Sexuelle Enthaltsamkeit

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(1)In dem Punkt, ob das sexuelle Begehren natürlich ist, bin ich anderer Meinung als du. Kein verwirklichter Yogi hat den Wunsch nach Sexualität. Diesen Wunsch hat er abgelegt, er ist darüber hinaus gewachsen. Der Wunsch nach Sexualität wird erst durch unser sexuelles Verhalten in uns geweckt. Und zwar meist bereits in der Kindheit. 87 Prozent aller Jungen sind bereits lange vor der Pubertät sexuell aktiv und masturbieren. Dadurch nehmen sie Einfluss auf die Physiologie. Die Physiologie produziert Neurotransmitter, die nach immer neuen sexuellen Höhepunkten verlangen.(2) Es ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Suchtverhalten. Das sexuelle Begehren entsteht also nicht von allein, sondern erst durch unsere sexuelle Aktivität. Die Gier nach Sex bleibt dann meist bis ans Lebensende bestehen.

(3)Ich glaube nicht, dass die Intimität eine energetische Verbindung zwischen den Partnern herstellt. Ich halte diese Behauptung für eine Mär, obwohl sie immer wieder von tantrischen und taoistischen Anhängern behauptet wird.

Durch Enthaltsamkeit löst sich eines Tages die Gier nach der Sexualität auf. (4)Aber bis es so weit ist, bedrängt sie einen und man muss sehr stark sein, ihr zu wiederstehen. Das Ziel der Enthaltsamkeit ist natürlich die Erleuchtung.

hi opti,

(1) ob das begehren selbst natürlich ist würde ich auch nicht unbedingt sagen. ich meine nur die sexualität als solche. die natur zeigt uns doch auch sexualität in allen ausdrucksformen.

(2) suchtverhalten in der sexualität ist sicher ein grundsätzliches thema unserer zeit. jetzt , wo fast nichts mehr ohne sex verkauft oder vermittelt wird. mir persönlich geht es zb wirklich auf den piss, ständig mit entblössten brüsten, körpervorstellungen etc. konfrontiert zu werden. so wird das bewusstsein permanent auf diese sache gelenkt.
hm, ich esse ja auch gerne kuchen, aber ich muss mir nicht jeden tag 25 davon reinziehen.

(3) das habe ich anders erfahren.

(4) welche "werkzeuge" sind denn zur verfügung gestellt, um dies zu erreichen?

lg : krabat
 
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Kein Interesse am Leben und allem was dazugehört ist nicht wirklich ein Zeichen von Erleuchtung, eher schon von Senilität. :)

Ich glaube, du weißt gar nicht, was Erleuchtung ist. Sonst würdest du so etwas nicht sagen. Auf dieser Ebene sind Diskussionen zwecklos.
 
Ich denke, unter Erleuchtung verstehen wir im Prinzip alle dassalbe, nämlich eine Seligkeit, die uns permanent begleitet.

Seeligkeit ist ein Gummibegriff unter dem man sehr viel verstehen kann.
Wie sieht die Seeligkeit aus?
Und gehört zur Seeligkeit unbedingt enthaltsam zu leben?

Kann man den in dem bewussten Ausleben der Polarität,also der Sexualität nicht seelig sein?

Grüsse vom Narren
 
Wenn dir nicht nach Enthaltsamkeit zumute ist, dann lebe so, wie du es für richtig hälst. Wenn du aber ein Leben in Seligkeit leben möchtest, dann denke einmal über Enthaltsamkeit nach.

Die Frage ist nur, wie Du auf den Gedanken kommst das Andere deine Art der Seligkeit leben wollen.
Und was die Erleuchtung angeht, so mag Enthaltsamkeit ein Weg sein. Aber sie ist nicht der Weg.

Wobei mir bei deinen Threads eine Kleinigkeit aufgefallen ist.
Für Jemanden der ja überhaupt kein Interesse an Sex hat, schreibst Du sehr viel darüber.
 
Ich verstehe unter sexueller Enthaltsamkeit, den Verzicht auf körperliche und mentale Sexualität. Unter körperlicher Enthaltsamkeit verstehe ich sowohl die Enthaltsamkeit von der Selbstbefriedigung, vom Petting und natürlich auch vom Geschlechtsverkehr. Beides gilt für hetero als auch für homosexuell veranlagte Menschen. Unter mentaler Enthaltsamkeit verstehe ich den Verzicht vom Betrachten von Filmen und Bildern mit erotischen Inhalten und auch das Denken an sexuelle Inhalte. Brahmacharya (Enthaltsamkeit) bedeutet aber nicht den völligen Verzicht auf Sexualität, sondern sie gestattet das intime Zusammensein zur Zeugung des Nachwuchses.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle Heiligen und Erleuchteten, einschließlich Jesus, Buddha, Ramana Maharshi, Ramakrishna, Swami Sivananda, Shankara, Chaitanya, sowie alle christlichen, buddhistischen und hinduistischen Heiligen Enthaltsamkeit praktizierten. Bei der Enthaltsamkeit geht es um die Transformation (Umwandlung) sexueller Energien in spirituelle Energie. Erleuchtung ist meiner Meinung nach nur mittels Enthaltsamkeit möglich.

