seltsamer Traum

Wunsch

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7. Juni 2012
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Hallo zusammen!

Ich habe mich eben hier registriert, da ich irgendwie das verlangen habe hier meinen Traum, und meine Erfahrungen zu schildern, die vielleicht die eine oder andere Bedeutung haben. Hoffe ich poste richtig ! :confused:

Voriges Jahr verstarb mein Vater, kurz darauf hatte ich einen sehr seltsamen Traum:
Ich träumte das ich aufwachte und vom Bett aus zur Schlafzimmertür blickte. Auf einmal stand mein Vater in der geöffneten Türe und mir lief es eiskalt den Rücken hinuter. Am liebsten wollte ich weg, denn es war so real und so ein unangenehmes Gefühl :( . Vor lauter Schreck bin ich halt dann wirklich aufgewacht und hatte irgendwie noch immer dieses schlimme Gefühl in mir.
Jedenfalls erzählte ich meiner Mutter meinen Traum, sie war etwas "schockiert" denn meine Schwester erzählte ihr wirklich ganz genau den selben Traum.

Leider verfolgte mich dann immer wieder so ein komisches Gefühl, als würde ich beobachtet werden. Wenn ich zum Beispiel alleine im Haus war, musste ich alle Türen schließen um mich so halbwegs "alleine" zu fühlen.

Das nächste war dann, dass ich den Schlüssel zu Vaters Wohnung bekam, es war wirklich beängstigend, denn er starb dort. Ich packte persönliche Gegenstände ein und schaute sie Monate lange nicht an.

Ich ließ mich tätowieren, nämlich die Zeichnung die ich jeden Tag aus dem Nichts zeichnete (Schriftzug mit einem Schmetterling).Ich dachte ich kann so mit seinem Tod abschließen. Das Gefühl verblasste, war aber noch immer da.
Eines Tages, hatte ich dann doch das verlangen die Gegenstände anzusehen. Ich räumte seinen Rucksack aus, und ganz unten bewegte sich etwas...
Siehe da es war ein Schmetterling ! Mitten im Winter ...

Auf einmal war dieses Gefühl verschwunden und ich war seitdem nie wieder mit so einer Erfahrung konfrontiert. Dafür hab ich jetzt das Gefühl das er weg ist :(

lg
 
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Hallo Wunsch,

jetzt ist die Frage: was wünschst Du Deinem Vater? Daß er wirklich weitergehen kann?

Dann wirst Du auch mit dem Bewusstsein zurück bleiben müssen, daß er weg ist. Das ist dann auch für Dich selber die Grundlage dafür, ohne Mangelgefühle Deinen Weg weitergehen zu können, ohne Deinen Vater.

....es ist eben der natürliche Lauf der Trauer, der uns diese luziden Träume und diese Erlebnisse beschert, die wir dann als Trauernde rund um den Verstorbenen miteinander verbinden, um letztlich von dem Verlust zu heilen.

lg
 
Danke für deine Antwort ! :)

Ich wünsche ihm dass es ihm besser geht als es ihm je ergangen ist, und dass wir uns gegenseitig verzeihen können :/
 
Danke für deine Antwort ! :)

Ich wünsche ihm dass es ihm besser geht als es ihm je ergangen ist, und dass wir uns gegenseitig verzeihen können :/

Na siehst Du. Ich weiß nicht, was Du glaubst, was nach dem Tod geschieht. Davon ist es abhängig, ob Du es so verstehst, daß Dein Vater jetzt überhaupt in der Lage ist, sich seines verstorbenen Selbst bewusst zu sein. Das wäre ja die Grundlage dafür, daß er etwas verzeihen könnte oder müsste, was Du getan hast.

Vielleicht glaubst Du auch, daß mit dem Tod das jetzige Leben mit allen damit verbundenen Erinnerungen und Gefühlen und Gedanken und Erlebnissen beendet ist, und daß die Seele oder der Geist weitergeht, vielleicht in ein anderes Leben hinein oder eben auch nur in den Tod selber.

Wenn das so ist, dann hättest nur Du die Aufgabe, zu verzeihen. Und Dein Traum hat Dich daran erinnert, daß er noch in Dir ist, auf eine Weise, die Dich unangenehm berührt.

