Sich dem Einfluss der Sterne entziehen

Der Fuchs

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Hi!
Ich glaube, so etwas in der Art gelesen zu haben, als ich mal ein Buch von Paracelsus durchblätterte. Die Wissenden haben deshalb Vorteile den anderen gegenüber. Weiß da jemand näheres?

LG, Der Fuchs
 
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Hi,

ich glaube schon, dass es so etwas wie einen inneren Teil gibt, der vielleicht mit der seelischen Wahrnehmung zusammen hängt oder mit anderen Wesensteilen, der gewöhnlich natürlich stark bewegt und beeinflusst wird (bedingt durch den Filter der Persönlichkeit und des Egos). Eigentlich soll die Persönlichkeit einen Schutz darstellen, aber oft ist die Persönlichkeit (Ego) nur ein Mittel, um weiterhin mit einer Art Karma konfrontiert zu werden. Irgendwie. Manche spirituellen Lehren bzw. Traditionen (zB aus Fernost) lassen Aspekte erkennen, dass es so einen Teil gibt, wenn sie sich vor den Einflüssen der Welt und des Lebens versuchen abzuschotten, aber ich glaube das Beste ist freilich nicht die Weltflucht, sondern die innere Haltung zu verwirklichen, in gewisser Weise unberührbar von Einflüssen zu sein, was in der Tat wohl eine lebenslange Aufgabe darstellt und die man gewiss nicht direkt verfolgen kann und vielleicht sogar unmöglich ist, also nur theoretisch möglich ist oder für besondere Umstände, Menschen (sogenannte Eingeweihte oder Gurus) usw. Sich vor der Welt zu fliehen, führt zu nichts, zu keiner Stärke, weil es praktisch nicht möglich ist und beim leisesten Windhauch wird man wieder bewegt, weil man keine Übung hat.
Also so könnte ich mir das vorstellen.
Wo dieser unbeeinflussbare Teil lokalisiert ist, weiss ich nicht (sofern es ihn gibt, was ich persönlich aber schon glaube), aber sicherlich ist es irgendetwas seelisches. Und es gibt gewiss noch Geheimlehren, die das in vergangenen Zeiten (und wer weiss noch gegenwärtig) in irgendeiner Weise in "Angriff" nehmen, sich von allen möglichen Einflüssen so weit es geht unempfänglich zu machen, im wahrsten Sinne die Reinheit des Geistes zu verwirklichen, und sich für höhere Kräfte, die hinter den Planeten liegen zu öffnen. Einen gewissen Einfluss wird es wohl immer geben.

vielelicht noch ein paar subjektiv gewählte Stichworte und willkürlich-spontane Zusammenstellungen:
Seele/Wahrnehmung, Persönlichkeit/Interpretation (grobe Kräfte, Planeten)
Die Seele wird vor allem beeinflusst, umso stärker die Persönlichkeit bewegt wird, denke ich (in dieser einfachen Gleichung... ), Persönlichkeit ist eigentlich Schutz der Seele, aber alles hat zwei Seiten, und so bezeichnen viele esoterische Lehren die gewöhnliche Persönlichkeit als "falsche" Persönlichkeit (mit skurrilen Verhaltensweisen und karmischem Ballast), der Schutz muss also von Verfeinerung ausgehen, zB starke Emotionen bewegen immer sehr stark...

- ich gebe zu, dass das alles sehr "streng-rigoros" klingt, aber kurz und bündig, was ich darüber insgeheim denke...
Dass es ein Vorteil gegenüber anderen ist, naja, kann man so sehen, aber was hat man davon, den anderen sich überlegen zu fühlen, denn das wäre wieder die sogenannte falsche Persönlichkeit (Allmacht und entsprechendes Stagnieren durch entsprechende subtile Verhaltensweisen). Wer etwas weiss, ist immer im Vorteil. Aber eher im Vorteil gegenüber den Abgründen, würde ich sagen (klingt neutraler). DIe Masse wird bewegt, so heisst es, von den vielen Planetenkräften, wenn man nun einwenig flexibler und freier wird, so steht man sprichwörtlich über den Dingen, was natürlich für den einzelnen anscheinend vorteilhaft ist.
In einer jeden Gruppe von Menschen gibt es immer einen gewissen Sog, von dem man leicht beeinflusst werden kann...

