Selbsterkenntnis mittels Astrologie

Das, was im Radix abgebildet ist, ist m. E. das, als was wir uns derzeit „verkleidet“ haben, das, was wir derzeit verkörpern, das eigentliche Selbst ist nicht auf bestimmte Eigenschaften begrenzt …
Ganz genau, Annette! Was im Horoskop abgebildet ist, ist die Person. Astrologie ist ein Hilfsmittel, um die Person, für die man sich hält, objektiv anzuschauen. Wenn ein solch objektiver Blick auf die eigene Person gelingt, dann geht er über die Person hinaus und man erkennt das Selbst dahinter. Das Selbst ist Gott.
 
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Hallo Ihr!

Ich halte es mal grundsätzlich mit Platon: Ich weiß, dass ich nicht(s) weiß. Da hilft eigentlich auch keine Astrologie. M.E. ist das ganze Selbsterkenntnisgedöns nur deswegen so en vogue (!), weil der Mensch einen Sinn im Dasein sucht. Die Suche ist Motor und Treibstoff in einem. Übrigens ist das vermehrt ein Relikt der Neuzeit und hier und heute deswegen, weil es den Leuten einfach zu geht geht, zu viel Zeit bleibt, um über sowas zu grübeln. Naja, zugegeben: der alchemistische Gedanke dahinter, sich auch selber ein bisserl zu transformieren, ist schon durchaus reizvoll. Aber letztlich nur Zeitvertreib.

Ich bin der Meinung, dass wahre Selbsterkenntnis (um vielleicht in Frieden mit sich und seiner Umwelt die freie Zeit zu verleben) erst dann beginnen kann, wenn man rigeros auf sich selber hört. Auch auf das, was nicht so nett ist. Ob der passende Schatten soviel bringen mag, wage ich zu bezweifeln. Das kann schon durchaus mal der Fall sein, doch ich denke, dass kein Mensch freiwillig einem anderen (noch nicht mal sich selber) die Klappen zur eigenen Unterwelt öffnen sollte. Das muss auch nicht sein. Der Gedanke, im Partner den Höllenbegleiter zu finden (zu Zweit wird alles gut, jaja), ist ein romantischer Trugschluss, denn dann hat man gleich zwei Höllen :D Und Märchen sind Märchen weil sie Märchen sind *gg* und wurden auch erst gen Neuzeit mit Happy Endings versehen. Einige blieben zum Glück ohne, doch die gehören nicht zu den Lieblingsmärchen der Nation(en).

Astrologie richtig verstanden befähigt im besten Fall, nicht mehr nach Selbsterkenntnis zu streben, sondern einfach zu sein. Geht das - solange man nach links und nach rechts schielt? Ist es überhaupt sinnvoll bzw. möglich, im Strom der eigenen Entwicklung, EINE Erkenntnis zu erlangen? Welche Erkenntnis ist gemeint? Die des Augenblicks?



LG!!!!
 
Von dem, was du dir jeden Tag einwirfst, hätt ich auch gern was.
:lachen: Ich nicht!

Nein, ernsthaft: es gibt Fallen auf dem spirituellen Weg, auch auf hohen Stufen. Wenn man in eine solche Falle tappt, braucht man Hilfe- die kommt auch, aber man muss sie wollen, sonst erkennt man sie nicht.
 
