Selbstliebe

@ Baubeau

Selbstliebe, Bewusstseinsentwicklung würde ich (für mich) aus der Radix deuten.

Aber Du kannst grundsätzlich alles sehr präzise stundenastrologisch klären. Lilly arbeitete überwiegend so, da häufig Geb.Zeit fehlte.
 
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Hallo Stefan,

Du schreibst: „Wusstest du, dass ich nicht "nur" nach den Angaben klassischer Astrologen deute?“

Ich kann zu Deiner Deutung nichts sagen. Wenn Du Ergebnisse hast, präzise Aussagen auch bezüglich Vergangenheit für Dich lieferst, OK.

Traditionelle Astrologie ist streng logisch aufgebaut und funktioniert perfekt. Grausam perfekt zuweilen. Ich verbeuge mich vor ihr und korrigiere, ergänze sie nicht.

LG Siva
 
Hallo Siva
Lies mal Lilly, nirgendwo sagt er: es k a n n sein. Er sagt explizit:.
Manchmal sind die Aussagen, die er und andere treffen, aus exemplarischen Beispieldeutungen herrührend.
Die alten Astrologen sind überdies berüchtigt für diese absoluten Formulierungen.

Aber ob das nun heisst, dass diese Bedeutungen verabsolutierbar sind? Ich glaube das nicht, aber ich weiss es nicht. Ich studiere die Astrologie in harter eigenständiger Arbeit und bin noch lange nicht so weit, die Aussagen von Lilly beurteilen zu können, aber ich glaube so lange, was ich will... und was ich will, ist nach Wahrheiten streben - solange ich die Wahrheit nicht weiss, muss ich zwischen Wahrscheinlichkeiten abwägen. Umso mehr für etwas spricht, umso mehr glaube ich es.

In der Astrologie ist das erste, was ich gelernt habe, dass es zwingende Aussagen gibt, aber auch viele Ausnahmen. Und diese werden durch die übrigen Konstellationen verursacht.

Deswegen verlasse ich mich übrigens ungern auf diese Aussagen, sondern will lieber selbst in die Lage kommen, Wahrheiten zu sichten. Daher inspirieren mich die Klassiker nur, sie regen mich an, ihre Aussagen in eigener Arbeit nachzuvolliehen, aber sie helfen mir nicht wirklich weiter.
Ohne diese Aussagen nachvollziehen zu können in Horoskopen, die ich untersuche, kann ich bei den alten Astrologen keine Anleihen finden. Die Modernen liefern mir genau die Ebene der Bedeutungen, die der heutigen Betrachtungsart des Menschen entspricht, und da werde ich persönlich eher fündig, kann ich eher aufbauen und verdichten. Das heisst nicht, dass ich bei den Klassischen Lehren nicht mal schaue, es heisst nur, dass ich nicht alles von den Alten schaue, was ja vor allem nur in Englisch vorliegt und eine Übersetzungsarbeit noch erst voraussetzt.
Astrologie zu lernen ist harte Arbeit, das stimmt. Aber ich bin nicht damit einverstanden, dass es nur eine Methode geben "kann", die dafür in Frage käme... (nur nebenbei gesagt).

Das nur dazu, weil du offensichtlich den Punkt ansprichst, wo und wie man Astrologie lernt.

LG
Stefan
 
Hallo Stefan,

menschlich kann ich Dich verstehen. Ich wäre froh, es wäre so, dass man sich eine astrologische Mischung brauen könnte, versetzt mit eigenen Vorstellungen und auch Vorlieben der Deutungsebene. So hätte ich ein Jahrzehnt der Arbeit (moderne Astrologie) behalten und verwenden können.

Doch leider geht es nicht.

Traditionelle Astrologie bietet mir bereits nach kurzer Zeit eine präzise Aussage: Der Zug kommt morgen um 8.15 Uhr in Zürich an. Punkt.

