Z
Zimmer72
Guest
Hallo huibuhhuh
Bevor ich näher auf deinen Beitrag eingehe, möchte ich kurz ein kleines Brainstorming machen:
1. Selbstbild
Kann aus eigenen Erfahrungen und Erlebnissen abgeleitet werden (Z.B. das Erreichen eines selbstgesetzten Zieles.)
Wird von Vorstellungen rein kognitiver Natur geprägt. (Z.B. die Vorstellung, man würde in einer bestimmten Situation eine ganz bestimmte Handlungsweise ausführen.)
Kann durch positives Feedback positiv aufgeladen werden.
Kann dementsprechend durch negatives Feedback negativ aufgeladen werden.
2. Fremdbild
Kann allein aus dem Erscheinungsbild entworfen werden, ohne ein Wort miteinander gesprochen zu haben.
(Hier spielen die jeweiligen eigenen Erfahrungen und Assoziationen eine große Rolle.)
Wird maßgeblich durch Wirkungen generiert.
(Wobei hier natürlich eine Handlung oder ein Erscheinungsbild an sich, auf verschiedene Menschen unterschiedlich wirken kann.)
Kann durch positive 'Nachrede' positiv aufgeladen werden.
Kann demenstprechend durch negative Nachrede negativ aufgeladen werden.
So, das sind jetzt erstmal ein paar Aspekte, die mir spontan einfallen. Einzelne Aspekte hängen natürlich auch oft zusammen bzw. stehen in einer Wechselwirkung miteinander.
Man kann sie natürlich auch noch jeweils einzeln vertiefen und noch etwas mehr ausdifferenzieren,
aber das lasse ich mal an dieser Stelle, weil sich sowas ja aus einer Diskussion darüber eh ergibt.
Hiermit hast du ja schon eine typische Wechselwirkung zwischen Selbstbild und Fremdbild genannt.
Ich werde das im Folgenden ein bisschen vertiefen:
Ja, das können andere Menschen durchaus. Aber nicht nur andere, das trifft auf einen selber genauso zu, denn man macht sich ja auch Bilder von anderen.
Bis hierin würde ich nicht von einem negativen Selbstbild reden, sondern eher von einem negativen Fremdbild, dass sich jemand von einer anderen Person gemacht hat.
Es ist nämlich eine Sache, ob das negative Fremdbild als eigenes Selbstbild angenommen, oder ob es einfach als negatives Fremdbild im Raum stehen gelassen wird.
Genau ab diesem Punkt, also wenn das negtaive Fremdbild übernommen wird, würde ich dann von einem negativen Selbstbild reden.
Auf jeden Fall sind, so wie dus schon erwähnt hast, eigene Erfahrungen usw. natürlich die Orientierungspunkte, die zur Entstehung eines Fremdbildes maßgeblich beitragen.
Jetzt sprichst du hier aber einen ganz bestimmten Grund an, aus welchem ein solches Fremdbild entstehen kann. Es gibt natürlich auch noch Fremdbilder, die nicht generiert werden, um wiederum bei sich ein positives Selbstbild zu kreieren.
Diese spezielle Form würde ich jetzt spontan mal mit Abwertung in Verbindung bringen. Indem von einem selbst ein anderer Mensch z.B. als schwach oder dumm angesehen wird, kann man sich wiederum stark und schlau fühlen.
An diesem negativen Fremdbild kann sich jetzt also gemessen werden. Und der der misst, kommt immer gut bei weg. *g*
Ich würde in diesem Zusammenhang behaupten, dass das meistens unbewusst passiert.
Mir fallen allerdings auch noch andere Gründe ein, aus denen heraus negative Fremdbilder entstehen können:
Z.B. kann die Grundhaltung "alle Menschen sind schlecht" auch zu negativen Fremdbildern führen.
Naja, ich würde fast meinen, dass aus dieser Grundhaltung heraus automatisch negative Fremdbilder entstehen.
Hierbei wird dann das Fremdild vollgepackt mit allen möglichen negativen Eigenschaften, die einen schlechten Menschen ausmachen.
Im Übrigen würde ich sogar meinen, dass einem solche "Gründe" die Sicht auf andere Menschen, auf deren Selbst sozusagen erst recht versperren. Das Gegenüber wird dann nicht mehr als das wahrgenommen, was es ist, sondern noch stärker, als so schon, überfrachtet mit Bildern, die nicht mal mehr eine Annäherung an das Selbst des Gegenübers zulassen.
Abdersrum kann man das jetzt natürlich auch auf das Selbstbild von jemanden Münzen.
