Sich schlau machen...

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Ich kenne diese Floskel aus meinem Beruflichen Umfeld nur zu gut.
M.E. nach gibt es verschieden Aussagen die sich dahinter verbergen können, je nach Situation

Z.B. Ich muß mich erst schlau machen kann bedeuten

  1. tja ich bin leider überhaupt nicht vorbereitet auf diesen Termin und habe daher keine Ahnung worum es eigentlich geht
  2. sorry ich bin hier nur die Strohpuppe weil mein Chef keine Zeit oder Lust hat zu kommen. Entscheiden darf ich eh gar nichts.
  3. ich weiß ganz genau worum es hier geht aber der Zeitpunkt passt mir überhaupt nicht in den Kram. Darum werde ich Euch hinhalten solange es nur geht.
  4. Dieses Thema oder Produkt interessiert mich null komma null, ich will nur schnell wieder aus dieser Situation heraus. Später werde ich mich natürlich nicht mehr melden und wenn ich Ihre Nummer sehe werde ich nicht ans Telefon gehen

das sind so die gängisten denke ich. Gibt bestimmt noch ein paar mehr, aber da muß ich mich nun erst einmal schlau machen :clown:
 
Hallo Sunna,

auch ich mache mich schlau, bei Freunden etc. , warum auch nicht. Bevor ich eine Investition tätige möchte ich wisssen, was ich gneau kaufe. Wer sagt den das Nachbarn, Freunde etc. keine Ahnung von dem Produkt haben.
Wieso soll ich dem Vertreter des Produktes glauben, der kann mir genauso die Hucke volllügen.
Das hat nichts mit Angst zu tun. Ich habe es lieber wenn ich erstmal nicht "beraten" werden. Erstmal selbst schauen, wenn ich dann ein positives Gefühl habe, durch meine Quellen, dann bin ich auch bereit mich "beraten" zu lassen.

Aber meist wird man zugequatscht, das einem die Ohren glühen und dann kann man nicht "klar denken" und unterschreibt.

Schon oft genug erlebt. (Meine Oma ist das beste Beispiel)

Ein seriöser Geschaftsmann wird mir soviel Zeit geben wie ich zum entscheiden brauche.
Ich gehe zum Bsp. auch nicht in einen Buchladen und kaufe ein irgendein Buch, meist lese ich hinein, (es sein den es fällt mir regelrecht in die Hand) und wenn das nicht möglich ist, bitte ich jemanden mir seine Erfahrungen mitzuteilen. Mein Gefühl und was der andere sagt, entscheidet dann was ich tue.




Beispiel: als ich Terminvereinbarungen für jemanden machte, der ein auf Familien abgestimmtes multimediales Nachschlagesystem verkaufte, sagten Leute mir manchmal "darüber will ich erst mit der Lehrerin (oder noch besser: mit dem Nachbarn!) sprechen" - obwohl natürlich weder die Lehrerin noch der Nachbar das Nachschlagewerk je gesehen hatten.

Am Telefon lehne ich auch alles ab.

Auch in anderen Bereichen stoße ich immer wieder darauf, daß Leute anhand Informationen "aus dritter Hand" Entscheidungen oder gar Urteile fällen.

Aus zweiter Hand dürfen sie gern sein, aber Hörensagen mag ich nicht.



In was für einer Gesellschaft leben wir - haben diese Leute alle Angst, sich eine eigene Meinung zu bilden? Haben sie Angst, es könnte etwas passieren, das ihre vorgefaßte Meinung ins Wanken bringt?

Nein, wohl eher übers ohr gehauen zu werden.

Es ist doch das nächstliegende, wenn ich mir Informationen über eine Sache oder eine Person holen will, daß ich den direkten Kontakt suche - oder zumindest den Kontakt mit Leuten, die tatsächlich Erfahrung mit der Sache haben bzw. die betreffende Person selbst kennen, aber doch nicht von Leuten, die im Grunde keine Ahnung haben - oder?

Woher weißt du das die betreffenden keine Ahnung haben?

Achja, stell dir vor eine Person genau wie du, würde dich auf der Straße ansprechen, würdest du von dir auch sofort alles kaufen?

Ich bezweifle es. Auch du würdest erstmal "erkundigungen" einholen.

Meiner Meinung spielen hier deine Überlebensängste mit rein.

ifunanya
 
Einer, der gegen Juden, Schwarze, Andersgläubige hetzt und sie körperlich oder psychisch schädigt/ zu schädigen versucht, mag sicher ein guter=fähiger Musiker, Arzt etc sein, aber wegen seiner rechtsradikalen Einstellung gehört er trotzdem geächtet.

