Seitensprung und uneheliches Kind

Liebe Alex,

ich würde Dich am liebsten in den Arm nehmen und sagen und nun schrei einfach mal los!

Ich versteh Dich so gut! Der Verstand sagt, klar muss für dieses Kind gesorgt werden und das Herz zerbricht dabei.

Und an die die sagen, dass Kind ist da nimms hin. Natürlich habt Ihr Recht, aber im Moment lässt der Verstand dieses erkennen noch nicht zu. Dazu ist die Wunde echt zu frisch.

Und die Aussage, der Vater ist immer beim jüngsten Kind, bringt mich zum wütend werden. Jedes Kind braucht seinen Vater!!! Gerade auch die Großen!

Alex, Du wirst für Dich erforschen müssen, ob Du mit dieser Situation leben kannst. Das Kind bleibt und leider bleibt auch die Mutter dazu! Es wird immer schwierig bleiben.

Eigentlich gefordert ist in dieser Situation auch Dein Mann, er hat einen ordentlichen Bock geschossen.

Eure Familiensituation hat sich leider für immer verändert - Ihr müsst einen Weg finden, damit zu leben.

Ich selber wär wahrscheinlich gegangen, zumindest eine Zeitlang. Denn ich bin schon der Meinung, dass der Mann spüren darf wie verletzt Frau ist!
 
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Hallo an alle,

danke Dir Izabella, ganz besonders.

Allen anderen zur Erklärung: Wieso, wehalb, warum ist geklärt. Ich weiß, wie er zu der Frau steht und stand und ich weiß, wer und was ihm wirklich wichtig ist.

Aber es geht ja nicht um ihn, sondern um mich. Um meine Gefühle und den Zwang mit den Tatsachen zu leben, die ich nicht beeinflussen konnte.

Was das bedeutet, (nach Hellinger) der Vater solle beim jüngsten Kind sein.......entzieht sich meiner Aufnahmefähigkeit. Soll er die älteren etwa verlassen? Die, die er geplant und mit LIebe in die Welt gesetzt hat für eines, das er nie wollte und das auch er nur akzeptieren kann, weil er den Fehler machte, seine Entstehung nicht zu verhindern? WEM soll damit gedient sein?
Versteh ich nicht und macht für mich auch überhaupt keinen SInn. Weshalb sollte das uneheliche Kind mehr Rechte haben als die anderen? Außerdem geh ich davon aus, dass das arme Kind noch viele "Väter" haben und vielleicht viele Geschwister haben wird. Das Kind wird noch emotional durcheinander gewürfelt, denn die Mutter ist jung und sucht einen Ernährer. Da wird sicher noch der eine oder andere Nenn-papi alles durcheinander bringen.

Was das Gefühl für mein Familiensystem betrifft, kann ich das nur so sehen: Meine Familie besteht aus meinen Kindern, mir und dem Vater der Kinder. Punkt. ER hat noch eine andere Familie. ICH nicht. Oder?

Grüße
Alex

Liebe Alex,

ich umarme dich ganz fest und wünsche dir viel Kraft diese Situation zu meistern.

Du hast vollkommen recht, wenn du sagst, dass da noch ein Partner für diese Frau (da sie sehr jung ist) sehr wahrscheinlich ist.
Und gerade deshalb finde ich ist es wichtig, dass sich dein Mann aus der anderen Beziehung total zurückzieht und diese wirklich nur auf das Minimum der Alimente-Zahlung für das Kind beschränkt.
So ist es möglich, dass wenn diese Frau einen guten Partner findet, das Kind auch einen stellvertretenden Vater hat, der auch dafür bereit ist einer für dieses Kind zu sein.
Auch wenn sie es eine Zeit lang nicht akzeptieren mag, diese Zeit geht auch vorüber, denn keiner will allein sein und sie wird den Wunsch verspüren einen Partner auf ihrer Seite zu haben, der zu ihr steht.

Wenn du auf Hellinger ansprichst, so ist bei ihm, soweit ich das weiß, die erste geheiratete Frau (auch nach einer Scheidung) immer die erste Frau und wird es auch ein Leben lang bleiben.
Ich finde, dass das ein Unsinn ist, da ich selbst es so nicht empfinde und meinen Platz (als geschiedene) gerne freigemacht habe.
Es liegt also wie immer im Auge des Betrachters oder wie man so schön sagt "wurde ich verlassen, so gebe ich die Position der ersten Frau nicht gerne auf; habe ich verlassen, ist es mir ziemlich Schnuppe was nach mir kommt und ob die nächste Frau meinen Platz 1 einnimmt, ich mache ihn frei für sie.