Mir hilft die Astrologie auf jeden Fall ein Stück weiter hinsichtlich Selbsterkenntnis. Beispielsweise habe ich ein Sonne Pluto Quadrat und Mars im 10. Haus Konjunktion MC. Was mir das zeigt oder beweist sind die Machtkonflikte mit Autoritätspersonen primär im Arbeitsbereich. Das war mir lange Zeit nicht bewusst und zugespitzt hat sich das für mich auch erst vor etwa 2,5 Jahren (mit der Astrologie beschäftige ich mich seit etwa 1,5 Jahren seit meinem Saturnübergang vom 12. ins 1. Haus) . Es ist aber auch so, dass ich vergleichsweise in solche Situationen hinein gedrängt wurde und vermutlich noch werde oder es von mir aus auch anziehe, in denen ich mich verteidigen muss, da meiner Meinung nach im weitesten Sinne gegen allgemeine persönliche Rechte, verstoßen wurde. Außerdem haben mich die guten Herren nie verstanden (Uranus im 3. Haus). Ich hatte was zu sagen, aber man hat es ignoriert und dann kam es vor 2,5 Jahren zum großen Showdown, wo alles Unverarbeitete hoch gekommen ist, also das, was ich immer herunter schlucken musste, weil man mir nicht zugehört hat. Für diese Menschen ist wohl eine Welt zusammengebrochen, da ich eigentlich ein harmonischer Mensch bin mit Venus im 10. Haus und auf der anderen Seite viele meiner Vorgesetzten auf der persönlichen Ebene sogar sehr mochte und sie mich auch, aber meine Meinung habe ich offensichtlich zu nett geäußert. Zudem was hat ein junger Hüpfer zwischen 20-30 Jahren schon Wichtiges mitzuteilen. Es ist das System, was mich gestört hat, gegen das ich irgendwie immer machtlos war und bin. Hier spiegelt sich auch mein Saturn im 12. Haus (Quadrat MC und Mars) wider und generell die starke 4. Quadrantenbetonung, mit welcher es mir nicht möglich sein wird mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, sondern es mich, um es positiv zu formulieren, führen wird. Auch das ist ein Stück Selbsterkenntnis oder ich möchte lieber sagen Einblick in den Lebensplan bekommen. Und es passiert einfach mit mir. Ich oder wir alle werden Erfahrungen machen, die im Radix schon angelegt sind. Und der eine hat vielleicht mehr Glück im Leben, der andere eben weniger. Und man muss sich ja irgendwie verhalten, aber meiner Meinung ist nicht sehr viel Spielraum gegeben im Umgang mit Transiten, denn der Mensch ist eben Mensch und deshalb emotional und verletzlich usw. Ich glaube wenn überhaupt kann man erst im hohen Alter die nötige Distanz schaffen, um sich nicht von den Transiten und Erfahrungen derart überrollen zu lassen.
Jetzt bin ich ein wenig abgeschweift, aber ja zur Selbsterkenntnis dient mir wie gesagt die Astrologie sehr wohl.

Jutoka
 
Hallo alle, :)

Jetzt will ich es einfach mal wissen:


Liebe Grüße & :danke:
Martina


Hallo Martina und alle,

das ich mit Astrologie begonnen habe, lag sicher an dem unbewußten Wunsch mehr über mich zu erfahren.
Richtig fasziniert war ich dann aber über das völlig andersartige Denkmodell, dass die Astrologie anbietet, die Symbolik die das gesamte Dasein in 12 Urprinzipien zusammen fasst und wo 10 Akteure in 12 Häusern jede nur erdenkliche Erfahrung darstellen können. Astrologie ist einfach ein perfektes System, das nur einen Schwachpunkt hat - den Deutenden - und der ist eigentlich gar kein Schwachpunkt, denn er richtet ja nur seinen Focus auf einen Punkt des Horoskops und nimmt ihn durch seine Brille wahr und deshalb hat jedes Horoskop das gedeutet wird auch ganz viel mit einem selbst zu tun, weil ich mir in jedem Horoskop auch selbst begegne.

lg
Gabi
 
:lachen: Ich nicht!

Nein, ernsthaft: es gibt Fallen auf dem spirituellen Weg, auch auf hohen Stufen. Wenn man in eine solche Falle tappt, braucht man Hilfe- die kommt auch, aber man muss sie wollen, sonst erkennt man sie nicht.


Ganz genau, Annette! Was im Horoskop abgebildet ist, ist die Person. Astrologie ist ein Hilfsmittel, um die Person, für die man sich hält, objektiv anzuschauen. Wenn ein solch objektiver Blick auf die eigene Person gelingt, dann geht er über die Person hinaus und man erkennt das Selbst dahinter. Das Selbst ist Gott.


Durch Astrologie ist es doch nicht möglich, sich unmittelbar als unveränderliches oder zeitloses oder stilles SELBST im biblischen Sinne zu erkennen - jenseits aller Erdenwelt, sondern immer nur veränderliche Aspekte zu sich selbst. Letztlich ist doch der gesamte Mutterplanet mit aller Welt Natur - Anima Mundi - unser irdischer Spiegel.



Babylonische Worte.

Wie das MONDial leibhaftig alle Jahreszeiten offenbaren kann, ist es doch analogisch ebenso - darauf beruht doch die Astrologie und Deutungen werden sich weder aus den Fingern gesaugt noch aus der Luft gegriffen.
 
Es braucht andere Menschen als Freunde, Lehrer, Therapeuten, Feinde, Herausforderer; Es braucht Umgebung und Aufgabe und was weiß ich. Selbsterkenntnis, sich selbst erkennen ist immer wieder neu und immer wieder das gleiche nochmal. Gibt es Selbst? Es gibt SelbstErleben und Erfahren.