Glaubst Du wirklich, wer diesen „Zug-Plan“ perfekt zu deuten versteht und rasche Antworten parat hat, wird meditierend nach anderen "Lösungswegen" suchen?

Nein.

Ich verstehe, dass Du hart arbeitest und die Früchte Deiner Mühe schonen willst, aber bedenke bitte die Logik.

Schau, Du sagst: „bin noch lange nicht so weit, die Aussagen von Lilly beurteilen zu können“
Dann sagst Du aber: „aber sie helfen mir nicht wirklich weiter.“

Sie helfen nur dann WIRKLICH, wenn man sich auf sie einlässt. Sie liest, studiert, alles andere beiseite schiebt. Sich ent-scheidet.
Zuvor kann man sie doch gar nicht be-urteil-en. Wie auch?

Traditionelle Astrologie ist ein geschlossenes System. Mathematisch: 4+4 ist 8 und Klarheit + Präzision, aber auch Grausamkeit der Aussage. Dann und nur dann funktioniert sie.

Moderne Astrologie sagt 4+4 ist je nach dem evtl. 7 oder 9 oder gar intuitive 8,5 und ist mehr Seelentrost und vages Verstehen.

Erlernt man die Grundlagen der Tradition, ist man solch perfekter Deutung fähig, dass man über keine "Ergänzungen" mehr nachdenkt. Man wählt den kürzesten Weg. Die Klarheit.

Wann kommt der Zug?
Um 8.15.
Wo?
In Zürich.
DANKE.

Meine Meinung.
LG Siva
 
Hallo Siva

Ich wäre froh, es wäre so, dass man sich eine astrologische Mischung brauen könnte, versetzt mit eigenen Vorstellungen und auch Vorlieben der Deutungsebene. So hätte ich ein Jahrzehnt der Arbeit (moderne Astrologie) behalten und verwenden können.

Tut mir leid, aber ich bin damit nicht einverstanden. Astrologische Braumischung, ich höre das nicht zum ersten Mal, und dieses Etikett kommt immer aus derselben Richtung. Eigene Vorstellungen, blinder Glauben. Wenn du so willst, könnte ich das auch dem Nacheiferern der klassischen Astrologie vorwerfen, dass sie nur blind übernehmen, was jemand schreibt, aber ich tue es nicht, aus Respekt. Und weil ich davon ausgehe, dass viele Wege zu Rom führen und weil ich es letztlich nicht beurteilen kann, was ein anderer macht . Kannst du das, anhand meiner Aussagen? Ich glaube das nicht, weil "Braumischung" (auf die Modernen bezogen); das klingt genauso vielsagend, wie "Nachmachen" (auf die Klassiker bezogen). Und sagt nichts darüber aus, was jemand wirklich tut.

Traditionelle Astrologie bietet mir bereits nach kurzer Zeit eine präzise Aussage: Der Zug kommt morgen um 8.15 Uhr in Zürich an. Punkt.
Das ist sehr hoch gesteckt, dass dies einem Astrologen möglich sein wird. Wer das kann, der ist wirklich gut . Ob die traditionelle Astrologie das leistet? Naja, es ist nur meine Meinung: Ich glaube nicht, dass man die trad. Astrologie mal eben studiert und dann in der Lage ist, zu solcen Aussagen zu kommen. Es hängt nämlich von anderen Dingen ab.

Glaubst Du wirklich, wer diesen „Zug-Plan“ perfekt zu deuten versteht und rasche Antworten parat hat, wird meditierend nach anderen "Lösungswegen" suchen?
Wenn das möglich wäre, dass es solche exakten Aussagen gibt, - aber viel eher glaube ich, dass es auch eine gewisse Grenze gibt.
Die Konstellationen eines Tages: da passieren Morde, Geburten, Heiraten und Verkäufe. Das heisst, es bedarf eines Faktors, der nicht im Horoskop abzulesen ist, den menschlichen Faktor, seine Geschichte, oder seine Frage, die sich in der Zeit verkörpert und von den Konstellationen getragen wird. Die traditionelle Astrologie wird genauso wie die Moderne nur ein Werkzeug bleiben und ist nicht allmächtig. Auch der Astrologe nicht.

