Hallo Joey
Zitat:Na und? Die Welt ist ja wahrwscheinlich noch da draußen. Die ganzen Wahrnehmungen etc. sind ja durch die Wechselwirkung mit dieser Welt hervorgerufen worden.
Sicher doch (in gewisser Weise zumindest
).Ich wollte nur sagen, dass wir
nicht wirklich den Sternenhimmel in weiter Ferne sehen, sondern, dass die Sterne zu uns kommen, bzw. eine Wirkung (hier: Licht) dieser Sterne.
Weiterhin ist es nicht so, dass wir die Welt
wahrnehmen, sondern eine
(re)konstruierte Repräsentationswelt erschaffen. Diese rekonstruierte Repräsentationswelt ist ihrer Natur nach phänomenal, subjektiv und einheitlich/zusammenhängend. Warum sollte das für die Welt "außerhalb" nicht
gelten? Warum soll die Welt "außerhalb" plötzlich materiell, objektiv und in
unendlich kleine Atome zerteilt sein. (Ich streite die Existenz von Atomen nicht
ab, sie sind für mich aber nur mentale Erscheinungen ("Informationscodes")).
Auch frage ich mich, was es genau heißen soll, dass etwas von draußen kommt, wenn alles nur in meine Realität "kommen" kann, wenn es schon da drin ist."Draußen" ist auch nur eine Rekonstruktion, die beispielsweise im optischen Bereich durch das räumliche Sehen über Überschneidung der beiden Sichtfelder der Augen entsteht.
Zitat: Doch, haben wir. Wenn es nicht das Gehirn ist, was die Qualia "rot" wahrnimmt (weil wir "es uns nicht vorstellen können), warum sollte dann irgendetwas andere übergeordnetes die Qualia "rot" erzeugen können? Mit dem Geis-Körper-Dualismus verschieben wir nur das Problem auf etwas unbekanntes, wir lösen es nicht wirklich. Also: Warum von einem Dualismus ausgehen, wenn der Monismus einfacher ist und das Problem nicht verschoben wird?
Ich habe einen Monismus. Alles ist mental
Das Bewußtsein kann die Qualia "rot" erzeugen, darüber kann man subjektiv nicht streiten. Mir ist sehr wohl klar, dass du im physikalischen (biologischen) Sinne wissen willst, wie das objektiv funktioniert, doch führst du damit einen neuen Metaphysikalismus ein, und damit den Mentalismus ad absurdum.
Die Physik beschäftigt sich aber mit den Strukturen (wie sich bestimmte phänomenale Inhalte zueinander in der vierdimensionalen Raumzeit verhalten)
des Bewusstseins und nicht mit dem Beobachter/Schöpfer/Subjekt/Bewusstsein selbst.
Das kann sie gar nicht, weil wenigstens das absolute Bewusstsein nicht den Naturgesetzen unterliegt, sondern sie herstellt, genauso wie meine Traumwelt
meine Schöpfung ist, bloß dass das absolute Bewusstsein scheinbar ein geordnetes Universum mehr mag als ich
. Zudem könnten unsere Naturgesetze einfach ausdauernder gewesen sein, als schlechte Naturgesetze
in schlecht konstruierten Universen.Universen mit anderen Naturgesetzen könnten schnell wieder kollabieren. Vielleicht ist der Geist unentwegt am Erschaffen (von Universen), und alles was sich nicht erhalten kann, verschwindet wieder.
Meta-Evolution/Struktur erhält sich selbst. Das letzte ist mehr ein Gedankenspiel.
Zitat:Wie unterscheidest Du "Aktivitätsmuster" und "Software"?
Naja, der Identitätstheoretiker von mentalen und materiellen Eigenschaften des Geistes (Hardwarefetischist
) muss eben speziell in den Eigenschaften von Kohlenstoff, Elektrizität, Natrium-Kalium-Pumpen etwas "rotes" finden u.a. (Ok, ist nicht schön ausgedrückt). Er muss das Phänomenale auf die Eigenschaften von Molekülen/Atomen reduzieren, so wie die Struktur des
Sonnensystems aus den physikalischen Kräften und den Massen der Körper
abgeleitet werden kann. Was sollte das in diesem Fall sein? Ein Aktivitätsmuster im Gehirn lässt sich auf die Eigenschaften von Elektrizität
usw. reduzieren, aber das reicht ja noch lange nicht, weil am Aktivitätsmuster
nichts Phänomenales zu finden ist.
