Schrödingers Katze;2064977 schrieb:
Ich weiß, dass ich nicht(s) weiß.
So halte ich es in vielen Dingen, - aber ehrlich gesagt dreht es sich bei mir darum, dass ich nicht weiss, ob die Wirklichkeit, also alles was ich wahrnehme, aus mir selbst stammt, oder von einer Welt da draußen. Es gibt nämlich Dinge, um die weiss ich, und dazu gehören auch Engel. Aber wie kommt die Wahrnehmung von Engeln zustande? Also die Gewissheit, mit einem Engel zu kommunizieren? Durch wiederholte Erfahrung, und verschiedene Kontexte, und immer klarer wird es, dass es die Engel gibt. Aber wenn ich mich frage, wie diese Erfahrung zu mir kommt, sehe ich meine eigene innere Welt. Mittels meiner Wahrnehmung bilde ich den Zugang. Stimmen sind Echos, meine Empathie bildet vielleicht nach. Aber dem gleich ist die Wahrnehmung aller äußeren Welt : Mit den Sinnesorganenn nehme ich sie nicht wahr, sondern bilde sie nach. Erst mit meiner Vernunft nehme ich "etwas wahr". So sehe ich Platos Spruch in einem besonderen Verhältnis. Ansonsten benutze ich einfach die Worte Einbildung, Glaube, Wissen, auch um jenen Bezug zu mir selbst zu beschreiben, wo ich mir vieles einbilde, einiges vielleicht glaube, aber nie so recht weiss, ob ich gerade richtig ticke. Wie entscheidet man das?
Ich bin der Meinung, dass wahre Selbsterkenntnis (um vielleicht in Frieden mit sich und seiner Umwelt die freie Zeit zu verleben) erst dann beginnen kann, wenn man rigoros auf sich selber hört. Da hilft eigentlich auch keine Astrologie.
Genau. Auf sich selbst hören.
Aber die Astrologie kann mir helfen zu entscheiden, wie ich ticke, und woran das liegt, nicht unbedingt ob ich richtig ticke. Da führt die Astrologie oft zu einer Art Platzanwärter, weil mancher meint, Dich besser zu kennen, um zu sagen, du solltest... - Astrologie kann aber auch so mit diesem "du solltest" etwas zeigen, aber
eigentlich gehts nur wenn man selber begreift, versteht und sich entscheidet. Denn der Andere kennt vielleicht die Problemlage, aber selten die richtigen Wege, seiner Mitte näher zu kommen, also Frieden zu finden.
M.E. ist das ganze Selbsterkenntnisgedöns nur deswegen so en vogue (!), weil der Mensch einen Sinn im Dasein sucht. Die Suche ist Motor und Treibstoff in einem. Übrigens ist das vermehrt ein Relikt der Neuzeit und hier und heute deswegen, weil es den Leuten einfach zu geht geht, zu viel Zeit bleibt, um über sowas zu grübeln.
Kann sein. Aber wenn ich mir eine Zeit vorstelle, in der ich als Bauer vielleicht tagtäglich auf den Feldern beschäftigt bin, bleibt viel zu wenig Zeit zum Grübeln.
Naja, zugegeben: der alchemistische Gedanke dahinter, sich auch selber ein bisserl zu transformieren, ist schon durchaus reizvoll. Aber letztlich nur Zeitvertreib.
Ich sehe es nicht als transformativ. Das ist für mich so ein Modewort, das ich als Etikettös empfinde. Die grosse Wandlung, die Verwandlung. Wohin verwandelt man sich? Man bleibt immer derselbe, dieselbe. Natürlich ändert sich hier und dort etwas, aber eigentlich verfeinert man sich, wenn man das wlil. Aber es gibt eine Erweiterung, es gibt Wahrnehmungsfähigkeit, die man erweitern kann, zum Beispiel Erleuchtung, es gibt Vermögen, besser Schach spielen, besser Astrologie können, besser Malen, oder genügsamer sein. Meine persönliches Modewort wäre Transzendenz. Durchdringung, erkennen , dass die Welt mehr ist als nur Materie. Dass überall Energie ist.
Ob der passende Schatten soviel bringen mag, wage ich zu bezweifeln.
Mit hat der Gedanke an den Schatten viel gebracht, aber was darüber gelabert wurde empfand ich als schrottreif. Selbst die Sekundärliteratur zu Jung hat da in meinen Augen viel Verwirrung gestiftet. Den Schatten annehmen. Das wurde zu oft verstanden, mit ihm leben lernen. Den kann man sein lassen, nicht mehr nähren - das ist es für mich. Da muss zuerst eine Annahme stehen, aber das ist nur ein erster Schritt sich diesen bewusst zu machen um ihn dann sein zu lassen. mehr oder weniger.
Das kann schon durchaus mal der Fall sein, doch ich denke, dass kein Mensch freiwillig einem anderen (noch nicht mal sich selber) die Klappen zur eigenen Unterwelt öffnen sollte. Das muss auch nicht sein.
Mir greut es, wenn es aus Scheinheiligtum gemacht wird, wenn jemand nur glaubt, einen zu verstehen, und den Weg aus dem Schatten zu kennen. Nur einer, der mehr erreicht hat mit seiner Selbsterkenntnis, wird mich erreichen können.
Astrologie richtig verstanden befähigt im besten Fall, nicht mehr nach Selbsterkenntnis zu streben, sondern einfach zu sein. Geht das - solange man nach links und nach rechts schielt? Ist es überhaupt sinnvoll bzw. möglich, im Strom der eigenen Entwicklung, EINE Erkenntnis zu erlangen? Welche Erkenntnis ist gemeint? Die des Augenblicks?
Ja , vielleicht auch das TAO. Alles ist bewegt. Alles ist Erfahrung, es gibt keine Möglichkeit dieser zu entrinnen. Sperr Dich in einen Samadhi Tank, mit Ausschluß aller Aussenreize und es gibt dennoch die Erfahrung, mit sich allein zu sein. Alles bewegt sich, und wenn man sich selbst nicht innerlich bewegt (Stille), dann kommt umso mehr der Augenblick, jener Fluß , und da kann man mitgehen. Ich habe es mal ausprobiert mich in einer Meditation dem Fluß der Wahrnehmung zu überlassen, aber das kann auch ziemlich unangenehm werden, je nachdem wie weit man dabei geht.
Man verliert evtl. auch ein bisschen die Verankerung in der Welt in der Erleuchtung.
Aber ich habe oft die Zeit als rückwärts laufen erlebt, ein sehr mysthisches Erlebnis.-Für mich ist das eigentlich mehr wert als bloße Selbsterkenntnis, diese betrachte ich nur als Weg zu anderem.
LG
Stefan