Ich will nicht sagen, dass ich darüber stehe, aber ich lebe enthaltsam. Und weil mir gerade ein Vers aus der Bhagavat Gita, das ist sozusagen die hinduistische Bibel, über den Weg lief, möchte ich ihn gerne einmal hier einfügen.
Bhagavad Gita Kapitel 5, Vers 21 (Handeln im Krishnabewusstsein): Ein befreiter Mensch fühlt sich weder zu materieller Sinnenfreude noch zu äußeren Objekten hingezogen, sondern befindet sich immer in Trance und genießt die Freude im Innern. Auf diese Weise genießt der Selbstverwirklichte unbegrenztes Glück, denn er konzentriert sich auf den Höchsten.
Ein Brahmachari (im klassischen Sinne) ist so sehr in den liebevollen Dienst des Herrn vertieft, daß er das Interesse an materieller Sinnenfreude verliert. Die höchste materielle Freude ist sexuelle Freude. Die ganze Welt bewegt sich unter ihrem Zauber, und ein Materialist kann ohne diese Sinnesbefriedigung nicht leben. Aber ein Brahmachari vermeidet sexuelle Freuden. Dadurch besitzt er eine größere Energie. Dies ist der Prüfstein für die spirituelle Verwirklichung, für die Befreiung von allem Leid. Spirituelle Verwirklichung und sexuelle Freude sind unvereinbar. Ein selbstverwirklichter Brahmachari wird von keinerlei Sinnenfreude angezogen, da er eine befreite Seele ist.
Da die Menschen in der Regel auf äußere materielle Werte fixiert sind (Geld, Ruhm, Macht, Sex, Völlerei, usw.) werden sie niemals wirklich glücklich sein, denn das wahre Glück findet man nur im Innern. Dazu ist es erforderlich, sich von allen materiellen Abhängigkeiten zu lösen. Wie die Bhagavad Gita bereits sagt (in der Bibel steht übrigens genau dasselbe, nur das wissen die meisten Christen nicht einmal), ist der Sex die größte materielle Abhängigkeit (jedenfalls für die meisten Männer).