Der Funktionalist versucht es eher mit Aktivitätsmustern als Ereignis/Prozess, der Software.
Diese Muster könnte man auch mit anderer Hardware erzeugen, zum Beispiel Siliziumprozessoren.Wenn es nichts subjektives gäbe, wäre das auch ein guter Gedanke. Ein bestimmtes Aktivitätsmuster kann adäquat sein, auf einen
Einfall von Licht mit einer bestimmten Wellenlänge in bestimmter Weise zu reagieren. Input: "rotes" Licht. Output durch den Agent/Mensch: Es ist rot,
oder eben nicht: Input: "rotes" Licht. Output durch den Agent: Mmmh, riecht gut. Im letzten Fall ist es kein funktionaler Gehirnzustand. Der Agent hat keine
Wahrnehmung von "Rot".
Zitat:Na und? Wie kommem die Qualia sonst zustande? Mit "Bewusstsein" kannst Du das ebensowenig erklären. Dass Du Zuständen (=Aktiviätsmustern) plötzlich die Existenzberechtigung raubst ist hier nur ein Spiel mit Worten.
Die Qualia werden erschaffen/kreiert durch Aufmerksamkeit und Absicht im Bewusstsein.Kausalität im physikalischen Sinne bezieht sich nur auf die Beziehungen/Strukturen der Qualia untereinander, wobei speziell Kausalität eine Veränderung auf der Zeitachse bedeutet, aber erschaffen werden sie durch den Geist. Der menschliche Gedanke, dass etwas objektives wirklich die Ursache von etwas anderem objektiven ist entsteht nur durch unser Zeitempfinden, würden wir die vierte Dimension wie die drei anderen wahrnehmen hätten wir nur Anordnungen/Verhältnisse.
Ein funktionaler Zustand existiert nicht im ontologischen Sinne. Er drückt mehr eine Erwartungshaltung aus. Eben Input -] Output. Und funktional ist
dieser Zustand, wenn der Output dem Input angemessen ist.
Zitat:Wie sollte es möglich sein, dass ein Bewusstsein Qualia erzeugt?
Es ist möglich. Wie gesagt, ich bin (letztlich zumindest) kein Physikalist. Es
gibt keine physikalische Erklärung dafür, weil Physik dies nicht leisten kann, da das phänomenale Bewusstsein objektiv nicht existiert sondern nur und ausschließlich subjektiv ist. Ich habe oben erklärt, dass meiner Ansicht nach
Physik die Struktur der phänomenalen Welt beschreibt, nicht aber deren
"Ursache".
Zitat:Vielleicht haben Cola-Automaten ja auch sowas. Die Komplexität der Zustände macht die Vielfalt aus. Und wer sagt, dass unser Bewusstsein aufs Gehirn bewschränkt ist? Es gibt da Theorien (die ich leider noch nicht genauer kenne), dass es durch die Wechselwirkung von Gehirn und Umwelt entsteht. ein Gehirn alleine im Einmachglas könnte demnach kein Bewusstsein hervorrufen.
Der Cola-Automat ist selbst ein mentales Phänomen, genauso wie der Mensch und alles was objektiv da ist. Dies gilt aber nicht für das Subjekt. Letzteres ist es was diese Dinge sich vorstellt,in einer Weise, dass seine Vorstellungen seine Realitäten erschaffen, und es aus vielen Perspektiven/Augen/Individuen seine Schöpfung betrachten kann.
Zitat:Na und? Die Mateire kann ja dennoch da sein. Es spricht nichts dagegen.
Doch, zumindest, wenn du akzeptierst, dass es etwas epiphänomenales gibt, so musst du erklären wie die physikalische Welt in der Lage ist etwas mentales
zu erschaffen. denn auch Epiphänomenalismus ist Dualismus, dazu noch völlig
widersinnig, weil das Epiphänomenale ja irgendwo gar nichts physikalisch verursacht, und damit keine physikalische Existenzberechtigung hat.Dazu noch systematische Überdetermination:
Ein Ereignis würde sowohl physikalisch als auch phänomenal verursacht werden, bzw. es würde wenigstens so erscheinen als ob ein phänomenales Ereignis die Ursache eines anderen phänomenalen wäre.
LG PsiSnake