Sich verabschieden ...

Kleiner Koffer

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10. Januar 2017
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Guten Morgen oder
Gute Nacht … wünsche ich …

Seit vielen Monaten lese ich, als stille Leserin, die für mich interessanten Beiträge in diesem Forum und fühle mich mit den Fragen und deren Antworten sehr oft verbunden, erschließen sich mir und einiges durfte auch ich schon erfahren!

Nun eine Frage die mich seither beschäftigt und auf die ich nicht wirklich eine Antwort finde …!


Sich verabschieden …

Auch nach über einem Jahr stelle ich mir immer wieder diese eine Frage …

Ist es möglich, dass ein Mensch dem man sehr verbunden ist, sich Stunden zuvor zeigt … bevor er „stirbt“ – noch dazu er es selber nicht erahnen konnte – das er geht?

Warum diese tiefe Traurigkeit und Tränen in der besagten Stunde des „von dieser Welt gehen!“ in mir – auch wenn wir viele Kilometer entfernt waren und ich von dem "Hinübergang" in eine andere Welt, erst viele Stunden später erfahren habe!

Wie ist dieses möglich?

Muss loslassen lernen, kann es aber nicht – denn ich brauche für mich Antworten!
 
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Ist es möglich, dass ein Mensch dem man sehr verbunden ist, sich Stunden zuvor zeigt … bevor er „stirbt“
Warum diese tiefe Traurigkeit und Tränen in der besagten Stunde des „von dieser Welt gehen!“ in mir ...

grüß dich :)

wie alle Anderen hier weiß auch ich nicht, wie die Antwort auf deine Frage lautet,
aber ich kann eine Vorstellung davon haben, wie diese Dinge wohl vor sich gehen,
und das ist immerhin besser als nix. und sicherlich gibt es auch andere Ideen dazu.

also ich denke, daß es eine Ebene gibt, in der Zeit keine Rolle spielt, jedenfalls nicht eine so eng gefasste wie wir es kennen.
und ich denke, daß das Sterben nicht bloß der kurze Moment ist, wo die Lebensfunktionen für Andere beobachtbar und meßbar enden,
sondern daß dieses Ende sich bereits eine ganze Weile zuvor anbahnt. (plötzliche Unfälle erstmal ausgenommen.)
diesen Eindruck hab ich durch Erzählungen von Leuten gewonnen, die Menschen vor deren Tod über längere Zeit begleitet haben.

und nun zu deinem Part als Angehöriger:
man kann zu jemandem eine solche Verbindung haben, daß man ein Gefühl dafür hat, wenn etwas Wichtiges bei ihm vorgeht. und:
entweder wird man von einer Todesnachricht komplett überrascht - oder man hat so ein unbestimmtes Gefühl, bevor man es erfährt.
es gibt halt einfach diese beiden Möglichkeiten. welche davon eintrifft, ich glaube dafür gibt es keine feste Regel.
vielleicht gehört dies zum jeweils eigenen Lebens- und Entwicklungsweg, denn je nachdem, wie solch ein Erlebnis abläuft,
macht das ja einen starken Eindruck auf uns und setzt dementsprechend Impulse, ruft Empfindungen und Gedanken wach,
die noch lange in uns rattern werden. dich beschäftigt es ja auch immer noch. wäre es anders verlaufen, wäre das anders, nicht?
 
übrigens .. dein Avatarbild erinnert mich an ein Lied von Thomas D., weil ich so ein Bild mal zusammen mit diesem Lied gepostet habe.
das war auch so ein Blick auf einen Steg, .. Sommerregen heißt es. guter Text, find ich. und überhaupt, es hat so eine Stimmung ...

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kleiner Koffer, erstmal schön, dass du hier bist. Ich mag deinen Nick.

Ich denke, dass die Seelen schon wissen wann sie den Körper verlassen. Du bist wahrscheinlich sehr empfindsam und hast es gespürt.

Wir tun ja manchmal intuitiv Dinge die wir erst im Nachhinein verstehen können.

Ich finde es sehr gut, dass du in jener Stunde die Trauer gespürt hast.
Stell dir vor du hättest gerade ausgelassen gelacht und gefeiert.
 
Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Wir waren sehr eng miteinander verbunden, wussten wie der andere fühlt, auch über die Entfernung hinweg. Oft wachten wir in der Nacht auf, weil wir das Gefühl in uns spürten, dass der andere einem gerade etwas sagen möchte und wir wussten auch was er einem sagen möchte.

Wie du es geschrieben hast, Yogurette, dieses Gefühl einer Todesnachricht hatte ich lange Wochen und Monate vorher in mir, habe auch davon geträumt und ich wusste, dass einer der mir sehr nah steht noch in dem Jahr damals gehen wird, aber ich hatte nicht ihn in meinen Gedanken, sondern sein Vater war in der Präsenz meiner Gedanken. Es war, als wüsste ich was auf mich zukommt, jedoch habe ich doch nicht geahnt, dass es ihn betraf und nicht seinen Vater. Da habe ich aber das Gefühl, dass es wichtig war, es nicht gewusst zu haben, dass es ihn betraf.

Nur sehe ich jetzt immer noch dieses Bild vor mir, wie er da einige Meter von mir entfernt stand, einfach lächelte und ich vollkommen überrascht und am Zweifeln, dass dies ja nicht möglich ist und kann es mir bis heute nicht erklären und erst etwa vier Stunden später ist er dann „hinüber“ gegangen. Jedem anderen würde auch ich die Antwort geben, dass er sich verabschieden wollte und dankbar dieses kleine Geschenk annehmen solle, nur für mich fühlt sich diese Antwort noch nicht richtig an, als wenn noch etwas fehlt … und ich einfach nicht weiß, was es ist.

Das Foto mit dem Steg ist ein Ort der Erinnerungen, ich fahre gern dort hinaus und fühle mich ihm dort näher, als an anderen Orten und jedes Mal mache ich unzählige Fotos und immer von diesem Steg … als wenn ich jede einzelne Sekunde der Erinnerungen festhalten möchte.

Der Text ist sehr treffend, wie für ihn allein geschrieben … und auch ich sollte darüber einmal nachdenken.

east of the sun, ja ich bin ein sehr intuitiver Mensch, hatte es in dem letzten Jahr nur etwas in mir vergraben, lebe jetzt aber umso intuitiver damit und nehme mir bewusst die Zeit, die ich dafür brauche.

Hätte ich zum damaligen Zeitpunkt gefeiert und ausgiebig gelacht, dann hätte ich mich sicher nur gefragt, warum ich nichts gespürt habe. An diesem Tag hat mich dieses „Sehen“ von ihm nicht mehr losgelassen und ich wollte es ihm an diesem Abend erzählen, ich war an diesem Tag auch sehr glücklich, kam vom Sport und auf dem Heimweg, war dann diese unendliche Traurigkeit und die Tränen kamen einfach aus dem nichts … eine Situation, die ich vorher noch nie so intensiv gefühlt habe.

Es gab Zeiten in meinem Leben, da hatte ich das Gefühl, immer mit einem „großen Koffer“ durchs Leben gehen zu müssen, bis ich eines Tages merkte, dass in einen „kleinen Koffer“ alles hineinpasst, was mich nicht immer unbedingt glücklich macht, aber dankbar und zufrieden …
 
Ist es möglich, dass ein Mensch dem man sehr verbunden ist, sich Stunden zuvor zeigt … bevor er „stirbt“ – noch dazu er es selber nicht erahnen konnte – das er geht?

Ja, solche Geschichten gibt es ganz viele aus dem Wk2 , wenn jmd. gefallen ist.

Warum diese tiefe Traurigkeit und Tränen in der besagten Stunde des „von dieser Welt gehen!“ in mir –

Du hast es gespürt und Traurigkeit ist normal dann, weil man nie wieder diesen Menschen sieht, an dem man gewohnt war.
Das Vermissen macht traurig.

Wie ist dieses möglich?
Sind wir nicht alle über das Kollektive Unterbewußtsein verbunden?
Du scheinst einen Zugang zu haben und sehr sensibel zu sein.