Lilly war bekannt für präzise Aussagen. Wenn jemand das nachmachen kann, dann ist das okay und aller Ehren wert. Aber es wird - meiner Meinung nach - dann auch seine Methode sein, nicht die von Lilly. Man kann die Methode eines alten Astrologen nicht übernehmen - und alle die Aussagen eines (alten oder modernen ) Astrologen sind nur die äußere Hülle.

Was auch immer Lilly oder einer für Aussagen trifft, ich glaube nicht, dass die auch immer praktisch anwendbar sind. Ich habe einiges überprüft, und es stimmt einfach nicht. Ich sage aber nicht, dass gar nichts stimmt. Bitte genau differenzieren. Vor allem lege ich Wert auf das Wort "praktisch". Aber im gewöhnlichen Sinne verstanden.

Ich verstehe, dass Du hart arbeitest und die Früchte Deiner Mühe schonen willst, aber bedenke bitte die Logik.
Tue ich jeden Tag. Astro-Logik. Kann es sein, dass ich für dich als "Intuitiver" gelte und deswegen schon mit der Astro-Logik nichts mehr am Hut haben kann? Grausam, diese Vorurteile. Denn mit meiner Intuition komme ich zu Früchten, die ich anders nicht finden kann. Intuition betrachte ich als WERKZEUG DES SEHENS. Ich sehe Energien, ist das nicht genug? Ich bin darüber sehr froh. Wenn ich fit bin, sehe ich Energien. Energien sehen lernen, erklärt mir aber keiner, auch nicht die Alten. Die sagen nur, was sie selbst gesehen haben. Und woran sie es festmachen. An welchen Konstellationen. Das fehlt mir noch, die einzelnen Konstellationen zuordnen, zu dem, was ich sehe. Das konnten die Alten sehr gut! Heute trifft man viele an, die etwas sehen und es an den falschen Konstellationen festmachen. Und andere, die deuten die Konstellationen schon falsch. Die Klassiker der heutigen Zeit sind da keine Ausnahme, da sie verleitet sind, die Konstellationen zu vereinzeln, aus dem Gesamtzusammenhang zu ziehen.

Du sagst: „bin noch lange nicht so weit, die Aussagen von Lilly beurteilen zu können“
Dann sagst Du aber: „aber sie helfen mir nicht wirklich weiter.“
Ja ich habe gelogen, ich beurteile Lilly.

Und was ich wirklich meinte, ist: das alles noch näher und präziser zu beschreiben ist noch nicht möglich. Ich denke, das Hauptproblem bei Lilly und Co ist die angemessene Einordnung der Aussagen.

Sie helfen nur dann WIRKLICH, wenn man sich auf sie einlässt. Sie liest, studiert, alles andere beiseite schiebt.
Ich habe mich darauf eingelassen. Und wie soll ich das verstehen, alles beiseite schieben? Um sich auf eine Sache einzulassen, muss man sie auch einordnen können, mit allem, was man zur Verfügung hat, sonst wird es nur ein Auswendiglernen, eine Kopie. Ein Glaubenssatz.
Und nun, da ich das sage, könnte es klar sein: "Also habe ich mich nicht darauf eingelassen".
Aber ich muss es besser wissen: ich habe mich darauf eingelassen.


Traditionelle Astrologie ist ein geschlossenes System. Mathematisch: 4+4 ist 8 und Klarheit + Präzision, aber auch Grausamkeit der Aussage. Dann und nur dann funktioniert sie.
Es klingt nur so präzise.

