sich selber Einfühlen?

Chiara-Lena

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11. Juli 2005
Beiträge
365
Ort
Schweiz
Hallo liebe Forumsmitglieder!

Ich war schon an 2 Familienaufstellungen dabei und es hat mich immer wieder sehr fasziniert. Was ich mich in der letzten Zeit frage ist, ob ich ich nicht auch in einem "normalen" Leben in ganz einfachen Situationen sowas machen kann.

Also der Sinn dahinter ist, dass wenn ich irgend ein Problem mit jemandem habe und ich "fühle" mich in ihn ein, dann würde ich diese Person doch viel besser verstehen und unter Umständen würde ich diese Person dann ganz anders sehen und ihr liebevoll und mit Respekt begegnen.

Wir würden allgemein viel mehr Verständnis füreinander haben. Kann ich mich nicht selber in andere Personen hineinversetzen? Bei den Familienaufstellungen geht ja das auch ganz einfach und innert weniger Minuten.

Was meint ihr?
 
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Hallo,

bei den FAs wirkt eine Energie, die ich nicht beschreiben könnte. Und du hast dabei die Erlaubnis der Leute, dich in sie "einzufühlen". Das stelle ich mir im realen Leben schwierig vor, da doch jeder seine Privatsphäre hat, die man nicht einfach mal so über den Haufen wirft. Außerdem willst du doch auch selbst "intakt" bleiben und dich nicht durch andere "anzapfen" lassen.
Und wenn ich mich so an die FA erinnere, die ich erlebt habe...das war total anstrengend, das muss man nicht jeden Tag haben.
Gibt ja zum Glück auch andere Möglichkeiten, andere zu verstehen :).

Gruß,
Diana
 
die Idee kam mir auch schon. Leider wusste ich nicht, wie ich dies dann umsetzen soll. Und als es dann bei einer Person wirklich notwendig gewesen wäre, sie und mich mal aufzustellen, habe ich das aus den im post vorher genannten Gründen sein lassen. Das war ein Fehler.

Sich einfühlen, so ohne Gegenüber, ob das sinnvoll ist. Es braucht ja dann mindestens euch beide und noch jemand: du und eine andere Person, um diese Beziehung durchzugehen.

viele Grüße Pluto
 
Ich denke, es ist immer förderlich für eine gute Kommunikation, sich in andere einzufühlen oder es zumindest zu versuchen ... im Wissen, dass das immer noch mein Empfinden ist, meine Wahrnehmung. Im Vergleich zu einer Aufstellung gibt es aber schon wesentliche Unterschiede:

Wenn ich als Repräsentant in einer Aufstellung stehe, dann leiste ich einen Dienst als "Verkörperung" von Wahrnehmungen, die ich im Kontext der Aufstellung mache und die sich mit meiner Position im Feld der Aufstellung verändern. Es ist auch weniger ein aktives Einfühlen, ich bin da eher so eine Art Durchlauferhitzer für das, was der Stelle auszudrücken ist. Wenn ich bewusst einfühle, stehe ich leicht dem im Weg, was vielleicht jenseits meines Vorstellungsvermögens da hochkommen will.

Was ich in einer Aufstellung als Repräsentant empfinde, hat (in der Regel) nichts mit meinen eigenen Beziehungen zu irgendwem zu tun, sondern ich stelle meine Wahrnehmungen dem Fokus der Aufstellung zur Verfügung. In einer persönlichen Begegnung stellt sich das "Beziehungskonstrukt" völlig anders dar. Da sind Interessen im Spiel, da schwingt eine andere Form von Dynamik mit, da bin ich selbst viel aktiver involviert als in einer Aufstellung, in der ich mich selbst im günstigen Fall einfach außen vor lassen kann.

Ich könnte mir aber schon vorstellen, mit einer Person, die dafür ein Mindestmaß an Bereitschaft aufbringt, zum Beispiel mal herzugehen und zu sagen: Komm, lass uns mal die Plätze tauschen ... Du bist jetzt ich und ich bin jetzt Du ... und dann werden wirklich die Plätze getauscht – wo die/der andere vorher gesessen oder gestanden ist, bin ich jetzt und umgekehrt, und dann lass uns mal sehen, wie wir einander sehen und wahrnehmen.

Das ist dann auch noch keine Aufstellung, aber ein nettes Rollenspiel, das mir viel darüber sagen kann, wie mich andere sehen und wie ich andere sehe ... ich halte es schon für sehr wichtig, auch miteinander auszutauschen, was ich jeweils beim Einfühlen wahrnehme. Die Unterschiede zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung können schön sehr interessant und hilfreich sein.

Jake
 
Hallo liebe Forumsmitglieder!

Ich war schon an 2 Familienaufstellungen dabei und es hat mich immer wieder sehr fasziniert. Was ich mich in der letzten Zeit frage ist, ob ich ich nicht auch in einem "normalen" Leben in ganz einfachen Situationen sowas machen kann.

Also der Sinn dahinter ist, dass wenn ich irgend ein Problem mit jemandem habe und ich "fühle" mich in ihn ein, dann würde ich diese Person doch viel besser verstehen und unter Umständen würde ich diese Person dann ganz anders sehen und ihr liebevoll und mit Respekt begegnen.

Wir würden allgemein viel mehr Verständnis füreinander haben. Kann ich mich nicht selber in andere Personen hineinversetzen? Bei den Familienaufstellungen geht ja das auch ganz einfach und innert weniger Minuten.

Was meint ihr?

Hi,

in der zeit der bilder genügt ein bild, man besorge sich ein bild von der person in die man sich einfühlen möchte. Die person müsste auf diesem bild offene augen haben.
Dann schaut man auf diesem bild in die augen der person, ohne irgendeine konzentration oder irgendein denken, wollen.
zeit ist das problem, das funktioniert nicht in 10 oder 20 sekunden, je nachdem wie schnell man selbst in der betrachtung in eine gewisse stille oder ruhe kommt dauert es eher so ab 20 Minuten bis hin zu mehreren stunden.

Man kommt dann " rein " in so eine person wenn man bemerkt dass der eigene blick nicht mehr abschweift vom gegenüberliegenden auge. Wenn man konzentrationslos da hineinschaut. Dann passiert etwas.

Entscheidend ist dann die beobachtung im danach wenn man diese person leibhaftig trifft. Irgend etwas ist dann anders :)

Grüsse
 
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Das ist ja toll. Also scheint die Muehe tatsaechlich zu lohnen :) Danke fuer den Tipp! Auch wenn ich bei solchen Dingen immer gewisse Schutzmassnahmen beruecksichtigen wuerde. Wie beispielsweise das bei sich bleiben und sich vorher erden bzw gezielt die Energiekanaele oeffnen und danach wieer schliessen, da bei solchen Arbeiten stets etwas mit der eigenen Energie passiert.

Liebe Gruesse
 
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