Der Tor von Gor
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es ist aber wichtig, auch die andere Seite zu zeigen! Der materielle Abstieg kann sich natürlich unterschiedlich zeigen. Als Job halte ich diese Tätigkeit für einen Selbstbetrug, wenn man angibt, es freiwillig zu tun. Aber, es ist ein Milliardengeschäft und Symptom des seelisches Zustandes auf der Erde.
Prostitution gab es immer schon ob man im tempel die Tempeldienrinnen missbrauchte (gegen *gaben*) oder im Altertum in Griechenland die ältesten offiziellen Bordelle (700 v Chr.) entstanden .
Da gab es z,b die Hetären (bezahlte Geliebte)
In Deutschland wie in anderen europäischen Ländern entstanden im 12. und 13. Jahrhundert sogenannte Frauenhäuser von staatlicher Macht organisierte Bordelle. Die Bedingung: An heiligen Sonn- und Feiertagen mussten sie geschlossen bleiben. Die Menschen, die im Prostitutionsgewerbe tätig waren, gehörten zur Gruppe der Randständigen und waren wie Handwerker in Zünften organisiert.
Zum Ende des Mittelalters hatte sich eine große Kluft zwischen Moral und Praxis im Umgang mit dem Thema aufgetan. Insbesondere die Reformation, die Inquisition und die Ausbreitung der Geschlechtskrankheit Syphilis führten ab dem 15. Jahrhundert innerhalb nur weniger Jahrzehnte zur gesellschaftlichen Ausgrenzung von Prostituierten: Sie wurden jetzt als das "Tor des Teufels" gebrandmarkt und als Hexen verdammt. Die Kirche bot Ausstiegshilfen an - die Prostituierten konnten ein Leben im Kloster wählen - aber das Gewerbe starb nicht aus. Prostitution wurde unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit weiter praktiziert.
In Deutschland suchen pro Tag etwa 1,2 Millionen Männer die Dienste von Prostituierten auf. Der Jahresumsatz im Sexgewerbe, in dem die heterosexuelle Prostitution dominiert, beträgt nach Angaben der Gewerkschaft Verdi etwa 15 Milliarden Euro jährlich. Die Bundesregierung schätzt die Zahl der Sexarbeiter auf rund 400.000 circa 90 Prozent davon sind Frauen. Über die Hälfte dieser Frauen sind Migrantinnen, die für eine gewisse Zeit legal in Deutschland leben und dann wieder in ihre Heimat zurückkehren sie sind quasi Handlungsreisende in Sachen Sex.
Ein großes Problem im Zusammenhang mit Prostitution ist der Menschenhandel: Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden allein in Europa jährlich 500.000, meist osteuropäische, Frauen und Mädchen verschleppt und zur Prostitution gezwungen. Der Jahresumsatz, der mit Frauenhandel in der EU jährlich gemacht wird, wird nach Angaben des "Organised Crime Report, 2004" auf etwa zehn Milliarden Euro geschätzt.
Im neuen Jahrtausend sucht die aufgeklärte Wissensgesellschaft nach einem bewussten Umgang mit dem mittlerweile globalen Thema Prostitution. Es soll nicht länger ein Tabu sein, auch wenn die europäischen Staaten das Phänomen auf ganz unterschiedliche Weise angehen. In Schweden werden seit 1999 die Freier bestraft, wenn sie sexuelle Dienstleistungen gegen Geld in Anspruch nehmen. Man versucht sozusagen, das Übel an der Wurzel zu packen, denn, so die Argumentation, es seien ja die Männer, die das Geschäft durch ihre Bedürfnisse am Laufen hielten. Verhindern lässt sich Prostitution dadurch nicht. In Holland hingegen ist Prostitution seit dem Jahr 2000 völlig legitim. Nach dem Motto: Was man nicht verhindern kann, soll wenigstens geregelt sein. In Deutschland gab es einen Schritt in die holländische Richtung: Seit 2002 ist Sexarbeit nicht mehr sittenwidrig.
http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/sexualitaet/prostitution/index.jsp
Prostitution wurde jedoch unter Berufung auf Augustinus gestattet, um Schlimmeres zu verhindern. So mussten sie eine erkennbare Kleidung oder ein Zeichen tragen. Es gab den Aberglauben, dass sie den bösen Blick besaßen, Unglück brachten und bestimmte Lebensmittel nicht berühren durften. So mussten in Pavia neben Kriminellen und Ketzern auch Prostituierte die Stadt verlassen, wenn der neugewählte Herrschaftsträger auf die städtische Verfassung vereidigt wurde. Nach dem Meraner Stadtrecht durften um 1400 Prostituierte keine öffentlichen Tanzveranstaltungen besuchen, an denen ehrbare Frauen teilnahmen.
Trotzdem genossen Prostituierte in gewissen Bereichen des alltäglichen Lebens der mittelalterlichen Gesellschaft durchaus auch Wertschätzung. In Wien war es üblich, dass Prostituierte an offiziellen Empfängen hoher Gäste teilnahmen, und bei Hochzeiten tanzten oft Prostituierte vor und überbrachten ihre Glückwünsche. Bei Kinderlosigkeit sollte die Begegnung mit einer Prostituierten Fruchtbarkeit bringen, und in Italien sollte ein schweres Leiden heilbar sein, wenn man heimlich drei Steine aus dem Hauseingang einer Prostituierten ausgrub und sie auf die Brust des Kranken legte. Im Leipziger Fastnachtsbrauch, bei dem es darum ging, den Tod auszutreiben, vertraten die Prostituierten das Motiv des Glücks und der Lebensfreude.
Die Kleiderordnungen unterschieden sich durch die Zeit des Mittelalters und von Stadt zu Stadt. So mussten Prostituierte in Wien ein gelbes Tüchlein an der Achsel tragen, in Augsburg einen Schleier mit einem zwei Finger dicken grünen Strich in der Mitte, in Frankfurt am Main eine gelbe Verbrämung (Saum) und in Zürich und Bern verdeutlichte ein rotes Käppeli ihre niedrige Standeszugehörigkeit. Ebenso wurde ihnen das Tragen bestimmter Schuhe, Bänder oder Schleier vorgeschrieben bzw. auch verboten. In der Regel waren die farblichen Kennzeichnungen in den sogenannten Schandfarben gehalten: Rot, Gelb oder Grün. Da sich ordentliche (bzw. anständige und ehrbare) Frauen im Mittelalter nicht herausputzen durften oder sollten, wurden Prostituierte auch als Hübschlerinnen bezeichnet.
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