Für deine lieben, langen Zeilen danke ich dir sehr.
Ich denke, dass es gut war, dass du mir so offen über deine Rückführung geschrieben hast und über den Verlust deiner Kinder.
Ja, es ist schlimm, und ich hoffe, ich finde hier noch Zeit genug, alles aufzuarbeiten.
Nein, ich habe keine Zweifel an Gott dadurch bekommen, - ich nehme alles an. Es wäre vielleicht gesünder, sich aufzulehnen.
Mein Sohn hat sich mit 41 Jahren das Leben genommen. Seine Frau war bereits bei einem anderen Mann und mein Sohn war auch bereit, die vier Kinder allein aufzuziehen. Er wäre in meine Nähe gezogen, und während er arbeitete, hätte ich die Kinder versorgt. Am Tag bevor er sich das Leben nahm, war sie wohl wieder dort und es muss auch mit der damals 15-jährigen Tochter Schwierigkeiten gegeben haben. - Gerade an dem Abend habe ich nicht angerufen, da ich glaubte, seine Freunde wären zu Besuch, und ich wollte nicht stören. Er hatte mir versprochen, wenn etwas wäre, riefe er mich sofort an. - Nun, ich denke, es war eine Kurzschlusshandlung. - Die Mutter hat jetzt alle Kinder vom Jungendamt unterbringen lassen. Ich muss sagen, ich habe die Kraft nicht mehr, sie aufzuziehen, ansonsten würde ich es beim Familiengericht durchsetzen.
Allerdings gehe ich total auf Distanz. Ich will nicht hassen, - aber dafür brauche ich Abstand. Die Vorstellung, sie zu sehen oder damit reden zu müssen, ruft in mir Panik hervor. Ich weiß nicht, was so in mir schlummert, und ich möchte nicht noch mehr anrichten, als schon geschehen ist.
Ich habe noch einen Sohn, er, seine Frau und die Kinder wohnen hier mit im Haus und wir verstehen uns gut. Meine beiden Adoptivtöchter hatten damals kein gutes Wort für uns, - so haben wir uns auch da ganz zurück gezogen. Wir haben keine Energie, uns mit ihnen auseinander zu setzen. Wir haben sie groß gezogen, (ein ausgesetztes Kind aus Indien und ein völlig gestörtes Kind vom Jugendamt), sie haben jetzt ihre Familien und es ist gut so. Wichtig ist, dass es ihnen gut geht und unsere Mühe einen Sinn hatte. Aber wenn man eine Mutter in einer so schlimmen Situation allein lässt, dann haben sie keine verdient. Da ich die Kraft für eine Klärung noch nicht habe, brauche ich auch hier den Abstand.
Jetzt frage ich mich, ist es vielleicht notwendig, erst einmal meine momentane Situation zu klären, bevor ich in meine früheren Leben schaue?
Mal möchte ich, mal traue ich mich nicht. Aber eines weiß ich, ich muss an mir arbeiten, und was mich nicht umhaut macht mich stark!
Deinen Brief werde ich mir noch mehrmals genau durchlesen. Er stecken so viele Werte darin, dass man es alles gar nicht auf einmal aufnehmen kann. Ich glaube sicher, dass ich dich hin und wieder fragen werde. - Darf ich?
Dir einen ganz lieben Dank und eine gute Nacht.
Mayra
Du bist ein
Ich denke, dass es gut war, dass du mir so offen über deine Rückführung geschrieben hast und über den Verlust deiner Kinder.
Ja, es ist schlimm, und ich hoffe, ich finde hier noch Zeit genug, alles aufzuarbeiten.
Nein, ich habe keine Zweifel an Gott dadurch bekommen, - ich nehme alles an. Es wäre vielleicht gesünder, sich aufzulehnen.
Mein Sohn hat sich mit 41 Jahren das Leben genommen. Seine Frau war bereits bei einem anderen Mann und mein Sohn war auch bereit, die vier Kinder allein aufzuziehen. Er wäre in meine Nähe gezogen, und während er arbeitete, hätte ich die Kinder versorgt. Am Tag bevor er sich das Leben nahm, war sie wohl wieder dort und es muss auch mit der damals 15-jährigen Tochter Schwierigkeiten gegeben haben. - Gerade an dem Abend habe ich nicht angerufen, da ich glaubte, seine Freunde wären zu Besuch, und ich wollte nicht stören. Er hatte mir versprochen, wenn etwas wäre, riefe er mich sofort an. - Nun, ich denke, es war eine Kurzschlusshandlung. - Die Mutter hat jetzt alle Kinder vom Jungendamt unterbringen lassen. Ich muss sagen, ich habe die Kraft nicht mehr, sie aufzuziehen, ansonsten würde ich es beim Familiengericht durchsetzen.
Allerdings gehe ich total auf Distanz. Ich will nicht hassen, - aber dafür brauche ich Abstand. Die Vorstellung, sie zu sehen oder damit reden zu müssen, ruft in mir Panik hervor. Ich weiß nicht, was so in mir schlummert, und ich möchte nicht noch mehr anrichten, als schon geschehen ist.
Ich habe noch einen Sohn, er, seine Frau und die Kinder wohnen hier mit im Haus und wir verstehen uns gut. Meine beiden Adoptivtöchter hatten damals kein gutes Wort für uns, - so haben wir uns auch da ganz zurück gezogen. Wir haben keine Energie, uns mit ihnen auseinander zu setzen. Wir haben sie groß gezogen, (ein ausgesetztes Kind aus Indien und ein völlig gestörtes Kind vom Jugendamt), sie haben jetzt ihre Familien und es ist gut so. Wichtig ist, dass es ihnen gut geht und unsere Mühe einen Sinn hatte. Aber wenn man eine Mutter in einer so schlimmen Situation allein lässt, dann haben sie keine verdient. Da ich die Kraft für eine Klärung noch nicht habe, brauche ich auch hier den Abstand.
Jetzt frage ich mich, ist es vielleicht notwendig, erst einmal meine momentane Situation zu klären, bevor ich in meine früheren Leben schaue?
Mal möchte ich, mal traue ich mich nicht. Aber eines weiß ich, ich muss an mir arbeiten, und was mich nicht umhaut macht mich stark!
Deinen Brief werde ich mir noch mehrmals genau durchlesen. Er stecken so viele Werte darin, dass man es alles gar nicht auf einmal aufnehmen kann. Ich glaube sicher, dass ich dich hin und wieder fragen werde. - Darf ich?
Dir einen ganz lieben Dank und eine gute Nacht.
Mayra
Du bist ein