Sexualmoral und -ethik; Werte unserer Gesellschaft

Grundsätzlich gilt für mich eine ethisch/moralische Regel. Erlaubt ist, was niemand anderem schadet.
Wenn man ungebunden ist, ist daher an einer polygamen Lebensweise nichts auszusetzen. Lebt man in einer Beziehung wird es schwieriger. Wenn beide mit einer offenen Beziehung einverstanden sind, wäre das zwar in Ordnung, aber ich kann es mir für mich nicht vorstellen. Eifersucht und Machtkämpfe ließen sich wahrscheinlich nicht vermeiden. Ich würde in so einer Beziehung leiden und daher kommt das für mich nicht in Frage.

Bin auch dieser Anschauung.

Und wenn jemand alleinstehend ist, wird er ins unserer Gesellschaft sich in der Männer- oder Frauenwelt umsehen müssen. Das würde ich normal und nicht polygam nennen.
 
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=Joey;2134427]Sind diese Grenzen denn gegen Deinen Willen? Wenn ja, Was spräche dagegen, die Grenzen, die Du Dir selbst auferlegst, zu ueberschreiten, wenn Du das Gefuehl hast, die Grenzen widersprechen Deinem Willen?

Das hat in erster Linie mit meinem Willen zu tun.



Warum nennst Du das "Deine Ethik"? Warum nicht "Deine Ansicht"? Sagt genau das gleiche aus. Nur, dass man sich beim letzteren nicht mehr ueber den "Sittenverfall" der Gesellschaft beklagen kann.

Meine Ansicht hat mit meiner Ethikauffassung etwas zu tun. Über einen etwaigen Sittenverfall in der Gesellschaft kann sich jeder beklagen, der es für notwendig oder änderdungsbedürftig erachtet.

Richtig. Darum kann man aber darueber reden. Und ich schrieb diesen Thread, weil mich gerade im Thema Sexualität das Erheben der eigenen Vorstellungen zur Moral/Ethik nervt.

Du kannst über alles reden genauso wie ich. Nur wenn jeder seine Wahrheit sagt, kann der andere davon profitieren. Einer ist dafür dankbar, den anderen nervt es. Beides ist zulässig. :)

LG eva07

eva07
 
Grundsätzlich gilt für mich eine ethisch/moralische Regel. Erlaubt ist, was niemand anderem schadet.

Grundsätzlich richtig, aber in der Durchfuehrung dann doch wieder schwierig. Denn darueber, was Schaden anrichtet und was nicht, kann man ebenso hitzig diskutieren. Schadet man seinem Partner, wenn man fremdgeht ohne, dass er/sie es merkt? Alle (ich eingeschlossen) werden hier laut "JA!" rufen. Der Fremdgeher kann sich aber z.B. mit Phrasen wie "Was er/sie nicht weiss, macht ihn/sie nicht heiss." sauberwaschen. Wer hat Recht?

Es gibt ja auch Menschen, die der sexuellen Betätigung diverse Nebenwirkung zuschreiben. Wenn diese Menschen recht hätten - ich bin ueberzeugt davon, dass sie sich irren - wuerde man durchaus anderen Menschen schaden.

Viele Gruesse
Joey
 
Das hat in erster Linie mit meinem Willen zu tun.

Ach so, sorry. Ich habe das so verstanden, dass Du Dir selbst Grenzen setzt, die Du auch als Grenzen empfindest... also die Du ueberschreiten wuerdest, wenn Du "könntest".

Meine Ansicht hat mit meiner Ethikauffassung etwas zu tun. Über einen etwaigen Sittenverfall in der Gesellschaft kann sich jeder beklagen, der es für notwendig oder änderdungsbedürftig erachtet.

Im Prinzip meinen wir das gleiche. Ich hänge mich nur gerne an Formulierungen auf.

Jemand kann sich hinstellen und sagen: "Ich mag die Sexualisierung der Gesellschaft nicht." Wenn das ausreichend Menschen sagen, wird die bekalgte "Sexualisierung" aufhören. Habe ich nichts gegen.

Jamnd kann sich nun hinstellen und sagen: "Die Sexualisierung unserer Gesellschaft ist unethisch unmoralisch, und die Sitten verfallen." Merkst Du den Unterschied? In dieser Formulierung wird der eigene Ansicht durch der dritten Person und den Begriffen "Ethik", "Moral" und "Sitte" ein stärkeres Gewicht zugewiesen, als ihr zusteht. Wer das so formuliert, muss sich Fragen gefallen lassen wie: "Wem wird konkret geschadet?", "Was sind die negativen Auswirkungen?", und: "Sind die Sitten schuetzenswert?"

