Siderischer Tierkreis: Anderes Sonnenzeichen?

Hallo ScorpioAuqa :)

deine Frage oben deines Beitrags verstehe ich nicht ganz? Wieso ich mich mit meinem Horoskop identifizieren möchte ? Könntest du es nocheinmal erläutern :)

Mir ist häufiger aufgefallen, dass du schreibt "mit Sonne in X kann ich mich identifizieren" oder "mit Planet X in Y kann ich mich nicht identifizieren". Warum möchtest du dich mit was auch immer identifizieren? Du bist doch auch nicht dein Personalausweis. Er beschreibt dich, mehr oder weniger zutreffend. Mit einem Horoskop ist es nicht anders, es beschreibt etwas. Es ist eine Landkarte, nicht die Landschaft selbst.

Wir leben ja auf der Erde und nicht auf dem Rand der Erdekugel.

Wir leben auf der Oberfläche der Erde, also am Rand einer Kugel. Das wirkt sich natürlich darauf aus, wie wir die Himmelskugel sehen. Mit den Messkreisen hat das wenig zu tun, die sehen wir nicht. Wir sehen nur, dass sich der Winkel der täglichen Sonnenbahn im Jahreslauf verändert und die Tage länger oder kürzer werden. Die Messkreise/Tierkreise sind Hilfsmittel, denn von der Erde aus betrachtet, stehen wir still und die Himmelskugel rotiert. Die scheinbare Bahn der Sonne - die Ekliptik, die in Abschnitte von 30° (Tierkreiszeichen) unterteilt ist - ist also von außen betrachtet auch nur eine Fiktion. Mit Hilfe des Messkreises "Tierkreis" können wir messen, wie weit sich ab 0° Widder (Frühlingspunkt, Tag- und Nachtgleiche) die Erde um die Sonne drehte (Revolution) und bestimmen, welche Tageszeit gerade an einem bestimmten Ort ist. Diese ergibt sich durch die tägliche Drehung der Erde um sich selbst (Rotation).

Anders ausgedrückt: Durch die Verwendung des tropischen Tierkreises und der Definition der 0° Widder als Beginn und der Gleichsetzung mit der Tag- und Nachtgleiche hat man ein System, mit dem sich Revolution und Rotation genau messen lassen, ohne ständig einen Anfangspunkt suchen oder neu justieren zu müssen (siderischer Tierkreis) und auf den man die Bahnen der Planeten projizieren kann.

Schöne Grüße
Rita
 
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Hallo Alexander :)

Immer wieder versuche ich das eine oder andere Horoskop auch aus siderischen Gesichtspunkten zu untersuchen, komme leider jedoch nicht zu gewohnten, schlüssigen Ergebnissen und schon gar nicht aus der Herrschertheorie.

Ich habe bestimmt zwei Jahre mit dem siderischen Tierkreis experimentiert und dann eingesehen, dass er mir nicht taugt und meinen Werkzeugkasten so bestückt, dass mir die Werkzeuge gut in der Hand liegen. Es muss einem ja nicht alles schmecken oder in die Hand passen.

Schöne Grüße
Rita
 
Dankeschön für deine Antwort ;-). Jetzt bleibt trotz allem noch die Frage offen: welchen Tierkreis verwendet man jetzt für eine astrologische und esoterische Radixdeutung...?

Im Zweifel dürfte der siderische Tierkreis besser passen. Die alten Astrologen hatten eine ganz andere Art an die Sache heranzugehen als wir Heutigen. damals ging man davon aus, was man unmittelbar am Himmelszelt mit eigenen Augen sah. Nicht was man in einem Computerprogramm am Bildschirm sieht. Dann wird einem die Absurdität der westlichen Astrologie klar, die behauptet ein Planet stünde etwa im tropischen Tierkreiszeichen Steinbock, wenn er in Wirklichkeit eindeutig im Sternbild Schütze ist.

