Silvester

Guten Abend, @Skyline!

Üblicherweise ist die erste Reihe Gedanken, dann Ist- Zustand, die dritte Reihe das was sie mit Füssen tritt. Oder Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Die Spalten von links nach Rechts V,G,Z.

Ja, solche thematischen oder zeitlichen Vorab-Einteilungen in einer 9-er-Legung sind durchaus möglich und geläufig. Ich bin auch davon überzeugt, dass sich bei einem Kartenleger, der bei seinen 9-er-Legungen eine der von Dir beschriebenen Einteilungen regelmäßig praktiziert, die Karten mit der Zeit auch in die entsprechenden thematischen oder zeitlichen Reihen oder Spalten legen.

Ich persönlich bevorzuge es hingegen, die Karten selbst sprechen zu lassen, ohne zuvor eine starre thematische oder zeitliche Vorab-Einteilung vorzunehmen, insbesondere dann, wenn - wie in der Silvesterlegung von @Melay - die Hauptpersonenkarte selbst auch auftaucht - wie hier die Dame (29).

Speziell in dem Fall, in dem die Hauptpersonenkarte unter den nur 9 gezogenen Karten auftaucht, gebührt dieser für mich insofern der Vorrang, als deren Blickrichtung meines Erachtens auf die Zukunftsebene hinweist und deren Rückenlage auf die Vergangenheitsebene.

Wenn hingegen - wie in @Melay's Legung - die Dame in der 1. Reihe liegt, also die Dame wegen ihrer Blickrichtung von rechts kommt und nach links weiter läuft, fehlt meines Erachtens in einem solchen Fall die Gedankenebene der Dame, weil gerade keine Karten über ihrem Kopf liegen.

Eine starre Vorab-Festlegung der 1. waagerechten Reihe als Gedanken-Reihe würde meines Erachtens mit der Körperausrichtung der Hauptpersonenkarte kollidieren und sich deshalb für mich als unstimmig anfühlen.

Wenn eine der HPK liegt, dann immer aus deren Sicht und Blickwinkel?

Ja, so praktiziere ich es. da es für mich schon von vorrangiger Bedeutung ist, wenn unter den nur 9 gezogenen Karten von insgesamt immerhin 36 Karten ausgerechnet die Hauptpersonenkarte erscheint, die zentraler Dreh- und Angelpunkt jeder Legung ist.

Liebe Grüße,
Tugendengel
 
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Ich danke Dir @Tugendengel für Deine Ausführungen. Sehr interessant.
Ich habe, wie gesagt, immer die Blickrichtung beachtet - bei der erwähnten, großen Tafel lag die direkte Zukunft aber eben im Rücken der Dame. Allerdings, fällt mir gerade ein, hat die FS selbst gemischt. Und sie selbst wird keinerlei Einteilung vorgenommen haben, weil sie davon keine Ahnung hat.
@Melay nimmst Du selbst denn irgendwelche Einteilungen vor? Denn die Karten müssten sich ja entsprechend für Dich legen?
LG Sky
 
Es haben ja alle falsch gelegen. Und ich gehe bei keinem davon aus, dass er die Karten vom Grunde her falsch interpretiert hat, sondern einfach die erste Reihe nicht als mögliches Ergebnis angesehen wurde. So wie Tugendengel die Karten interpretiert, habe ich das im Prinzip auch getan - aber eben nicht in der Reihenfolge. Und die Blickrichtung ist für das richtige Ergebnis hier auch auch extrem wichtig. Ich habe aber eben wie gesagt vor kurzem eine ganz andere Erfahrung - allerdings in einer großen Tafel - gemacht. Und versuche herauszufinden, woran das wohl liegen mag. Ob es tatsächlich gar kein System gibt, sondern man bei jeder Legung neu aus dem Bauch entscheiden muss, was wo zu finden ist.
LG Sky
 
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@Melay nimmst Du selbst denn irgendwelche Einteilungen vor? Denn die Karten müssten sich ja entsprechend für Dich legen?

Richtig, liebe @Skyline - das ist meines Erachtens genau die ausschlaggebende Frage, die den jeweiligen Deutungsausgangsansatz maßgeblich verändern kann.

Falls vom Fragesteller eine Vorab-Einteilung in einer 9-er-Legung vorgenommen wurde ==>> Deutung ausgehend von dieser Vorab-Einteilung, weil die Karten durch den dies praktizierenden Kartenleger lagetechnisch “eingefärbt“ sein können.

Falls vom Fragesteller eine Vorab-Einteilung nicht vorgenommen wurde ==>> Deutung nach anderen Kriterien, die sich meines Erachtens aus der Art und den Schwerpunkten der gezogenen 9 Karten selbst ergeben:

Z. B.: Gibt es vorrangig zu beachtende Personenkarten? Falls ja: Wohin blicken diese?

Falls nein: Gibt es eine oder mehrere die Frage aufgreifende Themenkarte/n? Falls ja: Wie wird/werden diese durch die mit ihr/ihnen im Zusammenhang stehenden Karten beeinflusst?