Kurz gesagt: Ich meine den Unterschied zwischen "Ich mag das nicht." und: "Das ist schlecht." Erstes mag stimmen und jeder hat das Recht, das zu äussern, zweiteres stimmt nicht unbedingt, uns ist nur eine rhetorische Phrase, um dem eigenen Standpunkt das Gewicht der Allgemeingueltigkeit zu geben.

Du kannst über alles reden genauso wie ich. Nur wenn jeder seine Wahrheit sagt, kann der andere davon profitieren. Einer ist dafür dankbar, den anderen nervt es. Beides ist zulässig. :)

Mich nervt ja nicht, dass jemand seine Meinung sagt, mich nervt, wie sie gesagt wird. Denn gerade in diesem sensiblen Thema wird viel Druck ausgeuebt. Auf der einen Seite, indem sexualle Freizuegigkeit als "zeitgemäss" geklariert wird (auch wieder: anstelle zu sagen: "Ich möchte sexuel freizuegig leben." wird damit dieser Anschauung das Gewicht der Allgemeingueltigkeit gegeben... ziemlicher Blödsinn). auf der anderen Seite, indem man oftmals ohne rationale Begruendung sagt: "Sexuelle Freizuegigkeit ist unmoralisch."

Verstehst Du den Unterschied, den ich anspreche?

Viele Gruesse
Joey
 
Ach so, sorry. Ich habe das so verstanden, dass Du Dir selbst Grenzen setzt, die Du auch als Grenzen empfindest... also die Du ueberschreiten wuerdest, wenn Du "könntest".



Im Prinzip meinen wir das gleiche. Ich hänge mich nur gerne an Formulierungen auf.

Jemand kann sich hinstellen und sagen: "Ich mag die Sexualisierung der Gesellschaft nicht." Wenn das ausreichend Menschen sagen, wird die bekalgte "Sexualisierung" aufhören. Habe ich nichts gegen.

Jamnd kann sich nun hinstellen und sagen: "Die Sexualisierung unserer Gesellschaft ist unethisch unmoralisch, und die Sitten verfallen." Merkst Du den Unterschied? In dieser Formulierung wird der eigene Ansicht durch der dritten Person und den Begriffen "Ethik", "Moral" und "Sitte" ein stärkeres Gewicht zugewiesen, als ihr zusteht. Wer das so formuliert, muss sich Fragen gefallen lassen wie: "Wem wird konkret geschadet?", "Was sind die negativen Auswirkungen?", und: "Sind die Sitten schuetzenswert?"

Kurz gesagt: Ich meine den Unterschied zwischen "Ich mag das nicht." und: "Das ist schlecht." Erstes mag stimmen und jeder hat das Recht, das zu äussern, zweiteres stimmt nicht unbedingt, uns ist nur eine rhetorische Phrase, um dem eigenen Standpunkt das Gewicht der Allgemeingueltigkeit zu geben.



Mich nervt ja nicht, dass jemand seine Meinung sagt, mich nervt, wie sie gesagt wird. Denn gerade in diesem sensiblen Thema wird viel Druck ausgeuebt. Auf der einen Seite, indem sexualle Freizuegigkeit als "zeitgemäss" geklariert wird (auch wieder: anstelle zu sagen: "Ich möchte sexuel freizuegig leben." wird damit dieser Anschauung das Gewicht der Allgemeingueltigkeit gegeben... ziemlicher Blödsinn). auf der anderen Seite, indem man oftmals ohne rationale Begruendung sagt: "Sexuelle Freizuegigkeit ist unmoralisch."

Verstehst Du den Unterschied, den ich anspreche?

Viele Gruesse
Joey

Ich glaube, Dich zu verstehen. Doch gibt es Menschen, die mit der Sprache nicht so gut differieren können. Mit ihnen muss man Geduld haben.

Weißt Du, was ich meine?

Liebe Grüße :)

eva07
 
Hallo Joey

Habe gar nicht mehr an den Thread hier gedacht.

Nun gut:Was bedeutet es denn, ein "(Sex-)Objekt" zu sein? Wann ist man ein Sexobjekt und wann ist es normaler Sex? Was unterscheidet diese beiden Situationen?

