Selbstschutz

prima1

Neues Mitglied
Registriert
5. Oktober 2016
Beiträge
28
Ich bin ein sehr sensitiver und empathischer Mensch und finde das grundsätzlich als grosses Geschenk.In meinem beruflichen Kontext ist das wirklich sehr hilfreich - ich bin ganz bei meinen Patienten und sie fühlen sich von mir gut wahrgenommen und so liegt die Freude der Zusammenaurbeit auf beiden Seiten. Im Beruf schaffe ich es auch, mich trotz all meiner Empathie gut abzugrenzen.
Nun bin ich aber privat eben auch sehr sensitiv und empathisch und hier merke ich, dass ich mich im anderen verliere. Sobald ich in Beziehung in das Gefühl der Liebe gehe, bin ich nur mehr beim anderen. Ich habe das Gefühl mich aufzulösen, mich aufzugeben indem ich mich ganz an meinen Partner verschenke.
Ich spüre gleichzeitig genau die feinen Schwingungen meines Gegenübers und da spiesst es sich dann meistens. Ich bin so schnell und bedingungslos in meiner Hingabe, dass mein Partner da kaum mithalten kann und wenn ich das spüre, schaltet sich mein Ego ein und ich rutsche von der bedingungslosen Liebe in Bedürftigkeit, Mangel und Wollen. Aus diesen Gefühlen heraus überschütte ich meinen Partner mit Aufmerksamkeit und Liebe in der Hoffnung von ihm annähernd das Selbe zu bekommen.
Und ich fühle die feinen Schwingungen und ich fühle seine Überforderung und ich interpretiere und begebe mich in eine Abwärtsspirale.
Gleichzeitig sehe ich es als riesiges Geschenk so intensiv zu fühlen, so intensiv wahrzunehmen mit allen Sinnen.
Die Freude und Begeisterung ist riesengross, der Schmerz und die Traurigkeit aber ebenso wie ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins ob meiner starken Gefühle.

Und so leide ich mehr als die Leichtigkeit des Seins geniessen zu können, denn es zieht mich immer zu ausgeprägten Narzissten hin. Eine fatale Kombination.

Wie finde ich einen Weg aus meiner eigenen Liebesfalle.

Prima1 - Martina
 
Werbung:
@prima1

So ähnlich geht es mir auch bzw. ging es mir. Ich bin gerade dabei mich da rauszuschaufeln. Es gibt mehrere Ebenen in Beziehungen, zwei davon sind die Gefühle und das Verhalten. Gehen wir mal davon aus, dass beide sich lieben und auf Gefühlsebene alles prima ist. Wenn ich mich dann nur auf das jeweilige Verhalten konzentriere, kann ich besser unterscheiden was was ist.

Mir hilft es, wenn ich mir vorstelle, dass die Rollen vertauscht wären. Wie würde es mir gehen, wenn mir etwas quer sitzt und mich jemand so behandeln würde, mich mit Liebe und Verständnis und Wohlwollen überschütten würde? Wie würde ich darauf reagieren? Wäre ich dankbar und könnte mich öffnen oder würde ich mich verwundbar fühlen und mich zurückziehen? Oder würde ich aggressiv werden und in den Verteidigungsmodus schalten?

Wie genau behandele ich Menschen, wenn ich mich schwach fühle, wenn ich sauer bin oder meine Ruhe haben will? Ist mein Verhalten dann liebevoll und konstruktiv oder nicht? Wie will ICH behandelt werden? Was kann und will ich tolerieren, was nicht?

Wenn ich mich und meine Ansprüche an ein Miteinander verstanden habe, kann ich erkennen, ob jemand zu mir passt und mir gut tut. Verständnis ist eine Sache, sich unangemessen behandeln zu lassen eine ganz andere. Ich habe festgestellt, dass mein Verständnis und meine Nachsicht mit skurrilem Verhalten zwar sehr groß ist, aber dennoch Grenzen hat. Es liegt dann an mir, wie viel Energie ich in die Klärung stecken will und wie lange ich bereit bin, meine eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen.

Irgendwann reicht's einfach :) Und der Rest ergibt sich von alleine.
 
Wie bereits in deinem anderen Thread ausgeführt ... Du verlierst dich selber also nicht nur in der Partnerschaft durch die Verliebtheit, sondern auch im normalen Leben. Schade dass ich den anderen Thread vorher gelesen habe ....

Etwas das dir vielleicht Hinweise geben könnte wäre eine Human Design Analyse. Es gibt eine Konfiguration des Menschen, die dazu führt, dass diese Menschen sich immer nach aussen und von sich weg bewegen. Es gibt dann entsprechende therapeutische Maßnahmen um damit umgehen zu lernen, sich abzuschirmen und bei sich zu bleiben.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Eigenschaft gerade in einem sozialen Kontext zwar hilfreich, für dich aber auch sehr anstrengend und energieraubend ist.
 