Das heißt für mich aber auch, dass es auch im Auge deiner Betrachtung und der deines Mannes liegt, wie du und dein Mann diese Situation jetzt seht.
Darauf würde ich mich an deiner Stelle unbedingt mit ihm einigen!
Denn, wenn du deine Familie als Einheit betrachtest und trotzdem sagst, dass dein Mann noch eine andere Familie (außerhalb deiner) hat, so spaltest du etwas aus deiner Sicht.
Ich denke du wirst dir sehr schwer mit dieser Einstellung tun. Du (Ihr) mußt eine klare Linie finden.
Entweder ihr vier seid die Familie und schottet euch gegen die andere Frau und das Kind (bis auf die Alimente) komplett ab, oder ihr alle betrachtet beide zur Familie dazugehörig.
Das es nichts mit dir zu tun hat aber mit deinem Mann schon, diese Einstellung wird nicht funktionieren, dass ist ewige Spaltung aus deiner Sicht.

Ein Problem hast du nur dann, wenn dein Mann darauf besteht den Kontakt zum Kind aufrecht zu erhalten (was ich nicht für so gut finde, da eben ein ev. neuer Partner, dieser Frau, den Part besser übernehmen kann).

Das wichtigste ist, dass du dich auf jeden Fall von einem Fachmann gut beraten läßt, was auf dich und deine Familie an finanziellen Belastungen zukommt, denn es wird viel heiße Luft geredet und nicht alles stimmt, was manche so verzapfen.

Meine Tochter ist 13 und ihr Vater zahlt € 201,-- Alimente. Darauf habe ich mich mit ihm geeinigt seit der Scheidung im Jahre 1998 habe ich nie die Alimente erhöhen lassen und sonst auch keine anderen Kosten von ihm verlangt.

Ich weiß auch , bei uns in Ö zahlt das Sozialamt einen Teil, der Mann muß den fehlenden Betrag auf das Existenzminimum der Lebenserhaltungskosten daraufzahlen, aber nur so lange bis sie arbeiten gehen muß oder in einer neuen Partnerschaft lebt (egal ob verheiratet oder nicht, es zählt die gemeinsame Meldung an einem Wohnort).

Liebe Alex, wenn du möchtest kannst du mir auch gerne eine PN schreiben.

Alles alles liebe
Iza.
 
Eine große Bitte meinerseits - bezieht euch bitte nicht auf Hellinger, wenn ihr ihn nicht wirklich studiert und/oder erlebt habt. Ich gestehe es ganz ehrlich - mir persönlich tun die Interpretationen der Aussagen hier, die angeblich von ihm stammen sollen, fast körperlich weh - aber die Threaderstellerin wirds genau in der Form brauchen, sonst würds nicht so geschehen.

Mich krampfts sowohl beim "jüngsten Kind" und bei der "ersten Frau" nachhaltig zusammen, hab aber jetzt nicht wirklich die Zeit, drauf ein zu gehen - wollt einfach nur anmerken, dass diese Interpretation von Hellingers Aussagen hier - aus meiner Sicht - nicht mal annähernd was mit dem zu tun haben, in welchem Zusammenhang diese Aussagen getroffen wurden.
 
Eine große Bitte meinerseits - bezieht euch bitte nicht auf Hellinger, wenn ihr ihn nicht wirklich studiert und/oder erlebt habt. Ich gestehe es ganz ehrlich - mir persönlich tun die Interpretationen der Aussagen hier, die angeblich von ihm stammen sollen, fast körperlich weh - aber die Threaderstellerin wirds genau in der Form brauchen, sonst würds nicht so geschehen.

Mich krampfts sowohl beim "jüngsten Kind" und bei der "ersten Frau" nachhaltig zusammen, hab aber jetzt nicht wirklich die Zeit, drauf ein zu gehen - wollt einfach nur anmerken, dass diese Interpretation von Hellingers Aussagen hier - aus meiner Sicht - nicht mal annähernd was mit dem zu tun haben, in welchem Zusammenhang diese Aussagen getroffen wurden.

Ich zitiere aus dem Buch "Was die Seele krank macht und was sie heilt" die psychotherapeutische Arbeit Bert Hellingers von Thomas Schäfer.

