Selbstständig - brauche mal einen Rat

S

Schrödingers Katze

Guest
Hallo Ihr Lieben,

ich bin jetzt seit fast genau fünf Jahren selbstständig/freiberuflich - aber so richtig im Alleingang. Das war auch immer mein Wunsch und ich war es schon von Familienseite aus nie anders gewöhnt.

Natürlich hatte ich auch schon genügend feste Jobs, war da aber nie so beliebt - schon wegen meiner vielen unkonventionellen Ideen.

Die ganze Zeit allein vorm Computer macht mich jedoch verrückt. Mir fehlen Ansprechpartner und manchmal auch einfach nur mal etwas Motivation von menschlicher Seite.

Es gab Zeiten, da liefen die Geschäfte gut, doch seit eineinhalb Jahren verfall ich immer mehr in Depressionen. Nicht, weil mir die Arbeit keinen Spaß machen würde oder mir die Ideen ausgehen würden - einfach weil ich nur allein dabei bin.

Dazu kommt, dass ich durch diese Depri weniger verdient habe, ich ohne Geld kaum mehr rausgegangen bin und dadurch noch mehr in die Einsamkeitsfalle geraten bin.

Mein Geschäft liegt mehr oder weniger brach und ich trage mich mit dem Gedanken, mir wieder eine Festanstellung zu suchen. ABER: ich muss nur um zwei Ecken weiter denken und schon macht mir Gedanke an Festanstellung auf der Stelle eine furchtbare Angst.
Eigentlich mag ich nur ungern aufgeben, was ich mir geschaffen habe - auch wenn ich dabei war, alles in Grund und Boden zu stampfen.

Durch das Desaster ist mir natürlich auch ein bisschen der Mut abhanden gekommen. Schaffe ich es wieder, mich aufzurappeln? Oder bleibt es so?

In meinem Kopf arbeitet es unablässig. Was soll ich tun? Erstmal vorrübergehend Hartz 4 beantragen, um Miete, Energie und Versicherung zahlen zu können? Brhhh! Auch bei dem Gedanken wird mir hundeelend.

Aber was tun?

Falls jemand von Euch auch mal in so einer Situation war, würde mich sehr interessieren, wie ihr das gemeistert habt. Oder welche Alternativen es gib?. Oder Rettungsanker, um es doch noch zu schaffen, weiter selbstständig zu bleiben? Denn im Grunde meines Herzens will ich wirklich nicht aufgeben.

:liebe1: Danke fürs Lesen.

v-p
 
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Jetzt bin ich gerade neugierig geworden was du so machst um dein Unterhalt zu verdienen? Hört sich irgendwie interessant an wenn es was mit Ideen zu tun hat.^^
 
Hi Chrisael,

ich mach Webdesign, Grafikdesign, betreue aber auch redaktionell diverse Online-Angebote, wobei ich da auch feste Kunden seit Jahren habe. Geplant war auch noch Künstlervermarktung, was bisher aber meinen seltsamen Zuständen :clown: zum Opfer gefallen ist bzw. noch nicht gereift ist. Und wie gesagt: allein ist das alles ein bissel blöd.

LG, v-p
 
hallo, mein lieber,
ich kenne das zumindest in ansätzen.
auch ich habe als 1-frau büro begonnen und sitze heute noch großteils alleine im büro (mein mitarbeiter hat ein dislociertes büro 30km weg).
ich hatte auch eine zeit, da ist nichts weitergegangen, ich habe viel zeit im web verplempert.
ich habe jetzt eine mitarbeiteri 10 stunden die woche, für buchhaltung und sonstigen krimskrams.
das tut unheimlich gut, freue mich immer sehr auf die 2 tage, wo sie da ist und genieße die arbeitszeit und ruhe, wenn sie nicht da ist. seither bin ich auch wesentlich kreativer, und ökonomischer unterwegs.
vielleicht wär das auch was für dich??

lg, domaris
 
Natürlich hatte ich auch schon genügend feste Jobs, war da aber nie so beliebt - schon wegen meiner vielen unkonventionellen Ideen.

Vielleicht ist es an der Zeit, diese Ideen in die Welt zu tragen. Du denkst, sie seien unbeliebt? Jawohl. Du denkst das. Mehr ist da nicht.

Wieso erwähnst Du eigentlich dieses Prädikat "unkonventionell". Wer entscheidet, was unkonventionell ist? Oder macht's das Ganze nur etwas bedeutungsvoller für Dich?

Nun. Den Rat, den Du Dir wünscht, kann ich Dir wohl nicht geben.
 
