Willkommen Blumenfreundin,
Wie macht ihr das? Legt ihr euch selbst die Karten? Und wenn ja, wie geht ihr mit der Problematik um, dass man selbst ja doch ein wenig dazu neigt, Wunschvorstellungen in die Karten zu projizieren, die sich womöglich nicht erfüllen werden?
Bevor man für sich selber die Karten deutet, sollte man meiner Meinung nach erst einmal in einer ausgeglichenen, ruhigen, entspannten, unaufgeregten und
ungestressten Stimmung sein. Wenn man sich hingegen selbst zu sehr unter Druck setzt oder nur wenig Zeit zum Deuten hat, weil man anschließend schon wieder andere Pläne hat, engt man seine Deutungswahrnehmung meines Erachtens zu sehr ein und ist nur “halb“ bei der Sache.
Deswegen würde ich mir an Deiner Stelle vor einer Deutung, die für Dich wichtig ist, zunächst einmal überlegen, womit Du Dich im Vorfeld entspannen kannst, um völlig relaxt ans Kartendeuten heranzugehen.
Nimm vorher z. B. ein ausgiebiges, wohltuendes Entspannungsbad, genieße vorher etwas Leckeres zu essen, damit beim anschließenden Deuten Dein Magen gesättigt und nicht damit beschäftigt ist, sich redensartlich “umzudrehen“, weil Du Deinen Frust über etwaige Deutungsprobleme in Dich “hineinfrisst“, lass im Hintergrund ruhige Musik laufen, die Dich zusätzlich entspannt und Dir den Erfolgsdruck nimmt, bereite um Dich herum eine angenehme Atmosphäre z. B. mit Duftkerzen, schönen Kleinigkeiten, die Dir etwas bedeuten usw.
Um immer mehr Sicherheit auch beim Deuten der eigenen Karten für Dich selbst zu erlangen, würde ich zunächst verstärkt mit nur
kleinen Legesystemen arbeiten und nicht sofort mit der großen Tafel. Auch eine 3-er-Legung auf eine gezielte Frage kann Dir schon sehr viele hilfreiche Informationen vermitteln, ohne dass man vor lauter Karten nicht mehr den “Kartenwald“ sieht.
Weniger Karten heißt auch weniger Fragezeichen, welche Karten Du ansonsten in einer großen Tafel überhaupt zur Beantwortung Deiner Frage heranziehen solltest. Die große Auswahl an Karten in einer großen Tafel birgt neben den vielfältigen Deutungsmöglichkeiten an sich noch mal einen zusätzlichen Schweregrad. Legst Du hingegen auf Deine Frage z. B. lediglich 3 Karten, weißt Du wenigstens schon mal, dass genau diese drei Karten für die Beantwortung Deiner Frage entscheidend sind - während Du in einer großen Tafel die entscheidenden Karten auch erst noch suchen müsstest, was die Deutung zusätzlich verkompliziert.
Damit Dir nach dem Kartenmischen beim anschließenden Kartenaufdecken nicht augenblicklich alle möglichen positiven oder auch negativen Gedanken und Empfindungen durch den Kopf gehen, die Deine Deutung auch schon wieder positiv oder negtiv beeinflussen und damit erschweren können, würde ich
die gezogenen Karten in einem ersten Schritt allesamt umgedreht und verdeckt, also mit dem Symbol nach unten gedreht, auf den Tisch legen. Dies verhindert meines Erachtens, dass Du Dir in Windeseile eine viel zu emotionslastige Schnelldeutungsmeinung bildest, von der Du Dich dann auch bei längerem Hinsehen vielleicht nicht mehr lösen kannst. Das “Zauberwort“ heißt für mich hier “
entschleunigtes Deuten“, damit uns die eigenen Emotionen nicht überrennen und wir dabei Wichtiges schlichtweg übersehen.
Wenn Du dann eine überschaubare Anzahl von Karten zugedeckt vor Dir auf dem Tisch liegen hast, würde ich die
Karten anschließend auch nicht alle auf einmal zusammen umdrehen, sondern mich in einem zweiten Schritt darauf beschränken,
erst einmal nur die erste Karte umzudrehen, die übrigen Karten hingegen zunächst noch zugedeckt zu lassen.
Durch diese “Entschleunigung“ kannst Du Dich nun viel gezielter zunächst nur auf die Aussagekraft dieser zuerst aufgedeckten Karte konzentrieren und Dir zu dieser einzelnen Karte eine Vielzahl von Gedanken machen, ohne dabei bereits von den anderen Karten beeinflusst oder abgelenkt zu werden.
Erst dann, wenn Du das Empfinden hast, dass Du eine Dir passend erscheinende Deutung dieser ersten aufgedeckten Karte für Deine Frage gefunden hast, würde ich die zweite, noch zugedeckte Karte aufdecken und mich wiederum ebenso nur auf diese zweite Karte sowohl allein als auch in Kombination mit der ersten Karte konzentrieren. Nach einer entsprechenden Deutungsfindung Deinerseits kannst Du anschließend dann die dritte, zuvor noch zugedeckte Karte aufdecken usw.
Während dieser Herangehensweise kannst Du zusätzlich auch noch
Deine Deutungsideen stichpunktartig skizzieren, was noch einmal die Konzentration fördert. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn Du Dir Deine kleine Legung dann wieder anschaust, wirst Du vielleicht eine ganz andere Deutung entdecken, die Du dann nochmals gezielt mit Deiner vorherigen, schriftlich festgehaltenen Deutung vergleichen kannst, um somit entweder eine Deutungsbestätigung für Dich zu erhalten, oder um im Falle einer Deutungsabweichung an einem anderen Tag nochmals Deine vorherige Deutung auf den Prüfstand zu stellen.
Durch mehrfache Deutungen derselben Legung an unterschiedlichen Tagen während unterschiedlicher Tagesformen von Dir wird eine möglicherweise irgendwann zu emotionslastige Deutung wieder “entzerrt“ und verobjektiviert.
Dies wären vielleicht mal Ansätze, um sich nicht von den eigenen Emotionen zu sehr von einer neutralen und objektiven Deutung ablenken zu lassen.
Viele Grüße
Tugendengel