Wenn während der Ehe ein Mann mit einer anderen Frau ein Kind zeugt, dann muss er die Ehe verlassen und zu dieser Frau ziehen. Das neue System hat immer Vorrang vor dem alten. Handelt der Mann nicht entsprechend, ist es schlimm für alle Beteiligten. Selbst wnn er in seiner Familie viele Kinder hat, muss er zu der neuen Frau und dem jüngsten Kind. Er bleibt als Vater verantwortlich für seine älteren Kinder, doch eine Partnerschaft kann es nur mit der neuen Frau geben. Für eine Ehefrau ist das natürlich eine sehr schwere Belastung, doch alles andere ist nach Bert Hellingers Erfahrung noch schlimmer.
ZITAT ENDE

WEITERS:
Hellinger präzisiert, was bei Trennungen ansteht: Die Bindung an den ersten Partner muss voll geachtet werden, und die neuen Partner müssen wissen, dass sie den alten Partnern nachgeordnet sind und bei ihnen in einer Art von Schuld stehen. Sie verdanken nämlich ihren jetzigen Partner dem scheitern der früheren Beziehung und haben ihn somit auf Kosten des früheren Partners.
ZITAT ENDE

Und Danke!!
Mir ist es völlig wurscht ob du es studiert hast oder nicht, allein diese Aussagen Hellingers finde ich krank.
Ich weiß, welche Auswirkungen Projektionen der Ursprungsfamilie oder eine Scheidung auf die Kinder und auf eine Partnerschaft der Kinder und deren Kinder haben kann, hab ich es doch selbst bei meinem Kinde (und auch bei anderen) gesehen. Ich weiß auch, das Kinder manchmal (aber eben nicht immer) Schuldigkeiten von anderen Familienmitgliedern übernehmen und und und, das ist Familiendynamik und eine Menge von Konflikten die jeder Einzelne Mensch eben hat und auf seine Familie projiziert oder spiegelt; aber so einen Blödsinn zu verzapfen, tut mir echt leid, ich kann Hellingers Theorien nicht gut heißen.

Er hat bestenfalls gute Ansätze aus der Forschung, Gen/Naturwissenschaft und Psychoanalyse (geklaut), die er dann für seinen ominösen Glauben/Arbeit gebraucht.

Aber, das ist halt nur meine persönliche Meinung, jedem anderen sei seine belassen.

LG
IZABELLA
 
Danke Izabella,

ich dachte eben micht tritt ein Pferd! Gut mir fehlen die Einblicke in die Arbeit von Hellinger - aber alleine vom gesunden Menschenverstand her, sind die von Dir aufgezeigten Zitate, echt zum brechen.

Ein Vater "muss" zu seinem jüngsten Kind. Warum? Ist die Elternfunktion ab einem gewissen Alter an den Nagel zu hängen?

Was hat das jüngste Kind, was seine Geschwister nicht haben, für mich klingt das nach Kinder aus dem Nest schieben und das ist nicht ok.

Warum sollte man in der Schuld des Expartners stehen? Ist eine Beziehung in Ordnung, dann kann sich niemand dazwischen drängen. Ist dies nicht so, dann war in der Beziehung ein Knacks.

Das wird wahrscheinlich auch bei Alex so gewesen sein, bzw. führen lange Beziehungen oft zu einer Betriebsblindheit, man sieht den Partner oft nicht mehr "richtig" und nimmt einiges als zu selbstverständlich hin.
 
Danke Izabella,

ich dachte eben micht tritt ein Pferd! Gut mir fehlen die Einblicke in die Arbeit von Hellinger - aber alleine vom gesunden Menschenverstand her, sind die von Dir aufgezeigten Zitate, echt zum brechen.

Ein Vater "muss" zu seinem jüngsten Kind. Warum? Ist die Elternfunktion ab einem gewissen Alter an den Nagel zu hängen?

Was hat das jüngste Kind, was seine Geschwister nicht haben, für mich klingt das nach Kinder aus dem Nest schieben und das ist nicht ok.

Warum sollte man in der Schuld des Expartners stehen? Ist eine Beziehung in Ordnung, dann kann sich niemand dazwischen drängen. Ist dies nicht so, dann war in der Beziehung ein Knacks.

Das wird wahrscheinlich auch bei Alex so gewesen sein, bzw. führen lange Beziehungen oft zu einer Betriebsblindheit, man sieht den Partner oft nicht mehr "richtig" und nimmt einiges als zu selbstverständlich hin.

Hallo Belle,

und danke Belle:umarmen: ich bin genauso nicht erbaut über die Ansagen, aber bei Alex hast du glaub ich nicht so ganz recht. (Alex steht für mich stellvertretend für Ehefrau)

Ja wie gesagt, meiner Ansicht nach laufen in einer Familie sehr viele Prozesse ab und je mehr man sich mit dem Thema Familiendynamik und Ursprungsfamilie und Ahnen und auch Thema Spiritualität beschäftigt, kommt man leicht vom Hundertsten ins Tausendste. Und ein bisschen Bodenständigkeit ist da gar nicht so verkehrt.