Wenn jemand von sich das Bild hat, ein durch und durch gerechter Mensch zu sein, aber überhaupt nicht gerecht handelt, dann hat dieses Selbstbild nichts mit dem hm...Realbild? ....zu tun....
Okay, hier kann man einwenden, dass von außen betrachtet dieser Mensch nicht gerecht handelt, er aber im inneren nach ganz bestimmten Kriterien handelt, die ihm seine Handlung als gerecht erscheinen lassen...joar....gar nicht so einfach das
alles auseinanderzuhalten.
Aber vom Prinzip her dürfte dir dennoch klar geworden sein, worauf ich damit anpsielen wollte....hoffe ich jetzt zumindest mal.
Genau, die Frage war ja, ob man seinem Selbstbild oder dem Bild, welches man sich über andere Menschen macht, trauen kann und darf.
Die von dir erwähnte Flexibilität finde ich sehr maßgeblich.
Zum einen ist es wünschenswert, dass man schon noch offen für Fremdbilder ist, zum anderen darf man aber auch nicht als Knetmasse durch die Gegend laufen, die von Hinz und Kunz nach belieben gefomt werden kann.
Und hier kommen wir dann aber auch schon an den Punkt, an dem es zu Spannungen kommen kann. Wenn nämlich Selbstbild und Fremdbild konträr sind.
Jetzt wirds spannend....
Ja, grundsätzlich würde ich mal behaupten, dass die Bereitschaft zur Kommunikation und des Verstehen-Wollens eine beträchtliche Rolle spielen.
Im Verlaufe einer solchen Kommunikationsbereitschaft ließe sich auch relativ zügig klären, ob man überhaupt sich annähern kann, oder ob die Lebensentwürfe/Weltbilder dafür einfach zu verschieden sind.
Zwar können sich auch Menschen mit stark voneinander abweichenden Weltbildern irgendwie annähern, aber dazu muss der Wille da sein, es zumindest auf eine faire Art und Weise zu versuchen.
So huibuhhuh, hier haben wir jetzt den Kern meines Anliegens.
Zum einen:
Wie hält man Projektionen und blinde Flecken auseinander?
Zum anderen:
Klar, es können sich natürlich aus beiden genannten Dingen Spannungen ergegen, aber der Ansatzpunkt, um die Spannungen wieder aufzulösen ist jeweils ein anderer.
Mal ein Beispiele für einen blinden Felck:
Angenommen, eine Person unterbricht ständig andere in deren Redefluss.
Jetzt wird diese Person von mehreren darauf hingwiesen, dass sie es gerade schon wieder macht.
Obwohl es offensichtlicht ist, dass sie es macht, wird es von ihr geleugnet.
Daraus muss sich ja nicht zwangsläufig eine Spannung ergeben,
es ergibt sich aber dann eine Spannung, wenn das Selbstbild der betreffenden Person so aussieht,
dass sie sich für eine gute Zuhörerin hält.
Gute Zuhörer unterbechen ja ihre Mitmenschen nicht im Redefluss, ne?
Daraus kann sich u.U. ein Streitgespräch ergeben. Es könnte sogar so weit gehen,
dass jetzt den Personen, denen diese Eigenschaft an ihr aufgefallen sind, der Vorwurf zurückgegeben wird, obwohl er nicht begründet ist,
weil sie ja nachweislich niemanden unterbechen....
Hier kommt es also auf die Einsicht der Person an. Zur Einsicht gehört natürlich auch ein Überdenken des Selbstbildes.
Förderlich für die Einsicht ist natürlich zum einen wer darauf hinweist, und wie darauf hingewiesen wird.
Aber manchmal führen auch diese positiven Umstände zu nichts.
Was macht man dann, vor allem, wenn man die Person mag?
Klar solche Eigenschaften können auch als gegeben akzeptiert werden,
aber mein Beispiel ist ja wirklich ein sehr harmloses, wo man ja noch irgendwie einlenken kann, auch wenn damit keine Einsicht auf Seitens der Unterbrecherin zu erwarten ist.
Hier mal ein Beispiel für eine Projektion:
Angenommen, eine Person behauptet, dass du in einer bestimmten Situation gelogen hast und noch den Nachsatz hinterherschiebt, "weil ich das ja auch so mache".
Dann kann man natürlich erklären, warum man das nicht macht, aber wenn die andere Person einfach nicht glaubt, dass man anders ist als sie, dann wirds schwierig.
Hier wird das Selbstbild von der Person, die das behauptet gleichzeitig als Fremdbild benutzt.