Und eben das ist eine Unterstellung - daß jemand, der rechts steht, automatisch gegen Juden, Ausländer etc. hetzt und womöglich auf sie losgeht.
Ich selbst sehe mich rechts, aber ich wüßte nicht, daß ich gegen Ausländer hetze und schon gar nicht, daß ich gegen sie Gewalt anwende (es sei denn, es greift mich einer an, dann interessiert mich nicht, welcher Herkunft der ist). Die Aussage, daß ich nicht damit einverstanden bin, daß soviele hier sind, bedeutet nicht, daß ich gegen diese als Menschen per se etwas hätte. Ebensowenig habe ich etwas gegen Juden (dann dürfte ich nicht Leonard Cohen und Ostara hören und dürfte nicht Ephraim Kishon lesen) - nur habe ich wenig Verständnis dafür, daß deren Zentralrat hier maßgeblichen Einfluß auf die Politik und die (ver)öffentlich(t)e Meinung nimmt (allerdings nicht nur dieser, sondern auch andere Lobbyisten, Konzerne und nicht zuletzt "Big Brother" USA).
Aber die Wurzel beider Probleme liegt letztendlich in der Unfähigkeit "unserer" Politiker - in einer verfehlten Zuwanderungspolitik wie auch in der Unfähigkeit, sich der Einflußnahme von Gruppen zu erwehren, die andere (nämlich eigene) Interessen haben als das Wohl unseres Volkes.

Ich schade doch niemandem, wenn ich ihm sage, mach deinen Kram, aber laß mich in Ruhe! Und wenn meinem Nachbarn nicht passen würde, wen ich in meine Wohnung einlade und wie ich mich in meinen vier Wänden verhalte, dann würde ich ihm sagen, halt dich da raus! Und auch wenn jemand, den ich vielleicht selbst eingeladen hatte, mit meinem Vorgehen oder anderen eingeladenen Personen nicht einverstanden wäre, dem würde ich das gleiche sagen: halt dich da raus, wenn es dir nicht paßt, kannst du ja gehen... das steht jedem offen, und es schadet niemandem.
Nur die Courage, dieses auch in Bezug auf die Politik umzusetzen, haben "unsere" Volksvertreter nicht. Sie kuschen lieber vor diversen einflußreichen Lobbies, anstatt deren Einflußnahme zurückzuweisen und sich nur daran zu orientieren, was für die "eigene Familie" - das eigene Volk - gut ist.

Ich muß und WILL mich nicht mit jedem verbrüdern - ich kann es, mit jenen die mir am Herzen liegen, aus dem Herzen heraus. Aber nicht mit irgendwelchen x-beliebigen Leuten, von denen "man" mir sagt, daß ich mich gefälligst mit ihnen zu arrangieren habe. Und ich werde mir niemals von einem Staat vorschreiben lassen, wie ich zu denken habe.


Und was bedeutet "ächten" - ist das nicht Volksverhetzung pur? Jemanden ächten heißt, ihn für vogelfrei zu erklären und andere dazu aufzuhetzen, das ebenso zu sehen. Jemanden zu ächten, bedeutete früher, daß ein jeder dem Vogelfreien Gewalt antun konnte oder ihn sogar umbringen durfte... soweit geht es zwar heute nicht mehr, wohl aber bis zur Existenzvernichtung. "Kauft keine Bücher / CDs / Klamotten / wasauchimmer von ...." - hatten wir sowas ähnliches nicht schon mal?

Übrigens, es MUSS ja keiner die Bücher und CDs von Autoren und Musikern kaufen, deren Gesinnung einem nicht paßt. Sie wollen ihre Werke mit Sicherheit niemandem aufdrängen... nur sollten gerade diejenigen, die ständig das Wort "Toleranz" im Munde führen, doch so tolerant sein und anderen zugestehen, daß sie selbst entscheiden wessen Bücher sie lesen und wessen Musik sie hören.

Wenn ich etwas nicht unterstützen will, dann kaufe ich es nicht - aber ich versuche deshalb nicht zu verhindern, daß andere es kaufen. Es interessiert mich einfach nicht... Wozu sollte ich meine Energie in etwas hineinstecken, das ich NICHT will?
Da genieße ich doch lieber das, was mich geistig/seelisch erbaut, anstatt mich an dem hochzuziehen was mir ein Ärgernis ist :)
 
Hi Sunna!

Das klingt in meinen Ohren so wie: MIR vertrauen die Leute nicht, sie holen lieber die Meinung der Nachbarn ein....ist es das, was Dich stört? Hast Du einen Job, in dem es darauf ankommt, die Menschen von einem Produkt zu überzeugen?