Ich denke nicht daran über Alex zu urteilen,ob sie nun ihren Mann richtig gesehen hat oder ev. Betriebsblind war.
Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass die meisten Ehefrauen ihre Ehemänner sehr gut kennen, oft zu gut! Und du kannst deinem Partner nicht ständig hinterher sein und nachschnüffeln, das ist anstrengend und man soll genug Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen haben dies nicht zu tun.
Wenn einer eine Möglichkeit finden will, wird er/sie sie finden, egal was immer du tust.

Und manchmal ist es auch so, dass dich eine "gute" Freundin eben bescheisst, was willst du dagegen tun? gar nichts kannst du tun, du kannst es oft nicht mal erahnen, denn sie kennt deine Schwächen genauso wie du ihre kennst, wenn sie ein A.... ist wird sie die gegen dich benutzten, is eben so und mit der Situation muß man halt klarkommen.

Ich kenne keine Ehe in der es nicht mal "Bröseln" gibt, dass als Anlaß zu nehmen um Fremdzugehen oder als Partner anzunehmen, dass es mein Partner tun könnte ist schon der Fehler schlechthin. Jeder muß so viel Selbstbewußtsein haben, dass er/sie weiß, dass der Partner Probleme in der Partnerschaft nicht zum Anlaß nimmt um Fremdzugehen (das wäre wiederum sehr anstrengend, ständig in dieser Angst und unter so einem Druck "ich muß meinem Partner ständig gut genug sein, an der Beziehung arbeiten, blablabla", leben).
Das hat sehr viel mit Vertrauen, speziell sich selbst gegen über (Ich bin gut genug, so wie ich bin), zu tun.

Gegen Verrat und Missbrauch ist niemand gefeit und wir sind alle nur Menschen und machen Fehler.

Auch hab ich als Frau, noch anderes im Sinn als ständig nur meinen Partner glücklich machen zu wollen. Ich mache mich selbst glücklich und zeige meinen Kindern, wie sie sich selbst glücklich machen können, dann sind eh alle glücklich, oder. (Bitte nicht zu verwechseln mit egoistischen Tripp´s, ich weiß sehr wohl den Unterschied zw. ich bin glücklich, weil ich auf mich achte und ich mache mich auf Kosten eines Anderen glücklich, Ja).

Ich habe schon von vielen Seiten gehört, dass Hellinger ein Patriarch im wörtlichen Sinne ist und wenn ich, seine Ansagen lese, so kann ich dass nur bestätigen.

Alles liebe

Iza.
 
Ich zitiere aus dem Buch "Was die Seele krank macht und was sie heilt" die psychotherapeutische Arbeit Bert Hellingers von Thomas Schäfer.

So viel zum Verständnis dessen, "was Hellinger sagt".

Aber passt, ist ja überall so, wenn wer was behauptet, wie etwas gemeint sein muss, was ein anderer in einer bestimmten Situation gesagt hat - und das noch in einem Buch nieder schreibt - dann ist die eigene Interpretation dessen, was man dort gelesen hat natürlich genau das, was mit der ursprünglichen Aussage ausgesagt werden sollte.

Punktum - Streusand
:escape:
 
Was die lösende Ordnung (das muss nicht die sein, die er ersten Frau gefällt! Der Blick muss v.a. auf die Wirkungen bezüglich der Kinder gehen!) in diesem speziellen Fall ist, kann letztlich nur eine Aufstellung selbst klären. Das mal vorweg.

Aber beim Lesen ist legt sich mir - insbesondere wenn ich mich auf dieses Feld einlasse - schon mal ein Bild nahe und das ist von den Schäfer-Zitaten nicht so weit entfernt.

Die erste Frau sagt dem Mann: "Ich lasse dich ziehen, mit Liebe. Schade, dass es zuende ist. Ich habe dich sehr geliebt. In meinem Herzen hast Du einen guten Platz. Und unsere Kinder sind bei Dir gut aufgehoben. Ich vertraue sie Dir an". Und dann lässt sie den Mann mit den Kindern zu der neuen Frau ziehen.

Die neue Frau zur ersten: "Du bist die Erste. Du warst vor mir da und ich habe ihn und das Kind um den Preis, dass Du ihn nicht mehr haben kannst. Danke!" Und sie verneigt sich mit Achtung vor der Ersten.

