Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz

Fortuity

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26. Juli 2006
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374
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bei Zürich
Hallo zusammen!

Seit kurzem habe ich zusätzlich zu meinem Job die Aufgabe als Vertrauensperson und Ansprechspartnerin bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz übergenommen. Diese Thematik beschäftigt mich sehr, weshalb ich gerne von Betroffenen wissen würde, was ihnen dabei geholfen hat oder helfen würde, sich im Fall einer sexuellen Belästigung tatsächlich an eine Vertrauensperson im Arbeitsumfeld zu wenden. Ich befürchte nämlich, dass trotz Zusicherung der Vertraulichkeit die Hemmschwelle sehr hoch ist, auch wenn man weiss, dass es eine psychologisch geschulte Ansprechsperson gibt. Mein Anliegen wäre es, die unbekannte "Dunkelziffer" möglichst zu minimieren.
Also was würde euch dabei helfen, euch in so einem Fall helfen zu lassen? Wer nicht hier im Forum posten will, kann mir gerne eine PN schicken, ich bin um jeden Hinweis dankbar!
Es dürfen sich auch gerne andere Vertrauenspersonen mit Tipps bei mir melden, z.B. in welcher Form es bei eurem Arbeitgeber Aufklärungskampagnen und Präventionsmassnahmen gibt und was gut/weniger gut läuft. Wie gesagt, ich bin noch nicht lange in dieser Verantwortung, möchte diese Aufgabe aber bestmöglichst angehen.

Herzlichen Dank im Voraus!
Fortuity
 
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Das wird ein schwerer Job...
Ich persönlich bräuchte da keine Hilfe, ich knall dem Typ eine und meld die Sache.
Verbale Belästigung hatten wir bei uns zur Genüge.
Die meisten schweigen aber oder sagen es nur einem Kollegen, wollen aber keine weiteren Schritte einleiten.
Und es wird auch noch abgewiegelt.
weil ich mich für eine kollegin einsetzte und die Belästiger(verbal) in ihre schranken wies, sollte ich damals keine Festeinstellung bekommen.
habe daraufhin mit dem Personaldezernenten gesprochen und da mal ein paar Sachen genannt.
Mein vertrag war dann der erste, der fertig gemacht wurde. Mein damaliger AL wollte nicht, daß ich vor´s Arbeitsgericht ginge.
Schade, ich hätt´s genossen.
Später haben die beiden Typen noch mehrere Frauen mit ihren Sprüchen genervt.
Zumindest konnte ich erreichen, daß sie keine Auszubildende mehr ins Büro bekommen.
Vielleicht kannst Du ja Seminare anbieten und so Opfer und deren Kolleginnen sensibilisieren und sie über ihre Rechte aufklären.
Allerdings gilt dabei, wie immer, Recht haben und Recht bekommen ist zweierlei. man braucht schon Nerven wie Drahtseile und Blut, eiskalt wie Gletscherwasser.
Und man darf niemals aufgeben.



Sage
 
Als erstes müsste feststehen, das wenn ich etwas sage, das es vertraulich behandelt wird. Das noch nicht gemacht wird, erst nach dem Gespräch, mir es noch einmal überlegen könnte, ob ich weiter gehe oder nicht.

Denn es läuf meisten darauf zu, das es eine höhergestellte Person ist, die mich jeder Zeit vor die Türe setzt, oder die Belegschaft gegen mich aufhetzt.

lg Pia
 
Hallo zusammen!

Seit kurzem habe ich zusätzlich zu meinem Job die Aufgabe als Vertrauensperson und Ansprechspartnerin bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz übergenommen. Diese Thematik beschäftigt mich sehr, weshalb ich gerne von Betroffenen wissen würde, was ihnen dabei geholfen hat oder helfen würde, sich im Fall einer sexuellen Belästigung tatsächlich an eine Vertrauensperson im Arbeitsumfeld zu wenden. Ich befürchte nämlich, dass trotz Zusicherung der Vertraulichkeit die Hemmschwelle sehr hoch ist, auch wenn man weiss, dass es eine psychologisch geschulte Ansprechsperson gibt. Mein Anliegen wäre es, die unbekannte "Dunkelziffer" möglichst zu minimieren.
Also was würde euch dabei helfen, euch in so einem Fall helfen zu lassen? Wer nicht hier im Forum posten will, kann mir gerne eine PN schicken, ich bin um jeden Hinweis dankbar!
Es dürfen sich auch gerne andere Vertrauenspersonen mit Tipps bei mir melden, z.B. in welcher Form es bei eurem Arbeitgeber Aufklärungskampagnen und Präventionsmassnahmen gibt und was gut/weniger gut läuft. Wie gesagt, ich bin noch nicht lange in dieser Verantwortung, möchte diese Aufgabe aber bestmöglichst angehen.

