Selbstmordabsichten, was tun?

Silberrose

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30. August 2005
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Hallo Forum,

Ein Mensch der mir sehr nah ist hat mir anvertraut, dass er sich das Leben nehmen will. Wie würdet ihr reagieren? Was würdet ihr tun?

Rose
 
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Hallo lilaengel,

solche akuten (nenne ich mal so) Suizidgedankenphasen gehen oft schnell wieder vorbei nach ein paar Tagen. Du sollltest in dieser Zeit IMMER für ihn erreichbar sein. Auch andere Personen fragen, ob sie für ihn erreichbar sind, wenn er einverstanden ist. Wenn die akute Phase vorbei ist, nach den wirklichen Ursachen forschen. Was kann langfristig helfen? Woher kommen diese Gedanken? Unterschiedliche Therapien in betracht ziehen. Vielleicht hilft ihm astrologische Charakteranalytik etc etc etc.

Alles erdenklich Gute und viel Kraft.

Es ist ein grosses Vertrauensgeschenk, dir das gesagt zu haben. Auch wenn es jetzt nicht leicht für dich ist. Zudem ist es ein Hilferuf (wie jeder Suizid bzw. -versuch). Das heisst für mich, er will leben und ist auch bereit, Hilfe anzunehmen, dir zu vertrauen und vor allem: sich selbst dadurch zu helfen.

:grouphug:
 
Silberrose schrieb:
Hallo Forum,

Ein Mensch der mir sehr nah ist hat mir anvertraut, dass er sich das Leben nehmen will. Wie würdet ihr reagieren? Was würdet ihr tun?

Rose

Hallo Silberrose,

versuche mit ihm oder ihr zu reden. Aber beachte die Gesprächsführung.
Es ist nicht hilfreich es zu begatellisieren oder den Betroffen mit *hey wird schon wieder * anzusprechen.
Ich erwähne dies absichtlich,denn nur allzuoft hört man es.

Weißt du es ist vorallem wichtig das du während des Gespräches die Gefühle des Betroffenen reflektierst. Es ist wichtig diese Thematik-Suizid....auch wenn es dir unangenehm ist.....anzusprechen....direkt....nicht drumherum reden.
Und gib diesbzgl. keine Wertungen ab....versuche es neutral zu sehen.

Beim Reden ist auch wichtig,dass du dir wirklich Zeit nimmst,sodass der betroffene Mensch nicht das Gefühl bekommt du bist im Zeitdruck oder du willst ihm nicht zuhören......dann kann es passieren das er sich innerlich wieder zurückzieht.

Die Hauptrolle in solch einem Gespräch besteht darin zuzuhören,aktiv und passiv.
Beim passiven Zuhören gibts du ihm oder ihr das Gefühl sie zu verstehen,sie fühlen sich verstanden und nicht mehr alleine gelassen......weiters hat er oder sie dann auch die Möglichkeit sein oder ihr Problem selber herauszufinden. Währenddessen er/sie erzählt. Es wird ihnen vor Augen geführt.

Beim passiven Zuhören schweigt man,man nickt z.B nur mit dem Kopf und man läßt sich erzählen......der oder die Betroffene merkt es ob du wirklich zuhörst.
Kurz ok oder ich verstehe dich.....darf natürlich gesagt werden.......Augenkontakt .....und weiter erzählen lassen und zuhören.

Du wirst merken das Gespräch ist geprägt von emotionaler Wärme,denn er oder sie darf in diesem Moment so sein wie sie sind. Auch du darfst DU sein während des Gespräches. Die Betroffenen müssen sich in solchen Gesprächen angenommen fühlen....und sie müssen sich verstanden fühlen....sonst sind solche Gespräche zum Scheitern verurteilt. Sie verschließen sich und dann besteht nur mehr die Möglichkeit sich wirkliche Hilfe zu holen.

Du darfst dir Hilfe holen wenn du dir solch ein Gepräch nicht zutraust,nur du wirst sehen es ist nicht allzu schwer. ;-)

Liebe Grüsse
 
ernst nehmen! dass jemand, der von selbstmord spricht, es nicht tut, stimmt NICHT! reden hilft.
notfalls professionelle hilfe holen. du kannst dich ja selbst beraten lassen, was du tun kannst.
auf www.promenteooe.at gibt es online-beratung.
 
Die Hauptrolle in solch einem Gespräch besteht darin zuzuhören,aktiv und passiv.
Beim passiven Zuhören gibts du ihm oder ihr das Gefühl sie zu verstehen,sie fühlen sich verstanden und nicht mehr alleine gelassen......weiters hat er oder sie dann auch die Möglichkeit sein oder ihr Problem selber herauszufinden. Währenddessen er/sie erzählt. Es wird ihnen vor Augen geführt.

Sorry,hier meinte ich das Aktive Zuhören und nicht wie ich irrtümlich geschrieben habe das passive.
dass jemand, der von selbstmord spricht, es nicht tut, stimmt NICHT! reden hilft.
Das ist wirklich so. Aussprechen und Ankündigen bedeutet nicht Abstand von einem Suizid zu nehmen.
 
Ich habe auch versucht einen Selbstmörder zu retten. Bis 4 Uhr früh stand ich Todesängste um ihn aus und versuchte ihn mit allen mir zur verfügung stehenden
Mitteln davon abzubringen..........das gelang auch....

Drei Tage später hat er mir einen A.....tritt verpasst.

Ich halte es in Zukunft so, daß ich gehen laß, wer gehen will......


L.G. Himephelien
 
wenn jemand wirklich denn Entschluss gefasst hat, dann redet er/sie meist nicht drüber. Sondern zieht seine Schuhe aus und macht ein Ende.

Oft habe ich den Eindruck, dass viele laut darüber nachdenken es zu tun, um eventuell einfach nur mehr aufmerksamkeit zu bekommen.

"Ich denke, wenn jemand dies tun will lasst ihn."

Der Tot kann erlösung sein. :rolleyes:
 
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Ich würde nur für ihn da sein, ihm sagen, dass es nichts bringt, er kommt zurück um seine Aufgaben zu erfüllen. Und dann, wenn er geht, kein schlechtes Gewissen zu haben. D.h. ich würde mich nicht in die Pflicht genommen fühlen. Es ist seine Entscheidung und dafür wird er gerade stehen müssen.
 
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