Hi domaris,

ja, da denk ich auch drüber nach. Ich merk ja auch: wenn nur mal kurz jemand da ist, mit dem ich über dieses und jenes reden kann, gehts mir gleich besser und ich bin auch wieder in der Lage was zu tun. Das spornt ungemein an.

@aphoris: "unkonventionell" weils einfach so war. Ich hab Sachen gegen den Strich entwickelt sozusagen und wurde erstmal gemieden, dann gemobbt und als ich dann weg war, waren meine Ideen plötzlich die des Chefs. Das ging mir nicht nur einmal so.
Wenn ich seh, dass man mit alten Schematas nicht mehr weiterkommt und feststeckt, mach ich mir eben Gedanken, wie man was ändern kann - eben auf unkonventionelle und etwas andere Art als gewöhnlich. Mir ist es damit schonmal gelungen, ein paar Arbeitsplätze zu "retten" - zumindest für die Dauer von etwas über einem Jahr. Ich hab damals Dienstpläne so umgestaltet, dass keiner gehen musste, obwohls geplant war. Naja, das Konzept hat dann eben mein Chef als seins ausgegeben. Auch recht. Aber er hätte sich wenigstens die Mühe machen können, es etwas umzuformulieren :stickout2

:) v-p
 
ich glaube aber schon, dass du der richtige typ fürs selbstständig sein bist.
ich mein, dass muss man schon mögen, selbstverantwortlich sein ding durchzuziehen.
für mich war die zeit, die ich sinnlos da und dort im internet oder via mails verplempert habe insoweit eine lehre, dass ich jetzt weiß, mir entgeht nichts, ich bin ich, ich kann das, ich bin gut :)

und ein bißerl eine aussprache will man schon haben ab und zu und wenns nur der neueste klatsch ist, oder dass man jemanden erzählen kann, was einem gerade taugt, oder ärgert.

ich könnte jetzt nach fast 10 jahren selbstständigkeit (gleich nach dem studium damit begonnen) gar nicht mehr einen job als angestellte annehmen, das würd ich nicht aushalten, weil ich sehe zb bei bestimmten projekten, bei denen ich mit anderen zusammenarbeiten darf, dass ich mein ding immer kompromisslos durchziehen will und das auch erfolgreich mache.

mein mitarbeiter dagegen ist ein mensch der 2. reihe, verlässlich, genau, ruhig.

es hat alles seinen platz.
du mußt dir über deinen klar werden...

lg! domaris
 
Liebe domaris,

ich hab einfach jetzt ein bisschen Angst, es finanziell nicht mehr zu packen. Die letzten zwei Jahre waren so verdammt anstrengend. Vorher hatte ich das Problem nicht so - da hab ich Durststrecken als Durstrecken gesehen. Leider bin ich jetzt etwas entmutigt. Obwohl die Power schon wieder in mir aufsteigt.
Was machst du eigentlich selbstständig?

v-p
 
@aphoris: "unkonventionell" weils einfach so war. Ich hab Sachen gegen den Strich entwickelt sozusagen und wurde erstmal gemieden, dann gemobbt und als ich dann weg war, waren meine Ideen plötzlich die des Chefs. Das ging mir nicht nur einmal so.
Wenn ich seh, dass man mit alten Schematas nicht mehr weiterkommt und feststeckt, mach ich mir eben Gedanken, wie man was ändern kann - eben auf unkonventionelle und etwas andere Art als gewöhnlich. Mir ist es damit schonmal gelungen, ein paar Arbeitsplätze zu "retten" - zumindest für die Dauer von etwas über einem Jahr. Ich hab damals Dienstpläne so umgestaltet, dass keiner gehen musste, obwohls geplant war. Naja, das Konzept hat dann eben mein Chef als seins ausgegeben. Auch recht. Aber er hätte sich wenigstens die Mühe machen können, es etwas umzuformulieren :stickout2

:) v-p

Nun ja. Gute Ideen sind ja nicht zum Vergammeln da. Und wenn Du nicht "imstande" bist, Deine Ideen zu verwirklichen, dann macht's halt ein anderer, der solch Ideen zu schätzen weiß. Du wusstest es möglicherweise nicht zu schätzen, weil Du Dich unterschätzt?

Wir haben im Übrigen am selben Tag Geburtstag. Was sagst'n zu dem Drama?

Naja, tut nix zur Sache. :)
 
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ich bin landschaftsarchitektin.

ich versteh das schon, als selbstständiger ist der finanzielle druck nicht ohne, auch wenn man gerne als totaler ausbeuter dargestellt wird.

glaubst du, eine anstellung, wenn auch nur jetzt mal als übergang, wär besser für dich und dein sein?
 
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