Herzlichen Dank im Voraus!
Fortuity

ich finde das eine sehr gute sache, auch wenn ich mich dazu nur indirekt äußern kann.
ich hatte mal eine frau in beratung, die ihren traumjob gefunden hatte, tja aber nur für 3 monate, denn da hat dann der chef angefangen sie zu belästigen. sie ist tränenüberströmt wieder zu mir gekommen und hatte jeglichen mut verloren.

bei uns in der firma trifft das zum glück nicht zu, wohl aber auch aus dem grund, weil ich nur weibliche arbeitskolleginnen habe. aber dafür gibt es andere schwierigkeiten, bei uns wird gemobbt was das zeug hält und das im sozialbereich.
 
Hi dazu kann ich was sagen.

Bei mir fing es ganz harmlos an, der Typ war nett man plauderte und war Kollegen. Dann wurde er befördert und dachte er ist in der Position wo man ein paar Spielchen treiben kann und die Untergeordneten halten die Klappe. Da in der heutigen Zeit ja jeder froh ist Arbeit zu haben würde Frau als devotes Naivchen durch die Gegend rennen.

Es fing an mit zufälligen Berührungen, Blicken die einen auszogen. Dämlichen Komplimenten - mein Gott sie werden immer schlanker. (Idiot wusste ich selber) Da dachte ich der hat se nich mehr alle und bin ausgewichen. Oder mal einen Spruch gezischt, bitte mal die Füßchen stillhalten usw.

Die Krönung war dann der ungenierte Griff und Kniff in meinen wunderschönen Po, eh das is meiner! Nach einem kurzen Schreck, habe ich mich umgedreht und dem Idioten einen Kinnhaken verpasst und da ich sehr gerne auf Absätzen herumlaufe, bohrte sich dieser versehentlich in seinen Fuß. Die Attacke von ihm wurde mit den Worten begleitet - son geiler Prachtarsch, wie gemacht für mich!

Mein Glück in diesem Moment war das eintreffen eines Kollegen, der ihn dann unsanft an die Luft beförderte. Die Geschäftsleitung trennte sich umgehend von ihm. Ich habe ihn nie wieder gesehen, das ganze liegt inzwischen 4 Jahre zurück, aber dieses ungute Gefühl in seiner Fraulichkeit erniedrigt worden zu sein, daß beschleicht mich doch manchmal noch.
 
Ich kann mich sehr gut wehren, verbal und meine Handschrift ist auch nicht von schlechten Eltern.
Gut lesbar in der F*****.
Solche sachen sollte man zwar rigoros unterbinden, aber ansonsten nicht persönlich nehmen.
Sie würden´s bei ner andern genauso machen.
Also "Feuermelder" (reinschlagen und sich wohl fühlen) oder wer mag "Hush Puppies" (reintreten und s.o.) und dann zurück zur Tagesordnung.


Sage
 
Tolle Idee!

Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht wichtig wäre, in Info-Vorträgen Aufklärungsarbeit zu leisten. z.B. eine Richtlinie oder Definition unter die Belegschaft zu bringen, was nun sexuelle Belästigung ist und was nicht. Denn ich glaube, dass genau DA eine Unsicherheit besteht und viele Menschen zum Schweigen bringt.

Und diese Aktion vielleicht auch die "Täterseite" dazu bringt, sich ihres eigenen Verhaltens bewusster zu werden.

Weiters könnte ich mir auch vorstellen, dass ich, wäre ich in so einer Situation einer Belästigten, Angst davor hätte, das Heft aus der Hand zu geben - d.h. dass Schritte unternommen werden in meinem Namen, wo ich nicht mehr gefragt werde, ob ich diesen (noch) zustimme.

Das wären so meine Gedanken dazu...

Liebe Grüße
Reinfried
 
Hallo,

meine persönliche Meinung ist, dass Frau einmal ausstrahlen muss "mit mir nicht".

Ich fände Kurse angebracht, die Frauen emotional so stark zu machen, dass sich Männer das gar nicht erst getrauen. Das heißt, dass sie gar nicht erst in so eine Situation kommen.

Weiters wären Tipps fein, wie man den Mann in die Schranken weisen kann ohne selbst dabei in eine peinliche Situation zu geraten. Da wären Psycholgen gefragt.

Meiner Meinung nach passiert das nur mit Opfertypen, bei einer selbstbewußten Frau (á la Favole) sind es Idioten.

@Favole - :teufel: Hast du super gemacht! Ich hoffe, dem Typ tut die Zehe heute noch weh!
 
Es gibt immer wieder solche "Bubis", die es ausprobieren müssen.
Männer, die mit ihren Abenteuern prahlen, die nie stattfinden, die sich für unwiderstehlich halten.
Aber auch Frauen sind oft leichtsinnig mit lockeren Sprüchen und begeben sich damit in ein Fahrwasser, wo solche Typen drauf anspringen.
Auch frau muß wissen, wo die Grenze ist.
Und sorry, ein Mini, der kaum breiter ist als ein Gürtel, ein Tob mit Auschnitt bis zum Bauchnabel signalisiert nun mal nicht unbedingt, daß man nicht "flirtbereit" ist.
Heißt nicht, daß Frau nur in Sack und Asche laufen muß, aber es gibt genügend Kleidung die chic, aber nicht als "Einladung zu mehr" verleitet.
Wer dann noch einen Versuch macht und es nicht begriffen hat, tja, Pech gehabt....


Sage
 
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