Wenn ein heutiger Astrologe zu präzisen Aussagen mit der Hilfe klassischer Methoden kommt, Hut ab. Aber ich muss dir ehrlich sagen: Ich hab das noch nicht gesehen. Es handelt sich um dieselbe Vagheit, wie sie auch bei anderen (modernen) Astrologen anzutreffen ist.
Dann gibt es noch solche Prognosen, die man verbreitet, und wo dann die Zeit gekommen ist, dann bieten sie genügend Raum, um sie im Nachhinein als richtig zu interpretieren. Wenn dann die Prognosen zu 60% stimmen, liegt das daran, dass ein Saturn Transit oder andere Dinge natürlich eine gewisse Tendenz haben. Aber exakte Aussagen habe ich sogar eher von denen gesehen, die "esoterisch" oder "psychologisch" sind. Also eine vernichtende Beobachtung in Bezug zu modernen Klassikern.

Was die Methode von Lilly angeht, ist es seine persönliche Methode. Da mache ich einen klaren Strich, wir können nur das sehen, was schriftlich überliefert ist, aber damit allein werden wir nicht deuten können wie Lilly. Lilly war gut, aber wir können nicht deshalb gut werden, indem wir die Aussagen versuchen anzuwenden, ohne von der Astrologie was zu verstehen. Und wie versteht man was von der Astrologie? Da hat jeder so seine Wege, aber ich glaube, allein das Studieren von Texten, wird nicht zum Tiefen-Verständnis führen, und deshalb ist der Bezug auf alte Klassiker noch keine Garantie für Deutungsvermögen.

Wenn Lilly statt Venus Mars zum Triplizitätsherrscher (am Tag) macht, dann sehe und beurteile ich das erst mal bezogen auf seine persönliche Methode und Deutungsart, das heisst: ich verabsolutiere das nicht. Ich gehe nämlich davon aus, dass viele Methoden auf den Astrologen zurechtgeschnitten sind - und das wird leider von den (heutigen) klassischen Astrologen selten gewürdigt oder gar akzeptiert. Ja sogar bekämpft, als gäbe es eine Methode für alle. Entspricht nicht meiner Meinung, und nicht meiner Erfahrung. Gerade was die Übernahme alter Methoden anbelangt. Wenn ich statt Mars weiterhin Venus als Tagesherrscher nehmen würde, entspräche das meiner Sichtweise, und Erfahrung der Astrologie und muss deshalb nicht falsch sein. Wenn die Grenzen bei Ptolemäus anders aussehen als wie bei den Ägyptern, muss das nicht falsch sein jeweils. Das aber hier zu erklären und zu begründen, warum auch verschiedene, scheinbar widersprüchliche Sichtweisen existieren können, will ich an dieser Stelle versäumen. Denn diese sind noch nicht ausgereift und würden nur einladen missverstanden zu werden.

Moderne Astrologie sagt 4+4 ist je nach dem evtl. 7 oder 9 oder gar intuitive 8,5 und ist mehr Seelentrost und vages Verstehen.
Das ist nicht nur ein bisserl übertrieben. Es ist Arg.

Diese Intuition, nicht wahr? Das kann ja nur Schrott sein. Wie siehts aus, wenn ich es nicht besser wüsste, aber dann könnt ich sagen: Diese Rationalität, die kann ja nur auf Abwegen führen.

Aber ich weiss es besser: Es kommt auf die Art an, die einem mehr entspricht. Und beide Wege sind richtig, wenn man sie jeweils richtig anzuwenden versteht. Ausserdem muss ein guter Astrologe am Ende sowieso beides vereinen. Und logisch sein bedeutet für mich nicht die alten Klassiker zu studieren, sondern die Astrologik, einzelne Konstellationen beschreiben zu können, die Häuserherrscherlogik verstehen, die Systematik des Aszendenten/Geburtsgebieterzusammenhanges, der Zusammenhang zwischen Sonne und Aszendent in Bezug zur Persönlichkeitsbildung. Usw. Logik ist Logik. Die einen verstehen unter einer richtigen Zuordnung von Planet zu Erscheinungsweise die ARBEIT DER LOGIK, die anderen die ARBEIT DER INTUITION. Es ist am Ende beides dasselbe. Logik = Intuition. Das ist die vereinte Spitze der Scheidung zwischen beobachtbarer Dingwelt (symbolische Logik mit der Betonung der Logik) und gehaltvoller Energie (symbolische Logik mit der Betonung der Symbolik). Aber streng gesehen, gibt es einen Unterschied zwischen Logik und Symbol, zwischen Ratio und Intuition.