Gibt es sonstige “Kartenauffälligkeiten“, wie etwa mehrere Aktivitätskarten oder mehrere Ruhekarten oder mehrere Warnkarten oder mehrere Kommunikationskarten, usw. usf.?

Ich persönlich würde über ein von dem Fragesteller nicht vorab eingeteiltes Kartenblatt jetzt also nicht eine potentiell selbst praktizierte Vorab-Einteilung sozusagen “überstülpen“, da es im Ausgang nicht mein eigenes Kartenblatt ist, welches ich deshalb auch nicht in ein für den Kartenausleger “fremdes Deutungskorsett pressen“ möchte.

Anderenfalls hätte ich persönlich das Gefühl, mich über die vom Kartenausleger selbst gewählte “offene“ und “uneingeschränkte“ Deutungsmethode hinweg zu setzen und dem Kartenausleger quasi meinen “Deutungs-Methoden-Willen aufzuzwingen“, was ich nicht möchte, und was meines Erachtens im Ergebnis auch nicht zu zutreffenden Deutungsergebnissen führen kann.

Falls der Kartenausleger also selbst nicht explizit eine von ihm vor dem Mischen ganz gezielt festgelegte thematische oder zeitliche Deutungsmethode bei seiner 9-er-Legung vorgegeben hat, deute ich “lediglich“ die ausgelegten 9 Karten an sich - ohne Vorab-Einteilung.

Und dann schaue ich persönlich - wie schon geschrieben - eben als erstes nach der Hauptpersonenkarte, die für mich sodann von sich aus die weitere Deutungsmethode “vorgibt“:

- Blickrichtung = Zukunft,
- Rücken = Vergangenheit oder Dinge, denen man den Rücken zukehrt, hinsichtlich derer man aber im tiefsten Inneren eigentlich weiß, dass man sie doch noch nicht hinter sich gelassen hat und dass man sich doch noch nicht genügend mit ihnen beschäftigt hat, dies durch den abgewandten Blick aber am liebsten auch nicht mehr tun möchte, was nicht heißt, dass eine zukünftige Auseinandersetzung mit ihnen nicht doch wieder erforderlich werden wird, usw.
- über dem Kopf der HPK: Gedanken, Pläne, usw.

sondern einfach die erste Reihe nicht als mögliches Ergebnis angesehen wurde. So wie Tugendengel

Ich habe deshalb die erste Reihe als mögliches Ergebnis gedeutet, weil die Dame eben nach links in ihre nähere Zukunft blickt. Insofern wäre es für mich auch völlig gleichgültig gewesen, ob die Dame in der ersten oder in der zweiten oder in der dritten Reihe gelegen hätte, da sie ja in jeder Reihe eine Blickrichtung gehabt hätte.

Dadurch, dass die Dame in @Melay's Legung in der ersten, also obersten Reihe gelegen hat, könnte man zusätzlich - wenn man mag - auch noch deuten, dass die Dame im Ergebnis eine sehr klare Vorstellung davon hat, wie und wo sie Silvester verbringen möchte und vor allem wie und wo gerade nicht. D. h. sie dürfte im Hinblick auf die an sie herangetragenen Alternativen zu Silvester (z. B. aus dem Haus gehen, eine Freundin aufsuchen, usw.) nicht wirklich lange hin- und her überlegen müssen und nicht lange gedanklich schwanken müssen, ob sie die ihr angebotenen Alternativen annimmt oder eben nicht.

Da die Dame in der 1. Reihe liegt, dürfte sie hier sozusagen einen “relativ unverbauten Blick“ haben, wie sie für sich Silvester gestalten möchte - und wie eben nicht. Sie ist sich sozusagen mit sich selbst “im Reinen“.

Und die Blickrichtung ist für das richtige Ergebnis hier auch auch extrem wichtig.

Genau!

Ich habe aber eben wie gesagt vor kurzem eine ganz andere Erfahrung - allerdings in einer großen Tafel - gemacht. Und versuche herauszufinden, woran das wohl liegen mag.

Liebe @Skyline, Deine andere große Tafel kenne ich jetzt ja nicht, weshalb ich für mich auch nicht beurteilen kann, ob sich dort das von Dir gemeinte zukünftige Ereignis möglicherweise nicht doch auch in der Blickrichtung der Hauptpersonenkarte befinden könnte.

Möglich ist auch, dass etwas bereits in der Vergangenheit einer Person seinen ersten Lauf genommen hat - bewusst, unbewusst oder verdrängt-, und sich dieses Ereignis in der Zukunft der Person fortentwickelt oder wieder zum unübersehbaren Thema werden wird, usw.

Nicht alle Karten im Rücken einer Person müssen zwangsläufig die ein für allemal abgeschlossene Vergangenheit einer Person betreffen. Auf der Grundlage vergangener Ereignisse können sich auch zukünftige Ereignisse entwickeln, die bereits viel früher ihren Anfangslauf genommen haben (Ursache-Wirkungs-Prinzip).

Soweit zunächst einmal.

Liebe Grüße,
Tugendengel
 
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