Salut
Stefan
 
Hallo Fuchs,
ich gehe ziemlich konform mit dem, was Stefan geschrieben hat. Aber du entziehst dich dem Einfluß der Sterne ohnehin, wenn du dich nicht mit diesem Thema beschäftigst. Außerdem die Sterne beeinflussen nicht sondern nur die Symbolik gibt darüber Auskunft wie ein Mensch veranlagt ist. Sonne = Wille, und so weiter und so fort. Mir persönlich hat die Astrologie in Verbindung mit Psychologie und das muss ich sagen, sehr viel gebracht. Für mich persönlich und vor allem für mein Bewußtsein. Denn ich finde, das Wichtigste ist, dass dir bewußt wird wozu du eigentlich lebst und was dein Auftrag im Leben ist.
Von Manipulation, besser sein als andere usw. halte ich nichts. Das ist wiederum die schlechte Seite der Astrologie und eben für Menschen, die nur an Nutzen und Profit oder besser gesagt, Machtbessesen sind. Aber auch das erkennt man im Radix (Geburtshoroskop).

Viele liebe Grüße
Mariella12
 
Die Wissenden haben deshalb Vorteile den anderen gegenüber.
Astrologen zu Paracelsus' Zeiten waren noch der Ansicht, eine Krankheit (nur mal als Beispiel), weil Du den Theophrastus Bombastus anführst) wäre durch direkten Einfluss "der Sterne" bedingt. Und da konnte ein Arzt (ein "Wissender") jemand "dem Einfluss der Sterne entziehen", indem er heilte.

Heute gibt es einen ziemlich weit gespannten Fächer von Anschauungen, was dieser "Einfluss der Sterne" wäre und wie man damit umgehen kann.

Mein Zugang ist, dass wir mit unserem Leben eingeklinkt sind in die kosmische Evolution und dass wir unser Leben unter Rahmenbedingungen von Zeitqualität leben, die u.a. mit Hilfe der Astrologie "lesen" und ausdeuten können. Wobei ich diese Rahmenbedingungen für prinzipiell gestaltlos und unsere Deutungen für mehr oder weniger hilfreiche Konstrukte halte, die klassischen ebenso wie die psychologischen... (und wegen der immer wieder vorkommenden Mistverständnisse gleich anmerke, dass ich "Konstrukt" in keiner Weise als Abwertung begreife, sondern als einzige Möglichkeit, mich in der Welt zu orientieren).

Entziehen kann ich mich diesen Rahmenbedingungen ebenso wenig wie ich mich etwa den systemischen Zwiebelschichten entziehen kann, aus denen und in denen ich lebe. Ich kann aber als einer, der Einsichten gewinnt ("Wissender" wär mir zu arrogant), einen freieren Aktionshorizont für meine Einstellungen und Handlungen gewinnen.

Alles Liebe,
Jake
 
Astrologen zu Paracelsus' Zeiten waren noch der Ansicht, eine Krankheit (nur mal als Beispiel), weil Du den Theophrastus Bombastus anführst) wäre durch direkten Einfluss "der Sterne" bedingt. Und da konnte ein Arzt (ein "Wissender") jemand "dem Einfluss der Sterne entziehen", indem er heilte.

stammt nicht gerade von Paracelsus das Zitat: es ist nicht der Saturn über Dir, sondern der Saturn in Dir, was das Leiden verursacht?

l.G. Fiona
 
stammt nicht gerade von Paracelsus das Zitat: es ist nicht der Saturn über Dir, sondern der Saturn in Dir, was das Leiden verursacht?
Weiß ich nicht - und ich nehm jetzt auch den Saturn in diesem Zitat mal nur als Symbol und nicht als konkrete Saturndeutung ... dann sind wir eh genau da: bei der Umsetzung unserer persönlichen Rahmenbedingungen.

