Selbstmord - Ausweg oder "immer wieder die gleiche Baustelle"?

Sugar_Nightrose schrieb:
Ich wünsche mir nichts lieber, als das Selbstmord eben doch ein Ausweg ist, ich kann nämlich einfach nicht mehr!:(

Wie lange leidest Du schon an Depressionen? Welche Wege bist Du bisher gegangen? Weißt Du warum sie da sind? Welche Symptome bringen Sie mit sich? Eine Menge Fragen.. ich weiß...

Klar, jeder sagt, "es wird schon wieder besser", nur "Kopf hoch", aber es wird eben nichts besser, gar nichts!!!!!!!!!!!:wut2:

Die Wut und Verzweifelung kann ich verstehen und kenne sie von mir selbst. Aber sie hilft nicht, im Gegenteil, je mehr ich gegen die Depression angehe, desto schlimmer wird sie.

Ich bin nun - nach Jahren - an dem Punkt, das ich versuche diese ganzen negativen Gedanken umzuwandeln in Gefühle und versuche sie genau nachzuspüren, wo in meinem Körper sie sitzen und mir anzuschauen, wie genau sich das anfühlt und welche Gedanken mir kommen, wenn ich mich auf dieses schlechte Gefühl und den Schmerz eiinlasse. Das ist für mich alles andere als einfach, aber so kann ich sie langsam immer etwas besser annehmen. Und vielleicht irgendwie herausfinden, was mir meine Seele sagen möchte. Ich versuche immer wieder in mich hineinzuwandern und zu sehen und zu verstehen. Auch habe ich mir angewöhnt, sie zu begrüßen, habe ihr einen Namen gegeben und wünsche ihr einen schönen Tag, biete an das sie mich begleiten kann, aber sage auch, das sie die Freiheit hat zu gehen und sich selbst einen schönen Tag zu machen, das wir uns nicht brauchen. Manchmal funktioniert es, das ich mal durchatmen kann. Und ich habe bzw. bin dabei, sie nicht mehr als meinen Feind zu sehen, sondern als einen Teil von mir, das sich nichts mehr wünscht, als mit mir in Kontakt zu treten und mir zu sagen, wie ich helfen kann und verstehen kann. Leider bin ich alles andere als geduldig, aber sie hat mir schon einiges an Geduld abverlangt.

Wie siehst Du Dich selbst? Liebst Du Dich? Bist Du wertvoll in Deinen Augen? Was siehst Du wenn Du Dich vor den Spiegel stellst und Dir in die Augen schaust? Welche Gedanken sind sofort parat? Nimm das mal bewusst war. Mir fällt es immer noch schwer, mich wirklich anzuschauen.

Ich habe schon seit dem ich ein Kind bin übelste Depressionen und jetzt hat mich auch noch vor einigen Monaten mein Partner verlassen, mein einzigster Halt!!!!!!!

Du bist Dein Halt!!!! Dein Herz und Deine Seele... Partner und Freunde können sehr unterstüzten, aber wenn es darauf ankommt, hast Du allein die Verantwortung für Dich und die kann einem (leider) niemand abnehmen. Ich wünsche mir das auch, wenn nichts mehr geht, das jemand kommt und einfach "alles gut macht" - aber ich weiß auch immer, das kann nur ich, wenn ich lerne mit meiner Seele zu kommunizieren. Ein langer Weg...

Warum lieblos? Warum leer? Warum Schmerzen? Kannst Du das alles genau auf den Punkt bringen? Sprichst Du mit jemandem über all das??

Vielleicht hilft es ein wenig, das Du weißt, das Du mit alldem nicht alleine bist, viele leiden ebenso und verstehen und kämpfen und irgendwie gibt das vielleicht ein wenig Halt, zu wissen man kann seine Gedanken teilen...

Liebe Grüße
 
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Indem Du bewußter wirst, d.h. Dich selber bewußter wahrnimmst. Anfangen kannst Du mit dem bewußten Wahrnehmen Deiner Gedanken. Und versuche zu erkennen, was nur Gedanken sind und was Intuition, also Wissen, Hinweise aus Deiner Seele. Denn je mehr Du diese Seele wahrnimmst, umso leichter erkennst Du Deinen Weg, denn sie ist es ja, die diesen Weg gehen will und daher weiß sie auch genau, wie er aussieht und wie Du dahinkommst.

Das versuche ich nun - immer wenn diese Gedanken kommen versuche ich sie zu übersetzen in Gefühle und diese dann genau zu spüren, hineinzugehen in das Gefühl... einfach ist das nicht. Und wenn ich das hinbekomme versuche ich zu sehen, was mir genau dieses Gefühl in dem Körperteil sagen will, aber soweit bin ich noch nicht. Das mag jetzt blöd klingen, aber als ich vorgestern der Beklemmung in meiner Brust gefolgt bin, war da immer ein grünes Auge was mich ganz intensiv angesehen hat, das Bild kam auch immer wieder, wenn ich wieder hingegangen bin. Aber weiter kam nichts...

