Annie_star schrieb:
Hallo liebe Leute
mich würden mal eure Meinungen und Ansichten zum Thema Selbstverleugnung interessieren...
Meint ihr, sowas ist positiv, wenn man sein eigenes Leben in den Dienst anderer stellt? Oder ist es besser, ein wenig mehr Egoismus an den Tag zu legen, um sich nicht völlig aufzugeben?
für Kommentare,
Annie
Hallo Annie!
Das ist ein sehr schwieriges Thema.
Wie bei einer Diskusion über "Gut" und "Böse" so ist auch dies eine Frage der persönlichen Sichtweise.
Ich habe gute 20 Jahre so gelebt, dass ich mich selbst verleugnet habe...
Meine Wünsche, Sehnsüchte... Und auch meinen eigenen Willen...
Damals fand ich es gut.
Ich hatte wahnsinnig viele (illusorische) Vorteile: Wurde von meiner Familie als liebes und braves Kind gesehen, von anderen immer gern in Anspruch genommen, wenn Not am Mann war... oder oder oder...
Ich habe geholfen, wo ich konnte, selbst wenn es über meine Kräfte ging und ich damit vollkommen überfordert war... und manches mal die Dinge deshalbt auch schief gingen...
Aber ich habe mich "gut" gefühlt, angenommen und geliebt...
Heute, wo ich dabei bin, mich davon zu befreien, sehe ich das ganze sehr, sehr kritisch, denn ich bin davon psychisch krank geworden.
Leide unter starken Depressionen und an Suchtmustern (allerdings keine Alkohol oder Drogensüchte!!!)...
Nein, mittlerweile leide ich nicht mehr an ihnen, weil ich sie erkennen und etwas gegen sie unternehme(n kann), aber ich ertapp mich immerwieder, wie ich in diese zurück und "reinfalle".
Von meinem heutigen Standpunkt aus, sage ich, dass Hilfsbereitschaft und eine Portion Aufopferungsbereitschaft in Ordnung ist, aber man darf eines niemals aus den Augen verlieren: Sich selbst!!!
Wie will man anderen Helfen, wenn man sich nicht selbst helfen kann?
Wie andere wirklich annehmen und lieben, wenn man sich selbst nicht annehmen und lieben kann?!
Wie sagte Jesus: "Liebe Gott über alle Dinge und deinen Nächsten, wie Dich selbst"!
Liebe Grüße
Rait