Sexuelle Entsagung - Erfahrungen?

Ich bin LÄNGST Sklave meiner Vorstäze,

ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich tagtäglich kämpfe, bekomme kaum
noch meinen Alltag aufgrund dieser "fixen Idee" hin. Es ist schreckling sich
nicht für eine Sache wirklich entscheidne zu können.

Teilweise habe ich das Gefühl, ich stehe kurz vor dem Durchbruch,
und dann...dann ich doch noch GAR NICHTS erreicht habe,
spirituell gesehen...

wenn einem die Endlichkeit dieses Erdendaseins bewusst wurde...dann kommt Angst und Stress auf...dieses Dasein nicht mit Wollust zu vergeuden...


Schwierig wirklich, ich wünsche mir Klarheit bei diesem Thema...endlich...so sehr wünsche ich mir, dass ich endlich eine Entscheidung treffen kann, von ganzem Herzen.

Einerseits...Triebe auselben...der Wunsch ist schon da. Andererseits wirklich den "harten Weg" gehen, sich der Herausforderung stellen, enthaltsam sein und vielleicht etwas ganz anderes, neues im Leben finden...jenseits von Sex.
 
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und je weniger du kein sex willst denkst du an.....

nur du kannst dich davon lösen indem du einfach aufgelöst und entspannt einfach erlebst...
 
Hallo,

du formulierst hier (d)einen Wunsch/(d)ein Ziel:



Und du beschreibst hier einige Hindernisse:



weiter oben hast du auch noch die Ernährung und allgemeine Lebensweise angesprochen.

Warum gehst du nicht einfach mal für ein halbes Jahr in ein Kloster? Du findest hier die optimalen Bedingungen: tolle Ernährungen, keine Ablenkung und noch Meditation, die es sehr erleichtert.
Das wäre der Schritt zur (temporären) absoluten Enthaltsamkeit.

Es gibt meines Erachtens aber noch einen anderen Weg - den ich allerdings wesentlich schwieriger finde. Du setzt an der Onanie und am Sex an und zögerst hier den Orgasmus immer mehr hinaus. Irgendwann versuchst du es ohne den Orgasmus und dann die Freuqenzen auszudehnen, wie du das schon beschrieben hast. Das ist dann eine reine Willensfrage... .

LG,
E.


Hallo Energeia,

erstmal Danke für deine Erläuterungen. Finde es toll, wie präzise
du den Kern der Sache triffst, deine Worte wirken sehr klar auf mich.
Ein Aufenthalt in einem Kloster gestaltet sich für mich sehr schwierig, da
ich gerade erst nach recht langer Suche wieder einen neuen Job habe und
den nicht aufgeben möchte...außerdem spielt da auch ein gewisser Trotz mit,
dass ich mich nämlich NICHT in einem Kloster verstecken möchte...zumindest
nicht in einem hiesigen, son Aufenthalt bei den Shaolin oder Taoisten wäre
natürlich schon was anderes, aber rein finanziell nicht möglich und SO fit bin
ich auch nicht :D

so long...

Ich bitte dich um deine Meinung zu den beiden folgenden Alternativen:

1.
Ich lebe weiterhin NICHT enthaltsam, sondern verzichte jedoch komplett auf Onanie. Sexuelle Kontakte versuche ich nicht mehr mittels Quantität sondern durch Qualität zu erleben. Will heissen, kein schnelles "Discosex" - Abenteuer, das nach 15 Minuten zu Ende ist und die Teilnehmer nicht bei voller geistiger Klarheit (durch Alkohol und Übernächtigung) sind. Sondern ich schaffe eine Art "spirituellen Rahmen" und gehe sehr bewusst und "meditativ" in den Sex hinein...so wie es quasi auch Osho lehrt. Ich experimentiere einfach ein wenig damit. Vorteil hierbei wäre, dass ich gedanklich nichts verdrängen müsste. Nachteil...dass ich eben immernoch nicht weiss, wie sich längere Enthaltsamkeit anfühlt, was im Körper dabei vorgeht...und dass ich mich vielleicht einfach nur selbst vera*sche?

2.
Ich lebe tatsächlich für ein halbes Jahr komplett enthaltsam. Wenn ich wirklich entschlossen bin, müsste es eigentlich funktionieren auch rein platonisch mit Frauen in Kontakt zu kommen. Auf mögliche Nachfragen von Freunden bzgl. meines Sexuallebens (so im Sinne von..."na was läuft bei dir momentan...etc.), müsste ich mir eben was überlegen. Ich lüge sehr ungern, möchte aber auch nicht unbedingt die Enthaltsamkeit "raushängen" lassen...wie schon erwähnt...vielleicht mache ich es aber doch, mal schaun.
Vorteil hierbei wäre, dass ich nach diesen 6 Monaten definitv weiss, WAS Enthaltsamkeit körperlich und psychisch bedeutet...und ob es längerfristig "was für mich ist", oder ob es mir schon ausreicht zu sagen, dass ich entahltsam sein KANN, wenn ich es MÖCHTE...ich hätte mir somit auf jeden Fall eine Wahlfreiheit geschaffen, mir klar gemacht, dass ich verzichten kann.
Ob ich allerdings verdrängen würde, wenn ich enthaltsam lebe...(was auch immer das genau heisst) weiss ich nicht. Allerdings ist die Gefahr denke ich recht gering, bei stetiger Achtsamkeitsmeditation und dem Wissen, dass ich nach diesem halben Jahr, ja wieder "durchstarten" kann und mich der Sexuallität (vielleicht auf einem ganze anderen Niveau) widmen kann.