Hab mal bei wikipedia reingeschaut:

wikipedia schrieb:
Zur erfolgreichen Ausübung der ärztlichen Kunst bedarf es nach Paracelsus neben der Gnade Gottes der Kenntnis und Beherrschung vierer Teildisziplinen. Dazu zählen die
  • Philosophie (Weisheitsliebe; nicht zu verwechseln mit der Philosophie der Moderne): „Einer, der ein Philosoph sein und sich vor Falschem bewahren will, der muß seiner Philosophie eine solche Grundlage geben, daß er Himmel und Erde in einem Mikrokosmos zusammenfaßt“,
  • Astronomie (Wissenschaft von den inneren Gestirnen; nicht zu verwechseln mit der Astronomischen Wissenschaft der Moderne): „So nun der Mensch in seiner ganzen Zusammensetzung begriffen werden soll, durch einen jeden Arzt, so wisset jetzt, daß die Astronomie der zweite Grund ist und die obere Sphäre der Philosophie darstellt“,
  • Alchemie: „Denn die Natur ist so subtil und scharf in ihren Dingen, daß sie nicht ohne große Kunst angewendet werden mag. Denn sie bringt nichts an den Tag, das für sich selbst vollendet wäre, sondern der Mensch muss es vollenden. Diese Vollendung heißt Alchemia“ und
  • Proprietas (Redlichkeit): „Darum soll der Arzt des Volkes Glauben besitzen, so hat er ihn auch bei Gott“.
Alles Liebe,
Jake
 
und ich nehm jetzt auch den Saturn in diesem Zitat mal nur als Symbol
Hatte ich auch ehr als Symbol verstanden.
dann sind wir eh genau da: bei der Umsetzung unserer persönlichen Rahmenbedingungen.
ja genau.
Zur erfolgreichen Ausübung der ärztlichen Kunst bedarf es nach Paracelsus neben der Gnade Gottes der Kenntnis und Beherrschung vierer Teildisziplinen.
Das hört sich nicht so gut an. Aber kann er unter Gnade nicht auch verstanden haben, dass er ja, auf damalige Zeiten bezogen, bessere Rahmenbedingungen gehabt hat, als die meisten anderen?
l.G. Fiona
 
Ich glaube auch nicht, dass man sich dem Einfluss der Sterne entziehen kann. Warum sollte man auch.
Der Gedanke von Stefan gefällt mir gut. Dass es einen unberührbaren Teil der Seele gibt.
sich von allen möglichen Einflüssen so weit es geht unempfänglich zu machen, im wahrsten Sinne die Reinheit des Geistes zu verwirklichen, und sich für höhere Kräfte, die hinter den Planeten liegen zu öffnen. Einen gewissen Einfluss wird es wohl immer geben.
Aber das ist ja auch gut so. Denn man kann sich nur über andere und mit anderen Menschen weiterentwickeln.

:)
 
Guten Morgen, Fiona :)

die Gnade Gottes, die Paracelsus nennt, mit der könnte auch gemeint sein, dass es Situationen während einer Behandlung gibt, in denen man alles getan hat und nur noch zuwarten kann; in denen es eben nichts mehr zu tun gibt.

Mit Gnade kann auch gemeint sein, dass der Arzt die richtige "Eingebung" während der "Diagnosephase" hat, er die richtigen "Mittel" auswählt. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo es nicht mehr in seiner Hand liegt, dass der Patient gesundet. Das ist heute nicht anders als zu Zeiten des Paracelsus, nur wird das durch die Betriebsamkeit innerhalb der heutigen Medizin (und nicht nur hier) womöglich nicht mehr so deutlich.

Lieben Gruß
Rita
 
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Dir auch einen guten Morgen Rita :) ,

Ja, sicher so kann es auch gemeint sein. Leider können wir ihn ja nicht mehr fragen :) .
Aber ich denke, es ist ein häufiges Problem, dass damalige Geistesgrößen heute häufig falsch ausgelegt werden.

Liebe Grüße Fiona:)
 
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