Hallo
Aber dennoch wäre es schön, wenn wir nicht allein auf dieser Welt wären! Wir wären so einsam... Wenn wir mal zu den Sternen reisen könnten, und nur tote Planeten antreffen würden, im besten Fall ein paar Einzeller... Irgendwie eine traurige Vorstellung!
Es besteht kein Grund zur Traurigkeit!
Das mit dem reisen zu anderen Sternen wird vielleicht nie klappen. Dagegen dauert es unter Umständen nicht mehr lange, bis Leben außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt wird. Bisher konnten Astronomen immerhin schon über 400 Planeten finden, die um fremde Sterne kreisen.
Das Problem dabei ist, dass man einen solchen Planeten bisher nur indirekt beobachten kann. Wenn er seinen Stern umkreist, wird er nicht nur von dessen Schwerkraft angezogen, ein wenig zieht er auch am Stern. Aufgrund der weit geringeren Masse des Planeten tut er das zwar mit viel weniger Kraft, es reicht aber aus den Stern so sehr zu "Taumeln" zu bringen, dass man das von der Erde aus beobachten kann. Taumelt der Stern von uns weg, werden die Lichtwellen gedehnt, bewegt er sich auf die Erde zu, werden sie gestaucht. Siehe:
Dopplereffekt
Dieser Effekt ist nicht leicht zu messen, deshalb findet man so vor allem sehr massereiche Planeten, die ihre Sonne auch noch in geringem Abstand umkreisen. Beides sorgt für eine stärkere und damit leichter messbaren Taumelbewegung. Das ist zwar insofern interessant als man dachte, es könne eigentlich keine so großen Planeten in so geringer Entfernung zum Zentralstern geben. Man ging davon aus, dass es überall so sein müsste wie in unserem Sonnensystem. Innen kleine Gesteinsplaneten, außen die Gasriesen. Große Masse und enge Umlaufbahn sind aber wiederum für die Entstehung von Leben eher hinderlich und die bisher entdeckten Planeten in dieser Hinsicht deshalb dafür zumeist ungeeignet.
Eine direkte Beobachtung ist zur Zeit noch nicht richtig möglich. Solche Planeten leuchten ja nicht selbst, sondern werfen nur das Licht des Sterns zurück, den sie umkreisen. Der ist so hell, dass er dieses schwache, reflektierte Licht einfach überstrahlt. Die nächste oder übernächste Generation von Teleskopen auf der Erde und im All wird aber voraussichtlich in der Lage sein einen so scharfen Blick auf einen solchen Planeten zu richten, dass man genau dieses reflektierte Licht vom Sternenlicht trennen und damit untersuchen können wird.
Das ist deshalb so wichtig, weil darin Informationen über die Oberfläche und die Atmosphäre des Planeten enthalten sind. Sauerstoff, vor allem in Form von Ozon, ist sehr reaktionsfreudig. Er geht so ziemlich mit allem eine chemische Verbindung ein. Wer schon mal ein Rostloch in seinem Auto hatte weiß, wovon ich spreche. Deshalb wird er der Lufthülle eigentlich schnell entzogen. Weder die Atmosphäre des Mars noch die der Venus enthalten bedeutende Mengen Sauerstoff. Die der Erde dagegen immerhin über 20%. Der Unterschied ist, dass es hier eine Vegetation gibt, die ständig mit Hilfe von Photosynthese neuen Sauerstoff produziert. Würde man nun einen Planeten entdecken, dessen Atmosphäre relativ viel Sauerstoff und Ozon enthält, wäre das ein starker Hinweis darauf, dass es dort zumindest pflanzliches Leben gibt. Die Chancen dafür, dass das schon in den nächsten Jahrzehnten geschehen könnte und ich das hoffentlich noch miterlebe, stehen meiner Meinung nach nicht schlecht.
Man kann also auch als Skeptiker spannenden Zeiten entgegensehen, wenn vielleicht auch noch nicht im Jahr 2012...
Gruß
McCoy