Selbsterkenntnis hört sich für mich immer so theoretisch an. Ziehe die Erfahrung vor. Einbeziehung des Körpers und so. Ist eine Erkenntnis nicht immer auch eine Begrenzung, nach dem Motto, das bin ich und das nicht. Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung...

Baubeau
 
Hallo alle, :)

Jetzt will ich es einfach mal wissen:

Selbsterkenntnis heißt im Wort, man erkennt sich selbst. Nun ist meine Frage: Was meint Ihr, könnt Ihr Euch mit oder ohne Hilfe/Anregung/Beobachtung etc... anderer selber erkennen?

Selbsterkenntnis mittels Astrologie: heißt das dann, dass wir anderer Leute Gedankengut aufnehmen (Astro-Bücher lesen, zum Astrologen gehen .... ) und für uns selbst verarbeiten, was wir erhalten, um uns dann dennoch selbst zu erkennen? Haben wir uns dann zwar selbst erkannt, aber doch der Hilfe anderer bedurft oder haben wir uns komplett selbst erkannt?

Wie geht das Eurer Meinung nach, sich selbst erkennen bzw. wie macht ihr das?

Liebe Grüße & :danke:
Martina

Hallo Martina,

“Zeig mir Deine Freunde, und ich sag Dir wer Du bist.” (Griechisches Sprichwort)

Wer, was und wie ich bin, haben mir meine Eltern schon frühzeitig mitgeteilt.
Ich hatte von allen Tanten, Onkeln und Anverwandten die denkbar schlechtesten
Eigenschaften geerbt. Von der ganzen buckeligen Gesellschaft besaß ich nicht
eine einzige gute Charaktereigenschaft. Kurz und gut, ich war das schwarze Schaf in der Familie.
Trotzdem erkannte ich stets nur mich, wenn ich in den Spiegel schaute - mal fröhlich, mal traurig,
braungebrannt oder blass, mit und ohne Sorgenfalten, geschminkt und ungeschminkt.
Je älter ich wurde und Verstand entwickelte, desto selbstsicherer wurde ich
und aus dem hässlichen Entchen entwickelte sich ein stolzer Schwan.
Egal wie oft man meine Flügel stutze, ich ging unverdrossen meinen Weg.

In der sogenannten Midlife Crisis erwachte mein Interesse an der Astrologie.
Anhand eines Familienskriptes erkannte ich die familiären Probleme und
die Aufgabe meiner Mondknotenachse in 4 / 10.

Ja, liebe Eltern, ihr habt es immer nur gut gemeint - hauptsächlich mit euch selbst.

Moral ist der Stock, mit dem wir zum Krüppel geschlagen werden,
danach dient er uns als Stütze.

Gruß
Christel
 
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Selbsterkenntnis heißt im Wort, man erkennt sich selbst. Nun ist meine Frage: Was meint Ihr, könnt Ihr Euch mit oder ohne Hilfe/Anregung/Beobachtung etc... anderer selber erkennen?

Die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis setzt die Existenz von Selbstbewusstsein voraus, denn nur so kann ich das Erkannte nicht nur einordnen und werten, sondern auch akzeptieren.

Ist nämlich ein akzeptieren des Erkannten nicht möglich, ist es vorbei mit der Selbsterkenntnis, dann "greifen" wieder die unbewussten Abwehrmechanismen.

Selbsterkenntnis setzt aber auch eine gewisse Objektivität der Selbstbeobachtung und des Selbstbildes voraus, das heißt die „richtige Beurteilung der Eigenschaften, Dispositionen, Kräfte, Werte des Selbst", um sie auch im Aussen zu vertreten.

Sobald ich also die "Werte des Selbst" im Aussen spiegel bzw. mein Selbst an Werte von aussen anpasse, ist keine Selbsterkenntis mehr möglich.

In der Schlußfolgerung können mir also Dritte nicht bei der Selbsterkenntnis nützen oder helfen. Ich kann aber aus vielerlei Gründen, wie Schwäche, Harmoniesucht, nicht anders sein wollen usw., meine Werte des Selbst meiner Umwelt und deren Forderungen anpassen, um bequemer, konfliktarmer usw. existieren zu können. Wobei dieses Konjunktiv die meiner Meinung nach beste Art und Weise der Anpassung darstellt. Im schlechtesten Fall für den betreffenden Menschen, wird er durch Druck von Aussen oder sein Unbewusstes, im Selbst nach aussen angepasst.

Es gehört also viel Kraft, Selbstvertrauen und Standfestigkeit dazu, das Käferchen mit der lila Schleife in einer Gruppe von Käferchen in Graunuancen zu sein.
 
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