Es gab Zeiten in meinem Leben, da hatte ich das Gefühl, immer mit einem „großen Koffer“ durchs Leben gehen zu müssen, bis ich eines Tages merkte, dass in einen „kleinen Koffer“ alles hineinpasst, was mich nicht immer unbedingt glücklich macht, aber dankbar und zufrieden …

Das liest sich wunderschön !
Die meisten Menschen haben einen zu großen Koffer, ich versteh das so, dass du nun die wesentlichen Dinge erkennst und dich
von unnötigen Ballast befreist. :)
 
Auch dir lieben Dank für deine Antwort … taftan

Ich habe viele Bücher gelesen darüber, (erst gestern als ich im Zug aus dem verschneiten Berlin heim fuhr) … und dies nicht erst seit dem er „hinüber“ gegangen ist und ich habe auch viele Antworten für mich gefunden, dies hilft ein wenig beim Akzeptieren müssen.

Ja und wie du es so treffend schreibst … weil man diesen Menschen so niemals wieder sehen wird …! Nicht, weil wir einander gewohnt waren, sondern weil er jeden Tag zu einem unvergesslichen Tag machte und meine Seele berührte …!

An diesem Tag zu dieser Stunde als er gehen musste und ich diese nie gekannte Traurigkeit und die Tränen einfach so über mich kamen … ohne, dass ich auch nur ahnen konnte, dass er gehen muss, lassen mich jedoch nicht los.

Immer wieder kommen das Gefühl oder die Gedanken in mir auf, dass er mir noch etwas sagen wollte und er bei mir war, ich jedoch es nicht wahrnehmen konnte oder bewusst nicht wahrnehmen wollte? Kann es schlecht in Worte fassen … und wäre ich jetzt Richter oder Anwalt, würde ich sagen – ich bin befangen … und gebe den Fall ab …!

Mit meiner Trauer versuche ich jeden Tag zu leben, aber ich bedauere es sehr, dass er die schönen kleinen Momente, die er so sehr liebte, nicht mehr erleben darf …, seine Träume nicht mehr verwirklichen kann …, dass er um diese Möglichkeiten gebracht wurde, dass macht mich traurig.

Bei Menschen die mir nicht so nahe stehen, da habe ich diesen „Zugang“ sofort und sehr intensiv. Es reicht oft nur ein kleiner Blick oder ein Wort und ich fühle, wie und was sie denken und was sie versuchen zu verbergen oder zu überspielen und ich sehe, wie sie sein wollen, aber es aus welchen Gründen auch immer, nicht können…! Jedoch denke ich, dass dies jeder von uns kann, wenn man nur ehrlich in sich hineinhört …!?

Auch bei Menschen die mir sehr nahe stehen, ist da dieser "Zugang" ...! Es fühlt sich jedoch anders an. Es ist ein Sehen und Verstehen ... ohne etwas verbergen oder darstellen zu wollen ..., es fühlt sich ehrlich und rein an ... da ist dieses bedingungslose Vertrauen - ohne es in Frage stellen zu müssen und zu wollen ...!

Mit „Kollektives Unterbewusstsein“ … kann ich leider nur so viel mit anfangen, als dass ich glaube gelesen zu haben, dass C. G. Jung (?) der Auffassung war, dass man seine eigenen Erfahrungen und die seiner Vorfahren gebündelt in sich trägt …? Wenn nicht korrigiere mich bitte …!

Du hast es im Übrigen sehr gut interpretiert, mit dem zu „großen Koffer“ …, jedoch gehe ich schon seit über etwa sieben Jahren mit einem „kleinen Koffer“ durchs Leben. Damals gab es eine Situation die mich „aufwachen“ ließ und um ehrlich zu sein, ab und an bin ich dann doch wieder mit einem viel zu „großen Koffer“ durchs Leben gegangen, aber seit etwa drei Jahren bin ich sehr konsequent mit meinem „kleinen Koffer“ unterwegs und es fühlt sich so gut an …, auch wenn es ein langer Weg war …, aber es ist mein Weg …!
 
wenn jemand davon erzählt, daß er einen ihm lieben Verstorbenen im Traum (oder wie du in einer Art Vision) gesehen hat,
dann ist meist die Rede davon, daß die Person gar nicht viel sagt oder man sich an das Gesagte danach nicht mehr erinnert,
und daß da stattdessen einfach nur ein zutiefst entspanntes Lächeln war und eine zufriedene Ruhe. das ist doch wunderbar.
 