Erlernt man die Grundlagen der Tradition, ist man solch perfekter Deutung fähig, dass man über keine "Ergänzungen" mehr nachdenkt. Man wählt den kürzesten Weg. Die Klarheit.
Würde ich gerne glauben, dass das möglich ist. Glaube ich aber nicht. In erster Linie ist das Deutungsvermögen ausschlaggebend. Die hatte Lilly. Aber die ist nicht durch Logik gegeben. Logik ist nur die Folge der Intuition eines Astrologen. Ja, Lilly war hochgradig intuitiv. Anders kann es nicht sein. Aber was ist Intuition? Es ist "sehen". Er sah die Energien der Konstellationen und der künftigen Erscheinungen, die mit einer Sache zusammenhingen. Er sah im Radix, was wohin gehörte, er sah einfach alles. Aber sehen kann ich nicht mit dem Verstand oder der Logik, das sind nur die Resultate des Sichtbaren, des Gefügten. Lilly hat vor ihm liegende Astrologen der Antike beurteilt. Er hat nicht an sie geglaubt, sondern überprüft. Und kam zu der Ansicht, dass die Triplizitäten zB richtig sind. Das sehe ich auch so. Ich sehe vieles als richtig an.

Nur mit manchen Aussagen, kann ich einfach nichts anfangen. Das sind meiner Ansicht nach auch oft genug Fragmente aus Beispieldeutungen - die zu ihrer Bedeutung kommen, weil das entsprechende Radix so aussah, wie es eben aussah, aber nicht jedes Radix sieht so aus. Wenn der Herrscher des 7. Hauses so und so steht, dann bedeutet es X -das kann aber nicht für jedes Radix gelten. Es bräuchte nicht lange, das zu widerlegen. Aber dass ein Thema damit angezeigt sein wird, das schon - aber nicht immer der Ausgang der Sache, wenn jetzt der Planet allein einen schwierigen Aspekt hätte (wozu die absoluten Aussagen der Alten aber verleiten zu glauben); wie auch immer - dennoch gibt es auch hier das Phänomen, dass zB neben dem Herrscher von Krebs , also der Mond auch der Erhöhungsherrscher Jupiter in Frage kommt, - und das gilt auch für die Häuserherrscher - es gibt viele Bedingungen wo dies der Fall ist, oder nicht der Fall ist; all das erwähnen die alten nicht explizit , aber das ist die Wahrheit und hat nichts mit "Ergänzung der Modernen" zu tun. So wie es bei den alten zumindest oft auftaucht (ob bei Lilly explizit, vermute ich jetzt mal, ich glaube, solche Texte von Lilly gelesen zu haben, und nicht von anderen Alten).

Veranschaulicht wird das Problem zB mit folgendem Beispiel von Lilly:
Reichtum:
Consider the Signe ascending on the Cusp of the 2nd House, the Lord thereof, the Planet or Planets therein posited, or aspecting the Lord of that house or Cuspe thereof; the Part Of Fortune, the Signe and place of Heaven where it is placed and how aspected by the Planets, (for Part Of Fortune it selfe emitteth no rayes, or casteth any aspect to any Planet, no more doe the North Node or South Node.

Das ist und bleibt ein Ansatz. Das kann man einfach nicht verallgemeinern zu einer Regel. Jedes Radix sieht anders aus. Wer diese Angaben von Lilly einfach so übernimmt und zu einer Regel macht, pardon: aber das wird nicht zu stimmigen Deutungen führen, höchstens per Zufall oder in Ausnahmen, wo man ein Radix hat, das mit dem Ansatz übereinstimmt.

