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IZABELLA
Guest
Was die lösende Ordnung (das muss nicht die sein, die er ersten Frau gefällt! Der Blick muss v.a. auf die Wirkungen bezüglich der Kinder gehen!) in diesem speziellen Fall ist, kann letztlich nur eine Aufstellung selbst klären. Das mal vorweg.
Aber beim Lesen ist legt sich mir - insbesondere wenn ich mich auf dieses Feld einlasse - schon mal ein Bild nahe und das ist von den Schäfer-Zitaten nicht so weit entfernt.
Die erste Frau sagt dem Mann: "Ich lasse dich ziehen, mit Liebe. Schade, dass es zuende ist. Ich habe dich sehr geliebt. In meinem Herzen hast Du einen guten Platz. Und unsere Kinder sind bei Dir gut aufgehoben. Ich vertraue sie Dir an". Und dann lässt sie den Mann mit den Kindern zu der neuen Frau ziehen.
Die neue Frau zur ersten: "Du bist die Erste. Du warst vor mir da und ich habe ihn und das Kind um den Preis, dass Du ihn nicht mehr haben kannst. Danke!" Und sie verneigt sich mit Achtung vor der Ersten.
Und der Mann sagt zur ersten Frau: "Es tut mir leid. Das Leben hat sich seinen Durchbruch gesucht und ich gehöre nun zu meiner neuen Frau und unserem Kind. Auch ich finde es schade, dass es zwischen uns nun zuende ist. Ich nehme meinen Teil der Verantwortung dafür und Deinen lasse ich bei Dir. Auf unsere Kinder gebe ich acht und sie haben immer den Platz, der ihnen zusteht - den vor meiner neuen Frau und vor dem jüngsten Kind. Sie kommen immer zuerst"
Die neue Frau sagt zum Mann: "Mein lieber Mann, ich nehme dich mit allem. Und ich weiß, dass ich dich nicht ganz haben kann. Deine Kinder gehen immer vor."
Und zu den älteren Kindern: "Ihr wart vorher da! Ihr habt mehr Rechte als ich."
Irgendwo in diese Richtung könnte es laufen nach meinem Gefühl...
Die Ordnung wäre dann evtl.: zuerst die erste Frau (und Mutter der früheren Kinder), dann die Kinder aus erster Ehe selbst in der Reihenfolge ihrer Geburt, dann der Mann, dann die neue Frau und dann das jüngste Kind.
So sind auch die Systeme klar getrennt und der Mann dennoch mit den Kindern verbunden.
Auf jeden Fall kann die neue Frau nicht über den Mann verfügen, wie bei einer Jugendliebe. Dies hat natürlich Folgen für den Ausgleich von Geben und nehmen zwischen Ebenbürtigen in der neuen Beziehung, der hier gestört sein könnte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Auf jeden Fal scheint mir die frühere Beziehung zu Ende. Das ist ganz klar - auch wenn der Mann jetzt nciht zur neuen Frau zieht.
Es haben sich in Aufstellungen, denen ich beigewohnt oder die ich begleitet habe, fast immer ähnliche Dynamiken gezeigt. Nach meiner bisherigen Erfahrung (immer unter der Vorausannahme, dass auch dieser Fall eigenständig angeschaut und geprüft werden sollte!) gibt es zwei gegenläufige "Ordnungen", die hier eine Rolle spielen:
- die Ordnung der Personen
- die Ordnung der Systeme
In der Ordnung der Personen ist es tatsächlich so, dass die, welche zuerst da waren, mehr Rechte (aber auch Pflichten) haben, als die, welche später kamen. Eltern haben mehr Rechte und Pflichten als Kinder, frühere Partner haben einen besondereren Platz als nachfolgende usw.
In der zweiten Ordnung aber ist es so, dass die jüngeren Systeme mehr Rechte eingeräumt bekommen müssen, als die älteren, wenn es (z.B. für Kinder) gut werden soll.
Wäre es anders, dann könnten z.B. Eltern ja folgenlos über die Beziehungen ihrer Kinder zum Schaden der Enkel verfügen. Das wäre auch schon unter dem ganz logischen Aspekt der Systemerhaltung sinnlos. Kinder könnten keine Partner finden und sich nicht vom Elternhaus lösen, wenn dem so wäre.
Ich habe auch schon ähnliche Systeme wie hier gesehen, wo der Mann dann nach dem "Seitensprung" wieder zur ersten Frau zurück ist und mit der noch ein Kind gezeugt hat, was dann dazu führte, dass die einzig machbare Ordnung die war, dass er in Polygamie mit beiden Frauen leben musste. Bei allen anderen Ordnungen wurden in diesem fall die Kinder verrückt.
Also ich rate dringend zur Aufstellung.
Und noch was:
Verstrickungen kann man lösen aber systemische Gesetzmäßigkeiten nicht aushebeln. Jedenfalls nicht mit Aufstellungen.
A.
Echt, das was du da schreibst finde ich nicht ganz dicht. Ich frage mich nur, ob du selbst davon überzeugt bist oder nur nachplapperst,was Hellinger vorkaut und was nur, und ich sage nur seine Sicht zum Thema Familiendynamik ist.
Mir leuchten weder seine Thesen noch seine Schlußfolgerungen über die Familie ein
und systemische Gesetzmäßigkeiten nicht aushebeln? Wer sagt das? Auch B. Hellinger?
Wer behauptet, dass es überhaupt systemische Gesetzmäßigkeiten innerhalb einer Familie gibt?
LG
IZABELLA