Sexsucht


Und hier kommt die Frage:
Ist es auch eine Sucht, wenn man es zwar nicht tut, aber trotzdem ein enormes Bedürfnis danach hat. Man ist zwar nicht süchtig im wahrsten Sinne des Wortes, aber man ist gefangen im Geiste, man leidet darunter und ist auch nicht frei.
Es ist dann wirklich vielleicht eine Art Flucht, man muss dann aus purem Wille etwas unterdrücken. Aber Verdrängen auf Dauer ist nicht wirklich ratsam.



....so wie du das beschreibst erinnert es mich an aussagen bei der essbrechsucht oder magersucht........diese menschen machen sich viele gedanken um das essen...es ist immer in den gedanken ...so wie du das bedürfnis über sex in den gedanken schilderst.......hinderlich is es dann in so fern weil man ja nichts anderes mehr im sinn hat und dann ist es meiner meinung nach schon sucht auch wenn man den sex dann nicht ausüben kann...........denn wenn dann die chance käme würde man es ja tun.....

lg mummin
 
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Wenn du etwas nicht tuts....aber ein zwingendes Bedürfnis verspürst...liegt es meistens daran das dir die Möglichkeiten es auszuleben nicht geboten werden...oder es nicht gegeben ist....und darum sehe ich darin keine Sucht was den Sex betrifft....denn eine Sucht wird wieder meist mit allen Mitteln versucht auszuleben...Wege und Möglichkeiten gibt es in jeder Form auf dieser Welt.

lg
 
GENAU..und wir leben im,sagen wir mal im 8.jahrhundert :escape:

Eine Sexsucht gibt es genauso wie jede andere Sucht
Wurde aber hier auch schon festgestellt,dass die linie vom *normalen* zur Sucht sehr fließend verläuft.Denn was für den einen schon als *sucht* betrachtet wird,kann für den anderen *ganz normal* sein

und sucht kommt ja von *suchen*
Also sind süchtige(ganz egal welche sucht) auf der Suche nach irgendwas

Mein Beitrag bezog sich auf die Tatsache, die auch schon Silesia richtig festgestellt hat:
Der Titel des Thread heißt zwar: "Sexsucht", wenn man den Beitrag aber liest wird lediglich die Frage aufgeworfen, ob Sex an sich schlecht ist oder nicht. Auf letzteres hat sich meine Bemerkung auch bezogen...
 
Ist es auch eine Sucht, wenn man es zwar nicht tut, aber trotzdem ein enormes Bedürfnis danach hat.
Nachdem es ja auch noch Menschen geben soll, die "Sex" zu zweit betreiben, gibt es die Möglichkeit, es nicht als "Bedürfnis danach" (wie nach etwas / nach einer Sache) zu sehen - sondern als "Bedürfnis nach jemandem".

Und dann klingt es schon ein bisserl anders ...

Ist ein bisserl eigenartig, über "Sex" wie über eine Sache zu reden - und den Menschen auszuklammern.

Gawyrd
 
Ich würde sagen : das ist gesund. Ich würde mir eher Gedanken machen, wenn ich KEIN "enormes Bedürfnis" mehr hätte ...

Gawyrd


Es kommt ja auch auf das Ausmaß an. Wenn du ein zu hohes Bedürfnis hast, ist es pathologisch, auch wenn du es unterdrückst.


Nachdem es ja auch noch Menschen geben soll, die "Sex" zu zweit betreiben, gibt es die Möglichkeit, es nicht als "Bedürfnis danach" (wie nach etwas / nach einer Sache) zu sehen - sondern als "Bedürfnis nach jemandem".

Und dann klingt es schon ein bisserl anders ...

Ist ein bisserl eigenartig, über "Sex" wie über eine Sache zu reden - und den Menschen auszuklammern.

Gawyrd


Unter "Bedürfnis danach" meinte ich den Sex an sich. Selbstverständlich habe ich den Mensch miteinbezogen, was sich eine logisch denkende Person aber auch denken kann.
Du behauptest also, dass es sich um das Bedürfnis nach Jemand handelt wenn man sexsüchtig ist. Bis zu einem gewissen Grad stimmt das sogar, bloß dass es nicht dabei bleibt. Dem Süchtigen geht es nicht immer um "Jemand" konkret, sondern einfach immer um Eines, egal mit Wem.
Es gibt Sexsüchtige, die beschränken sich nicht nur auf eine Person (Jemanden) , sondern denen geht es um das "Prinzip"- Sex, wenn du verstehen kannst was ich meine.


Wenn du etwas nicht tuts....aber ein zwingendes Bedürfnis verspürst...liegt es meistens daran das dir die Möglichkeiten es auszuleben nicht geboten werden...oder es nicht gegeben ist....und darum sehe ich darin keine Sucht was den Sex betrifft....denn eine Sucht wird wieder meist mit allen Mitteln versucht auszuleben...Wege und Möglichkeiten gibt es in jeder Form auf dieser Welt.

Glaubst du, dass wenn man diese Möglichkeit hätte, das Bedürfnis automatisch sinken würde, allein schon wegen des Kontroll-Gefühls ?
 

Und hier kommt die Frage:
Ist es auch eine Sucht, wenn man es zwar nicht tut, aber trotzdem ein enormes Bedürfnis danach hat. Man ist zwar nicht süchtig im wahrsten Sinne des Wortes, aber man ist gefangen im Geiste, man leidet darunter und ist auch nicht frei.

Auch ein trockener Alkoholiker ist ein Alkoholiker.....
Allerdings hat ein übersteigertes Sexbedürfnis in der Regel keine körperlichen, sondern seelische Ursachen. Um die zu finden kann man mal in seinem Leben rumstochern. Wenn man fündig wird, kann das Erkennen der Ursachen die Wirkungen langsam wieder beheben.