So ähnlich... ich war mal im Außendienst, aber das war absolut nicht mein Ding. Jetzt mache ich nur noch Termine für andere Außendienstler. Aber da stößt man eben auch auf diese Problematik - warum verweigern sich die Leute schon der Information? Bei den Terminen, die ich heute vereinbare, wird nicht einmal etwas verkauft, es geht nur darum bestimmte Vorteile zu prüfen, die derjenige evtl. nutzen kann - "nein" sagen kann er natürlich immer noch. Aber ich denke, um eben eine Entscheidung fällen zu können, braucht man die Information. Eine Ablehnung, bevor ich überhaupt die Info habe um was es geht, ist doch blöd... naja, und es ist halt ein endgültigen "Nein", keine Chance. Sobald der ADler zum Gespräch kommt, besteht die Chance, daß das Gegenüber den Nutzen für sich erkennt, und anfängliche Skepsis abgebaut werden kann - und daß aus einem anfänglichen "Nein" ein "Ja" wird. Aber wenn sich jemand weigert, die Informationen wenigstens erst mal anzuhören, ist da nichts zu machen. Deswegen ist es so wichtig, daß der ADler erst mal den Fuß in die Tür bekommt.

Und wer ist besser geschult, als eben der Außendienstler, dem "sein" Produkt in intensiven Schulungen bis ins kleinste Detail erklärt wurde?
Was das Nachschlagewerk in meinem Beispiel betrifft, und jemand deswegen erst mal die Lehrkraft seiner Kinder befragen will - nun ja, der/die Lehrer/in mag pädagogische Kompetenz haben, aber welchen Rat kann er/sie bezüglich des Produktes geben, ohne es selbst vorgestellt bekommen zu haben?
Wie gesagt, etwas anderes ist es, Erfahrungsberichte von Leuten einzuholen, die das Produkt selbst haben - das kann eine Entscheidungshilfe sein, wobei die letztliche Entscheidung aber doch bei einem selbst liegt, denn nur weil der Nachbar z. B. sagt, "ich hab es, sieht toll aus im Schrank aber ich schaue da nie rein", muß das nicht heißen, daß es bei mir selbst genauso sein müßte.

Wenn DU ihre Meinung beeinflusst, ist das dann keine Meinung aus dritter Hand?

Ich versteh die Problematik nicht - DIR dürfen die Menschen glauben, den anderen nicht? Oder habe ich Deine Zeilen völlig falsch verstanden....:confused:

Nein, so ist es nicht gemeint - es ging mir eher um den Unterschied, ob man sich zur Entscheidungsfindung eher jemanden anhört, der geschult ist bzw. Erfahrungen mit der Sache hat, oder "irgendwen" fragt (bzw. das als Vorwand vorgibt).

Wenn ich z. B. eine Rechtsberatung brauche, frage ich ja auch nicht meinen Zahnarzt, meinen Friseur oder meine Autowerkstatt :D

Und: ist es nicht intelligenter, sich erst mal die Information des geschulten Vertreters anzuhören, und DANN evtl. andere zu Rate zu ziehen, was sie davon halten? Dann weiß man doch zumindest schon mal, worum es geht (und kann evtl. Leute ausmachen, die wirklich schon Erfahrungen mit dem betreffenden Produkt gesammelt haben) - aber anders herum kommt es mir vor, als wolle jemand, der keine Ahnung hat, jemand anderen, der ebenfalls keine Ahnung hat, um Rat fragen.
 
Ein Vertreter ist darauf aus, seine Produkte an den Mann/Frau zu bringen.
Er erhält in der Regel ein Fixum und pro verkauftes Produkt eine Provision.
Er ist also daran interessiert, Geld zu verdienen.
Das ist selbstverständlich sein gutes Recht, aber wie steht´s mit dem Kunden.
Der wird mit jeder Menge gut gelernter Argumente zugeschüttet, die den Kauf des Produktes befürworten.
Daß man aber an die Infos, die z.B. in einem Lexikon mit 24 Bänden a 149,90 (natürlich absolut günstiger Spitzenpreis bei der Qualität) genausogut im Internet ergooglen kann, darauf wird der Vertreter nicht eingehen.
Er wird so lange dasitzen, bis man ihm was abkauft, damit man endlich seine Ruhe hat.
OK, am ehrlichsten wäre, gleich zu sagen "sorry, kein Interesse an einem Termin"
Und wenn ich, wie im anderen Beispiel einen guten Anwalt suche und weiß, daß mein Klempner, mein Friseur oder die Verkäuferin im Aldi schon einen in Anspruch genommen haben. Warum soll ich dann nicht diese Leute fragen, ob sie mit dem Anwalt X oder Y zufrieden waren?




Sage
 
So ähnlich... ich war mal im Außendienst, aber das war absolut nicht mein Ding. Jetzt mache ich nur noch Termine für andere Außendienstler. Aber da stößt man eben auch auf diese Problematik - warum verweigern sich die Leute schon der Information?

