Selbstakzeptanz und -liebe

brideangel

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Bregenz am Bodensee
Hallo zusammen!

Ich mache mir seit einiger Zeit Gedanken, warum ich ein Mensch bin, der sich gerne zurückzieht, und ab Herbst immer in kleinere Depressionen verfällt.

Seit einiger Zeit ist mir klargeworden, dass ein Teil wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass ich mich nicht so akzeptieren kann, wie ich bin ...
Wenn ich über meine Eigenschaften nachdenke, fallen mir mehr negative als positive auf ... (auch wenn ich mein Umfeld danach befrage, kommen nicht wirklich sehr viele brauchbare positiven Eigenschaften hervor)

Je nach Tagesverfassung, sind's mal mehr, mal weniger, aber am liebsten würde ich mich komplett von Grund auf ändern, um ein offenerer und liebenswerterer Mensch zu sein.

Ich kämpfe schon seit Jahren damit, weniger egoistisch zu sein und dadurch zu lernen, dass, wenn ich anderen etwas gutes tue, auch etwas davon zurückbekomme und ich mich so automatisch 'beliebter' mache ...

Allerdings hat bis jetzt noch gar nichts so gefruchtet, wie ich es gerne hätte, bzw ich falle immer wieder in das alte Verhaltensmuster zurück und erkenne es lange Zeit nicht ...

Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich Schritt für Schritt lernen kann, ein 'besserer' Mensch zu werden??

Ich würde nicht nur mir was gutes tun damit, sondern auch meinem gesamten Umfeld ;-)

vielen Dank für eure Tipps

brideangel
 
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Hallo brideangel!

Wie wäre es mit den "guten alten Vorsätzen" für ´s neue Jahr. Du könntest eine Liste mit den Eigenschaften machen, in denen du dich ändern möchtest und dann nach einem halben Jahr oder einem Jahr ein Resumee ziehen, d. h. das abhaken, was du geschafft hast und die noch veränderungsbedürften Dinge auf ein Neues mit ins nächste Jahr hinein nehmen. Ich denke eben Veränderungen der Persönlichkeit brauchen Zeit, v. a. wenn es sich um mehrere Eigenschaften oder Unarten gleichzeitig handelt, die einen an einem selber stören.

Alles gute dabei ein ("besserer" bzw.) anderer Mensch zu werden!

Frog Princess
 
Zitat von Brideangel:
Ich mache mir seit einiger Zeit Gedanken, warum ich ein Mensch bin, der sich gerne zurückzieht, und ab Herbst immer in kleinere Depressionen verfällt.

Hallo liebe Brideangel,

ich denke mir, dass es vielen so geht,.. dass gerade in den Wintermonaten bei vielen eine kleine Depression hervorkommt...
Es ist sehr bald dunkel, man sieht kaum Sonne,.. usw. man zieht sich gerne zurück in die Wohnung, wo es schön warm ist;...
Allerdings ist das "positive" Denken sehr wichtig,.. versuche solche für Dich herbei zu holen;

Seit einiger Zeit ist mir klargeworden, dass ein Teil wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass ich mich nicht so akzeptieren kann, wie ich bin ...
Wenn ich über meine Eigenschaften nachdenke, fallen mir mehr negative als positive auf ... (auch wenn ich mein Umfeld danach befrage, kommen nicht wirklich sehr viele brauchbare positiven Eigenschaften hervor)

Hmm.. das ist sicherlich auch ein Grund dafür,...
Ich denke jeder hat seine "Eigenheiten" die er gerne schöner oder besser hätte... allerdings solltest Du versuchen, bewusst die "positiven" Dinge zu sehen,.. wie,.. du bist "gesund",... hast Familie (Eltern usw)... es ist nicht leicht, aber wenn man "bewusst" daran arbeitet,.. erzielt man "kleine" Wunder... Jeder - und auch DU bist EINZIGARTIG! und das ist doch wunderbar!


Je nach Tagesverfassung, sind's mal mehr, mal weniger, aber am liebsten würde ich mich komplett von Grund auf ändern, um ein offenerer und liebenswerterer Mensch zu sein.

Ändere das, was DU gerne ändern möchtest... aber versuche dabei die "negativen" Gedanken aus dem Spiel zu bringen,.. wie Ich schaff das nicht... usw. denn dann wirst du es sicherlich nicht schaffen....


Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich Schritt für Schritt lernen kann, ein 'besserer' Mensch zu werden??

ein wichtiger Satz:
"Ich liebe mich und akzeptiere mich mit all meinen guten und negativen Eigenschaften"



lg, AnGeL:)
 
Hallo zusammen!

