Seid Ihr alle sprachlos?

Werbung:
vielleicht, weil keiner weiß, was die Zukunft bringen wird, wie sich welche Fraktionen bilden werden, ob sich Mitte-Links oder Mitte-Rechts hinsichtlich des Kommisionsvorstitzenden durchsetzt und wie sich der relativ hohe Anteil der EU-Skeptiker auch in den jeweiligen Ländern auswirken wird ...
das Wahlrergnis bringt ja einige Umwälzungen, die erstmal nicht beruhigen - auch das vermutete Zusammenrücken der Sozialdemokaten und der europäischen Volksparteien in manchen Bereichen, die evetuell das Überleben der EU längerfristig sichern soll(t)en
 
fast hätte ich´ s vergessen : ich habe meine Stimme abgegeben, jetzt hab´ ich keine mehr ...
das ist natürlich ein Scherz - sollte es jedenfalls sein - es gibt ja auch nach der Wahl noch Möglichkeiten, sich einzubrigen
 
Der nationale Witz einer EU-Wahl: Die britische UKIP (Nigel Farage / 23 Sitze) möchte mit der französischen FN (Marine Le Pen / 24 Sitze) nichts zu tun haben. :D
 
Der nationale Witz einer EU-Wahl: Die britische UKIP (Nigel Farage / 23 Sitze) möchte mit der französischen FN (Marine Le Pen / 24 Sitze) nichts zu tun haben. :D

Wieso ein Witz? die Ukip besteht zwar aus EU Ablehnern, aber die FN aus Holocaustleugnern...da ist noch viel Platz dazwischen
 
Wieso ein Witz? die Ukip besteht zwar aus EU Ablehnern, aber die FN aus Holocaustleugnern...da ist noch viel Platz dazwischen

Auch wenn ich sie gewählt habe: da bietet sich für manche jetzt wohl ein schlechter AfD-Witz an (die ich persönlich ja nicht für so "rechts" halte, wie ihre Gegener es behaupten).
 
aus den t-online -Nachrichten :
26.05.2014, 10 Uhr ein Kommentar von Christian Kreutzer :
" Danke, liebe Populisten ! Herzlich willkommen in Brüssel ! Populisten und Euro-Skeptiker von rechts und links haben den Sprung ins Parlament geschafft - und den etablierten Parteien eine wichtige Lektion erteilt. Fast sollte man ihnen dafür dankbar sein.
Europa nämlich hat sich gerade mit diesem Wahlergebnis als funktionierende Demokratie gezeigt: Euro-Skeptiker und ihre Wähler haben Brüssel hinaus auf die Straße gezerrt und seine Fehler bloßgestellt.
Das war auch gut so, denn in einer funktionierenden Demokratie verhandeln Politiker nicht nur „unter sich“ innerhalb der Blackbox von Fraktionen und Gremien. Vielmehr verhandelt man vor allem mit dem Souverän - dem Volk. Das müssen die (immer noch) großen Parteien in Brüssel erst wieder lernen.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Den Europa-Abgeordneten ist durchaus hoch anzurechnen, dass sie sich nicht aus Prinzip bekämpfen, wie viele ihrer Kollegen in den nationalen Parlamenten. Sie verstehen sich zu Recht als Experten-Parlament, das lösungsorientiert arbeitet.
Sie konzentrieren sich auf technologische Abläufe, nicht auf Ideologien und Gefühle. Sie haben schwierige Aufgaben zu erfüllen und wollen, dass der Laden läuft. Dafür müssen sie zusammenarbeiten und das macht man am besten im stillen Kämmerlein und nicht auf der Grande Place in Brüssel.
Was ist daran so schlecht, mag man fragen. Eigentlich gar nichts. Es fehlt nur etwas Entscheidendes. Etwas, das eine Demokratie braucht, wie die Luft zum Atmen: Das Zusammenspiel mit dem Volks-Souverän, das Werben um Verständnis, das Einholen der Wählermeinung, die Diskussion mit allen Teilen der Öffentlichkeit, nicht nur mit ein paar eingeweihten Brüsseler Korrespondenten.
Diese wichtige Teildisziplin des Politischen nennt man Willensbildung. Sie ist in Demokratien eine der Kernaufgaben der Parteien. Brüssel hat sie sträflich vernachlässigt. Europas Demokratie droht daran zu ersticken.
AfD, Front National und andere – so verschieden sie auch sein mögen – haben dagegen gezeigt, wie man auf die Wähler zugeht. Sie haben daran erinnert, dass Wähler ein Recht darauf haben, dass man auf ihre Sorgen eingeht, statt sie totzuschweigen.
Ob diese Parteien dabei aufrichtig sind und das anstreben, was sie vorgeben, beziehungsweise dass es einem angesichts ihrer Absichten und Statements kalt den Rücken hinunterlaufen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Doch die Bedrohung zeigt positive Wirkung: Im Angesicht der Niederlage hat der SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz zuletzt einen wahren Wahlkampf-Marathon hingelegt und sich diesmal wirklich dem Wählerwillen gestellt. Das Ergebnis: ein Plus von rund fünf Prozent.
Die CDU dagegen hat mit ihrem braven, farblosen Kandidaten David McAllister den Verlust eingefahren, der ihrer Wählerferne in Europa-Fragen entspricht. Hoffen wir, dass auch sie ihre Lektion bald lernt.
Und die so genannten Euroskeptiker? Die dürfen jetzt erst einmal feiern - und danach zeigen, was sie wirklich draufhaben. Dass ihre Performance nicht sehr berauschend ausfallen dürfte, kann man sich jetzt schon ausrechnen. Doch das ist fast egal: Ihre eigentliche Arbeit haben sie bereits getan."