Die Angst kommt aus dem Ego. Denn das Ego will immer wissen, was kommt. Es würde sich nie in den Abgrund stürzen. Vertraue darauf, daß Deine Seele Dir den Weg zeigt. Er ist schon da, Du erkennst ihn nur nicht. Ferngesteuert können wir uns auch fühlen, wenn wir (als Ego) von der Seele geleitet werden. Es ist also durchaus sinnvoll, sich dieser Führung anzuvertrauen. Oftmals in ein "Sprung ins kalte Wasser" notwendig und wir erkennen dann, daß das Wasser gar nicht so kalt war, wie wir befürchtet haben. ;)

Ich würde mich gerne "einfach" fallen lassen in den Abgrund und vertrauen, das ich fliege, nicht falle, aber ich stehe wie angewurzelt (festgekleppt) genau da vor und bekomme keine Schwung und kann mich nicht bewegen, um das Gleichgewicht zu verlieren und es zu tun. Ich stecke fest:(

Viele liebe Grüße
 
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parikia schrieb:
Das versuche ich nun - immer wenn diese Gedanken kommen versuche ich sie zu übersetzen in Gefühle und diese dann genau zu spüren, hineinzugehen in das Gefühl... einfach ist das nicht. Und wenn ich das hinbekomme versuche ich zu sehen, was mir genau dieses Gefühl in dem Körperteil sagen will, aber soweit bin ich noch nicht. Das mag jetzt blöd klingen, aber als ich vorgestern der Beklemmung in meiner Brust gefolgt bin, war da immer ein grünes Auge was mich ganz intensiv angesehen hat, das Bild kam auch immer wieder, wenn ich wieder hingegangen bin. Aber weiter kam nichts...

Hallo Parikia,

versuche nicht, Deine Gedanken in Gefühle zu übersetzen. Ehrlich gesagt, ich wüßte gar nicht, wie das gehen sollte. ;) I.d.R. ist doch das Gefühl vor den Gedanken da. Wenn Du erst einen Gedanken hast und spürst dann erst etwas in Deinem Körper, dann kreiierst Du das Gespürte ja in Deinem Körper, d.h. Du erschaffst es Dir in dem Moment.

Daß Dich ein grünes Auge anstarrt, scheint mir ein Ausdruck von Angst zu sein, was ja auch Beklemmung ansich schon ausdrückt. Für mich sieht es so aus, als würdest Du Dir tatsächlich diese Bilder kreieren. Aber ich weiß schon, was Du meinst. Man kann in einen Schmerz hineingehen und ich habe das auch mal mit meinem Hals gemacht. Sah da lauter kleine "Bauarbeiter" mit Preßlufthammer, die mir meinen Hals "kaputt" gemacht haben. Aber das dann umzuwandeln, bzw. mit den "Bauarbeitern" zu reden, hilft nicht wirklich. Man schafft es vielleicht die Symptome, in dem Fall die Halsschmerzen, zu beseiten, aber das ist nur eine Art Blockade, wir heilen damit nicht wirklich. Ich denke mich nicht mehr hinein in ein (Körper-)Gefühl. Ich nehme es wahr und lasse es sein, so wie es ist. D.h. ich nehme es vollkommen an, NICHT hin, sondern liebevoll an. Ich denke nicht über die mögliche Ursache nach, denn ich weiß, sie zeigt sich mir von ganz alleine. Wenn ich z.B. Herzrasen habe, was hin und wieder noch vorkommt, dann nehme ich es wahr, erkenne es an, als etwas, was gerade sein will. Es ist eben nichts anderes, als würde ich auf Toilette gehen, etwas, was eben gerade ansteht. Nicht mehr und nicht weniger. Und die Ursache zeigt sich mir, oder auch nicht. D.h. ich muß sie nicht immer unbedingt wissen, es kann durchaus auch heilen, indem wir es 100%ig annehmen, ohne zu wissen, was dahinter steckt. Das Wissen-wollen kommt meist aus dem Ego und hindert uns eher daran, etwas wahrzunehmen, als daß es uns dient.

parikia schrieb:
Ich würde mich gerne "einfach" fallen lassen in den Abgrund und vertrauen, das ich fliege, nicht falle, aber ich stehe wie angewurzelt (festgekleppt) genau da vor und bekomme keine Schwung und kann mich nicht bewegen, um das Gleichgewicht zu verlieren und es zu tun. Ich stecke fest:(

Bitte sei Dir bewußt, daß es nichts gibt, was Dich an irgendetwas hindert. D.h. wenn Du etwas 100%ig tun willst, dann kannst Du es auch tun. Es mag sein, daß ein Seelenanteil von Dir nicht springen will oder das Ego hat einfach Angst und ist daher "angewurzelt". Aber es hindert Dich nur solange, wie Du es erlaubst. Und wieder geht es - wie immer ;) - ums Annehmen. D.h. wenn Du spürst, Du bist "festgenagelt", dann nimm es erst einmal so an. Versuche nicht, davon wegzukommen, es ändern zu wollen. Es ist gerade so und das hat einen Grund. Bleibe an diesem Ort, versuche dich nicht "loszureißen" und vertraue darauf, daß Dir die Ursache bekannt wird, sobald Du bereit bist, und das ist der Fall, wenn Du die Lage/Dich so angenommen hast, wie sie/Du bist. Vollkommen liebevoll in Dein Herz aufgenommen.

Liebe Grüße :)
Gabi
 
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