Indertat ein bekanntes phanomehn.
Spirituelle menschen ziehen narzisten an.
Kann ich dicke bucher druber schreibem!

Lebe seit 26 jahre als singel mit nur platonische freundschaten.
 
Wie bereits in deinem anderen Thread ausgeführt ... Du verlierst dich selber also nicht nur in der Partnerschaft durch die Verliebtheit, sondern auch im normalen Leben. Schade dass ich den anderen Thread vorher gelesen habe ....

Etwas das dir vielleicht Hinweise geben könnte wäre eine Human Design Analyse. Es gibt eine Konfiguration des Menschen, die dazu führt, dass diese Menschen sich immer nach aussen und von sich weg bewegen. Es gibt dann entsprechende therapeutische Maßnahmen um damit umgehen zu lernen, sich abzuschirmen und bei sich zu bleiben.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Eigenschaft gerade in einem sozialen Kontext zwar hilfreich, für dich aber auch sehr anstrengend und energieraubend ist.
 
Ich hab schon eine ziemlich gute Vorstellung wo mein Verhalten herkommt.
Ich wurde als Kind abgelehnt, hab immer versucht mir Liebe zu verdienen, zu beweisen dass ich gut genug bin, brav genug bin, es wert bin geliebt zu werden. Hab das in meiner Ursprungsfamilie bis vor ca 2 Jahren gelebt und bin immer nur gescheitert...
Und was ich von Mama nicht bekam (und Vater gabs keinen) versuch ich mir auch in Beziehungen zu erarbeiten und zu verdienen.
In Therapien hab ich mir schon ein Selbstbild erarbeitet und weiss, dass ich gut genug bin - nur die Glaubenssätze und Muster haben sich tief eingegraben und in der Begegnung vergesse und verliere ich mich und meinenWert dann leicht, wenn der andere selber Bestätigung braucht und sucht.
Und so ganz glaub ich wohl doch nicht dran es wert zu sein... war es ja nie da wo ich es am nötigsten gebraucht hätte und ganz selbstverständlich hätte bekommen sollen.
 
Und so ganz glaub ich wohl doch nicht dran es wert zu sein... war es ja nie da wo ich es am nötigsten gebraucht hätte und ganz selbstverständlich hätte bekommen sollen.
Is wie mit allem anderen: je öfter Du Dir das bewusst machst und Dich dran erinnerst, dass Du ganz von alleine gut genug bist und gar nichts zu tun brauchst, desto leichter und selbstverständlicher wird es im Laufe der Zeit. Irgendwann ist es kein Thema mehr :)
 
Ich hab schon eine ziemlich gute Vorstellung wo mein Verhalten herkommt.
Ich wurde als Kind abgelehnt, hab immer versucht mir Liebe zu verdienen, zu beweisen dass ich gut genug bin, brav genug bin, es wert bin geliebt zu werden. Hab das in meiner Ursprungsfamilie bis vor ca 2 Jahren gelebt und bin immer nur gescheitert...
Und was ich von Mama nicht bekam (und Vater gabs keinen) versuch ich mir auch in Beziehungen zu erarbeiten und zu verdienen.

Ja, war mir klar, dasss Du wahrschenlich schon Therapie hinter dir hast, nachdem Du in diesem Thread dann schon so viele Erkenntnisse parat gehabt hast.

In Therapien hab ich mir schon ein Selbstbild erarbeitet und weiss, dass ich gut genug bin - nur die Glaubenssätze und Muster haben sich tief eingegraben und in der Begegnung vergesse und verliere ich mich und meinenWert dann leicht, wenn der andere selber Bestätigung braucht und sucht.

Das Problem an klassicher Therapie (ich vermute Mal hauptsächlich Gesprächstherapie?) ist, dass sie wenn sie schlecht gemacht ist nur an der Oberfläche kratzt, aber die Ursache nicht behebt. Da würde ich dir halt eher Traumatherapie mit eintsprechenden Techniken oder Psychokinesiologie empfehlen, um da schneller zu Ergebnissen zu kommen.

Und so ganz glaub ich wohl doch nicht dran es wert zu sein... war es ja nie da wo ich es am nötigsten gebraucht hätte und ganz selbstverständlich hätte bekommen sollen.

Das ist ganz einfach. Du kreigst im Leben immer einen Spiegel (Spiegelgesetz!). Dein Unterbewusstsein zieht das an, was es brauchen würde um dich auf ein Problem aufmerksam zu machen und eine Heilung zu ermöglichen.
Oder anders gesagt ... Du hast von Kind auf ein Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit gehabt, und kompensierst das damit, dass Du sehr viel gibst und hoffst, dass das zurückkommt, was Du dir wünschen würdest.
Da hilft dir leider nicht, es zu wissen, bewusst zu denken, dass Du das Problem nicht mehr hast. Sondern Du reagiert trotzdem aus deinem unterbewussten Bedürfnis heraus. Du kannst das zwar micht dem Verstand abdrehen, aber das macht dich auch nicht glücklicher.