Ich mache mir seit einiger Zeit Gedanken, warum ich ein Mensch bin, der sich gerne zurückzieht, und ab Herbst immer in kleinere Depressionen verfällt.

Seit einiger Zeit ist mir klargeworden, dass ein Teil wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass ich mich nicht so akzeptieren kann, wie ich bin ...
Wenn ich über meine Eigenschaften nachdenke, fallen mir mehr negative als positive auf ... (auch wenn ich mein Umfeld danach befrage, kommen nicht wirklich sehr viele brauchbare positiven Eigenschaften hervor)

Vielleicht nimmst du dich zu ernst, so wie „du bist“ ? Wenn du dich schon längere Zeit als zurückgezogenen Menschen siehst, machst du möglicherweise diese Eigenschaft mit dieser Affirmation noch stärker in dir.

Je nach Tagesverfassung, sind's mal mehr, mal weniger, aber am liebsten würde ich mich komplett von Grund auf ändern, um ein offenerer und liebenswerterer Mensch zu sein.

Ich kämpfe schon seit Jahren damit, weniger egoistisch zu sein und dadurch zu lernen, dass, wenn ich anderen etwas gutes tue, auch etwas davon zurückbekomme und ich mich so automatisch 'beliebter' mache ...)

Das ist eine sehr spirituelle Ansicht, die dir helfen kann, aber nicht immer unbedingt den anderen. Die Frage ist auch, ob die anderen merken, was du für sie machst, ob sie sich manchmal auch dafür bedanken ? Unser „Ego“ kann manchmal sehr nützlich sein; es zeigt den anderen Menschen, dass wir da sind und dass wir AUCH eine positive Affirmation brauchen, dass wir AUCH verletzbar sind.

Allerdings hat bis jetzt noch gar nichts so gefruchtet, wie ich es gerne hätte, bzw ich falle immer wieder in das alte Verhaltensmuster zurück und erkenne es lange Zeit nicht ...

Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich Schritt für Schritt lernen kann, ein 'besserer' Mensch zu werden??

Ich würde nicht nur mir was gutes tun damit, sondern auch meinem gesamten Umfeld ;-)

vielen Dank für eure Tipps

brideangel

Ich glaube, dass ich ungefähr weiss, wie es dir geht. Ich habe mich auch gründlich verändert, in einer Periode meines Lebens. Ich war viel mehr zurückgezogen, habe mich nicht getraut mich genügend zu äussern, wenigstens habe ich mich so gesehen. Und als die Zeit gekommen war, dass ich mich ändern wollte, habe ich auch andere Menschen um ihren Rat gebeten.

Ein paar „Tipps“, die ich bekommen habe, oder, die ich selber endeckt habe:

-beobachte die Menschen, die du als offen und fröhlich siehst. Die Menschen, die durch das Leben mit einem Lächeln gehen. Dann wirf dich selber in so eine Rolle, am besten, wenn da Menschen sind, die du nicht kennst. Die werden dich als solchen annehmen, und nicht erwarten, dass der „alte so und so“ da sein soll. (es kann nämlich schwer sein, wenn einer sich veränderen will, weil ihm gerade die Nächsten nicht immer als „einen Neuen“ akzeptieren wollen. Deine Veränderung muss sozusagen ein Befehl für die Umgebung sein).

-arbeite an deiner Stimme, an deiner Rede. Denke, zum Beispiel, an die Italiener. Bringe ein bißchen mehr Melodie in deine Worte. Ein bißchen fröhliche Melodie. Es kann auch kaum bemerkbar sein, das Wichtige ist die innere Einstellung.

-setze Grenzen. Es ist gut zu wissen, dass wir den anderen manchmal nicht so gut helfen können, wenn wir ihre Stimmung „nachmachen“. Besser gesagt, wenn wir ZU EMPATHISCH sind. In einigen Fällen ist es besser, wenn sie UNSERE Stimmung annehmen und nachmachen, also, die entspannte und ein bißchen mehr sorgenlose Stimmung.

-mehr Körper Übungen. Atem Arbeit. Spaziergänge. Wenn möglich, irgendeine Art Sport. Die schlechte Laune kann oft von dem Körper selbst stammen, und das KANN man ändern. Aufrechte Haltung.

...