Eine Spannung muss auch hier nicht zwangsläufig entstehen, aber sie kann entstehen, wenn die Person nicht einsieht, dass man nicht so ist wie sie.
Klar, hier gibts natürlich auch die Option einfach auf so eine Person zu pfeifen, aber wenn die sonst ganz in Ordnung ist, wärs halt blöd nur deswegen getrennte Wege zu gehen.
Naja, wie auch immer, ich würde mal sagen, dass es außer Frage steht, wenn man ein einigermaßen reflektiertes Selbstbild hat, dass man beides realtiv gut auseinanderhalten kann. Vollkommene Gewissheit wirds da natürlich auch nicht geben können.
Mir fällt gerade in diesem Zusammenhang ein, dass das Wort Projektion hier in diesem Forum öfter mal als Gegenargument verwendet wird.
Hat irgendwie für mich mittlerweile nen 'esoterischen' Touch bekommen.
Allerdings wirkt es auf mich in manchen Kontexten ziemlich oft wie eine Abwehrreaktion...
Okay, mal bis hier hin.
Die nächsten Tage werde ich evtl. auch noch etwas zu meiner provokanten Frage schreiben.
Liebe Grüße
Bevor ich näher auf deinen Beitrag eingehe, möchte ich kurz ein kleines Brainstorming machen:
1. Selbstbild
Kann aus eigenen Erfahrungen und Erlebnissen abgeleitet werden (Z.B. das Erreichen eines selbstgesetzten Zieles.)
Wird von Vorstellungen rein kognitiver Natur geprägt. (Z.B. die Vorstellung, man würde in einer bestimmten Situation eine ganz bestimmte Handlungsweise ausführen.)
Kann durch positives Feedback positiv aufgeladen werden.
Kann dementsprechend durch negatives Feedback negativ aufgeladen werden.
2. Fremdbild
Kann allein aus dem Erscheinungsbild entworfen werden, ohne ein Wort miteinander gesprochen zu haben.
(Hier spielen die jeweiligen eigenen Erfahrungen und Assoziationen eine große Rolle.)
Wird maßgeblich durch Wirkungen generiert.
(Wobei hier natürlich eine Handlung oder ein Erscheinungsbild an sich, auf verschiedene Menschen unterschiedlich wirken kann.)
Kann durch positive 'Nachrede' positiv aufgeladen werden.
Kann demenstprechend durch negative Nachrede negativ aufgeladen werden.
So, das sind jetzt erstmal ein paar Aspekte, die mir spontan einfallen. Einzelne Aspekte hängen natürlich auch oft zusammen bzw. stehen in einer Wechselwirkung miteinander.
Man kann sie natürlich auch noch jeweils einzeln vertiefen und noch etwas mehr ausdifferenzieren,
aber das lasse ich mal an dieser Stelle, weil sich sowas ja aus einer Diskussion darüber eh ergibt.
Bedingt, denke hierbei kommt es auf die eigene Bewusstheit an. Es ist auch immer eine Hin-und Rückreaktion wie Menschen oder auch Gruppierungen wahrgenommen werden.Manchmal ist es so das andere Menschen ein negatives Selbstbild kreieren können, das so vielleicht gar nicht zutrifft,(oder noch schlimmer-zutrifft weil man es übernommen hat)indem sie ihre eigenen unliebsamen Eigenschaften,vielleicht auch Erfahrungen, Ängste etc. auf den anderen projezieren um so ein positives Selbstbild zu kreieren.
Hiermit hast du ja schon eine typische Wechselwirkung zwischen Selbstbild und Fremdbild genannt.
Ich werde das im Folgenden ein bisschen vertiefen:
Manchmal ist es so das andere Menschen ein negatives Selbstbild kreieren können, das so vielleicht gar nicht zutrifft
Ja, das können andere Menschen durchaus. Aber nicht nur andere, das trifft auf einen selber genauso zu, denn man macht sich ja auch Bilder von anderen.
Bis hierin würde ich nicht von einem negativen Selbstbild reden, sondern eher von einem negativen Fremdbild, dass sich jemand von einer anderen Person gemacht hat.
Es ist nämlich eine Sache, ob das negative Fremdbild als eigenes Selbstbild angenommen, oder ob es einfach als negatives Fremdbild im Raum stehen gelassen wird.
(oder noch schlimmer-zutrifft weil man es übernommen hat)indem sie ihre eigenen unliebsamen Eigenschaften,vielleicht auch Erfahrungen, Ängste etc. auf den anderen projezieren um so ein positives Selbstbild zu kreieren.
Genau ab diesem Punkt, also wenn das negtaive Fremdbild übernommen wird, würde ich dann von einem negativen Selbstbild reden.