Es ist dann wirklich vielleicht eine Art Flucht, man muss dann aus purem Wille etwas unterdrücken. Aber Verdrängen auf Dauer ist nicht wirklich ratsam.
Ausleben kann helfen, und wenn ich mir die Fernsehprogramme mal so in Erinnerung rufe, gibt es heute in weiten Bereichen auch kaum noch moralische Hindernisse. Für Kontaktmöglichkeit zwischen gleichgesinnten gibt es mannigfaltige Möglichkeiten.
Wenn das Ausleben aber zu anderen Störungen führt wie z.B. Aggression, wäre das Rückbesinnen auf mögliche Ursachen doch wieder der bessere Weg.
Schwierig mit dem Ausleben wirds wohl auch für Menschen in einer festen Beziehung, Eifersucht zerstört die Therapie schon im Ansatz.
Ebenfalls als problematisch für das Ausleben könnte es sich erweisen, wenn die Sexsucht gepaart ist mit einer als nicht legal oder abartig angesehenen sexuellen Variante. Was noch das zusätzliche Problem aufwirft, daß der Betroffene meint, mit niemandem über sein Problem reden zu können.
 
Es kommt ja auch auf das Ausmaß an. Wenn du ein zu hohes Bedürfnis hast, ist es pathologisch, auch wenn du es unterdrückst. Unter "Bedürfnis danach" meinte ich den Sex an sich. Selbstverständlich habe ich den Mensch miteinbezogen, was sich eine logisch denkende Person aber auch denken kann. Du behauptest also, dass es sich um das Bedürfnis nach Jemand handelt wenn man sexsüchtig ist. Bis zu einem gewissen Grad stimmt das sogar, bloß dass es nicht dabei bleibt. Dem Süchtigen geht es nicht immer um "Jemand" konkret, sondern einfach immer um Eines, egal mit Wem. Es gibt Sexsüchtige, die beschränken sich nicht nur auf eine Person (Jemanden) , sondern denen geht es um das "Prinzip"- Sex, wenn du verstehen kannst was ich meine.
Nein - ich verstehe nicht, was Du meinst. Das ist schwierig, wenn jemand nicht sagt, worum es ihm eigentlich geht - was der Hintergrund des Threads ist.

Das was Du schreibst, geht teilweise an dem vorbei, was als "Sucht" definiert ist. In der Sucht geht es gerade nicht "um die Stärke des Bedürfnisses". (Was als "zu hoch" verstanden wird, ist von gesellschaftlichen Normen und Zeitumständen abhängig.) Es gehört zum Wesen der Sucht, dass es gerade nicht um das Suchtmittel geht - sondern dass das Suchtmittel wie ein Medikament verwendet wird, um etwas anderes zu erreichen bzw. zu vermeiden. (Entspannung, Abwehr von Ängsten etc.) In der Sucht geht es nicht um das Suchtmittel selbst - sondern um die durch den Konsum erzielte Wirkung. Auch die Vermeidung von etwas kann suchtartigen Charakter bekommen - zB. das suchtartige Vermeiden von Nahrungsaufnahme (in der Magersucht) oder die suchtartige Vermeidung von Sex.

Zum Wesen der Sucht gehört es, wenn jemand nicht aufhören kann, wenn er etwas nicht mehr genießt. Insoferne schließen sich Sucht und Genuss in der Regel aus. Üblicherweise will ein Süchtiger das mit der Zeit nicht mehr, wonach er süchtig ist und hat keine Freude mehr daran - muss es aber zwanghaft weiter konsumieren.

Sexualität gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Mehr oder weniger starke sexuelle Wünsche zu haben ist Teil der Gesundheit. Es ist ja auch keine Sucht, wenn ein Mensch ans Essen denkt, wenn er hungrig ist. (In der Fresssucht geht es ja auch nicht um das Stillen von Hunger - sondern da wird das Essen quasi zum Medikament.)

Warum beschäftigst Du Dich gerade mit Sexsucht - und nicht zB. mit Alkoholismus, Arbeitssucht, Spielsucht etc. ? In der Regel steht ja ein persönliches Anliegen hinter einem Thread - worum geht es Dir ?

Gawyrd
 
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Missbrauch und Abhängigkeit : Ich habe gerade im Wikipedia nachgeschaut unter "Sucht" - und da wird man sinnvollerweise zu "Missbrauch und Abhängigkeit" weitergeleitet. Das bringt es auf den Punkt : In der Sucht ist oft nicht das Suchtmittel das Problem - sondern seine missbräuchliche Verwendung. So wird ja auch die "Alkoholsucht" bezeichnet : als Alkohol-Missbrauch (Abusus).

Das wird anscheinend von Dir in diesem Thread vermischt, Gen Fu : echtes sexuelles Verlangen und suchtartige Benutzung der Sexualität.

"Sexsucht" : "Sucht ist ein äußerst inflationär benutzer Begriff, der dementsprechend von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 1964 nicht mehr benutzt wird. Wenn er im folgenden verwendet wird, dann weil er immer wieder auftaucht, ansonsten aber auch gleichbedeutend von „Hypersexualität“ gesprochen wurde. So schränkt Patrick Carnes „Sexsucht“ nach Christian Schulte-Cloos (Sexualität und Sucht) folgendermaßen ein: „Nur ein außer Kontrolle geratenes Verhalten, das einhergeht mit den klassischen Anzeichen für Sucht – Besessenheit, Machtlosigkeit und die Benutzung von Sex als Schmerzmittel – weisen auf sexuelle Sucht hin.“ ... "

Gawyrd
 
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