Mit „Kollektives Unterbewusstsein“ … kann ich leider nur so viel mit anfangen, als dass ich glaube gelesen zu haben, dass C. G. Jung (?) der Auffassung war, dass man seine eigenen Erfahrungen und die seiner Vorfahren gebündelt in sich trägt …? Wenn nicht korrigiere mich bitte …!

Das Wort Brot macht nicht satt ;)
Ja, das Wort Kollektives U-bewußtsein kommt von C.gG. Jung . Ob es dieses genau so ist, kann ich nicht sagen, aber es trifft doch das was ich ausdrücken will. Das Lied in allen Dingen, die gemeinsame Quelle oder der selbe Stoff aus dem wir sind.
Verstehen geht einfach über die Worte hinaus.

Du hast es im Übrigen sehr gut interpretiert, mit dem zu „großen Koffer“ …, jedoch gehe ich schon seit über etwa sieben Jahren mit einem „kleinen Koffer“ durchs Leben. Damals gab es eine Situation die mich „aufwachen“ ließ und um ehrlich zu sein, ab und an bin ich dann doch wieder mit einem viel zu „großen Koffer“ durchs Leben gegangen, aber seit etwa drei Jahren bin ich sehr konsequent mit meinem „kleinen Koffer“ unterwegs und es fühlt sich so gut an …, auch wenn es ein langer Weg war …, aber es ist mein Weg …!

Danke, es ist ein so nettes Beispiel mit dem Koffer.......du bist einfach auf einer guten Reise. So fühlt es sich für mich an.
Aber ich mag jetzt lieber schlafen gehen und nicht noch mehr schreiben, bin müde.:sleep3:

Ich wünsche Dir eine gute Nacht :blume:
 
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Yogurette …, in meinen Träumen bevor er „hinüber“ gegangen ist, sah ich mich nur mit seinem Vater sprechen und konnte es nicht deuten, deshalb nahm ich an, dass sich diese „Ahnung“ auf seinen Vater bezog.

Nach seinem „Hinübergang“ träume ich sehr selten von ihm, aber wenn, dann war diese Präsenz so unglaublich real … und wir redeten miteinander, als wenn er bei mir ist und ich konnte mich auch jedes Mal an unsere Worte erinnern, an jedes einzelne ...! Jedoch sagte ich ihm auch in jeder dieser Träume … „Ich wusste es doch, du bist nicht tot …! Es haben sich alle geirrt!“ …

Für mich gedeutet habe ich es im ersten Moment nach dem Aufwachen so, dass er für mich nicht gestorben ist und ich es nicht wahrhaben möchte, andererseits kam nach diesen Gedanken immer wieder sofort der Gedanke, dass er mir noch sagen möchte, dass er dennoch bei mir ist …!

taftan … dann hoffe ich erst einmal, dass du wunderbar geschlafen hast … (y)

„Das Wort Brot macht nicht satt …“ – da hast du sicher nicht ganz unrecht, aber spielt da die Macht der Gedanken nicht auch eine Rolle …?

„Das Lied in allen Dingen, die gemeinsame Quelle oder der selbe Stoff aus dem wir sind. Verstehen geht einfach über die Worte hinaus.“

Wenn es so wäre …, warum tun sich es so viele Menschen, meiner Meinung nach, dann so unglaublich schwer damit, damit umzugehen …? Den Glauben und verschiedene Religionen schließe ich dabei mal völlig aus …!

Es war für mich auch kein „nettes“ (nett hört sich für mich so gleichgültig an …) Beispiel mit dem Koffer, denn ich lebe dieses … mein Leben … und ja, ich bin auf einer guten Reise - wohin mich diese noch führen mag …, ich nehme jeden Moment mit und lebe es und versuche es anzunehmen und zu lieben …!
 
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