Und der Mann sagt zur ersten Frau: "Es tut mir leid. Das Leben hat sich seinen Durchbruch gesucht und ich gehöre nun zu meiner neuen Frau und unserem Kind. Auch ich finde es schade, dass es zwischen uns nun zuende ist. Ich nehme meinen Teil der Verantwortung dafür und Deinen lasse ich bei Dir. Auf unsere Kinder gebe ich acht und sie haben immer den Platz, der ihnen zusteht - den vor meiner neuen Frau und vor dem jüngsten Kind. Sie kommen immer zuerst"

Die neue Frau sagt zum Mann: "Mein lieber Mann, ich nehme dich mit allem. Und ich weiß, dass ich dich nicht ganz haben kann. Deine Kinder gehen immer vor."

Und zu den älteren Kindern: "Ihr wart vorher da! Ihr habt mehr Rechte als ich."

Irgendwo in diese Richtung könnte es laufen nach meinem Gefühl...

Die Ordnung wäre dann evtl.: zuerst die erste Frau (und Mutter der früheren Kinder), dann die Kinder aus erster Ehe selbst in der Reihenfolge ihrer Geburt, dann der Mann, dann die neue Frau und dann das jüngste Kind.

So sind auch die Systeme klar getrennt und der Mann dennoch mit den Kindern verbunden.

Auf jeden Fall kann die neue Frau nicht über den Mann verfügen, wie bei einer Jugendliebe. Dies hat natürlich Folgen für den Ausgleich von Geben und nehmen zwischen Ebenbürtigen in der neuen Beziehung, der hier gestört sein könnte. Aber das ist eine andere Geschichte.

Auf jeden Fal scheint mir die frühere Beziehung zu Ende. Das ist ganz klar - auch wenn der Mann jetzt nciht zur neuen Frau zieht.

Es haben sich in Aufstellungen, denen ich beigewohnt oder die ich begleitet habe, fast immer ähnliche Dynamiken gezeigt. Nach meiner bisherigen Erfahrung (immer unter der Vorausannahme, dass auch dieser Fall eigenständig angeschaut und geprüft werden sollte!) gibt es zwei gegenläufige "Ordnungen", die hier eine Rolle spielen:
  1. die Ordnung der Personen
  2. die Ordnung der Systeme

In der Ordnung der Personen ist es tatsächlich so, dass die, welche zuerst da waren, mehr Rechte (aber auch Pflichten) haben, als die, welche später kamen. Eltern haben mehr Rechte und Pflichten als Kinder, frühere Partner haben einen besondereren Platz als nachfolgende usw.

In der zweiten Ordnung aber ist es so, dass die jüngeren Systeme mehr Rechte eingeräumt bekommen müssen, als die älteren, wenn es (z.B. für Kinder) gut werden soll.

Wäre es anders, dann könnten z.B. Eltern ja folgenlos über die Beziehungen ihrer Kinder zum Schaden der Enkel verfügen. Das wäre auch schon unter dem ganz logischen Aspekt der Systemerhaltung sinnlos. Kinder könnten keine Partner finden und sich nicht vom Elternhaus lösen, wenn dem so wäre.

Ich habe auch schon ähnliche Systeme wie hier gesehen, wo der Mann dann nach dem "Seitensprung" wieder zur ersten Frau zurück ist und mit der noch ein Kind gezeugt hat, was dann dazu führte, dass die einzig machbare Ordnung die war, dass er in Polygamie mit beiden Frauen leben musste. Bei allen anderen Ordnungen wurden in diesem fall die Kinder verrückt.

Also ich rate dringend zur Aufstellung.

Und noch was:

Verstrickungen kann man lösen aber systemische Gesetzmäßigkeiten nicht aushebeln. Jedenfalls nicht mit Aufstellungen.

A.
 
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So viel zum Verständnis dessen, "was Hellinger sagt".

Aber passt, ist ja überall so, wenn wer was behauptet, wie etwas gemeint sein muss, was ein anderer in einer bestimmten Situation gesagt hat - und das noch in einem Buch nieder schreibt - dann ist die eigene Interpretation dessen, was man dort gelesen hat natürlich genau das, was mit der ursprünglichen Aussage ausgesagt werden sollte.

Punktum - Streusand
:escape:


Nicht bös sein, ich sage einfach, das was ich mir denke und greife da auf meine Erfahrungen zurück. Ich lebe nicht unter einer Käseglocke und sehe auch was in der Welt geschieht.
 
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