Mehr darüber unter:


"Verzicht auf mentale Sexualität"

Das stell ich mir als äußerst schwierig vor. Es würde voraussetzen, dass du dein Denken ständig unter Kontrolle hast. Dann wärst du ein lebendes Wunder auf zwei Beinen, und das bezweifle ich.
Mal ein plumpes Beispiel. Ich stelle mir dich vor, wie du durch eine Großstadt läufst, und siehst dich jetzt mit einem Plakat aus der H&M Bikiniwerbung konfrontiert. Die Denkprozesse und Verknüpfungen von Bildern vollziehen sich innerhalb von Sekunden in deinem Hirn. Du, der opti, sieht jetzt dieses Plakat, und denkt dabei an Radieschen, oder was?

Und wenn du einen sexuellen Gedanken hast, was dann? Kasteist du dich dann selbst mit extra langen Meditationen? Hast du dann dein Ziel auf dem Weg der Erleuchtung verfehlt?

"gestattet das intime Zusammensein zur Zeugung des Nachwuchses"

Das hört sich für mich ganz übel an. Jeden ersten Tag des Monats ist Kopulationszeit zur Befruchtung der Gebärmaschine. Und wenn die Gebärmaschine nicht schwanger wird beim ersten mal? Dann wird die Zeugung auf 2 Tage im Monat verlegt. Wenn dies auch nicht klappt, dann kann man es ja öfters versuchen, und schwupps hast du auf einmal jeden Tag Sex, was du ja gar nicht wolltest.


"Erleuchtung ist meiner Meinung nach nur mittels Enthaltsamkeit möglich."

Das wär ja supereinfach. Nein, das glaube ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht eine zusätzliche Möglichkeit darstellt sexuell enthaltsam zu sein, um diesen Zustand der Erleuchtung zu erreichen, der für mich sowieso nur punktuell ist, aber keinesfalls der Weg schlechthin.

Deine Worte lesen sich für mich sehr starr und verkrampft, so mein persönlicher Eindruck. Mir fehlt die Lebensfreude, der Humor und die Liebe zum Leben und zum Menschsein darin.

Lebst du noch oder bist du schon erleuchtet? ;)

Liebe Grüße

lotus
 
hi opti,

(1) ob das begehren selbst natürlich ist würde ich auch nicht unbedingt sagen. ich meine nur die sexualität als solche. die natur zeigt uns doch auch sexualität in allen ausdrucksformen.

(2) suchtverhalten in der sexualität ist sicher ein grundsätzliches thema unserer zeit. jetzt , wo fast nichts mehr ohne sex verkauft oder vermittelt wird. mir persönlich geht es zb wirklich auf den piss, ständig mit entblössten brüsten, körpervorstellungen etc. konfrontiert zu werden. so wird das bewusstsein permanent auf diese sache gelenkt.
hm, ich esse ja auch gerne kuchen, aber ich muss mir nicht jeden tag 25 davon reinziehen.

(3) das habe ich anders erfahren.

(4) welche "werkzeuge" sind denn zur verfügung gestellt, um dies zu erreichen?

lg : krabat

Ich möchte gerne auf Punkt 3 und Punkt 4 eingehen. Auch wenn du das Gefühl hast, dass ein Energieaustausch zwischen zwei Liebenden vor sich geht, sprechen die Taoisten nicht vom Energiekreislauf, dann muss das aber nicht zwangsläufig in der Realität geschehen. Welche Energien sollen denn dort ausgetauscht werden? Die sexuellen können es nicht sein, die bleiben nämlich solange hübsch im eigenen Körper bis es zum sexuellen Höhepunkt kommt. Und dann schießen sie zum Gehirn, lösen den Orgasmus aus und entladen sich in Muskelkontraktionen. Und an irgendwelche übernatürlichen Energien mag ich nicht glauben. Die soll erst einmal jemand nachweisen. Für mich ist das Modell des Energiekreislaufs eher ein theoretisches Modell. Ich vermute, es hat einen mythologischen Hintergrund.

Als Werkzeug kann ich dir den **Link entfernt** empfehlen. Es ist kein leichter Weg, aber einer, der zum Erfolg führt.
 
Erleuchtung oder vollkommene Bewusstheit findet jeder auf seine eigene Weise - das pauschale Non plus Ultra gibt es nicht, da wir alle Individuen sind. Zu propagieren, dass die Enthaltsamkeit der einzig wahre Weg ist, der zu diesem Seins-Zustand führt, finde ich fatal.

Habe selbst über mehrere Jahre enthaltsam gelebt, da ich lange Zeit single war und nichts davon halte und es auch nicht kann durch die Betten zu hüpfen und reine Triebe zu befriedigen- deshalb kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ich in dieser Zeit nicht erleuchtet oder diese Energien umgeleitet wurden.