Klar, es ist leicht zu sagen, dass das alles in einer Weise eine Selbsthypnose ist, eine Art Selbsttäuschung. Das ist auch oft der Grund, warum wir uns dann lieber doch nicht ändern. Weil wir halt so sind, wie wir sind.
Die Frage ist nur, warum sind wir dann so, wie wir sind ? Karma ? Gott hat uns so gemacht ? DNA ? Oder hat uns unsere Erziehung so gemacht ? Damit meine ich nicht nur die Ältern, sondern alle Menschen, die irgendwann einen Einfluss auf uns hatten. Die Umwelt. Wir wurden so gemacht, Schritt für Schritt.
Wenn dir etwas in dir sagt, dass du dich ändern solltest, dass du nicht zufrieden bist, so wie du bist, dass du auch anderes sein könntest; kann das dann dein „Wahres Selbst“ sein –das, das einfach glücklich sein will ?

WOLLEN.

ES IST MÖGLICH.
 
Hallo brideangel,

im Herbst könnte es eine wichtige Familienangelegenheit gegeben haben und mit deiner Depression erinnert sich deine Seele daran, dass es deinen Vorfahren in dieser Zeit recht schlecht ergangen ist und ihnen möglicherweise sogar auch noch Unrecht widerfahren ist.

Wenn du Probleme damit hast, dich so zu akzeptieren wie du bist, kann das mit enormen Zurückweisungen geliebter Menschen zusammenhängen. Dies ist sehr oft in der frühen Kindheit passiert und hat sich dann immer wieder wiederholt, auch indem du Menschen abgewiesen hast.

Liebe Grüße Pluto
 
hallo zusammen!

vielen Dank für eure regen Antworten und Tipps!!

werde sie jetzt nach der Reihe versuchen zu beantworten:

Also das mit den Vorsätzen habe ich schon einige Male versucht. Ich habe ein schönes Buch, in dem ich alle Dinge schriftlich festhalte, die ich bis Ende Jahr gerne erreicht hätte, bzw geändert.

Allerdings rutsche ich nach einiger Zeit immer wieder in das alte Verhaltensmuster hinein und die Dinge, die ich vielleicht erreicht hätte, sind dann auch wieder beim alten ...

Ich vergesse das Buch auch ganz gerne, um zu schauen, was hat sich verändert und was nicht und so fallen mir die kleinen, aber feinen Unterschiede oft gar nicht auf.

Also, was das positiv denken betrifft, bin ich im Moment auf einem ganz guten Weg. Versuche, auch in schlechten Situationen, noch irgendetwas positives für mich daraus zu ziehen, nur wenn grad mal wieder viel los ist, oder ich ein Problem hab, wo ich mich wie vor den Kopf gestoßen fühle, ist es sehr schwer, dem ganzen etwas positives abzugewinnen und dann ist meine mühsam erarbeitete Gelassenheit auch wieder meistens futsch und ich habe das Gefühl, ich muss wieder von vorne anfangen.

Ich habe vielen Dingen einfach eine negative Grundeinstellung (zb. punkto Geld, habe ich als kleines Kind schon gelernt 'ich werde niemals Geld haben' und genau diese Denkensweise macht es mir heute so schwer, einen positiven Umgang zu diesem Thema zu haben ...)

Vielen Dank Alnei für diesen Beitrag!!

stimmt, ich nehme mich und das Leben viel, viel zu ernst. Es würde mir vieles leichter fallen, wenn ich das Leben einfach nur genießen würde und mich nicht immer auf sämtliche Themen (va meine Zukunft betreffend) 'verbeißen' würde, obwohl ich vielleicht im Moment doch sowieso nichts dran ändern kann.
Oft betrifft es einfach meine Existenz, über die ich mich so verkopfe. Ich fühle mich so, wie sie jetzt ist, nicht sehr wohl, kann aber auch nichts daran ändern, solange sich nicht ein paar andre Punkte ändern ... und dies zu akzeptieren und einfach die Zeit arbeiten zu lassen, ist das, was mir so schwer fällt und sich dann auf alle Bereiche überträgt.
Eben auch, dass ich mich wieder mal nicht leiden kann, weil ich mir selber schon auf den Keks gehe, dass ich diese Situation nicht einfach gelassen hinnehme und einfach nur mal abwarte, was sich in Zukunft ergibt ... Andere Leute mit dieser Einstellung leben auch viel glücklicher und zufriedener und vor allem 'leichter' ;-)

Dein Beitrag Pluto, finde ich auch sehr interessant. Würde heißen, ich sollte doch endlich mal ne Familienaufstellung machen. Noch bin ich aber nicht bereit dazu ...