Auch damals, ca. 1000 vor Christus, also ein gutes Stück vor Ptolemäus, betonte man schon, nicht allzu viel auf die Astrologie zu geben, es gäbe auch noch andere Einflüsse. Erziehung, Eltern, Umfeld und schließlich auch der eigene Wille.

Damals gab es als Häusersystem nur die Ganzzeichenmethode. Das Zeichen (Rasi) in dem der Aszendent war war das 1. Haus (Bhava) und so wurde Zeichen für Zeichen weitergezählt. Damals kannte man also gar keinen MC und IC wie wir heute. Natürlich war nach Saturn Schluß, Mehr Planeten kannte man nicht.

Beide Systeme haben ihre Vorzüge. Doch die modernen Methoden sind uns näher. Wir denken heute anders als vor 3000 Jahren. Sind die alten Griechen schon manchmal unverständlich sind es die alten Inder noch mehr. Das heißt aber nicht, dass ich komplett für oder gegen den siderischen Tierkreis bin.
 
Hallo
Man sollte sich nicht kirre machen lassen weil es da nun offensichtlich zwei verschiedene Berechnungssysteme der Astrologie gibt.
Ich empfehle um zu verstehen warum das so ist, die Geschichte der Astrologie im allgemeinen zu studieren. Man wird dann erkennen warum es diese zwei Systeme gibt. Grob sage ich, dass sich die westliche Astrologie vom Ursprung abgespalten hat bis zum heutigen Tage. Dagegen das Indische System vor tausenden von Jahren Seher überlieftert wurde, und dieses System hat man niemals geändert. Es wagt sie fast kein indischer Astrologe das überlieferte System abzuändern. Natürlich gibt es da einige Ausnahmen.
Ich selber pflege und lerne die indische Astrologie. Natürlich interessiert mich auch die klassische Astrologie hier bei uns.
Und ich meine keine von beiden ist besser oder schlechter. Beide haben ihre Berechtigung. Es ist in meinen Auge der Astrologe der besser oder schlechter ist nicht das Werkzeug.
Gruss Fiat Lux
.
 
Für mich besteht die Astrologie aus 3 Teilen:

1. Himmelsmechanik
2. Regelwerk
3. Deutung

Da es hier um siderisch/tropisch geht, sind wir bei Pkt.2

In Pkt. 2 unterscheiden sich grundsäzlich alle Schulen bzw. Strömungen der Astrologie. Die Astrologie ist so umfangreich, daß man Konzepte bzw. Strategien braucht um sich in ihr zurechtzufinden. Und manchmal bedarf es einer Entscheidung oder einer Vereinbarung. So ist es nach meiner Ansicht, wenn es um siderisch oder tropisch geht.

Betrachtet man nachts den Himmel und entdeckt Abläufe im Umfeld, wird man Anhänger vom siderischen und von Sternzeichen. Erkennt man einen Jahresablauf, so wird man merken, es läuft mit der Zeit die Syncronität davon, der Frühlingspunkt wandert ja. So wird man mehr zum Anhänger des tropischen und der Tierkreiszeichen.

Indien liegt an Äquatornähe. So wie hier kennen sie dort keine Jahreszeiten. Sie kennen dafür um so besser den Monsum.
Aus diesen Umständen könnte eine ganz andere Analogiebildung entstehen.

Mein Verdacht ist eher, daß früher der ASC nicht so leicht zu bestimmen war - Dämmerung. Ich denk noch weiter zurück als die Griechen. In der Jungsteinzeit war es schon anhand der Schattenlänge zu bestimmen, wann die Sonne am höchsten steht und daß der Höchstzustand sind rhythmisch ändert - auch ohne Sprache und Schrift.
Heute ist das alles mathematisch gelöst und die ASC- und MC- Achsen sind die, wo die meiste Einheit besteht.

D.
 
Mein Verdacht ist eher, daß früher der ASC nicht so leicht zu bestimmen war - Dämmerung.

Das denkt man immer, dass die alten Inder noch nicht so gut rechnen konnten...