Nun, dann muss ich mich mal outen als der, der meistens am anderen Ende der Leitung sitzt. Ich bin so ein "Vorzimmerdrachen", der Gespräche für den Chef, wenn unerwünscht, abwimmeln muss.

Und mein Chef wird ständig von Callcentern bombardiert mit "tollen Angeboten"....und ich werde im Laufe der Zeit auch ein wenig aggressiver.

Es fängt damit an, dass die Telefonnummer unterdrückt wird - man sieht als Angerufener nicht, wer gerade anruft. Dann spricht eine Stimme - und zwar extrem schnell einen undeutlichen Namen und verlangt den Chef.

Wenn ich dann (inzwischen seeehr langsam) den Namen nochmal verlange, wrid mir dieser noch undeutlicher und inzwischen gehetzt gegeben. Beim Nachfragen, welchem Unternehmen der Anrufer angehört, werde ich dann meistens schon ungeduldig unterbrochen, und fast schon barsch aufgefordert, den Anrufer (nun doch endlich) mit dem Chef zu verbinden.

Aber ich bin natürlich die Hürde, die Vertreter nicht überwinden können :weihna1 - so frage ich dann noch nach, um welche Angelegenheit es sich handelt und bekommen die stereotype Antwort: "Das ist privat!" Und das in einem Ton, der vermuten ließe, dass der Anrufer ein gaaanz wichtiger Freund des Chefs sei und ich in gaaanz arge Schwierigkeiten kommen würde, wenn ich nicht sofort!......

Ich sags gleich vorweg: Sie kommen nicht durch.

Manchmal versuchen die Vertreter dann mich zum Kauf von 150 Druckerpatronen im Sonderangebot mit GARANTIERTEM Rücksenderecht zu überzeugen, versprechen mir "persönliche" Einladungen zum Abendessen (sie kämen dann selbstverständlich mit dem Flieger von Berlin nach Wien), wenn ich nicht zufrieden mit der Qualität sein sollte usw.

Sunna, soll ich Dir was gestehen? Ich verwende gar keine Ausreden mehr wie "ich muss mich mal schlau machen" - ich lege einfach auf. Denn inzwischen werden wir täglich von Telefonwerbern angerufen.

Vielleicht hast Du ja dasselbe Problem? Dass die Menschen auf der anderen Seite der Leitung inzwischen genervt sind von den vielen Anrufen? Dass es sie inzwischen gar nicht mehr interessiert, ob der Anrufer nun kompetent ist oder nicht? Mir gehts in Wahrheit bereits so...

Liebe Grüße
Reinfried
 
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Mahlzeit zusammen :)

also, ich finde es ganz normal, wenn ich mich auf unbekanntes Terrain begebe, dass ich mir zusätzlich Information hole außer von der Person, die mir etwas verkaufen, vermitteln oder sonst wie zukommen lassen möchte.

Naturgemäss wirbt die Person, die etwas vertritt, für sich selbst - somit kann ihre Information zwar objektiv sein, muss es aber nicht. Es kann auch sein, dass das Produkt zwar in Ordnung ist, aber trotzdem irgendwo eines verfügbar ist, das besser für meine eigenen Zwecke geeignet ist. Der beratenden Person könnte dieses beispielsweise noch nicht mal bekannt sein - somit kann sie mich gar nicht vollständig beraten.

Das lernt man sogar in der Volkswirtschaftslehre, für einen vollkommenen Markt bedarf es der Transparenz des Marktes, vollständiger Verfügbarkeit aller Informationen - was für ein einzelnes Individuum gar nicht erreichbar ist.

Da das scheinbar den meisten unbewusst bewusst ist, versucht man diese nicht vorhandene vollständige Information auch durch "Umfragen" im Bekanntenkreis zu kompensieren, durch Internetrecherche etc... Was meiner Meinung nach einzig und allein auf die Intelligenz des Informationssuchenden schliessen lässt.
Wie er die einzelnen Informationen und deren Quellen beurteilt, ist ja damit noch nicht gesagt - auch nicht, wen oder was er zu welchem Thema befragt.

Ich selber mache das auch immer wieder, falls es mir sinnvoll erscheint. Das heisst aber nicht, dass ich dann den "Tipps" entsprechend handle - oft grade umkehrt. Aber man bekommt einen erweiterten Blickwinkel, wenn man sich zuerst einmal umhört, vielleicht ein bisschen googelt etc. Und sich natürlich die Meinung der Leute "vom Fach" anhört. Ohne dem wäre es allerdings doof. Aber nur mit dieser Meinung auch. ;)

Liebe Grüße,
Chimba
 
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