abgegeben.
Da wird sich nix ändern, egal wie viele Snowdens noch auftauchen.
Wieviel sich ändern wird kann man wohl nicht vorhersagen. Aber das sagte ich übrigens die ganze Zeit und musste es mehrfach wiederholen: Die Bürger, denen das Thema egal ist, sind das Problem. Für meine Begriffe gehörst Du dazu... denn Du argumentierst ja kein bisschen anders. Du sagst, für Dich und in Deinem Umfeld spiele Snowden keine Rolle und Du bist ganz offensichtlich sehr uninformiert was überhaupt veröffentlicht wurde... gleichzeitig behauptest Du vollmundig, Dir sei das alles schon bekannt gewesen. Auf so einer Basis aus Unwissenheit und Selbstüberschätzung kommt man vermutlich nicht unbedingt zu weiterführenden Schlussfolgerungen die auch nur im Kleinen konstruktiv wirken könnten. So gesehen gehörst Du zu "den Menschen die ihre Verantwortung abgegeben haben".
Viel mehr tragen die Snowdens dazu bei, daß man sich viel effizienter auf weitere mögliche Whistleblower vorbereiten kann.
Ich habe da meine eigenen Erfahrungen dazu gemacht, im viel kleineren Rahmen. Mit der Veröffentlichung werden Schwachstellen erkannt und "beseitigt".
Das ist ja mal ne 1A-Logik: Whistleblower sind schädlich, weil sie es den Whistleblowern schwermachen...
Ich verrate Dir mal was: Es gibt Millionen potentieller Whistleblower die nicht daran gehindert werden könnten wie Snowden zu handeln - wenn sie den Mut hätten. Diesen Mut kann man nicht verlangen... ich bin sehr unsicher, ob ich ihn hätte. Aber die Lecks wirklich zu schließen ist vollkommen unmöglich, da alle Schaltstellen mit Menschen besetzt werden müssen. Das ist eine reine Logik-Frage. Und je mehr Menschen zu Whistleblowern werden desto schwerer wird es... denn man kann sie nicht alle einsperren ohne wieder mit Reaktionen rechnen zu müssen. Assange, Manning, Snowden... nur diese drei haben die letzten Jahre die Geheimdienste und Politiker zum Schwitzen gebracht und tun es noch, obwohl alle drei festsitzen.
Aber... lassen wir das. Du weißt ja schon alles.