Auf jeden Fall sind, so wie dus schon erwähnt hast, eigene Erfahrungen usw. natürlich die Orientierungspunkte, die zur Entstehung eines Fremdbildes maßgeblich beitragen.
Jetzt sprichst du hier aber einen ganz bestimmten Grund an, aus welchem ein solches Fremdbild entstehen kann. Es gibt natürlich auch noch Fremdbilder, die nicht generiert werden, um wiederum bei sich ein positives Selbstbild zu kreieren.
Diese spezielle Form würde ich jetzt spontan mal mit Abwertung in Verbindung bringen. Indem von einem selbst ein anderer Mensch z.B. als schwach oder dumm angesehen wird, kann man sich wiederum stark und schlau fühlen.
An diesem negativen Fremdbild kann sich jetzt also gemessen werden. Und der der misst, kommt immer gut bei weg. *g*
Ich würde in diesem Zusammenhang behaupten, dass das meistens unbewusst passiert.
Mir fallen allerdings auch noch andere Gründe ein, aus denen heraus negative Fremdbilder entstehen können:
Z.B. kann die Grundhaltung "alle Menschen sind schlecht" auch zu negativen Fremdbildern führen.
Naja, ich würde fast meinen, dass aus dieser Grundhaltung heraus automatisch negative Fremdbilder entstehen.
Hierbei wird dann das Fremdild vollgepackt mit allen möglichen negativen Eigenschaften, die einen schlechten Menschen ausmachen.
Im Übrigen würde ich sogar meinen, dass einem solche "Gründe" die Sicht auf andere Menschen, auf deren Selbst sozusagen erst recht versperren. Das Gegenüber wird dann nicht mehr als das wahrgenommen, was es ist, sondern noch stärker, als so schon, überfrachtet mit Bildern, die nicht mal mehr eine Annäherung an das Selbst des Gegenübers zulassen.
Abdersrum kann man das jetzt natürlich auch auf das Selbstbild von jemanden Münzen.
Wenn jemand von sich das Bild hat, ein durch und durch gerechter Mensch zu sein, aber überhaupt nicht gerecht handelt, dann hat dieses Selbstbild nichts mit dem hm...Realbild? ....zu tun....
Okay, hier kann man einwenden, dass von außen betrachtet dieser Mensch nicht gerecht handelt, er aber im inneren nach ganz bestimmten Kriterien handelt, die ihm seine Handlung als gerecht erscheinen lassen...joar....gar nicht so einfach das
alles auseinanderzuhalten.
Aber vom Prinzip her dürfte dir dennoch klar geworden sein, worauf ich damit anpsielen wollte....hoffe ich jetzt zumindest mal.
Resümee: man sollte sich immer vertrauen, aber dabei flexibel bleiben und es ist nicht immer lohnenswert seinen Standpunkt über den Haufen zu werfen
Genau, die Frage war ja, ob man seinem Selbstbild oder dem Bild, welches man sich über andere Menschen macht, trauen kann und darf.
Die von dir erwähnte Flexibilität finde ich sehr maßgeblich.
Zum einen ist es wünschenswert, dass man schon noch offen für Fremdbilder ist, zum anderen darf man aber auch nicht als Knetmasse durch die Gegend laufen, die von Hinz und Kunz nach belieben gefomt werden kann.
Und hier kommen wir dann aber auch schon an den Punkt, an dem es zu Spannungen kommen kann. Wenn nämlich Selbstbild und Fremdbild konträr sind.
Jetzt wirds spannend....
Wenn man den Dialog sucht könnte man sich den Stein des Anstoßes genauer ansehen,also nicht nur den bloßen Sachverhalt an sich, sondern die Hintergründe die zu dem Konflikt geführt haben. Es kann sich also um bloße Projektionen handeln oder aber auch um einen blinden Fleck den man nicht wahrhaben will.Gleichzeitig können Lebensentwürfe/Weltbilder so verschieden sein, das eine Einigung überhaupt nicht möglich ist.Dann ist eine Auseinandersetzung auch nicht lohnenswert, wenn sie nicht von Respekt und Toleranz geprät ist. Gegensätzliche Standpunkte/Wahrnehmungen können sehr fruchtbar sein, aber auch nur wenn beide Parteien nicht sturr auf ihren Standpunkt beharren, gebe aber zu das man in einem dialektischen Kontext nicht mit jedem diskutieren kann, weil es Flexibilität erfordert und geistig transformatorisch wirkt.