Eigentlich habe ich mir die Frage, welche Alternative ich wählen soll, ja schon selbst beantwortet...die zweite nämlich :)
 
Hallo Skybreather,

jetzt hab ich mal den ganzen Thread durchgelesen, und einiges davon weckt Erinnerungen in mir.
Du fragst ja nach eigenen Erfahrungen damit?

Vorneweg, ich bin eine Frau (hab aber auch recht starke männliche Anteile, zeigt sich auch am Haarwuchs :D)

Was du beschreibst, und selbst auch schon so benannt es: Dein Problem ist ein Suchtproblem. Der Sex an sich ist eigentlich nicht das Problem, sondern macht sich nur daran fest.

Der erste Schritt wäre: erkenne dein Suchtmuster! (falls das so für dich stimmt!)

In meiner Jugend ging es mir ähnlich wie dir, nur als Frau ist man dann leider gleich ein "Flittchen". Bei mir war es Sucht. Ich habe Anerkennung, Nähe, Berührung, Verständnis, seelische Wärme gesucht und mich da in ein Verhaltensmuster reinmanövriert, dass ich meinte, nur mit Sex sei dies zu bekommen. Und zum Teil bekam ich das ja dann auch, aber eben doch nicht richtig, und so war danach immer eine Leere.

Irgendwann hab ich geschnallt (und du scheinst bei dir auch dem Punkt zu sein), dass ich mir damit selbst ins Fleisch schneide.

Mir war es nur möglich, aus diesem Suchtmuster auszusteigen, indem ich mich gänzlich zurück gezogen habe. Die alten "Freundschaften" (die im Nachhinein keinen Pfifferling wert waren) schliefen ein, ja, ich fühlte mich einige Zeit recht einsam, aber ich mied alle Plätze und Begegnungen, die mein Suchtmuster hervorriefen. Das dauerte etwa ein halbes Jahr. Dann öffnete sich was. Ich hatte meinen Blick auf Leute geändert, und so lernte ich jetzt ganz andere Leute kennen, mit ganz anderen Werten, die dem, was mir eigentlich wichtig war, viel näher kamen.

Das ist jetzt alles schon über 20 Jahre her. Inzwischen hat sich die Geschichte umgedreht. Ich bin verheiratet, habe 3 Kinder. Und ich lebe überwiegend enthaltsam (mein Mann kommt damit gut zurecht!). Nicht, weil ich mir das so vorgenommen habe, sondern weil recht selten der sexuelle Impuls auftaucht.
Ich denke, das ist der eigentliche Hintergrund des "Zölibats". Ich glaube, bei mir wandelt sich total viel der sexuellen Energie eben in andere um, inzwischen automatisch, so dass sie als sexuelle Energie gar nicht mehr in Erscheinung tritt ...

Falls meine Geschichte für dich mit deiner Ähnlichkeit hat, so würde ich mir nicht vornehmen, enthaltsam zu sein. Sondern stattdessen in die Achtsamkeit gehen, mich selbst genau beobachten. Immer wieder hinterfragen: Tue ich dies frei, aus meiner Lust heraus, oder folge ich einem Suchtmuster und bin darin gefangen?
Das Erkennen, Beobachten, Wahrnehmen ist der Anfang einer Lösung.

Liebe Grüße
Terrara
 
Wenns gerade um neue Grenzen geht:

Es gibt Zusammenkommen beim sexuellen Akt, die weiter gehen als Meditationen.

Wenn zwei Energie inneinander fließen ergeben sich aus zwei Energien ganz viel Energie.
Durch die Vereinigung kann man durch die Zeit gemeinsam wandern.
Die Seelen verschmelzen und plötzlich gibt es kein ich und du mehr, sondern ein wirkliches wir. In diesem Moment verbindet man sich mit allem was ist.

Diese Erfahrungen, in dieser Tiefe ist natürlich in Kombination mit der körperlichen Nähe eine einzigartige Erfahrung.

Meiner Meinung nach, ist es echt schade auf Sex zu verzichten solange man solche "spirituellen" Erfahrungen mit dem Partner durch Sex noch nicht erlebt hat.

Durch unsere Sexualität spricht auch unser Inneres zu uns. Durch sie, an uns zu "arbeiten" ist auflösend und befreiend. Hiermit meine ich nicht den "normalen" Trieb sondern alle Neigungen die in Bezug auf Sex hochkommen.

Der Vorteil am "arbeiten" durch die Sexualität ist dass man lernt wirkliche Nähe zuzulassen und eins zu sein mit dem Partner, was widerrum uns lernt Nähe zu allen Individuen und zur Natur zu bekommen.

Wir sind Menschen und auch der Trieb ist uns gegeben um zu lernen wer wir wirklich sind.
Allem aus dem Weg zu gehen wird die Ursache nicht lösen, nur die Auflösung verzögern.

LG an euch alle
Destiny

P.S. Bei solch einer Vereinigung verliert der Mann keine Energie, sondern nimmt viel mehr Energie die entstanden ist mit.
 
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