so, jetzt bin ich teilweise etwas vom eigentlichen Thema abgekommen, aber irgendwie sind viele Themen damit verstrickt ...

ich hoffe, dass ich mit euren Tipps, einen Weg für mich finden kann, endlich wieder zu mir selbst zu finden und auch erkennen kann, dass ich genauso ein liebenswerter Mensch bin, wenn vielleicht auch nicht im herkömmlichen Sinne. Denn die anderen können mich auch erst mögen und akzeptieren, wenn ich dies mit mir selber mache, sonst werde ich immer im Unreinen bleiben. mit mir und mit den anderen ...

wünsche einen schönen Tag

brideangel
 
Hallo brigdeangel,

Würde heißen, ich sollte doch endlich mal ne Familienaufstellung machen. Noch bin ich aber nicht bereit dazu ...

Zunächst einmal würde ich vorschlagen einen Stammbaum zu erstellen und die Geschichten zu den Familienmitgliedern aufzuschreiben. Da kommt dann schon einiges ans Licht, worüber vorher nicht geredet wurde.

z.B. hat der Mann meiner Tochter erst vor kurzem mitgekriegt, dass seine Oma mehrere Fehlgeburten hatte. Und er ist schon Ende 20! Manche Dinge werden einfach unter den Tisch gekehrt und so getan, als seien sie nicht ernennenswert, was natürlich Folgen hat.

Eine Familienaufstellung bringt hier erstmal auch nicht weiter.

Hast du dich schon mal mit dem "inneren Kind" befasst?

Liebe Grüße Pluto
 
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Hallo brideangel,

Du schreibst du möchtest liebenswerter sein.
Liebenswert - ein schreckliches Wort! Es impliziert, dass wie erst etwas wert sein müssen, um Liebe bekommen zu dürfen.

Für mich ist jeder der Liebe wert!
Na das klingt jetzt ein wenig nach dem "Licht und Liebe" Trip, wo alle Menschen und Lebewesen erleuchtet und ich selbst fast heilig (wenn ich es ja zustande bringe, die "schlechten" auch zu lieben).

Nein - ich in nicht auf dem Trip und ich bin mitunter ein echtes Egoschwein. Ja ich hab ein Ego - und das nicht zu knapp!
Ich kann echt gut nehmen und auf mich und mein Leben schauen.
Glücklicher Weise habe ich durch langjährige Erfahrungen gelernt, dass ich mich umso mehr ins eigene Fleisch schneide, wenn ich das auslebe. Dass mein Leben umso schwieriger wird, je mehr ich auf mich schau. Dass ich letzten Endes viel mehr verliere, als die anderen, die ich auszubeuten versuche.

Ich vermute mal - das ist dir auch bereits gedämmert :banane:

Und ich meine du hast DIE Lösung auch schon gefunden:
Du hast geschrieben:
"stimmt, ich nehme mich und das Leben viel, viel zu ernst"
ja das ist ist es! Nimm doch mal die anderen und deren Bedürfnisse so ernst, wie deine. Dass du etwas ersnt nehmen kannst - das weiß du ja.
Geh doch mal einkaufen und frag dich, was die verkäuferin an der Kassa jetzt brauchen könnt, oder was die Kollegin, die du nicht magst......und so gewinnst du nach und nach jede Menge Erfahrungen und das mit dem selbst ernst nehmen erledigt sich ganz nebenbei (man kann den Fokus nicht gleichzeitig bei sich und dem anderen haben). Du nimmst dich weniger ernst und gewinnst Freiraum.

Ich habe Jahrelang geglaubt, dass die Lösung für ganz schwere und hartnäckige Probleme auch ganz schwierig sein muss - denkste!
Auch die schwersten Probleme können ganz einfache und schnelle Lösungen haben. ( was keinesfalls bedeutet, dass die die ich vermute, auch für dich zutrifft).

Eines noch - ich liebe mich einfach !
Wie habe ich das gemacht?
Ich habe es mir einfach erlaubt!

Na machmal hasse ich mich auch und schimpfe über mich. Grübel nach und zerbrech mir den Kopf! Ja ich muss mich nicht 24 Sunden am Tag 365 Tage im Jahr bedingungslos lieben - aber ich darf :kuss1:

Irgendwie liebe ich mich auch, wenn ich mich grad hasse.
Naja vielleicht bin ich doch viel schräger, als ich dachte - seis drum - es geht mir gut damit ( und mein Umfeld liebt mich egal ob schräg, oder grad)

lg
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