C
Condemn
Guest
Nicht unbedingt in den Hintergrund stellen, weil das willentlich nicht funktioniert.
Stell es Dir so vor:
Du, wie jeder, hast leidvolle Erfahrungen gemacht und Du hast auch daraus Schlüsse gezogen, Strategien entwickelt um die Erfahrung nicht noch mal machen zu müssen, gewisse Gefühle nicht noch mal fühlen zu müssen. Das hat immer damit zu tun, das man für eine Erfahrung die negativ verlief (bzw. noch immer verläuft) Ursachen sucht. Diese Ursache verurteilt man dann, letztlich trifft es einen aber immer auch selbst. Ruf Dir irgendeine Erfahrung vor Augen, die Dich schwer verletzt hat, Dein Selbstbewusstsein tief sinken ließ. Sehr wahrscheinlich war daran eine oder mehrere Person/en beteiligt. Du siehst sowohl die Person/en als Ursache... sie wollten Dich vielleicht mutwillig verletzen, aber die Tatsache das es Dich traf und noch heute irgendwie trifft, zeigt einen gewissen Glauben an deren Aussage. Klarer: Du glaubst in gewisser Weise das ein abwertendes Verhalten Dir gegenüber gerechtfertigt ist. Du verurteilst das... klar... ist nur natürlich. Aber der wirkliche Punkt ist, das Du (das macht jeder) Dich fragst: Ist das wahr? Stimmt etwas nicht mit mir? Es hat mit Ansprüchen zu tun. Du (ebenfalls wie jeder... mehr oder weniger) kämpfst mit den Vermutungen die Du darüber anstellst, was andere für Ansprüche an Dich stellen. Das geht von äußerlichen Dingen wie Erscheinungsbild bis zu Charaktereigenschaften... im Grunde alles. Wenn Du alle Ansprüche, die Du an Dich selbst stellst, gleichzeitig das Gefühl hast, ihnen nicht gerecht werden zu können, anschaust, kann Dir klar werden das Du es vor allem mit den Ansprüchen anderer zu tun hast. Und die müssen nicht mal existieren, damit Du Dich "runtermachen" kannst, nur weil Du glaubst das sie existieren. Nimm etwa das Schönheitsideal... Vor allem junge Frauen werden damit zugemüllt. Zeitschriften, TV usw.... alles sagt: So sollte eine Frau aussehen, wer nicht so aussieht hat ein Problem.
Und nimm mal nur das Beispiel... Das Wichtige dabei ist: Du hast einfach jede Menge Überzeugungen über "Ich sollte so sein..." plus "Aber ich bins nicht" gleich "Mit mir stimmt etwas nicht". Die Erfahrungen scheinen das zu bestätigen. Jede miese Erfahrung die Du machst ordnest Du so ein. Angenommen Du wirst irgendwie abgelehnt, vielleicht von einem Typen der Dir gefällt... Dann wirst Du sofort all das als Ursachen aufzählen, wo Du selbst mit Dir nicht im Reinen bist. Gründe wegen derer er Dich ablehnt.. Das sind Vermutungen, für Dich sind es aber so lange absolute Wahrheiten, bis Du sie durchschaust.
Noch etwas anders: Denk Dir mal, Du hast eine Art negativen Speicher im Verstand. Alle Überzeugungen negativer Art hast Du dort abgelegt. Und dieser negative Speicher hat in gewisser Weise ein Eigenleben. Sobald Du vor einer Situation stehst, die Du mit einer negativen Erfahrung vergleichst, wird Dich dieser Speicher (Es gibt viele Namen dafür: Inneres Kind, Dämon, Schmerzkörper, reaktiver Teil des Verstandes) unter eine Art Gehirnwäsche setzen, Dir Angst einjagen. Letztlich macht "er" Dir Dein Selbstwertgefühl kaputt. Und Du hast keinen Einfluss darauf, dass das passiert, kannst keinen Knopf drücken das es nicht mehr geschieht. Aber Du kannst "ihn" kennenlernen. Aus einer Art inneren und souveränen Haltung zuschauen wie Deine Gedanken versuchen Dich runterzuziehen. Wenn Du das machst, Deinen Gedanken zuschaust, gerade den Negativen, gleichzeitig eine Art Abstand wahrst, ihnen nicht einfach glauben schenkst, allerdings auch nicht dagegen hältst... wie Du einem Kind begegnen würdest Du einfach Quatsch redet, vielleicht Angst vor Geistern hat, wird die Energie die darin enthalten ist schwinden... Du wirst immer weniger glauben was sie sagen, und darin liegt dann nicht nur die Chance auf Selbstbewusstsein, sondern auch die Chance zur Verwirklichung dessen was Du wünscht. Nimm irgendein Problem, das Dir Dein Selbstwertgefühl nimmt. Das ist ein Mangel. Und Dein reaktiver Verstand hält ihn Dir deutlich vor Augen. Wenn Du diese Manipulation durchschaust, die da ständig in Dir abläuft, kannst anfangen in die Richtung zu steuern die Du wirklich willst. Vorher wirst Du abgehalten.
Es gibt eine simple Übung:
Formulier einen Wunsch... So als wenn er schon Realität wäre.
(etwa: "Ich bin gesund")
Du denkst das, oder besser noch sagst es bewusst. Dann schaust Du nur hin was Dein reaktiver Verstand antwortet. Das werden Gründe sein die dagegen sprechen. Das machst Du hin und her. Auf Deine Aussage folgt das Gegenargument... Und diese Gegenargumente schreibst Du auf. Du kannst sie auch noch bewerten, inwiefern Du sicher bist das sie wahr sind (z.B. 1 für "glaube nicht mehr dass das wahr ist" und 10 für "bin absolut überzeugt"). Kümmer Dich ansonsten nicht weiter darum. Du wirst sehen das die tiefsten Überzeugungen immer wieder auftauchen. Aber Du wirst auch sehen, das bei einigen Überzeugungen Du nur zwei oder drei Durchgänge brauchst, um sie als nicht-absolut-wahr zu entlarven... Und jedes mal ist das ein Stück mehr Freiheit. Du wirst aber auch merken, dass das nicht so leicht ist, das es ein frustrierendes Spiel sein kann. Konsequenz ist dabei alles.
Die Wirkungen können bei kleineren Problemen sehr schnell eintreten. Ich weiß von z.B. einer Person, das sie durch diese simple Übung ein echtes Erfolgserlebnis hatte und das sehr schnell ging... halbe Stunde oder so, weiß nicht mehr. Betraf, wenn ich mich richtig erinnere, eine Art Lernblockade.
Die ganze Theorie die ich oben beschrieb... Das ist erst mal nicht so wichtig. Wenn Du diese Übung mal machst, und nur darauf achtest, wie Deine Gedanken Dich abwerten und Dir Gründe liefern die im Kern allesamt "Ich kann aber nicht." lauten, wirst Du das nach kurzer Zeit sowieso durchschauen. Aber... es ist wirklich nicht ganz einfach, denn wie gesagt: Man gibt dabei schnell auf. Das ist noch kein Problem... Aber man sollte insgesamt dranbleiben, also wieder anfangen wenn man wieder "klar" ist.
Liest Du eigentlich gerne? Gibt viele gute Bücher zu dem Thema.
VG,
C.