Klarerweise ist eine Prostituierte, bzw. ihr Körper ein Sexobjekt für den Freier. Die andere Person dient nur der eigenen Befriedigung.Genauso in Pornos oder Telefonsex-Hotlines, nur dort nicht so direkt (Voyeurismus).
Ebenso ist ein wirklicher Liebespartner kein Sexobjekt, weil man sich zum Menschen hingezogen fühlt.
In Einzelfällen ist das schwer zu sagen, was der eine für den anderen darstellt.
Abstrakt kann man sagen, dass man jemanden dadurch zum Sexobjekt macht,
indem man ihn/sie auf den Körper reduziert und/oder nur an sich denkt.
In Ehen ist oft auch der eine bloß ein reines Sexobjekt.Bei Fetischen scheint
mir das auch der Fall zu sein, wenn zum Beispiel nur die Schuhe interessieren und nicht die Person. Das ist für mich unmoralisch/unsozial, alles andere nicht.

Zitat:Und was bedeutet das wieder? Wann ist Sexualität konsumorientiert? Und wie sieht es mit anderen konsumorientierten Dingen aus?


Naja, wenn man den (die Frau meistens) anderen konsumiert, für seine eigene Lust ausnutzt, sie sich kauft (Prostitution, aber auch für Posten usw.)
Andere Dinge zu konsumieren ist normalerweise harmloser, auch wenn man die
Wegwerf-und "Habenwollen"gesellschaft auch da kritisieren kann. Wenn wir unsere Mitmenschen in gleicher Weise sehen (für den Sexkonsum)wie Konsumgüter, dann droht gesellschaftlicher Verfall.

Zitat:Ok. Ist es dann aber Aufgabe der Gesellschaft, Prostitution bzw. die Freier zu ächten? (Um mal doch wieder kurz das Thema anzuschneiden) Wenn sie nicht dafuer verantwortlich ist, Beduerfnisse zu befriedigen; ist sie befugt, die Beduerfnis-Befriedigung (die niemandem schadet) zu unterbinden? Ist sie dann befugt zu sagen: "Wenn Ihr Sex habt, darf hinterher kein Geld zwischen Euch deswegen ausgetauscht werden."? Was darf die Gesellschaft verbieten und was nicht? Wofuer hat die Gesellschaft Sorge zu tragen und wofuer nicht?


Siehe ab hier: https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?p=2112566#post2112566

LG PsiSnake
 
Grundsätzlich richtig, aber in der Durchfuehrung dann doch wieder schwierig. Denn darueber, was Schaden anrichtet und was nicht, kann man ebenso hitzig diskutieren. Schadet man seinem Partner, wenn man fremdgeht ohne, dass er/sie es merkt? Alle (ich eingeschlossen) werden hier laut "JA!" rufen. Der Fremdgeher kann sich aber z.B. mit Phrasen wie "Was er/sie nicht weiss, macht ihn/sie nicht heiss." sauberwaschen. Wer hat Recht?

Das stimmt. Mit etwas Einfühlungsvermögen in den anderen und Ehrlichkeit zu sich selbst, tut man sich aber schwer mit so einer Ausrede. Zumindest sich selbst sollte man schon eingestehen, dass man Mist gebaut hat. Ob man einen einmaligen Ausrutscher dann beichten sollte, darüber lässt sich diskutieren. Auf keinen Fall ist es aber in Ordnung, den Partner ständig zu betrügen und sich das auf diese Weise schönzureden. Ehrlichkeit kann manchmal wehtun, aber ein Ende mit Schrecken ist besser, als eine Partnerschaft, die auf Lügen aufgebaut ist.
 
Das stimmt. Mit etwas Einfühlungsvermögen in den anderen und Ehrlichkeit zu sich selbst, tut man sich aber schwer mit so einer Ausrede. Zumindest sich selbst sollte man schon eingestehen, dass man Mist gebaut hat. Ob man einen einmaligen Ausrutscher dann beichten sollte, darüber lässt sich diskutieren. Auf keinen Fall ist es aber in Ordnung, den Partner ständig zu betrügen und sich das auf diese Weise schönzureden. Ehrlichkeit kann manchmal wehtun, aber ein Ende mit Schrecken ist besser, als eine Partnerschaft, die auf Lügen aufgebaut ist.

Eine gute Aussage.
 
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Auch Polygamie ist normal. Was nicht normal ist, sind z.T. unsere Normvorstellungen.

Das Wort "normal" steht für einen Begriff und jeder weiß, was damit gemeint ist.

Polygamie ist für unsere Begriffe in unserer Gesellschaft als Gesellschaftsform nicht normal. Psychologisch mag es ja mehrheitlich stimmen.

Wortklaubereien bringen uns hier nicht weiter.

Und bitte so heikle Dinge nicht aus dem Zusammenhang reißen und zitieren! Danke.
 
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