Ausserdem kommt es darauf an, wie man diese Angaben einordnen soll? Was heisst denn Reichtum ? Ich meine, ist es nur Thema, oder soll gesagt sein: Ob man Reichtum haben wird? Lilly mag davon sprechen oder man mag ihn so verstehen, dass es um gut und schlecht geht (weil die Formulierungen seiner Zeit nicht viel Relativität kannte). Wir würden sagen, es handelt sich um ein Thema, aber es sagt noch nichts über wirklichen Reichtum oder nicht-Reichtum aus, wenn etwas so ist, wie von Lilly beschrieben. Immerhin kann man das Wort CONSIDER als "Überlege" übersetzen, dann heisst es "kann Hinweise liefern".

Also ohne eigenes Dazutun, ohne eigenständige Wertungen, kann das meiner Meinung nach nicht genutzt werden. Das bedeutet nach Maßstäben der Klassiker BRAUEREIKUNST. Wenn das, was Lilly aber schreibt, Wahrheiten sind, dann spricht nichts dagegen, diese auch unabhängig von Lilly wiederzuentdecken. Was sollte dagegen sprechen, da es ein und dieselben Wahrheiten sind? Aber die Klassiker studieren diese Wahrheiten, die geäußert wurden und könnten sehr gut in die Irre der Einseitigkeit gehen.

Man kann es sich vereinfachen, wenn man zu Lilly schaut, aber es muss nichts bedeuten, wenn man "ein Moderner " ist. Ich halte Ausschau nach den Alten, ich schätze ihre Aussagen, ich bewundere sie in ihrer Klarheit, aber ich bemängele sie auch in dem, was sie nicht sagen und wie absolut sie ihre Aussagen machen und alles in Allem ordne ich sie ein. Schätze sie ein.

Ohne eigenes Dazutun, ohne eigenständige Vorstellungen, ohne EINORDNUNGEN, ohne Maßstäbe und Wertungen, ohne Gewichtung, kann das alte Wissen meiner Meinung nach sowieso nicht genutzt werden. Wenn das, was Lilly aber schreibt, Wahrheiten sind, dann spricht nichts dagegen, diese auch unabhängig von Lilly wiederzuentdecken.

Einverstanden bin ich damit, dass tiefe Wahrheiten in den alten Klassikern liegen. Aber sie können auch oft genug in die Irre führen, dann nämlich, wenn man versucht, eine Regel für alle Horoskope daraus zu machen. Man schaut dann nur noch nach den Angaben , die Lilly gemacht hat, und sieht nichts anderes mehr! Also jene Faktoren, die Lilly nicht erwähnt hat. Man achtet dann nur noch darauf, was Lilly geschrieben hat. Aber Lilly beschrieb, das kann man wohl annehmen, nur die wichtigsten Dinge, nicht aber alles.


fortsetzung...>
 
Ergänzung, welche Ergänzung? Die moderne Astrologie hat Pluto, Uranus und Neptun ergänzt, und das halte ich für eine Annäherung an Perfektion; aber ansonsten bleibt ein Tierkreiszeichen auch noch 30° gross, Saturn bleibt Saturn und die Aspekte bleiben dieselben Aspekte.

Der kürzere Weg muss nicht der Beste sein.

Dito. Meine Meinung. Und Amen, in aller Ausführlichkeit.
Immer offen für Widerlegung,
genauso wie alles auf der guten lieben Welt.
 
Hallo Stefan,

nur kurz, wir liegen zu weit auseinander, um uns fruchtbar auszutauschen.
Das ist OK – Gegensätze fördern Kreativität!

Lilly war keinesfalls intuitiv. Er ging streng mathematisch vor.
Lilly ist ja nur ein Beispiel.