Tatsächlich ist man verblüfft, wie gut schon Parasara ca. 1000 v. Chr. rechnen konnte. Schon er benutzte oft die Vargas, heute als Harmonics bekannt, aber leider ziemlich in Vergessenheit geraten. Da werden 16 Vargas mit Zahlen bis 60 erwähnt. Eigentlich mehr Rechnerei als heute!
 
Das denkt man immer, dass die alten Inder noch nicht so gut rechnen konnten...

Tatsächlich ist man verblüfft, wie gut schon Parasara ca. 1000 v. Chr. rechnen konnte. Schon er benutzte oft die Vargas, heute als Harmonics bekannt, aber leider ziemlich in Vergessenheit geraten. Da werden 16 Vargas mit Zahlen bis 60 erwähnt. Eigentlich mehr Rechnerei als heute!

LOL, ich dachte an die Zeiten lange vor der Sprache und Mathematik.
Dazu die Doku: "Können Tiere Denken"
Minimum ab 43:30
Die Ansicht, daß Sprache zum Denken benötigt wird, ist überholt.
Was die Tiere in dieser Doku so leisten, ist mein o.g. Experiment zum Sonnenstand noch simbel.

D.
 
Hallo, ScorpioAqua!

Der Siderische Tierkreis ist der authentische Tierkreis. Dieser war von Anfang an auch der Gebräuchliche, eindeutig nachweisbar bei den alten Ägyptern, Babyloniern, Syrern und Persern. Weshalb er für mehrere Jahrtausende in der Versenkung lag - und gerade jetzt im 21. Jhdt. wiederum interessant wird, hat recht subtile geisteshistorische Gründe.

Ich empfehle Dir zum Verständnis der siderischen Astrologie allerwärmstens

Robert Powell: Zu einer neuen Sternenweisheit, beim Novalis Verlag.

Neben zwei weiteren Bänden setzt Powell in dieser Einführung das Thema leicht verständlich und mit einzigartiger wissenschaftlicher Präzession auseinander.

Unerhört interessant und spannend geschrieben!(y)
 
Hallo, ScorpioAqua!

Der Siderische Tierkreis ist der authentische Tierkreis. Dieser war von Anfang an auch der Gebräuchliche, eindeutig nachweisbar bei den alten Ägyptern, Babyloniern, Syrern und Persern. Weshalb er für mehrere Jahrtausende in der Versenkung lag - und gerade jetzt im 21. Jhdt. wiederum interessant wird, hat recht subtile geisteshistorische Gründe.

Ich empfehle Dir zum Verständnis der siderischen Astrologie allerwärmstens

Robert Powell: Zu einer neuen Sternenweisheit, beim Novalis Verlag.

Neben zwei weiteren Bänden setzt Powell in dieser Einführung das Thema leicht verständlich und mit einzigartiger wissenschaftlicher Präzession auseinander.

Unerhört interessant und spannend geschrieben!(y)
P.S.: Vergebung: Natürlich Präzision - nicht Präzession...
 
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Der Siderische Tierkreis ist der authentische Tierkreis. Dieser war von Anfang an auch der Gebräuchliche, eindeutig nachweisbar bei den alten Ägyptern, Babyloniern, Syrern und Persern. Weshalb er für mehrere Jahrtausende in der Versenkung lag - und gerade jetzt im 21. Jhdt. wiederum interessant wird, hat recht subtile geisteshistorische Gründe.

So ist es. Es ist eigentlich absurd, die Sternbilder als Benennung für Jahreszeiten zu missbrauchen. Das ist nur so zu erklären, dass jahrtausendelang viele Leute die eigentlich keine Ahnung hatten einfach etwas übernommen haben ohne nachzudenken. Die sogenannte "klassische" Astrologie wurde für den siderischen Tierkreis gemacht und wird heute auf dem tropischen Tierkreis benutzt, wodurch natürlich alles um derzeit ca. 24° verfälscht wird.
 
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