Ich frage mich, ob bei so einer verbissenen Propaganda zur Enthaltsamkeit ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität (auch zur eigenen) vorliegt.

Es gibt doch nichts schöneres als einem Menschen, den man liebt, so nahe zu sein, wie es nur durch diese körperliche Verschmelzung geht, dabei 'Raum und Zeit' zu vergessen und in den Gefühlen zu schwelgen und dadurch auch die geistige Verschmelzung zu erleben.

Das nenne ich Erleuchtung/ Bewusstheit.

 
Oh, auch menschliche Weibchen haben eine Brunftzeit. Etwa in der Zyklusmitte gibt es da dieses - nicht unbedingt personengebundene - Sehnen im Beckenbereich........:weihna1 .
Ich bin mir da nicht so sicher, ob man die Verhältnisse der Tiere nicht doch auf Menschen übertragen kann, oder besser gesagt: vielleicht werden wir "schlauer" uns selbst betreffend, wenn wir die Tiere da mal genauer anschauen. Schließlich tragen wir diesen animalischen Aspekt alle in uns, - auch wenn er uns gar nicht mehr bewußt ist und wir ihn gerne verdrängen.

Dass mich Deine Vor-Stellung von "Erleuchtung" nicht interessieren würde, ist ein Mißverständnis. Das Gegenteil ist der Fall. Nun hast Du`s ja gesagt: eine Seligkeit, die uns permanent begleitet. Und damit bist Du mit Deinem Anliegen für mich ein wenig verständlicher geworden. Danke also!
Was mich nun noch interessieren würde: da Du den Erleuchtungsweg so sehr an sexuellen Enthaltsamkeit festmachst, wie siehst du das bei den Menschen, die nicht permanent an Sex denken, bzw. die ihren Zugang zu diesem Bedürfnis so sehr verbarrikadiert haben, dass sie dieses Bedürfnis kaum mehr spüren?

Katarina :)

Ich muss sagen, in dieser Frage bin ich überfordert. Diesen Weg muss jeder für sich selber gehen. Er kennt sich selber am besten. Natürlich kann er sich Hilfe von Therapeuten holen. Ob es hilft, weiß ich nicht. Es ist natürlich auch eine Frage, ob die mangelnde Libido eine psychische Ursache hat. Ich würde auf alle Fälle **Links entfernt** empfehlen. Sport und eine gesunde Ernährung sind auch hilfreich bzw. notwendig.
 
Auf dieser Ebene sind Diskussionen zwecklos.

Wenn du keine Kritik lesen kannst und die "andere Ebene" ohne Argumentation deinerseits diskreditierst, indem du einfach behauptest, "diese Ebene" (die der ungeliebten Kritik ;)) wäre zwecklos, dann ist die Diskussion mit DIR sinnlos, da sie DEIN Selbstgespräch ist und bleibt.

Du solltest dich dann doch vorerst mit deinem Dogmatismus auseinander setzten, bevor du dich menschlicher Resonanz aussetzt.
Und das wirklich ernsthaft.


:foto:
 
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Hallo lotus

mein Beruf ist einer wie viele andere auch und behindert mich keineswegs on my paths to enlightenment.

Die allermeisten Menschen müssen Ihren Lebensunterhalt durch die Ausübung einer nichtselbständigen Tätigkeit bestreiten. Die Berufstätigkeit bringt je nach Verantwortung mehr oder weniger Leid und Stress mit sich. Streben nach Geld, Anerkennung etc. ist nicht von Vorteil auf dem Weg zur Erleuchtung. Man muss sein Ego ablegen können. Ich muss mich nicht besonders profilieren in meinem Job. Ich denke, da sind auch viele froh drum. Andernfalls könnte ich Ihnen ihren Job wegnehmen. In vielen Organisationen gibt es ethische Grundsätze (ethical conduct, buisness condact), die man auch in der Lehre Buddhas finden (Achtfacher Pfad).

Man sollte sich von der Denke trennen nur wegen des Geldes zu arbeiten. Stattdessen wäre es hilfreich, die Früchte seiner Tätigkeit selbstlos anderen anzubieten (dedicate your work to others), anderen (weiterzu-)helfen. Damit löst man sich von der Anhaftung an die Arbeit und gleichzeitig ist Arbeit für Geld nicht mehr so negativ besetzt. Wir müssen aber stets darauf achten uns mit der Arbeit körperlich und psychisch gesund zu erhalten um weiterhin die Lehre Buddhas sowie Yoga, Meditation etc. praktizieren zu können.

Liebe Grüsse

Yogi 32


Hallo Yogi,

mir ist leider bisher noch kein erleuchteter Finance Manager begegnet, und das Business Geschäft ist heutzutage wohl eher knallhart.

In vielen Organisationen gibt es ethische Grundsätze (ethical conduct, buisness condact)

Ja, geschrieben steht viel, doch wie sieht die Realität im Arbeitsleben aus? Freut mich, wenn in deinem Unternehmen, wo du arbeitest, diese Grundsätze gelebt werden und danke für deine Antwort.

Liebe Grüße

lotus
 
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