Was könntest Du also tun, um über (eine längere Zeit hinweg) das Gefühl in Dir zu ihm mit dem, was Du ihm vorzuwerfen hast, zu bearbeiten? Offensichtlich ist da ja noch etwas, das nicht gesagt werden konnte, über das es keine Versöhnung geben konnte und keine Aussprache. Viele Menschen schreiben daher Briefe an ihre Verstorbenen, in denen sie zum Ausdruck bringen, was sie sich gewünscht hätten. Das ist gut für einen selber, denke ich und weiß ich auch aus eigener Erfahrung. Oder aber man geht mal wieder in die Kirche, zündet dort ein Gebet und geht in eine Zwiesprache mit dem Verstorbenen - letztlich natürlich mit sich selbst. Oder mit Gott.

Vielleicht helfen aber auch Gespräche mit Deiner Schwester oder mit Deiner Mutter darüber, was Du ihm nicht verzeihen kannst. Aber ich kann nicht wissen, ob es dafür vielleicht noch zu früh ist, oder wie eure Beziehung miteinander gestaltet ist. Vielleicht habt ihr auch noch nicht genug Abstand gewonnen, wenn der Tod noch nicht lange her ist.

lg !
 
aus der sicht hab ich das noch nicht gesehen :) ich glaube dass die seele einfach weiterlebt mit gefühlen und erfahrungen usw. Ich habe ihm auf jeden Fall verziehen aber bin mir nicht sicher ob er es auch schon getan hat :/. Einen Brief habe ich ihm schon geschrieben - zu seiner beerdigung.
Mit meiner mama hab ich viel über früher gesprochen doch über den Tod kaum.
Am sonntag bin ich ja eh wieder mal am grab vielleicht hilft mir das wieder ein bisschen ..
Ich würde ihn so gerne in meiner nähe spüren aber halt mit positiven Gefühlen. :/

lg
 
Liebe Wunsch,

der Vorschlag von Trixi Maus mit dem Brief finde ich gut. Es ist nur die Frage, ob Du ihn auch abgeschickt hast. Sicherlich klingt das zunächst etwas abgehoben, wie man aber sehen kann, gibt es da bei Dir einen Zweifel, der beseitigt werden muß. Ehe Du hier nicht zu einem Abschluß kommst, wird Dich dieser Punkt auf der Suche nach einer Lösung immer wieder beschäftigen.

Wie wichtig Dir diese Angelegenheit ist, sieht man schon an den albtraumhaften Zügen, die dieser Traum inzwischen angenommen hat. Es wird also höchste Zeit, daß dieser Brief endlich abgesandt wird, damit alle Fragen zwischen Euch beiden geklärt werden können und jeder wieder in seiner Welt den Frieden finden kann.

Andereseits solltest Du den Schmetterling als eine Botschaft von Deinem Vater annehmen, was Du ja auch schon intuitiv verstanden hast. In den Träumen verkörpern Schmetterlinge die Seele und die Leichtigkeit alle Grenzen überwinden zu können. Könnte es noch eine schönere Allegorie für eine Botschaft aus der Anderswelt geben?

Merlin
 
Ja finde ich auch :)
aber .. *ertapptfühl* :D damals bei der Beerdigung war ich irgendwie zu feige den Brief mit ins Grab zu schicken. :$ Ich probiere es mit einem neuen Brief den ich am Sonntag dann mit aufs Grab mitnehmen werde.
Der Schmetterling lebte übrigens dann genau eine Woche bei mir zu Hause .. hehe
Danke euch für die hilfreichen Antworten !!

lg
 
Liebe Wunsch,

wenn ich Dir dazu noch einen Tipp geben darf: Wenn Du Deinen Brief geschrieben hast, schneide in kleine Stückchen und verbrenne sie. Die Asche fein zerkleinern, dann kannst Du sie in die Erde des Grabes einarbeiten, ohne daß es stört. Die Asche wird über die Zeit durch den Regen in den feinstofflichen Kreislauf übergehen und die Botschaft symbolisch überbringen.

Das Verbrennen kannst Du mit etwas Phantasie als ein kleines Ritual ausgestalten, damit alles noch nachhaltiger auf Dich wirken kann. Eventuell läßt sich das Einbringen der Asche ja auch mit dem Einpflanzen eines kleinen Blumenstöckchens etc. verbinden.

Merlin :zauberer2
 
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