Selbstbestimmter Sinn und fremdbestimmter Un-Sinn

Patmos

Mitglied
Registriert
31. Juli 2013
Beiträge
222
Ort
Rhein-Neckar-Region
Ich finde das menschliche Leben so absurd wie interessant.

Dass das (menschliche) Dasein Leiden bedeutet, ja, bedeuten muss, leuchtet mir ein. Der Grund dafür ist meines Erachtens die Unfähigkeit (und auch Unmöglichkeit!), authentisch, also gemäß seiner eigenen Bestimmung leben zu können.

Glücklich werden, oder zumindest zufrieden sein, können wir demnach nur, wenn wir unserem Leben einen Sinn geben, an den wir tatsächlich selbst glauben; einen Sinn, der mit unserem ureigensten So-Sein, dem authentischen Ich, konform geht.

Mir scheint aber, dass die allermeisten Menschen voll von Sinn sind, nach dem sie versuchen, "gut" zu leben, den sie sich nicht aus einer befreienden selbstbestimmenden Einsicht heraus selbst gegeben haben, sondern dass sie von fremder Sinnhaftigkeit eingenommen sind und sich von dieser blenden lassen.

Die innere Stimme, die sagt, was gut, wichtig und richtig ist, wird, falls sie überhaupt gelegentlich hörbar werden sollte, stets übertönt.

Dass wir durch zunehmende Bewusstheit selbstbestimmter werden können, dem stimme ich zu. Aber können wir uns jemals gewiss sein, selbstbestimmt zu leben? Was meint ihr? Oder tut ihr's schon?
 
Werbung:
Das ist wirklich eine gute Frage, ich glaube wie du schreibst man macht das beste daraus, und zwar so gut wie nur möglich, an den freien Willen glaube ich nur teilweise.
Da das meiste was wir wählen im Leben uns ja angeboten wird.
 
nur durch den freien Willen können wir selbst Schöpfer werden.
Ein vorprogrammiertes Wesen hat kein Potenzial dazu.

Selbstbestimmtes Leben ist ein Entwicklungsprozess, der JETZT gerade läuft und läuft und läuft. Können wir irgendwann mal selbstbestimmt leben? Eindeutig, ja. Gibt dir das genug Sicherheit, um jetzt zu leben?
 
Patmos, gäbe es so viel freien Willen müsste ich wirklich alles bekommen was ich mir vorstelle, da mir aber in der Hinsicht fast nie was geboten wird, ist es für mich auch kein freier Wille.
Will ich jetzt eine Kugel Vanilleeis ist das kein freier Wille, da ich ja weiß das mir die Sorte im Leben Angeboten wird.
Will ich jetzt eine Sorte die es nicht gibt, ist es mein freier Wille nur werde ich Pech haben, weil die Sorte nicht vorhanden ist.
 
Ich will nicht anmaßend sein. Aber ich halte mich durchaus für sehr reflektiert und damit also für recht fortgeschritten auf dem Weg des/meines Erkenntnisprozesses.

Immer mehr werde ich zum Schöpfer meines eigenen Lebens (und somit auch zum Schöpfer meiner Umgebung).

Dennoch: Da ist noch immer so viel alte, überflüssige, hinderliche Konditionierung.

Ich glaube nicht, dass es auch nur ein Mensch in diesem Leben schaffen kann, wirklich selbstbestimmt zu sein. (Und ich bin übrigens auch ziemlich sicher, dass wir nur dieses eine Leben haben.)
 
Ah ja, Sternenlicht, danke, jetzt verstehe ich dich, wenn du damit auch meinst, dass uns immer nur das begegnet (bzw. uns geboten wird), was wir gerade selber sind, dann bin ich mit deinen Gedanken absolut d'accord.

Wir wünschen (wollen) vielleicht ein Vanilleeis, bekommen aber vom Schicksal "nur" Schokoladeneis geboten, weil wir genau das jetzt brauchen (was wir vielleicht nur selber nicht wissen...) :)
 
So ungefähr meinte ich das, aber ich meine unter anderem eine Sorte die es gar nicht gibt, wenn von keine Ahnung wieder mal woher einen Gedanken habe der nur für mich existiert, und sonst nicht, und das will ich unbedingt haben, geht aber nicht weil nicht existent, dann ist es freier Wille oder doch wieder fremdbestimmt, ach ich hab keine Ahnung wirklich.
 
Ich will nicht anmaßend sein. Aber ich halte mich durchaus für sehr reflektiert und damit also für recht fortgeschritten auf dem Weg des/meines Erkenntnisprozesses.

Immer mehr werde ich zum Schöpfer meines eigenen Lebens (und somit auch zum Schöpfer meiner Umgebung).

Darf ich fragen wovon du lebst, wer deine Miete, Strom, Lebenshaltungskosten begleicht?
Bist du selbständig mit vollster Leidenschaft, lebst deine Berufung die dich ernährt, stehst du irgendwo im abhängigen Arbeitsverhältnis, oder bist du gar auf staatliche Unterstützung angewiesen?

R.
 
Werbung:
Ich will nicht anmaßend sein. Aber ich halte mich durchaus für sehr reflektiert und damit also für recht fortgeschritten auf dem Weg des/meines Erkenntnisprozesses.

Immer mehr werde ich zum Schöpfer meines eigenen Lebens (und somit auch zum Schöpfer meiner Umgebung).

Dennoch: Da ist noch immer so viel alte, überflüssige, hinderliche Konditionierung.

Ich glaube nicht, dass es auch nur ein Mensch in diesem Leben schaffen kann, wirklich selbstbestimmt zu sein. (Und ich bin übrigens auch ziemlich sicher, dass wir nur dieses eine Leben haben.)
Das KÖNNTE eine alte, überflüssige und hinderliche Konditionierung sein.
 
Zurück
Oben