Ja, grundsätzlich würde ich mal behaupten, dass die Bereitschaft zur Kommunikation und des Verstehen-Wollens eine beträchtliche Rolle spielen.
Im Verlaufe einer solchen Kommunikationsbereitschaft ließe sich auch relativ zügig klären, ob man überhaupt sich annähern kann, oder ob die Lebensentwürfe/Weltbilder dafür einfach zu verschieden sind.
Zwar können sich auch Menschen mit stark voneinander abweichenden Weltbildern irgendwie annähern, aber dazu muss der Wille da sein, es zumindest auf eine faire Art und Weise zu versuchen.
Es kann sich also um bloße Projektionen handeln oder aber auch um einen blinden Fleck den man nicht wahrhaben will.Gleichzeitig können Lebensentwürfe/Weltbilder so verschieden sein, das eine Einigung überhaupt nicht möglich ist.
So huibuhhuh, hier haben wir jetzt den Kern meines Anliegens.
Zum einen:
Wie hält man Projektionen und blinde Flecken auseinander?
Zum anderen:
Klar, es können sich natürlich aus beiden genannten Dingen Spannungen ergegen, aber der Ansatzpunkt, um die Spannungen wieder aufzulösen ist jeweils ein anderer.
Mal ein Beispiele für einen blinden Felck:
Angenommen, eine Person unterbricht ständig andere in deren Redefluss.
Jetzt wird diese Person von mehreren darauf hingwiesen, dass sie es gerade schon wieder macht.
Obwohl es offensichtlicht ist, dass sie es macht, wird es von ihr geleugnet.
Daraus muss sich ja nicht zwangsläufig eine Spannung ergeben,
es ergibt sich aber dann eine Spannung, wenn das Selbstbild der betreffenden Person so aussieht,
dass sie sich für eine gute Zuhörerin hält.
Gute Zuhörer unterbechen ja ihre Mitmenschen nicht im Redefluss, ne?
Daraus kann sich u.U. ein Streitgespräch ergeben. Es könnte sogar so weit gehen,
dass jetzt den Personen, denen diese Eigenschaft an ihr aufgefallen sind, der Vorwurf zurückgegeben wird, obwohl er nicht begründet ist,
weil sie ja nachweislich niemanden unterbechen....
Hier kommt es also auf die Einsicht der Person an. Zur Einsicht gehört natürlich auch ein Überdenken des Selbstbildes.
Förderlich für die Einsicht ist natürlich zum einen wer darauf hinweist, und wie darauf hingewiesen wird.
Aber manchmal führen auch diese positiven Umstände zu nichts.
Was macht man dann, vor allem, wenn man die Person mag?
Klar solche Eigenschaften können auch als gegeben akzeptiert werden,
aber mein Beispiel ist ja wirklich ein sehr harmloses, wo man ja noch irgendwie einlenken kann, auch wenn damit keine Einsicht auf Seitens der Unterbrecherin zu erwarten ist.
Hier mal ein Beispiel für eine Projektion:
Angenommen, eine Person behauptet, dass du in einer bestimmten Situation gelogen hast und noch den Nachsatz hinterherschiebt, "weil ich das ja auch so mache".
Dann kann man natürlich erklären, warum man das nicht macht, aber wenn die andere Person einfach nicht glaubt, dass man anders ist als sie, dann wirds schwierig.
Hier wird das Selbstbild von der Person, die das behauptet gleichzeitig als Fremdbild benutzt.
Eine Spannung muss auch hier nicht zwangsläufig entstehen, aber sie kann entstehen, wenn die Person nicht einsieht, dass man nicht so ist wie sie.
Klar, hier gibts natürlich auch die Option einfach auf so eine Person zu pfeifen, aber wenn die sonst ganz in Ordnung ist, wärs halt blöd nur deswegen getrennte Wege zu gehen.
Naja, wie auch immer, ich würde mal sagen, dass es außer Frage steht, wenn man ein einigermaßen reflektiertes Selbstbild hat, dass man beides realtiv gut auseinanderhalten kann. Vollkommene Gewissheit wirds da natürlich auch nicht geben können.
Mir fällt gerade in diesem Zusammenhang ein, dass das Wort Projektion hier in diesem Forum öfter mal als Gegenargument verwendet wird.
Hat irgendwie für mich mittlerweile nen 'esoterischen' Touch bekommen.
Allerdings wirkt es auf mich in manchen Kontexten ziemlich oft wie eine Abwehrreaktion...
Okay, mal bis hier hin.
Die nächsten Tage werde ich evtl. auch noch etwas zu meiner provokanten Frage schreiben.
Liebe Grüße