Es geht hier um das 1x1. Schon in Anfängen der Anwendung konnte ich kleine Prognosen treffen. So exakt!
Das hat mich überzeugt.

Geschäftskontakt.
Erhalte ich den Auftrag? Wann?
Gerechnet.
Antwort notiert.
Passte.
Wow!

Dann nahm ich mir Radixaufzeichnungen vor - auch hier rasch Erfolge.

Aber, es funktioniert nur mit dem klassischen System. Ohne Zusätze.

Übrigens ich mag Intuition und halte sie für enorm wertvoll.
Es gibt Menschen, die gehen durch den Wald und riechen an einem Kraut, wissend, welche Krankheit es heilt. Grandios!

Nur - wozu gar Intuition bemühen, wenn man mit dem klassischen 1x1 der traditionellen Astrologie treffende Aussagen macht.

Gut, das magst Du ja nicht glauben.

Ich lerne noch, aber ich mache Dir einen Vorschlag.
Wir können uns später, sobald ich mehr Grundwissen intus habe zu einem „Duell“ treffen.
Exakte Fragen werden exakt beantwortet, mit wenigen Worten.
Maximal zwei Sätze. Ganz kurze Zeit der Berechnung.
Du mit Deiner Methode, ich mit dem 1x1 der klassischen Astrologie.
Die Prognose soll zusätzlich rasch überprüfbar sein.

LG Siva
 
Hi

Zum Duell bin ich einverstanden,
aber ich werde noch eine Zeit brauchen.

Ich denke aber, ob man im Deuten dann Erfolg hat, und das habe ich auch gesagt, hängt nicht von der Methode ab, sondern eigenem Deutungsvermögen:

Genauer möchte ich noch werden: ich sage nicht, dass die klassischen Regeln nicht zu Ergebnissen führen, sondern, ich glaube nicht, dass es allein die klassischen Regeln sind, die genügen.

Wie soll man eine Opposition in der Stundenastrologie beurteilen? Selbst Frawley liefert Beispiele, in denen er beschreibt, dass eine Opposition zB nicht grundlegend schlecht ist, sondern die Art und Weise beschreiben kann, wie etwas passiert. Das heisst, es kommt auf die richtige Berurteilung an, auf die Einordnung, Einschätzung der einzelnen Faktoren. Das kann ja zB der für gewisse Fragen signifikante Planet sein, der eine Opposirtion erhält. Dann gibt es weitere Planeten, und man muss sich ein Bild machen. Es ist meiner Meinung nach nicht so einfach, eins und eins zusammenzuzählen.

Ob die klassischen Regeln und Methoden wirklich zu zwingenden Aussagen (Prognosen) führen, ja das glaube ich nicht, aber ich weiss es auch nicht wirklich. Das mag für die Stundenastrologie bis zu einem gewissen Grad reichen. Aber ob es wirklich so exakt werden kann, halte ich für ausgeschlossen. Naja, nur meine Meinung.

Wenn du richtig deutest, dann nehme ich dir nicht ab, dass du dir in diesem Fall nicht vom ganzen Radix ein Bild gemacht hast. Ansonsten ist das ein gütiger Einzelfall, wenn nur die Beurteilung eines einzigen Faktors in der Stundenastrologie zum Erfolg kommen würde. Oder es war eben doch Intuition. Wenn man das Ganze betrachtet, dann tut man mehr, als nur die Regeln zu nehmen: dann ergänzt man sozusagen. Muss es. Deswegen ist es für mich irgendwie nicht so plausibel, wenn man die klassischen Regeln als eine Lehre betrachtet, weil sie der persönlichen Anwendung beduerfen.

Das meinte ich: dass, wenn man nur diese Regeln übernehmen würde, ohne von der Astrologie im Ganzen etwas zu verstehen, das nicht genügen kann.

Die übrige Schärfe habe ich nur rein gebracht, um zu zeigen, dass man den "Spieß" auch umdrehen kann. Jedenfalls verstand ich diese Schärfe auch in deinen Zeilen vorher (und man mag es auch ungerechtfertigte Vorwürfe nennen).