Lösen (löschen) lassen sich solche Themen durch traumatherapeutische Methoden (EMDR, EDxTM etc), die z.T. auch in der (Psycho)Kinesiologie verwendet werden. Die billigere Variante ist sicher die Psychokinesiologie, die zumindest einen Versuch lohnt wenn Du jemanden in der Nähe hast.
 
Liebe Prima,
deine Fähigkeit zur Hingabe ist eine kostbare Gäbe die du vehement ausleben kannst, indem du sie an die Quelle (Ursprung, Gott, o.ä.) richtest und zwar ganz ohne befürchten zu müssen dass der Empfänger, ob deiner Selbstlosigkeit überfordert wird, oder dir selbstverliebt, die kalte Schulter zeigt.
Dort gehört der Juwel der Hingabe hin.
Hingaben unteren Ranges, wie partnerschaftliche Hingabe zum Beispiel, sollen ein Gleichgewicht zwischen dem Geben und Nehmen, und zwar auf derselbe Augenhöhe, darstellen.
Die von dir festgestellten, tiefeingegrabenen Glaubensätze und Muster, bedürfen einer Rehabilitation die dich in einen neuen Menschen, verwandelt. Denn einst wurde deine Hingabe von Menschen verlangt die Wert der Hingabe nicht kannten und deshalb die Hingabe von dir umsonst, verlangten.
Zurecht hast du dies festgestellt, ob deines Leidens.
Hingabe die du in zwischenmenschlichen Bereich ausleben willst ist wie jede andere Hingabe kostbar, viel zu kostbar um sie nicht zu behüten, denn nicht jeder, schon gar nicht Ungeprüfter, darf an ihrer Gaben Teil nehmen.
Mit wachen Augen und deiner extra Portion an Feinfühligkeit, sollst du der möglichen Empfänger aufs Herz und Nieren prüfen und dir dafür die notwendige Zeit nehmen.
Bei Anzeichen von Laschheit und Überforderung, weißt du schon im Voraus, wer vor dir steht.
Das beinhaltet auch die Möglichkeit dass du in diesem Leben, einen Partner der deine Hingabe wert ist, nicht findest. Dies soll deine Entschlossenheit keineswegs mindern.
Dein Bedürfnis grenzenlose Hingabe zu verschenken, kannst du damit stillen dass du diese an den Edlen und Ewigen richtest.
lg
 
Werbung:
Könnte hier Hingabe nicht mit Selbstaufgabe verwechselt werden. Das Problem von Martina dürfte in dem Beitrag #6 liegen. Es soll die Liebe eines Partners um jeden Preis erkauft werden. Etwas, das dann den Freiraum des Gegenübers einschränkt und ihn letztlich erdrückt.

Könnte es nicht auch sein, dass inzwischen mit den Ansprüchen, die damit Martina an sich selbst und vor allen Dingen an andere stellt, ein neues Problem geschaffen wurde? „Ich erwarte diese perfekte und uneingeschränkte Hingabe, auch von meinem Partner – hier und jetzt!“

Empathie heißt ja, sich in die Gefühlswelt anderer versetzen zu können, aber kann das Martina wirklich? Wo ist die Empathie, wenn ich nicht mein zu viel oder zu wenig an Gefühlen zu meinem Partner nicht erkennen kann? Es erscheint mir so, dass ihr diese Sensitivität nur dann möglich ist, wenn sie dabei mit ihren eigenen Gefühlen nicht involviert ist (die geschäftsmäßige Empathie).

Mir fällt dazu eine alte Weisheit ein:

„Der Weise sieht die Dinge, wie sie sind,
ohne dass er sie beherrschen will.
Er meidet das Zusehr, Zuviel und Zugroß,
und lässt den Dingen ihren Lauf –
so bleibt er in seiner Mitte.“

(Tao Te King [Deuter, Rohr])

„Vermeide das Zusehr, Zuviel und Zugroß“, wäre also eine kleine aber effektive Botschaft, die über die Zeit zum Seelenheil Martinas beitragen könnte. Ich selbst ermahne mich jedenfalls damit immer wieder gerne und habe damit gute Erfahrungen gesammelt. Martina kann ihre Erinnerungen nicht löschen, aber verändern und lernen, damit besser umzugehen.

Es reicht halt nicht, nur die Ursachen zu ergründen, es müssen dazu auch die richtigen Strategien entwickelt werden. Man kann die Vergangenheit nicht mehr gestallten, sondern nur das Hier und Jetzt sowie die Zukunft.


Merlin
 
Zurück
Oben