mit den oben genannten Beurteilungen stimme ich nicht in allen Punkten überein, aber zur Arbeit an einem gemeinsamen Europa gibt es für mich keine ansprechenden Alternativen.
 
Werbung:
Tja, ich bin auch erst mal sprachlos gewesen, als die Ergebnisse eintrudelten. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Menschen zur Wahl gehen und vor allem hätte ich nicht gedacht, dass von denen tatsächlich so viele Menschen dieses System so gut finden, dass sie die großen Parteien bestätigen.
Ich meine, OK, es ist eh egal - schaut euch mal die Wahlbeteiligung in der Slowakei und in Tschechien an, glaubt irgendwer, das das die Herrschenden auch nur die Bohne juckt? Alibi Wahlen für ein Alibi Parlament, während die eigentlichen Entscheidungen eh vom politisch-industriellen Kartell getroffen werden und man das Volk nur bei Laune halten muss (jedenfalls solange, bis sich die heißen Wünsche nach einer gemeinsamen Europa Armee dann verwirklichen lassen, dann muss niemand mehr bei Laune gehalten werden, dann schicken die einfach deutsche Einheiten nach Griechenland oder französische Einheiten nach Deutschland, wenn da irgendwer aufmuckt).

Ne, ganz ehrlich, wenn die AFD bei ihrem strikten Programm geblieben wäre, nämlich einhalten der ursprünglichen Verträge und abwickeln des Euro, hätte ich die auch gewählt. Nur hat sich eben die konservative Seite der Partei gegen die Liberalen durchgesetzt, nicht mehr wählbar für mich, leider.

Die EU war eine super Idee, als es noch die EWG war! Offene Grenzen, Freizügigkeit, Freihandel, gegenseitiges anerkennen von Schul- und Berufsabschlüssen, all diese wunderbaren Dinge haben ehemalige "Erbfeinde" einander nahe gebracht und für alle Menschen der beteiligten Länder einen großen Gewinn an Wohlstand und Lebensqualität gebracht. Wer miteinander gewinnbringenden Handel treibt, wer sich gegenseitig im Urlaub kennen lernt neigt nicht dazu, im anderen einen Feind zu sehen, gegen den man sich aufhetzen lässt, in den Krieg zu ziehen!

Der Euro dagegen und die Idee, alle gleich machen zu müssen, bringt Armut und damit einhergehend einen zunehmenden Fremdenhass, gegenseitige Schuldzuweisungen (die diktatorischen Deutschen, die zu reichen Deutschen, die faulen Südländer, die Absahner ... usw) und wer weiß, womöglich sogar demnächst einen Krieg oder zumindest den Aufbau starker Feindbilder (Putin wird da grad auf Tauglichkeit getestet) um mit dieser bewährten Strategie des äußeren Feindes die innere verrottete Herrschaft aufrecht zu erhalten.

Alles sehr unerfreulich, deshalb war ich gar nicht wählen und darf somit auch die nächsten Jahre hemmungslos kritisieren, denn Ich habe denen nicht die Legitimation gegeben, über mich zu herrschen, der ganzen Räuberbande nicht!

lg
 
Zurück
Oben