Wenn ich im Duell gewinne, und klassische Regeln anwende, heisst es dann, die klassische Astrologie hätte gesiegt (und nicht die Moderne)? Denn ich habe nicht gesagt, dass ich keine klassische Regeln anwende.

Ansonsten sehe ich es auch so, dass ein konstruktiver Austausch schlecht möglich ist. Man liegt zu weit auseinander. Ich sollte es mir in Zukunft merken.

Leben und sterben lassen oder so ähnlich.
Ob Gegensätze kreativ wirken und förderlich sind, hängt von der Bereitschaft ab, die Gegensätze als förderlich für sich handhaben zu können.
Die klassische Astrologie selbst bietet keinen Gegensatz für mich, - nur viel mehr was über die klassische Astrologie gesagt wird. Das ist ein unüberwindlicher Gegensatz für mich.

LG
Stefan
 
pardon:

Ob Gegensätze kreativ wirken und förderlich sind, hängt von der faktischen Möglichkeit ab, die Gegensätze als förderlich für sich handhaben zu können.

Die klassische Astrologie selbst bietet keinen Gegensatz für mich, - nur viel mehr was über die klassische Astrologie gesagt wird. Das ist ein unüberwindlicher Gegensatz für mich.
 
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weil es oft sehr absolut klingt.

Man hört gewisse Dinge heraus, wo es auf der einen Seite stimmt, aber auf der anderen ist es dann auch fraglich.

Ich glaube ja, dass die klassischen Lehren mir erst zeigen können, und zeigen werden, wie man ein Stundenhoroskop richtig deutet. Und viele Regeln und Methoden habe ich da schon kennen gelernt und überprüft. Für mich sind das wichtige Ansätze, aber eben auch erst mal nur Beispiele.

ZB wenn der Herrscher des 7. Hauses IMMER bei einer bestimmten Frage für bestimmte Dinge stehen SOLL... - das ist es, was ich vorsichtig betrachte.

Stundenastrologie ist nicht einfach, es ist das SCHWIERIGSTE.

Mein Mottto ist also: Es kann sein, dass man viele Regeln konkret anwenden kann, es kann aber auch sein, dass es wichtig ist, auf Besonderheiten zu achten, zB das jeweils einzigartige Stundenhoroskop, wo alles und damit jede Einzelheit immer wieder neu aussieht. Steht der Herrscher von 7 in 1, kann das viele Gesichter haben. Steht er gut, was bedeutet das dann? Welchen Aspekt der Frage deckt das ab? Das kann ich nicht aus dem Regelwerk entnehmen , sondern nur aus der Fragestellung und Situation.
Das meinte ich, deswegen gibt es (für mich) keine Gewissheiten, keine konkrete Regeln.
Ich kenne mich da noch nicht so aus, - deswegen bin ich etwas entsetzt über meine vielen Kommentare diesbezüglich. Aber nun ja, es fing damit an, dass es sich darum drehte, dass ich nicht einverstanden war mit dem "muss" anstatt dem "kann". Da ich mich nicht auskenne, hätte ich eigentlich den Mund halten sollen. Aber dann müsste ich eigentlich die ganze Zeit den Mund halten, nicht wahr? Es ist ja ein Forum von Nicht-Profis. Wir sind, oder besser: Ich bin auf der Suche. Usw. Der Aszendent ist auch ein schwieriges Ding, und der Selbstwert kennt verschiedene Schichten, das weiss ich schon mal.

Letztlich kann es auch sein, dass es an der persönlichen Methode liegt, was dann wie aussieht. Dann aber kann es nicht heissen, dass man sich etwas zusammebraut, denn was soll man zu Lilly sagen, wenn er mal einfach die Triplizitäten verändert? Also muss das Kriterium sein, ob man zu stimmigen Deutungen kommt.

LG
Stefan
 
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